DE1184785B - Vorrichtung zum mehrstufigen Entgasen von schmelzfluessigen Metallen, insbesondere Stahlschmelzen - Google Patents
Vorrichtung zum mehrstufigen Entgasen von schmelzfluessigen Metallen, insbesondere StahlschmelzenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 21c
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 18b-7/Ö8
1184785
L 34969 VI a/18 b
18. Dezember 1959
7. Januar 1965
L 34969 VI a/18 b
18. Dezember 1959
7. Januar 1965
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mehrstufigen Entgasen von schmelzflüssigen Metallen, insbesondere
von Stahl, wobei diese Metalle aus einem unter Atmosphärendruck stehenden Behälter durch
trichterförmige Ein- und Auslaufstutzen in Auffanggeräte gegossen werden, die in den einzelnen nacheinanderfolgenden
Entgasungskammern angeordnet sind, wobei die Totaldruckwerte in Gießrichtung abnehmen.
Es ist bereits bekannt, Metalle, insbesondere Stahl, in schmelzflüssigem Zustand dadurch zu ent- ίο
gasen, daß der Gießstrahl durch eine Entgasungskammer mit niedrigerem Totaldruck geführt wird, wobei
der im Innenraum der Entgasungskammer herrschende Druckunterschied mehr oder weniger divergiert. Erwartungsgemäß
ist die Divergenz des Gießstrahles größer, je höher das Vakuum in der Entgasungskammer
gewählt wird. Andererseits ist man bestrebt, zur Erreichung einer möglichst vollkommenen Entgasung
ein relativ hohes Vakuum in der Entgasungskammer anzuwenden. Der hierbei stark divergierende Gießstrahl
ist jedoch für das Gießen des entgasten Metalles in Gießformen mit relativ geringem Eingußdurchmesser
bzw. Kokillendurchmesser ungeeignet, da ein großer Anteil des Metalls über die Düsengießform
versprüht und teilweise sogar an den Innenwänden der Entgasungskammer niedergeschlagen wird. So
sind beispielsweise Auffanggefäße in getrennten Entgasungsräumen, deren Verbindungsleitungen durch
körperliche Dichtungselemente abgesperrt sind, oder trichterförmige Ein- und Ausgießstutzen, die jeweils
von einem Flüssigkeitsstand des Metalls überlagert bleiben, vorgeschlagen worden.
Diese bei einer wirksamen Durchlaufentgasung auftretende Störung kann durch die Verwehdung von
mehreren nacheinanderfolgenden Entgasungsstufen vermindert werden, wobei der Totaldruck in den einzelnen
Stufen in Gießrichtung abnimmt. Durch dieses Verfahren gelingt es, den Gießstrahl des schmelzflüssigen
Metalls relativ hoher Vakuumwirkung auszusetzen, so daß in gewünschter Weise eine weitgehende
Entgasung eintritt.
Es stellte sich daher die technische Aufgabe, eine Vorrichtung anzugeben, welche vorteilhaft und einfach
das Entgasen von Metall in mehreren Stufen ohne aufwendige Bau- und Abdichtungselemente ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst, daß die Auslauföffnungen mit den trichterförmigen
Auslaufstutzen derart bemessen sind, daß bei gegebener Vakuumpumpenleistung und gießstrahlfreier
Querschnittsfläche der Auslauf Öffnung ein nahezu konstantes Druckverhältnis zwischen den einzelnen
Entgasungskammern besteht, und daß die als Puffer-Vorrichtung zum mehrstufigen Entgasen von
schmelzflüssigen Metallen, insbesondere Stahlschmelzen
schmelzflüssigen Metallen, insbesondere Stahlschmelzen
Anmelder:
Leybold Hochvakuum-Anlagen G. m. b. H.,
Köln-Bayental, Bonner Str. 504
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Wilhelm Reulecke, Köln-Bayental;
Dr. rer. nat. Georg-Wilhelm Oetjen,
Köln-Marienburg
behälter ausgebildeten offenen Auffanggefäße eine an
sich bekannte Kühlvorrichtung zur Verwendung eines gasförmigen Kühlmittels und einer an sich bekannten
Heizvorrichtung zur Zwischenbeheizung des Einsatzgutes aufweisen. Eine solche Artordnung hat den wesentlichen
Vorteil, daß sämtliche thermisch hoch beanspruchten Dichtungselemente im Bereich der Ausgießöffnungen
überflüssig werden.
Es ist bisher allgemein vorherrschende Auffasung gewesen, daß in durch Öffnungen miteinander verbundenen
Kammern kontinuierlich wesentlich unterschiedliche Vakua nicht aufrechterhalten werden
können.
