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Anordnung zum Andruck eines Magnetbandes an einen Magnetkopf Die Erfindung
betrifft eine Anordnung zum Andruck eines Magnetbandes an einen Magnetkopf mit einem
vorgespannten, aus nichtmagnetisierbarem Material bestehenden Band, das das Magnetband
an den Magnetkopf andrückt und längs der am Magnetkopf anliegenden Berührungsfläche
einen konstanten Flächendruck erzeugt.
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Zur Vermeidung von Amplitudenschwankungen und zur einwandfreien Aufzeichnung
hoher Frequenzen ist erfahrungsgemäß ein guter Kontakt zwischen Magnetband und den
Polschuhen der Aufnahme-und/oder Wiedergabeköpfe notwendig. Der Magnetband-Magnetkopf-Kontakt
hat um so mehr Einfluß, je schmaler die Arbeitsspalte der Magnetköpfe sind.
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Für den Andruck eines Magnetbandes an einen Magnetkopf sind Anordnungen
bekannt, bei denen der Bandandruck unter Zuhilfenahme des Bandzugs und eines gewissen
Umschlingungswinkels am Magnetkopf zur Herstellung eines möglichst guten Magnetband-Magnetkopf-Kontaktes
erfolgt. Diese Anordnungen werden vor allem bei Magnettongeräten für den kommerziellen
Einsatz angewendet. Der Flächendruck des Magnetbandes auf den Magnetkopf wird dadurch
erzeugt, daß man das an dem Magnetkopf im Bereich eines bestimmten Umschlingungswinkels
anliegende Band in der Regel durch Bremsung der Abwickelspule unter einer konstanten
Zugspannung hält, die bei den üblichen Abmessungen der Magnetköpfe 100 bis 150 p
beträgt. Ein Vorteil dieser bekannten Anordnungen besteht darin, daß der Flächendruck
über die Zugspannung genau gemessen und eingestellt werden kann und daß er auf der
gesamten Berührungsfläche gleichmäßig ist. Außerdem kann die magnetische Abschirmung
des Wiedergabekopfes auch auf der dem Magnetband zugewendeten Seite des Wiedergabekopfes
mit einer eng anliegenden Klappe nahezu vollständig geschlossen werden.
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Diese Anordnungen haben jedoch den Nachteil, daß sie nur bei den mechanisch
besonders widerstandsfähigen Standardbändern angewendet werden können, wenn man
nicht auf die optimale Auslegung des Bandzuges zwischen Tonrolle und Aufwickelspule
verzichtet. Bekanntlich soll dieser ebenso groß wie der Bandzug vor der Tonrolle
sein. Eine Wickelspannung von etwa 100 p wird jedoch von den dünneren Langspiel-
oder Doppelspielbändem nicht mehr vertragen. Außerdem bedingt die Forderung nach
einem möglichst konstanten Bandzug über die gesamte Länge des Magnetbandes, wobei
auch kurzzeitige Schwankungen unbedingt vermieden werden müssen, aufwendige und
damit teuere Bremseinrichtungen für die Abwickelspule.
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Bei einer Abart der vorerwähnten Anordnungen wird der Bandzug nicht
durch Bremsung der Abwickelspule, sondern durch Reibung zwischen dem Magnetband
und einer geeigneten Vorrichtung, z. B. dem Löschkopf, an den das Magnetband mittels
eines Filzklötzchens angepreßt wird, erzeugt. Wegen des erheblichen Verschleißes
der Reibvorrichtung können in der Regel die notwendigen Bandzüge auf diese Weise
nicht erreicht werden.
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Bei weiteren bekannten Anordnungen zum Andruck eines bandförmigen
Aufzeichnungsträgers an den Magnetkopf erfolgt der Andruck durch Anpressung.
