DE1178155B - Geradliniger Teilchenbeschleuniger mit einem Wellenleiter von geometrisch periodischem Aufbau - Google Patents
Geradliniger Teilchenbeschleuniger mit einem Wellenleiter von geometrisch periodischem AufbauInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: HOSh
Deutsche Kl.: 21g-36
Nummer: 1178 155
Aktenzeichen: C 26561 VIII c / 21 g
Anmeldetag: 23. März 1962
Auslegetag: 17. September 1964
Die auf Grund von Wechselwirkung mit einem Wanderfeld arbeitenden geradlinigen Beschleuniger
besitzen einen Wellenleiter, welcher aus einem geometrisch periodischen Aufbau, im allgemeinen aus
einem Hohlzylinder, besteht, der in vorbestimmten Abständen voneinander angeordnete Querblenden
enthält. Diese sind an ihrem Umfang mit dem Zylinder fest verbunden und weisen in ihrer Mitte eine
Bohrung zur Durchführung des Strahles der beschleunigten Teilchen und zur Kopplung der zwischen
den aufeinanderfolgenden Blenden vorhandenen Hohlräume auf.
Dieser Aufbau kann ebenso wie jeder periodische Aufbau Wellen unter verschiedenen Modi übertragen,
von denen jeder seinen eigenen Wellenbereich besitzt. Der für die Beschleunigung von Teilchen gewählte
Modus ist derjenige, der sich beim Ausbreiten durch die untereinander durch Bohrungen mit fortschreitend
abnehmendem Durchmesser oder durch Stufen gekoppelten Hohlräume stetig von dem Modus
TM010 eines zwischen zwei Blenden ohne Kopplungsbohrungen vorhandenen zylindrischen Hohlraumes
ableitet. Die anderen möglichen Modi sind die parasitären Modi, welche unter bestimmten Umständen
den Betrieb des normalen Modus durch Entnahme von Energie beeinträchtigen können. Diese Störung
äußert sich im allgemeinen in erhöhten Strahlströmen und insbesondere in der Tatsache, daß der Impuls
des auf den am Ende des Beschleunigers angeordneten Auffänger auftreffenden Strahles Verzerrungen
besitzt, welche entweder in einer Zeitverkürzung bezüglich des Anfangsimpulses oder in einer je nach
dem Fall veränderlichen Verzerrung der Impulsspitze, und ziwar nach Lage, Höhe oder Breite, bestehen.
Die Erfindung hat einen periodischen Beschleunigerleitungsaufbau zum Ziel, durch den diese Nachteile
vermieden werden.
Untersuchungen haben ergeben, daß die Energieentnahme auf dem normalen Modus zugunsten der
parasitären Modi über die Harmonischen des Strahlstromes erfolgt. Es ist tatsächlich bekannt, daß dieser
Strom reich an Harmonischen der Frequenz der verwendeten Welle ist. Wenn also der Leiter oder Teile
des Leiters die Ausbreitung wenigstens eines höheren Modus gestatten, dessen Band die Frequenz einer
Harmonischen gegebener Ordnung enthält, induziert der Strahl in dem Leiter durch die betreffende Harmonische
eine Welle, deren Struktur dem erwähnten Modus entspricht und deren Energie, welche auf
Kosten der kinetischen Energie des Strahles in diese Welle übergegangen ist, sich in den Wandungen des
Geradliniger Teilchenbeschleuniger mit
einem Wellenleiter von geometrisch periodischem Aufbau
Anmelder:
CSF Compagnie-Generale de Telegraphie
sans FiI, Paris
Vertreter:
Dr. W. Müller-Bore und Dipl.-Ing. H. Gralfs,
Patentanwälte, Braunschweig, Am Bürgerpark 8
Als Erfinder benannt:
Guy Azam,
Hubert Leboutet, Paris
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 24. März 1961 (856 698)
Leiters verteilt. Daraus folgt eine Erniedrigung des Wirkungsgrades des Beschleunigers sowie eine Verschlechterung
der Betriebseigenschaften und — insbesondere angesichts des Wunsches, die obenerwähnten
Verzerrungen zu vermeiden — eine Verringerung des beschleunigten Stromes.
