DE1183572B - Langsam, insbesondere thermisch betaetigbarer Doppelschnappschalter - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4WWWt PATENTAMT Internat. Kl.: H 02 c

AUSLEGESCHRIFT

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 21c-40/05

L36221Vmd/21c
25. Mai .1960
17. Dezember 1964

Für bestimmte Zwecke werden Schaltgeräte gefordert, bei denen sich der Kontaktdruck während des Schaltvorganges bis zur Kontaktöffnting nicht oder nur sehr wenig ändert, dann aber sehr schnell abnimmt. Ebenso soll beim Schließvorgang der Kontaktdruck unmittelbar nach Berührung der Kontakte schnell seinen vollen Wert erreichen. Die Kurve des Kontaktdruckes soll also sehr steil die Zeitachse schneiden. Diese Forderung ist besonders bei Kühlschrankthermostaten und anderen Temperaturreglern wichtig, weil hierbei der Schaltmechanismus immer im Gebiet des Kontaktstellungswechsels arbeitet und die Steuerbewegung zur Betätigung des Schaltmechanismus schleichend erfolgt. Bei Kühlschrankthermostaten werden die Temperaturänderungen im Kühlschrank mit Hilfe einer Druckdose, die mit einem Temperaturfühler über ein Kapillarrohr in Verbindung steht, in Wegänderungen umgesetzt, die zur Betätigung des Kontaktes dienen. Die verhältnismäßig geringe und langsame Aus- ao Wölbung der Druckdose soll dabei ausreichen, den Kontakt in einwandfreier Weise zu steuern und, was auch sehr wesentlich ist, eine kleine Schaltdifferenz zu erzielen.

Die Erfindung betrifft einen langsam, insbesondere thermisch betätigbaren Doppelschnappschalter mit einem einseitig gelagerten, schwenkbaren Schalthebel, an dem eine Schaltkraft und eine einstellbare Gegenkraft angreifen und der einen entgegengesetzt gelagerten, parallel neben dem Schalthebel angeordneten, als umschnappbares Schlagglied wirksamen Steuerhebel über eine Zugfeder betätigt, während das zweite Schnappsystem aus einem parallel neben dem ersten Schnappsystem angeordneten Kontaktträger mit einem U-förmigen Ende als Doppelanschlag für den Steuerhebel und einer zwischen ihm und einer Gehäuselagerung verspannten Feder besteht.

Bei einem bekannten Thermostaten dieser Art ergeben sich folgende Nachteile: Weil der Kontaktträger aus einem U-förmigen, flachen Teil besteht, das an seinen beiden Schenkelenden gelagert ist und unter Wirkung von zwei außen an ihm angreifenden Zugfedern steht, die länger als die Schenkel des Kontaktträgers sind, ist eine verhältnismäßig breite, aufwendige Bauweise erforderlich. Außerdem ist die Schaltdifferenz relativ groß, weil der Steuerhebel in Höhe der beweglichen Kontakte am Kontakthebel angreift. Durch die U-Form der als Anschläge dienenden beweglichen Kontakte wird der Abstand der Festkontakte ungünstig beeinflußt und die Kontaktzone mechanisch hoch beansprucht. Außerdem Langsam, insbesondere thermisch betätigbarer
Doppelschnappschalter

Anmelder:

Licentia Patent-Verwaltungs-G. m. b. H.,

Frankfurt/M., Theodor-Stern-Kai 1

Als Erfinder benannt:
Heinrich Fraatz, Hameln

ist die Trägheit des Kontaktarmes von der Einbaulage des Gerätes infolge der Schwerkraft abhängig.

Bekannte Anordnungen anderer Art mit zwei Schnappsystemen sind insofern ungünstig, als die Schnappsysteme in Längsrichtung hintereinander angeordnet sind, so daß sich dadurch eine besonders große Schalterlänge ergibt.

Die Nachteile der bekannten Anordnungen werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß der Kontaktträger als doppelarmiger Hebel ausgebildet ist, der etwa in seinem Schwerpunkt gelagert ist, unter Wirkung einer in der Nähe seines Drehpunktes angreifenden, parallel zu dem Kontaktarm liegenden Blattfeder steht und am Ende seines dem Kontakthebelarm gegenüberliegenden Mrzeren Hebelarmes die U-förmigen Anschäge trägt.