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Bei den billigeren Magnetbandgeräten für den Heimgebrauch wird das
Magnetband durch kleine Filzklötzchen, die auf Federn oder unter Federdruck stehenden
Hebeln befestigt sind, gegen die Magnetköpfe gedrückt. Derartige Anordnungen haben
den Vorteil, daß der Bandzug der Abwickelspule nur so groß sein muß, daß ein einwandfreier
Lauf des Magnetbandes über die Magnetköpfe, Führungselemente und die Tonwelle gewährleistet
ist. Dazu reicht in der Regel ein Bandzug von ungefähr 20 bis 30 p aus. Damit sind
auch Langspiel- und Doppelspielbänder verwendbar. Ferner ist der Bandzug der Abwickelspule
wesentlich unkritischer als bei den vorerwähnten Anordnungen, d. h., die Bremseinrichtungen
der Abwickelspule können einfacher und billiger sein.
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Nachteilig ist bei den mittels Anpressung arbeitenden Anordnungen,
daß der Flächendruck nicht meßbar und auch nicht konstant ist, weil man zwar den
Andruck des Filzklötzchens gegen das Magnetband messen und einstellen kann, die
Größe der Berührungsfläche aber unbekannt und durch Verformung des Filzes während
der Betriebszeit auch inkonstant
ist. Weiter ist die Druckverteilung
über die Berührungsfläche mehr oder weniger willkürlich und kann kaum eingestellt
werden. Außerdem lagern sich in der Andruckfläche des Filzklötzchens Schmutzteilchen
und Bandabrieb in Form kleiner Klümpchen an, wodurch Bandandruckstellen größeren
Flächendrucks entstehen. Diese führen jedoch zu einer stärkeren Abnutzung des Magnetkopfes
an den betreffenden Stellen der Kopfspiegelfläche in Form von Gruben und Schleifrillen.
Daraus ergibt sich ein wesentliches Ansteigen des Verschleißes der Magnetköpfe.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß durch das Filzklötzchen und seinen Träger
das Anbringen einer dicht anliegenden Abschirmklappe erschwert wird.
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Eine Abart der vorerwähnten, mittels Anpressung arbeitenden Anordnungen
verwendet an Stelle der federnd angedrückten Filzklötzchen sich drehende, mit Schaumgummi
belegte Rollen. Dadurch ändert sich die Berührungsfläche nicht wesentlich, und die
Bildung von Gruben und/oder Schleifrillen in der Magnetkopfspiegelfläche durch dauernd
an derselben Stelle stärker drückende Ablagerungen von Abrieb oder Schmutzteilchen
ist vermieden. Die Anbringung einer Abschirmklappe ist dagegen in der Regel aus
Raumgründen praktisch unmöglich.
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Es ist ferner eine Einrichtung zur Abtastung von mit einer Magnetspur
beschichteten Schmalbildfilmen bekannt, bei der der an der Abtaststelle geführte
Film gegen den Magnetkopf durch ein über drei Umlenkrollen laufendes endloses Band
gedrückt wird, wobei die eine Umlenkrolle federnd gelagert ist, so daß längs der
am Magnetkopf anliegenden Berührungsfläche ein konstanter Flächendruck erzeugt wird.
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Die Erfindung, die eine Anordnung der eingangs näher bezeichneten
Gattung betrifft, gestattet einerseits, gegenüber der vorerwähnten bekannten Einrichtung
in einfacherer Weise einen einstellbaren konstanten Flächendruck längs der am Magnetkopf
anliegenden Berührungsfläche des Magnetbandes zu erzeugen und verbindet andererseits
die Vorteile der übrigen beiden vorerwähnten Anordnungen unter weitgehender . Vermeidung
von deren Nachteilen gemäß der Erfindung dadurch, daß zur Erzeugung eines einstellbaren
Flächendrucks ein ruhend angeordnetes und in seiner Längserstreckung unter Federspannung
stehendes Andruckband dient, das an der dem Magnetband zugewandten Seite eine samtartige
Oberflächenbeschaffenheit aufweist. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen.
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Im folgenden wird an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung unter Weglassung aller die Erfindung nicht unmittelbar berührenden Einzelheiten
beschrieben.