Es wurde weiter festgestellt, daß die erwähnte Energieentnahme überwiegend über die 2. Harmonische
des Strahlstromes (Harmonische mit der Frequenz 2/, wobei die Grundfrequenz der sich
ausbreitenden Welle/ ist) und zugunsten des Ausbreitungsmodus TM210 erfolgt.
Die Erfindung sieht Mittel vor, welche die vollständige oder teilweise Koinzidenz zwischen dem
Wellenbereich des Modus TM210 und dem Band der
2. Harmonischen der in dem Wellenbereich des normalen für die Wechselwirkung im Hinblick auf die
Strahlbeschleunigung verwendeten Modus enthaltenen Frequenzen auf dem Ausbreitungsweg verhindern.
Es wurde festgestellt, daß die in diesem Sinne gegenüber dem Modus TM210 getroffenen Maßnahmen
auch gegenüber den anderen möglichen Modi wirksam sind, d.h., daß auch die Energieentnahme
zugunsten dieser Modi gleichzeitig mit der Verhinderung der Ausbreitung des Modus TM210 in dem
Band der 2. Harmonischen des Bandes des normalen Modus verhindert oder beträchtlich geschwächt wird.
Die Mittel bestehen bei einem geradlinigen Teil-
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chenbeschleuniger der eingangs geschilderten Art erfindungsgemäß
darin, daß sich die Bohrungsgröße wenigstens entlang eines Teiles des Wellenleiters
wellenförmig zwischen einem oberhalb der Schwelle der Ausbreitung des Modus TM210 in dem Leiter
liegenden Maximums und einem Minimum ändert, bei dem die Ausbreitung dieses Modus unterbrochen
ist. Die Wellungen sind periodisch oder nichtperiodisch und erstrecken sich wenigstens über
sehen der Frequenzen des Wellenbereiches des normalen
Modus sich mit dem Wellenbereich des Modus TM210 zu überlagern, so daß die erwähnten uner
wünschten Auswirkungen beim Überschreiten einer 5 bestimmten mit der Frequenz der gewählten Welle
veränderlichen Durchmesserschwelle aufzutreten beginnen. Bei einer gewählten Frequenz J1 ist die
Schwelle z. B. durch den Durchmesser dx gegeben,
welcher dem Punkt B der Ordinate Z1 auf der Kurve 3
eine Länge des Leiters, bei der auf Grund einer Di- io entspricht. Die Schwelle kann also für jeden gegebemensionierung
gemäß dem Stand der Technik der nen Aufbau und für jede Frequenz der gewählten Durchmesser eine bestimmte, nur von der verwende- Welle experimentell bestimmt werden,
ten Frequenz abhängige Schwelle überschreitet, die In der Fig. 2 ist im Schnitt ein Teilstück eines
ten Frequenz abhängige Schwelle überschreitet, die In der Fig. 2 ist im Schnitt ein Teilstück eines
dem Beginn der Überlagerung des Bandes des Modus dem Stand der Technik entsprechenden Leiters dar-TM210
und des Bandes der 2. Harmonischen des 15 gestellt, welcher für bestimmte gewünschte Eigen-Wellenbereiches
des normalen Modus entspricht. Es schäften berechnet ist. Diese Ausführung besteht aus
wurde festgestellt, daß diese teilweise oder vollstän- einem durch eine bestimmte Anzahl von Hohlräumen
dige Überlagerung nur in den Teilen des Leiters er- gebildeten Teilstück; die Durchmesser der Koppfolgt,
wo der Durchmesser der Kopplungsbohrung lungsbohrungen bewegen sich zwischen einem Maxidie
erwähnte Schwelle überschreitet. Die Dirnen- 20 malwert dmax am Eingang und einem minimalen
sionierung eines Teilstückes des Beschleunigers ge- Wert dmin am Ausgang. Die Änderung kann z. B. in
maß dem Stand der Technik auf Grund der ge- drei Schritten erfolgen, d. h. der Leiter umfaßt den