Will man eine solche Anordnung zum kontinuierlichen Gießen in eingeschleuste oder in anderer Weise
fortgesetzt in den Bereich des Gießstrahles gebrachte Gießformen, insbesondere Kokillen, verwenden, so ist
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß mindestens eines der nacheinanderfolgenden Auffanggefäße
als Pufferbehälter wannenförmig ausgebildet ist, wobei der Kippunkt dieses wannenförmigen
Pufferbehälters im Bereich des Ausgusses liegt. Der Inhalt des Pufferbehälters wird dabei so groß gewählt,
daß auch in den Beschickungspausen stets eine für den fortgesetzten Formguß ausreichende Menge des
schmelzflüssigen Metalls zur Verfügung steht. Ein solcher Pufferbehälter nach der Erfindung kann die
verschiedensten Formen aufweisen. Er muß lediglich hinsichtlich der aufnehmbaren Menge des schmelzflüssigen
Metalls so dimensioniert sein, daß der Inhalt des Beschickungsbehälters ohne weiteres aufgenommen
werden kann, während die aus dem Pufferbehäl-
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ter ausgegossene Metallmenge nur so groß sein darf, daß sein Inhalt bis zur nachfolgenden Entleerung des
Beschickungsbehälters nicht vollständig erschöpft wird. Zur Bewegung des Pufferbehälters können hydraulische
Hebewerke im Inneren der Entgasungskammer vorgesehen sein, wobei die jeweils ausgegossene
Metallmenge von der Neigung des Pufferbehälters zur Ausgußöffnung hin abhängt.
Da ein solcher Behälter bei relativ geringer Wandstärke einer hohen thermischen Belastung ausgesetzt
ist, wird zweckmäßigerweise seine Wandung unter Verwendung eines gasförmigen Mediums als Wärmeträger
gekühlt. An sich wäre eine Wasserkühlung mit geringerem Aufwand wirkungsvoller, jedoch besteht
hierbei die Gefahr einer Explosion, wenn aus der Kühlvorrichtung infolge Beschädigung Wasser in das
schmelzflüssige Metall eintritt. Während des Verweilens im Pufferbehälter tritt trotz der relativ guten
Wärmeisolation durch das umgebende Vakuum eine langsame Abkühlung des schmelzflüssigen Metalls
ein, so daß eine Heizvorrichtung zur Zwischenbeheizung vorgesehen wird. Die Zwischenbeheizung eines
Behälters ist bei der Durchlauf entgasung von schmelzflüssigen Metallen an sich bekannt, und es sind dafür
bereits Widerstandsheizwicklungen und Induktionsspulen vorgeschlagen worden. Da ein Pufferbehälter
nach der Erfindung gegenüber den vorbekannten Beschickungsbehältern in atmosphärischer Umgebung
ein wesentlich größeres Fassungsvolumen aufweist, ist eine Zwischenbeheizung in Form einer Lichtbogenheizung
besonders günstig. Dabei können auch mehrere Lichtbogenstrecken längs des wannenförmigen
Pufferbehälters angewendet werden. Legt man diese Lichtbogenstrecken in den Bereich des Drehpunktes
der Wanne, so treten auch beim Kippen keine großen Abstandsänderungen gegenüber feststehenden Elektroden
auf, und man kann die Halterung und Stromzuführung dieser Lichtbogenelektroden besonders einfach
ausbilden.
Da die aus dem Pufferbehälter pro Zeiteinheit ausgegossene Metallmenge bei ausreichender Füllung von
seiner Kippstellung abhängt, wird diese vorteilhaft einstellbar gestaltet. Dies kann durch eine an sich bekannte
Ausbildung der hydraulischen Hebelwerke erreicht werden.
Selbstverständlich kann eine derartige Entgasungsvorrichtung mit zwei oder mehreren nacheinanderfolgenden
Entgasungsstufen aufgebaut werden. Die zweistufige Anordnung, bei der auf eine Vorvakuumentgasungskammer
ein unter Atmosphärendruck stehender Beschickungsbehälter aufgesetzt wird, hat sich für
viele Zwecke als ausreichend erwiesen. Im Inneren dieser Vorvakuumentgasungskammer ist der kippbare
Pufferbehälter angeordnet, und der Ausguß des schmelzflüssigen Metalls erfolgt über einen als Drosselstelle
ausgebildeten Auslaufstutzen in eine Hochvakuumentgasungskammer, in der die Gießkokillen
nacheinander durch eine Wechselvorrichtung oder mit Hilfe von Schleusen in den Bereich des Gießstrahles
gebracht werden. Der Gießstrahl wird während des Wechsels der Gießform abgesperrt, und dies geschieht
in einfachster Weise durch das Absenken des kippbaren Pufferbehälters.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung schematisch dargestellt.
Man erkennt in der Zeichnung einen unter Atmosphärendruck stehenden Beschickungsbehälter 1, in
den in unregelmäßigen Zeitabständen schmelzflüssiges Metall eingefüllt werden kann. Beim Öffnen des Ausgusses
2 durch Abheben einer Ausgußstange 3 über ein Betätigungsgestänge 4 strömt das schmelzflüssige
Metall durch den Eingußstutzen 5 in den Innenraum einer Vorvakuumentgasungskammer 6, in der ein Pufferbehälter?
mit Kühlrohren 71 kippbar angeordnet ist. Die Kippbewegung erfolgt durch Verschiebung
einer Steuerstange 8 der hydraulischen Betätigungsvorrichtung 9, wobei der Pufferbehälter? um seine
Lagerung 10 gekippt wird.