An Hand der Zeichnung sei die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Bei dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Kühlschrankthermostaten, bei dem auf einem Trägerteil 1 alle wesentlichen Einzelteile angeordnet sind. Das Trägerteil bildet zusammen mit einer Abdeckkappe 2 ein nach außen geschlossenes Gehäuse. Im Innern des Gehäuses ist an der Längsseite des Trägerteiles eine Druckdose 3 angeordnet, die über ein Kapillarrohr 4 mit einem nicht dargestellten Temperaturfühler in Verbindung steht. Die Druckdose wirkt auf einen Schalthebel 5 ein, der an seinem einen Ende in einer Abwinklungö des Trägers schwenkbar gelagert ist. An seinem freien Ende steht der Schalthebel über eine Justierschraube 8 mit einer Feder 7 in Verbindung, die mit ihrem anderen Ende in einem als Gegenlager dienenden, mit Hilfe einer Nietbefestigung 9 am Träger angebrachten Federglied 10 eingehängt ist. Zur Verstellung der Federspannung dient eine durch einen Bedienungsknopf 24 verdrehbare Kurvenscheibe 23, gegen deren Kurvenfläche das Federglied durch die Feder 7

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gedrückt wird. Der Schalthebel bildet zusammen mit einem Steuerhebel 11, der sich mit seinem einen Ende in einem Schneidenlager 12 abstützt, ein Schnappsystem, dessen Schnappwirkung durch eine Feder 13 erzeugt wird. Die Feder 13 ist in der Nähe der freien Enden von Schalt- und Steuerhebel unter Vorspannung eingehängt. Der Steuerhebel 11 wirkt mit einem Kontaktträger 14 zusammen, der seinerseits mit Hilfe von abgewinkelten Lappen 15 an einem Fortsatz 16 des Trägers schwenkbar gelagert ist. Das eine Ende des Kontaktträgers ist als U-förmige Abwinkelung 17 ausgebildet, während das andere Ende eine Kontaktbrücke 18 aufweist. In die U-förmige Abwinkelung 17 greift das freie Ende des Steuerhebels ein. Zur Begrenzung des Spieles des Steuerhebels in dieser Abwinkelung dient eine Justierschraube 19.

Der gesamte Kontaktträger ist zusammen mit einer Blattfeder 20, die einerseits in einer Gehäuseschneide und andererseits in einem Schneidenlager der Lappen 15 gehalten wird, als Schnappsystem ausgebildet. Die Kontaktbrücke 18 wirkt mit Gegenkontakten 26 zusammen, die von Kontaktfedern 21 getragen werden. Diese Kontaktfedern sind einerseits fest im Gehäuse angebracht und sind mit ihrem freien Ende durch Gehäuseanschläge 22 in ihrem Federweg begrenzt.

In der dargestellten Lage befindet sich der Thermostat in seiner Ausschaltstellung, d. h., die Kontakte 18, 26 sind geöffnet, und der Steuerhebel liegt mit seinem freien Ende an dem äußeren Ende der U-förmigen Abwinkelung des Kontaktträgers an. Der in der Druckdose herrschende Druck ist bei dieser Schaltstellung klein, es besteht jedoch wegen des geöffneten Kontaktes Erwärmungstendenz, d. h., der Druck steigt an. Die Dose wölbt sich aus und drückt dabei den Schalthebel gegen die Kraft der Feder 7 in Richtung des Pfeiles 25. Dabei wird das aus Schalthebel und Steuerhebel gebildete Schnappsystem bei einer bestimmten Auslenkung über seine Totpunktlage gebracht, d. h., der Steuerhebel kippt um und schlägt mit seinem freien Ende gegen die Justierschraube 19, wodurch auch der Kontaktträger schlagartig zum Kippen gebracht wird. Die Kontakte 18, 26 werden geschlossen, wobei sich die Feder des Gegenkontaktes aus der gezeichneten Stellung in Richtung des anderen Anschlages bewegt. Durch die Kontaktschließung erfolgt wegen des dadurch eingeschalteten Kühlaggregats wieder eine Drucksenkung in der Druckdose, so daß der Schalthebel langsam wieder zurückschwenkt und nach Überschreiten des Kippunktes den Steuerhebel wieder schlagartig mitnimmt, wodurch wiederum der Kontaktträger seinerseits zum Kippen gebracht wird und die Kontakte geöffnet werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Langsam, insbesondere thermisch betätigbarer Doppelschnappschalter mit einem einseitig gelagerten, schwenkbaren Schalthebel, an dem eine Schaltkraft und eine einstellbare Gegenkraft angreifen und der einen entgegengesetzt gelagerten, parallel neben dem Schalthebel angeordneten, als umschnappbares Schlagglied wirksamen Steuerhebel über eine Zugfeder betätigt, während das zweite Schnappsystem aus einem parallel neben dem ersten Schnappsystem angeordneten Kontaktträger mit einem U-förmigen Ende als Doppelanschlag für den Steuerhebel und einer zwischen ihm und einer Gehäuselagerung verspannten Feder besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger (14) als doppelarmiger Hebel ausgebildet ist, der etwa in seinem Schwerpunkt (15) gelagert ist, unter Wirkung einer in der Nähe seines Drehpunktes angreifenden, parallel zu dem Kontakthebelarm liegenden Blattfeder (20) steht und am Ende (17) seines dem Kontakthebelarm gegenüberliegenden kürzeren Hebelarmes die U-förmigen Anschläge trägt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 069 254;
   schweizerische Patentschrift Nr. 228 072;
   französische Patentschrift Nr. 825 363;
   USA.-Patentschriften Nr. 2 228 523, 2 304 019.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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