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Die Figur zeigt einen Blick auf die wichtigsten, im Zusammenhang mit
der Erfindung interessierenden Einzelteile. Das für die magnetische Aufzeichnung
bzw. Wiedergabe benutzte Signalband, z. B. Magnettonband 1, läuft von dem links
angeordneten, nicht dargestellten Abwickelteller über die Umlenkbolzen 2, 3, an
dem Löschkopf 4 bzw. Aufnahme-Wiedergabe,Kopf 5 vorbei, ferner zwischen der das
Magnettonband 1 mit gleichmäßiger Geschwindigkeit fördernden Tonrolle 6 und Andruckrolle
7 hindurch nach dem rechts vorgesehenen, nicht dargestellten Aufwickelteller.
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Dem gleichmäßigen Andruck des Magnettonbandes 1 an den Aufnahme-Wiedergabe-Kopf
5 dient das Andruckband 8, das dem am Magnetkopf 5 gewünschten Umschlingungswinkel
entsprechend an dem einen Bandende 9 fest eingespannt und mit dem anderen Bandende
10 um den an das Magnettonband 1 heranschwenkbaren Umlenkbolzen 3 geführt ist. Das
letztgenannte Bandende 10 steht unter der Einwirkung einer vorzugsweise einstellbaren
Zugkraft der Feder 11. Das vorzugsweise aus Kunststoff hergestellte Andruckband
8 weist im Bereich 12 des Umschlingungswinkels des Magnetkopfes 5 und/oder - inBandlaufrichtung
gesehen-vor dem vorerwähnten Bereich eine samtartige Oberflächenbeschaffenheit auf.
Durch den bzw. die Bereiche 13, 14 samtartiger Oberflächenbeschaffenheit wird einer
Ansammlung von Bandabrieb und Schmutz vorgebeugt, indem kurze, glatte Fasern, z.
B. 0,5 mm lange Kunstseidefasern, das Magnettonband 1 abbürsten, bevor es die Andruckflächen
am Magnetkopf 5 erreicht. Die Aufbringung einer samtartigen Oberflächenschicht auf
dem Andruckband 8 geschieht z. B. dadurch, daß nach vorherigem Bestreichen des Andruckbandes
8 mit einem Kleber eine Faserflockenmasse aufgeblasen oder elektrostatisch aufgebracht
wird. Wie aus der Figur ersichtlich, sind - in Bandlaufrichtung gesehen - vor dem
Magnetkopf 5 mehrere Bereiche 13,14 samtartiger Oberflächenbeschaffenheit vorgesehen,
und zwar einer im Bereich des an das Magnettonband heranschwenkbaren Umlenkbolzens
3 und ein zweiter Bereich zwischen Umlenkbolzen 3 und Aufnahme-Wiedergabe-Kopf 5.
An den Stellen 15,16 des Andruckbandes 8 fehlt die samtartige Oberflächenbeschaffenheit;
diese freien Stellen sollen das Herausfallen der von den »Bürsten« des Andruckbandes
8 abgestreiften Schmutzteilchen ermöglichen.
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Bei der magnetischen Schallaufzeichnung und/oder Wiedergabe wird der
Magnetband-Magnetkopf-Kontakt in der Regel als ausreichend angesehen, wenn das Magnettonband
1 mit einem Flächendruck von 0,3 bis 1 p/mm2 am Magnetkopf 5 anliegt. Während kleinere
Werte zur Amplitudenmodulation und schlechter Aufzeichnung hoher Frequenzen führen,
bringen größere Werte einen unnötigen Verschleiß der Magnetköpfe. DIN 45 512 sieht
z. B. für Messungen an Magnettonbändern einen Flächendruck von 0,7 ± 0,2 p/mm2 vor.
Diese Werte lassen sich mit der vorgeschlagenen Anordnung in genau einstellbarer
Weise und so, daß der Flächendruck an jeder Stelle der Berührungsfläche zwischen
Magnetband und Magnetkopf gleich groß ist, einstellen, daß sich der Magnetkopf gleichmäßig
und nur in geringem Maße abnutzt und der Magnetkopf nicht durch Entstehen von Gruben
bzw. Schleifrillen in der Kopfspiegelfläche vorzeitig unbrauchbar wird.