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Hohlstab für zerlegbare Regale, Gerüste od. dgl. Für die verschiedensten
Anwendungszwecke, wie z. B. für Gerüste aller Art, sind Hohlstäbe bekannt, die ein
vieleckiges und meistens quadratisches Querschnittsprofil haben und deren Stabwandungen
mit regelmäßigen Reihen von Löchern versehen sind, um andere Bestandteile des Gerüstes,
des Regals od. dgl. am Hohlstab befestigen zu können.
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Die Herstellung solcher mit einer größeren Zahl von Löchern versehener
Hohlstäbe ist nun verhältnismäßig kostspielig. Hat der Hohlstab eine größere Länge,
so können die in seinen Wandungen anzubringenden Löcher nur vermittels eines Bohrwerkes
hergestellt werden. Man ist daher in der Regel auf runde Löcher beschränkt, da das
Ausfräsen von vielen unrunden Löchern aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage
kommt. Andererseits zeigt sich aber, daß mit Rücksicht auf eine vielseitige Verwendbarkeit
des Hohlstabes Löcher mit quadratischer oder rechteckiger Form vorzuziehen wären.
Eckige Löcher können wirtschaftlich aber nur durch Ausstanzen erzielt werden. Um
die üblichen gezogenen Hohlstäbe durch Ausstanzen mit den gewünschten Löchern zu
versehen, ist in den Hohlraum des Hohlstabes ein Stanzstempel einzuführen. Dieser
Stempel kann aber unter Berücksichtigung seines höchstzulässigen Querschnitts eine
bestimmte Länge nicht überschreiten, und man kann aus diesem Grund nur Hohlstäbe
von vergleichsweise geringerer Länge auf diese Weise mit Löchern versehen. Gelochte
Hohlstäbe von geringerem Querschnitt und von mehreren Metern Länge lassen sich demnach
nicht herstellen, sofern deren Seitenwandungen über ihre ganze Länge mit verteilt
angeordneten Löchern versehen werden sollen. Andererseits werden jedoch lange Hohlstäbe
mit vorzugsweise eckigen Löchern besonders für Gestelle, Regale, kleinere Gerüste
oder Kasteneinheiten benötigt, die nach dem Baukastenprinzip aufgebaut werden sollen.
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Die Erfindung befaßt sich demgemäß mit einem Hohlstab für zerlegbare
Regale, Gerüste od. dgl. mit vieleckigem Querschnitt und mit regelmäßigen Reihen
von Löchern in den Stabwandungen, der selbst bei Anwendung eckiger Löcher in praktisch
beliebigen Längen noch sehr wirtschaftlich hergestellt werden kann. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß er aus einem mit den ausgestanzten Löchern versehenen und
nachher abgekanteten Blechstreifen besteht, dessen Längsränder vorstehende Zungen
aufweisen, die an einer Stabkante in an sich bekannter Weise wechselseitig in die
anschließende Stabfiäche umgebogen sind, wobei diese am Rand zur Aufnahme der Zungen
so nach innen gekröpft ist, daß die umgebogenen Zungen mit dem übrigen Teil der
Stabfläche bündig sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 die Abwicklung des Blechstückes einer ersten
Ausführungsform des Hohlstabes, F i g. 2 einen Querschnitt durch das Blechstück
an der Stelle 2-2 der F i g. 1, F i g. 3 eine Draufsicht auf den fertigen Hohlstab,
F i g. 4 einen Querschnitt durch den fertigen Hohlstab an der Stelle 4-4 der F i
g. 3, F i g. 5 die Abwicklung des Blechstückes einer zweiten Ausführungsform des
Hohlstabes, F i g. 6 einen Querschnitt durch das Blechstück an der Stelle 6-6 der
F i g. 5, F i g. 7 eine Draufsicht auf den fertigen Hohlstab der genannten zweiten
Ausführungsform und F i g. 8 einen Querschnitt durch den fertigen Hohlstab an der
Stelle 8-8 der F i g. 7.
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Die Ausführung des Hohlstabes nach den F i g. 1 bis 4 sieht ein Blechstück
9 vor, das entsprechend der Abwicklung des Hohlstabes bemessen ist. In den F i g.
1 und 3 ist nur ein kurzes Stück des abgewikkelten bzw. des fertigen Hohlstabes
veranschaulicht, dessen Längsrichtung von links nach rechts verläuft und der an
sich von beliebiger Länge sein kann. An den Längsrändern 10 und 11 des Blechstückes
9 sind vorstehende Zungen 12 bzw. 13 (F i g. 1) angebracht. Zwischen benachbarten
Zungen 12 bzw. 13 sind Lücken 14 bzw. 15 ausgespart. Betrachtet man die Zungen und
Lücken in Längsrichtung der Ränder 10
und 11, so sollen die Lücken 15 am einen
Längsrand 11 die gleiche Breite haben wie die Zungen 12 am anderen Längsrand 10.
