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Krankenbett mit drehbaren Matratzen Die Erfindung betrifft ein Krankenbett
mit drehbaren Matratzen, bei welchem der Kranke in Liegestellung zwischen zwei Matratzen
gebettet wird, die zusammen um eine mittlere Längsachse um 1800 gedreht werden können,
so daß der Kranke, der vor der Drehung mit dem Rücken nach unten gelegen ist, nach
der Drehung mit dem Rücken nach oben liegt, oder umgekehrt.
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Krankenbetten, die ein vollständiges Umdrehen von bewegungsunfähigen
Personen ermöglichen, wie ganz oder teilweise gelähmten Personen, schwer verbrannten
oder verletzten Personen, bewußtlosen Personen usw., sind bereits in verschiedenen
Ausführungen bekannt. Bei diesen bekannten Betten ist mindestens die obere von zwei
Matratzen höhenverstellbar angeordnet, damit sie, um die ungehinderte Behandlung
des Kranken zu ermöglichen, in eine solche Hoch stellung gebracht und darin festgehalten
werden kann, daß sie sich außerhalb des Berührungsbereichs der behandelnden Person(en)
befindet.
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Nach der Behandlung wird die Matratze dann wieder in ihre Ausgangsstellung
herabgesenkt. Diese höhenverstellbare Anordnung der oberen Matratze macht es erforderlich,
das Bett mit seinem den ganzen Hebemechanismus enthaltenden und daher sehr verwickelten
Aufbau zu versehen. Dadurch werden aber die Gestehungskosten des Bettes ganz beträchtlich
erhöht, und außerdem erfordert seine Aufstellung einen viel zu großen Raum und bedingt
des weiteren eine starke Beeinträchtigung der Raumübersicht.
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Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Bett dadurch gekennzeichnet,
daß jede der beiden Matratzen in zwei Hälften unterteilt ist und einseitig an einer
seitlich oberhalb des Bettgestells vorhandenen, die eine Längsseite eines Schwenkrahmens
bildende Stange angelenkt ist, um die sie so verschwenkt werden kann, daß sie entweder
die untere oder die obere Matratzenhälfte bildet. In Weiterbildung der Erfindung
sind Mittel vorgesehen, um die freien Enden der die untere Matratze bildenden beiden
Hälften derart zu unterstützen, daß sich diese zusammen wie eine aus einem Stück
bestehende feste Matratze verhalten, die der auf ihr ruhenden Last mit Sicherheit
standhalten kann.
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Durch diese Ausbildung und Anordnung der beiden Matratzen kommt der
obenerwähnte Bettaufbau mit Hebevorrichtung ganz in Wegfall bzw. wird der Bau des
Bettes sehr vereinfacht und verbilligt. Desgleichen ist der Fall mit der Bedienung.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines erfindungsgemäß
gebauten Krankenbettes dargestellt; es zeigt F i g. 1 das Bett in Stirnansicht,
F i g. 2 in Seitenansicht und F i g. 3 in Draufsicht, Fig. 4 und 5 je ein Konstruktionsdetail.
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Bei der dargestellten Ausführungsform setzt sich das vorzugsweise
aus Metallrohren gefertigte Bettgestell aus einem Kopfteil 2 und einem Fußteil 3
zusammen, die unten durch je zwei Längsrohre 4 miteinander verbunden sind. Das Kopfteil
2 sowohl als auch das Fußteil 3 bil jedEs emen vie$eckigen Rahmen, der sich aus
zwei senkrechten, gleichzeitig als Füße dienenden Rohren 2' bzw. 3' und zwei diese
oben und unten miteinander verbindenden Querrohren 5 bzw. 5' zusammensetzt. Das
Bettgestell ist außerdem noch mit einer Zwischenstütze 6 mit zwei kleinen Laufrädern
7 versehen. Diese Zwischenstütze ist weiter von dem Kopftdi2 als von dem Fußteil
entfernt. So z. B. kann ihre Entfernung vom Kopfteil etwa zwei Drittel und vom Fußteil
etwa ein Drittel der Gesamtlänge des Bettgestells betragen. Im Zusammenhang hiermit
ist am Kopfteil 2 noch ein bügelförmiger ausziehbarer und in jeder ausgezogenen
Stellung feststellbarer Fuß 8 vorgesehen. Dadurch ist es möglich, dem Bett jede
gewünschte oder erforderliche Schräglage zu geben und diese Lage dann durch die
auf der Kopfseite vorhandene Überlast zu sichern. Die Blockierung des ausziehbaren
Fußes
8 in jeder ausgezogenen Stellung erfolgt beispielsweise mittels der in F i g. 4
dargestellten Vorrichtung, die ähnlich wie die bekannten Fensterverschlüsse aus
einem zweiteiligen Stängelchen 9 mit an den einander zugekehrten Enden der beiden
Teile befestigten U-förmigen, federbelasteten Gleitstücken 10 besteht, die in einem
Gehäuse 11 untergebracht sind und mittels eines Nockengriffes 12 in bekannter Weise
so verschoben werden können, daß sie sich voneinander entfernen und die freien Enden
der an ihnen befestigten Stängeichen in eine beiderseits an dem ausziehbaren Fuß
8 vorhandene Verzahnung 13 einrasten. Mit 14 ist eine am Fuß 8 drehbar befestigte
Lasche bezeichnet, an deren freien Ende eine Kugel 14' vorgesehen ist. Diese Vorrichtung
dient dazu, das Bett im Bedarfsfalle leichter von der Stelle bewegen zu können,
ohne seine eingestellte Schräglage zu verändern.