Über der Oberfläche des im Pufferbehälter 7 befindlichen
schmelzflüssigen Metalls ist eine Lichtbogenelektrode 12 angeordnet, wobei sich zwischen ihrem
Ende und der Oberfläche des schmelzflüssigen Metalls unter der Einwirkung der aus einem Stromversorgungsnetz
13 entnommenen elektrischen Spannung ein Lichtbogen ausbildet. Die Stromzuführung zur Lichtbogenelektrode
12 erfolgt über eine Isolierdurchführung 14 im Deckel 15 der Vorvakuumentgasungskammer
6. Die Vorvakuumentgasungskammer 6 steht ihrerseits mit einer nachfolgenden Gieß- und Feinentgasungskammer
17 in Verbindung. In dieser Gieß- und Feinentgasungskammer 17 wird über eine Vakuumpumpe
18, die mit Hilfe einer Zuleitung 19 angeschlossen ist, ein relativ niedriger Totaldruck aufrechterhalten.
An den unteren Rand 20 der Feinentgasungskammer 17 können Kokillengießformen 21 angesetzt werden, wobei die erforderliche Abdichtung
zwischen den Teilen der Kokille und dem Anschluß der Gieß- und Feinentgasungskammer 17 über Metalldichtungen
22 erfolgt, die durch eine hydraulische Anpreßvorrichtung 23 zusammengepreßt werden. Die
Kokillen 21 sind auf fahrbaren Untersätzen 24 aufgestellt, so daß das rasche Auswechseln keine Schwierigkeiten
bereitet. Die Vorevakuierungskammer 6 ist über eineZuleitung25 mit einer Grobvakuumpumpe 26
verbunden.
Zum Einlaß des schmelzflüssigen Metalls in die Gieß- und Feinevakuierungskammer 17 ist ein weiterer
Eingußstutzen 27 vorgesehen, dessen Querschnittsfläche ebenso wie beim Eingußstutzen 5 derart bemessen
ist, daß beim Aussetzen des Gießstrahles eine hinreichende Drosselwirkung entsteht, welche einen unerwünschten
Druckausgleich zwischen der Gieß- und Feinevakuierungskammer 17 und der Vorvakuumentgasungskammer
6 verhindert. Die Zuleitungen zu den Vakuumpumpen können mit Hilfe von Absperrventilen
30,31 abgesperrt werden.
Beim Kippen des Pufferbehälters wird die Elektrode 12 vorteilhaft durch eine bekannte Verschiebevorrichtung
zurückgezogen. In der Abbildung ist die Kipplage des Pufferbehälters gestrichelt gezeichnet.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Entgasen von Metall- insbesondere Stahlschmelzen mittels nacheinandergeschalteter
Entgasungskammem, in die die Schmelze zunächst aus einer unter Atmosphärendruck stehenden Pfanne und dann von Entgasungskammer
zu Entgasungskammer durch trichterförmige Ein- und Auslaufstutzen in kipp- und heizbare Auffanggefäße gegossen wird, die
in den einzelnen Entgasungskammem angeordnet sind, deren Totaldruckwerte in Gießrichtung abnehmen,
gekennzeichnet durch einen so geringen gießstrahlfreien Auslaufquerschnitt des zwischen den einzelnen Entgasungskammem (6)
und (17) angeordneten Auslaufstutzen (27), daß in der nachfolgenden Entgasungskammer (17)
ein niedrigerer Druck aufrechterhalten werden kann als in der vorhergehenden Entgasungskammer
(6).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kippunkt (10) deswannenförmigen
Pufferbehälters (7) im Bereich des Auslaufstutzens (27) liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß die Kühlrohre (71) in der Wand des Pufferbehälters (7) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung eine an
sich bekannte Lichtbogenheizung (12) ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 638 931; österreichische Patentschriften Nr. 180126,
635, 201093, 204714;
französische Patentschriften Nr. 1173 413, 1192368;
britische Patentschrift Nr. 812523; USA.-Patentschrift Nr. 2734240.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 767/243 12.64 Q Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEL34969A DE1184785B (de) | 1959-12-18 | 1959-12-18 | Vorrichtung zum mehrstufigen Entgasen von schmelzfluessigen Metallen, insbesondere Stahlschmelzen |
FR841977A FR1275102A (fr) | 1959-12-18 | 1960-10-24 | Dispositif pour le dégazage en plusieurs étapes de métaux en fusion |
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GB43671/60A GB964587A (en) | 1959-12-18 | 1960-12-19 | Apparatus for de-gassing molten metals |
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ID=7266884
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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GB (1) | GB964587A (de) |
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- 1960-10-24 FR FR841977A patent/FR1275102A/fr not_active Expired
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Also Published As
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BE597068A (fr) | 1961-03-01 |
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