In analoger Weise ist die Breite der Zungen 13 am Längsrand 11 gleich der
Breite
der Lücken 14 am Längsrand 10 zu wählen. Wie die Schnittlinie 2`=2 in F i g. 1 veranschaulicht,
steht dabei jeder Zunge 12 am Längsrand 10 eine Lücke 15 am anderen Längsrand gegenüber,
während umgekehrt auch jeder Zunge 13 eine Lücke 14 gegenübersteht. Die zweckmäßigste
Ausführung erhält man, wenn die Breite der Zungen 12 und 13 sowie die Breite der
Lücken 14 und 15 alle gleich groß sind. Im Blechstück 9 (F i g. 1) sind ferner regelmäßige
Reihen von Löchern 16 bis 19 angebracht, welche beispielsweise quadratisch sind.
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Aus einem zunächst noch flachen Blech wird der Streifen 9 einschließlich
der Zungen 12, 13, der Lükken 14, 15 und der Löcher 16 bis 19 im gleichen Arbeitsgang
ausgestanzt. Darauf werden in einem zweiten Arbeitsgang die Längsränder 10 und 11
je mit einer Randkröpfung 20 bzw. 21 versehen, die je über die ganze Stablänge durchläuft.
Die Tiefe der Randkröpfungen 20 und 21 soll ungefähr der Dicke des Blechstreifens
9 gleich sein, wie dies die F i g. 2 andeutet. Die Zungen 12 und 13 sowie
die Lücken 14 und 15 befinden sich demnach in den Randkröpfungen 20 bzw.
21, welche hinter den Längsrändern 10 bzw. 11 um denjenigen Betrag zurückstehen,
um welchen die Zungen 12 und 13 über die Längsränder 10 bzw. 11 hinausragen.
In einem dritten Arbeitsgang wird der Blechstreifen 9 am Ort der gestrichelten Längslinien
22 und 23 derart abgekantet, daß die jenseits der Längslinien 22 und 23 befindlichen
und mit den Lochreihen 16 und 19 versehenen Randstücke gegenüber dem mit den Lochreihen
17 und 18 versehenen Mittelstück je rechtwinklig abstehen. In der Darstellung der
F i g. 2 betrachtet, soll das mit dem Längsrand 10 versehene Randstück an der Stelle
22 im Gegenuhrzeigersinn und das mit dem Längsrand 11 versehene Randstück
an der Stelle 23 im Uhrzeigersinn aus dem Mittelstück abgewinkelt sein. Die Randkröpfungen
20 und 21 weisen dann nach innen, d. h., sie sind aufeinander zu gerichtet.
Durch weiteres Abkanten an der Stelle 24 der F i g. 2 (Längslinie 24 in F
i g. 1) im Sinne eines Zubiegens des nun rinnenförmigen Blechstreifens
9 kann in einem vierten Arbeitsgang ein noch nicht ganz geschlossener Hohlstab
erhalten werden, da zwischen den einander zugebogenen Längsrändern noch der Stempel
der Abkantpresse hineinragt, vermittels dessen das Abkanten bei 24 bewerkstelligt
wurde. Der Winkel bei 24 (F i g. 2) ist somit vorerst noch stumpf. Nach dem Herausziehen
des Abkantstempels kann der nahezu geschlossene Hohlstab noch in einem weiteren
Arbeitsgang zum fertigen Hohlstab gemäß den F i g. 3 und 4 geformt werden. Zu diesem
Zweck wird der bei 24 noch stumpfwinklige Hohlstab längs und beidseits seiner Kanten
22 und 23 von rechtwinkligen Backen erfaßt, die eine um die Linie
24 führende Schwenkbewegung machen können. Vermittels solcher Schwenkbacken wird
der -Hohlstab noch so weit verformt, bis der Winkel bei 24 ebenfalls 90 Grad
beträgt, die Zungen 13 in die Lücken 14 und die Zungen 12 in
die Lücken 15 hineinragen und die beiden Längsränder 10 und 11 aneinander
anstehen. Darauf werden die Zungen 12 in die Randkröpfung 21 und die Zungen
13 in die andere Randkröpfung 20 umgebogen und eingedrückt, so daß die Zungen nunmehr
mit dem übrigen Teil der Stabfläche bündig sind (F i g. 4). Der Hohlstab ist damit
fertiggestellt und hat das Aussehen nach F i g. 3. ', Wie die F i g: 3 und 4 erkennen
lassen, hat der fertige Hohlstab auf allen vier Seiten seines Querschnittsprofils
ebene Anschlagflächen, welche lediglich im Bereich zwischen den umgebogenen Zungen
12 oder 13 durch gleich breite Teile der Randabkröpfungen 21 bzw. 20 unterbrochen
sind. Diese noch sichtbaren Teile der Randabkröpfungen 20 und 21 beeinträchtigen
zwar die dem Hohlstab zugedachten Funktionen in keiner Weise; sie können aber in
einem zusammengebauten Regal, Gestell oder Gerüst unschön wirken.