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Die Fig. 1 läßt deutlich sowohl die Ausführung als auch die Anordnung
der beiden Matratzen erkennen, von denen jede, wie bereits erwähnt, aus zwei gleichen
Hälften besteht. Die beiden Hälften 15, 15' bilden zusammen die untere, und die
beiden Hälften 16, 16' bilden zusammen die obere Matratze.
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Eine jede Matratzenlhälfte ist mittels zweier stumpfwinklig gebogener
Armel7 bzw. 18 einseitig an einer Stange 19 angelenkt, welche auf der entsprechenden
Seite die Längsseite eines inne auf den Querrohren 5, 5' des Kopf- und des Fußteiles
2 bzw. 3 befestigten Lagern 20 drehbar gelagerten Rahmens 21 bildet. Das freie Ende
einer jeden Matratzenhälfte ist beiderseits mit mindestens einer Laufrolle 22 versehen,
die bei der unteren Matratze auf der inneren Laufbahn einer am entsprechenden Ende
des Bettgestells befestigten Laufschiene 23 aufruht, wodurch die Schwenkbewegung,
die sie um die Stange 19 ausführen können, nach unten begrenzt ist.
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Die besagte Laufschiene bildet in ihrer unteren Hälfte einen Halbkreis,
während sie in ihrer oberen Hälfte durch zwei gerade, die freien Halbkreisenden
etwa tangential verlängernde Strecken gebildet wird.
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Diese Strecken enden in einem gewissen Abstand voneinander, so daß
die Laufschiene oben eine Öffnung aufweist, durch die hindurch die Matratzenhälften
mit ihren beiderseits vorstehenden Laufrollen 22 in ihren Innenbereich hinein- und
aus ihm wie der herausgeschwenkt werden können.
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Die F i g. 1 zeigt sämtliche Matratzenhälften in ihrer normalen Ausgangsstellung.
In dieser liegen die beiden Hälften 15, 15' der unteren Matratze waagerecht und
ruhen mit ihren Lauffrollen22 auf der Innenbahn der Laufschiene 23 auf. Sie bilden
so eine einheitliche Matratze, auf die der Kranke gebettet werden kann. Die beelen
Hälften 16, 16' der oberen Matratze hingegen hängen von ihrer Rahmenstange frei
nach unten und werden zweckmäßig, um ein Schwingen nach außen zu verhindern, mittels
Klammern 24 od. dgl. mit der daneben liegenden unteren Matratzenhälfte lösbar verbunden.
Nachdem der Kranke auf die untere Matratze gebettet ist, werden diese letzteren
Matratzenhälften nach oben so weit umgeschwenkt, bis sie lose auf den Kranken aufzuliegen
kommen (s. die gestrichelt anHeutete Stellung der rechten Matratzenhäl). Der Kranke
befindet sich jetzt zwischen den beiden Matratzen leicht eingeklemmt und kann nun
durch Drehung des Schwenkrahmens 21 um 1800 ohne eigenes Zutun und ohne direkt angefaßt
zu werden vollständig um-
gedreht werden. In der Ausgangsstellung liegt der Schwenkrahmen
mit beiderseits an ihm vorhandenen Stiften 25, 25', 26, 26' auf den oberen Quertraversen
5' des Bettgestells fest auf. Von diesen Stiften sind diejenigen auf der Kopfseite
als Handgriff ausgebildet, mittels derer die Umdrehung des Schwenkrahmens bewerkstelligt
wird. Vor der Drehung des Schwenkrahmens muß einer seiner beiden, auf jeder Seite
vorhandenen Stifte so weit verkürzt werden, daß er nicht mehr auf der entsprechenden
Quertraverse des Bettgestells aufliegt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
es die Stifte 25' und 26', die verkürzbar sind. Die als Handgriffe ausgebildeten
Stifte sind auffallend länger als die Stifte auf der Gegenseite. Dadurch wird bezweckt,
daß die Betätigung des Schwenkrahmens stets von der Kopfseite aus vorgenommen wird.
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Schließlich sei noch bemerkt, daß jede HalS matratze mit einem Überzug
27 versehen ist, dessen beiden Längsränder zu einem Hohlraum28 zum Hindurchstecken
einer Stange 29 geformt und mit Aussparungen 30 versehen sind. Beim t Überziehen
einer Halbmatratze kommen diese Ränder einander gegenüber zu liegen, und die Befestigung
des Überzugs läßt sich dann auf einfache Weise dadurch herstellen, daß die an den
ausgesparten Randstellen frei liegenden Stangen mittels Klammern 31 od. dgl. miteinander
verbunden werden.
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Pabentansprüche: 1. Krankenbett mit drehbaren Matratzen, bei welchem
der Kranke in Liegestellung zwischen zwei Matratzen gebettet ist, die zusammen um
eine mittlere Längsachse um 1800 gedreht werden können, dadurch gekennzeichnet,
daß jede der beiden Matratzen in zwei gleiche Hälften unterteilt ist und einseitig
an einer seitlich oberhalb des Bettgestells vorhandenen, die eine Längsse?te einns
Schwesikra?nmens biL-denden Stange angelenkt ist, um die sie so verschwenkt werden
kann, daß sie entweder die untere oder die obere Matratzenhälfte bildet.