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Von diesen zuletzt genannten Mängeln ist der nach den F i g. 5 bis
8 ausgebildete Hohlstab frei. Der die Abwicklung desselben bildende Blechstreifen
9 weist an seinen Längsrändern 10 und 11 abwechselungsweise nach außen vorstehende
Zungen 12', 13' und bündig mit den Längsrändern 10 und 11 abschließende, nach innen
weisende Randkröpfungen 20', 21' auf. In der Längsrichtung des Hohlstabes betrachtet,
haben hierbei die Zungen 12' und 13' dieselben Abmessungen wie die ihnen gegenüberstehenden
Randabkröpfungen 21' bzw. 20', wie dies die gestrichelte Schnittlinie 6-6 in F i
g. 5 erkennen läßt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Breite aller Zungen 12',
13' sowie die Breite aller Randabkröpfungen je gleich ist. Ferner soll der Abstand
zwischen den Kanten der Zungen und den jeweils benachbarten Kanten der Randabkröpfungen
wenigstens gleich der doppelten Blechdicke des Blechstreifens 9 sein, damit das
Zusammenfügen des Blechstreifens zum fertigen Hohlstab lediglich durch Abkanten
und Abbiegen, nicht aber durch zusätzliche Verstauchung und Verdrängung von Blechteilen
erfolgen kann. Der Blechstreifen 9 weist ferner Lochreihen 16' bis 19' auf, die
im dargestellten Fall je aus einer Folge von rechteckigen und runden Löchern bestehen.
Die Löcher sind dabei durch Ausstanzen aus dem noch nicht abgekanteten Blechstreifen
hergestellt.
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Wie bereits an Hand der F i g. 1 bis 4 erläutert worden ist, wird
zuerst der Blechstreifen 9 einschließlich der Zungen 12',13' sowie der regelmäßigen
Reihen von Löchern 16' bis 19' in einem ersten Arbeitsgang ausgestanzt. In einem
zweiten Arbeitsgang werden die Randkröpfungen 20' und 21' eingedrückt. In einem
dritten Arbeitsgang wird der Blechstreifen längs der Linien 22 und 23 rechtwinklig
abgekantet. Im vierten Arbeitsgang erfolgt ein stumpfwinkliges Abbiegen längs der
Linie 24. Darauf wird in einem fünften Arbeitsgang die stumpfwinklige Abbiegung
bei 24 zu einer rechtwinkligen Abkantung vervollständigt, und gleichzeitig werden
die Zungen 12' in die Randkröpfungen 21' und die Zungen 13' in die Randkröpfungen
20' umgebogen und eingedrückt. Man erhält hierdurch den Hohlstab gemäß den F i g.
7 und 8, der ebenfalls überall flache Anschlagflächen besitzt. Die geringen verbleibenden
Fugen zwischen den umgebogenen Zungen 12' bzw. 13' und den nicht benutzten Randteilen
der Randabkröpfungen 20' und 21' stören das Aussehen des Hohlstabes nicht und können
zudem leicht verspachtelt werden.
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Die beschriebenen Hohlstäbe können ausschließlich durch Kaltbearbeitung
von Blech hergestellt werden. Die benötigten Arbeitsvorgänge sind lediglich Ausstanzen,
Abkanten und Umbiegen, die alle mittels üblicher Pressen ausgeführt werden können
und keine kostspieligen Spezialwerkzeuge oder -maschinen benötigen. Die Maßhaltigkeit
der Hohlstäbe
sowie der in ihren Stabflächen angebrachten Lochreihen
ist hoch, weil während der Herstellung der Hohlstäbe keine Arbeitsgänge benötigt
werden, die ein Verziehen zur Folge haben könnten. Im übrigen ist die Herstellung
der beschriebenen Hohlstäbe nicht unbedingt auf die oben erläuterte Reihenfolge
der verschiedenen Arbeitsgänge beschränkt, soweit dies die weitere Bearbeitung des
mit den ausgestanzten Löchern versehenen Blechstreifens betrifft. Es können viehmehr
noch die Arbeitsgänge teilweise zusammengefaßt oder auch noch selbst variiert werden,
sofern entsprechende Maschinen und Werkzeuge eingesetzt werden.
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An Stelle der dargestellten quadratischen Querschnittsprofile der
Hohlstäbe können auch rechteckige, dreieckige, fünfeckige oder noch sechseckige
Querschnittsprofile angewendet werden. Auch bezüglich der Anordnung und Form der
Löcher oder Lochreihen sowie bezüglich der Länge der Hohlstäbe bei gegebenem Querschnittsprofil
bestehen praktisch keine Einschränkungen. Man kann daher besonderen Anforderungen,
die sich von Fall zu Fall für spezielle Verwendungszwecke ergeben mögen, leicht
Rechnung tragen, ohne daß die Herstellungskosten der Hohlstäbe unangemessen hoch
ausfallen.