wünschten Leistungen bei gegebener Nutzfrequenz Abschnitt I mit den Hohlräumen 5 und den Bohrunführt
zu einem Eingangsdurchmesser, welcher größer gen mit dem Durchmesser dmax, den Abschnitt III
als die erwähnte Schwelle ist, und zu einem Aus- 25 mit den Hohlräumen 6 und den Bohrungen mit einem
gangsdurchmesser, welcher unterhalb dieser Schwelle Zwischendurchmesser und den Abschnitt V mit den
liegt. Die Durchmesseränderungen der Kopplungs- Hohlräumen 7 und den Bohrungen mit dem Durchbohrer
in dem Leiter gemäß der Erfindung sind vor- messer dmin. Diese Abschnitte sind durch die Abzugsweise
fortschreitend, um unerwünschte Re- schnitten bzw. IV verbunden, in denen sich der
flexionen der Welle zu vermeiden. Die Phasen- 3° Kopplungs-Bohrungs-Durchmesser fortschreitend ängeschwindigkeit,
welche lokal auf die Elektronen- dert. Die Innendurchmesser der Hohlräume sind so
gewählt, daß das zweckmäßige Änderungsgesetz der Phasengeschwindigkeit der sich durch jeden Hohlraum
des Leiters ausbreitenden Hochfrequenzwelle aufrechterhalten bleibt. Die Untersuchung des Ausbreitungsmodus
in dem Leiter hat ergeben, daß die in Zusammenhang mit der F i g. 1 erwähnte kritische
Schwelle d1 geringer als dmax, aber größer als dmln ist,
d.h. daß die erwähnten unerwünschten Auswirkungen in dem ersten Teil L der Leitung auftreten können,
bis zu der Stelle, wo der Durchmesser der Kopplungsbohrung geringer als d1 wird.
Gemäß der Erfindung wird nun wie folgt vorgegangen: Nachdem der Leiter für die gewünschten
der Abszisse die Bohrungsdurchmesser d der Quer- 45 Eigenschaften berechnet wurde und nachdem insbeblenden
und auf der Ordinate zwei Einteilungen auf- sondere die Anzahl der zur Herstellung des bekanngetragen
sind, von denen die linke der Frequenz / in ten Aufbaues nach der F i g. 2 notwendigen Hohlbeliebigem Maßstab entspricht und die rechte den räume bestimmt wurde, wird der Aufbau nach der
auf die Hälfte verkleinerten Maßstab wie die linke Fig. 3 verwirklicht, d.h. die nach dem Ausgang des
hat, d.h. der Frequenz 2/ in gleichem Maßstab ent- 50 Wellenleiters hin abnehmenden Bohrungsdurchmesspricht.
In diesem Diagramm ist einmal die Verande- ser nach der F i g. 2 werden durch zwischen den
rung des Wellenbereiches des gewünschten, von dem Werten dmax und dmin sich wellenförmig ändernde
Modus TM010 abgeleiteten Modus dargestellt; die Bohrungsdurchmesser entlang des gleichen Teil-Frequenzen
dieses Modus werden auf der linken Stückes ersetzt. Da der Leiter im allgemeinen durch
Skala abgelesen. Der Wellenbereich liegt zwischen 55 den Zusammenbau einzelner Hohlräume gebildet
den Kurven 1 und 2. Andererseits ist die Änderung wird, genügt es, den Leiter nach der F i g. 2 auseindes
Wellenbereiches des Modus TM210 dargestellt. anderzunehmen und die Hohlräume in der Weise
Die Frequenzen dieses Modus werden auf der rech- wieder zusammenzusetzen, daß eine bestimmte Anten
Skala abgelesen. Der Wellenbereich dieses Modus zahl von Hohlräumen 7 z.B. periodisch zwischen
liegt zwischen den Kurven 3 und 4. Alle diese Kur- 60 eine bestimmte Anzahl von Hohlräumen 5 geschaltet
ven wurden mit einer besonderen Vorrichtung experi- wird. Die Zwischenhohlräume der Abschnitt II, III
und IV werden verwendet, um die aufeinanderfolgenden Durchmesser unter Vermeidung eines zu
abrupten Überganges aneinander anzuschließen. Der Leiter wird somit aus einer Anzahl von Abschnitten Γ
bis V zusammengesetzt, von denen jeder eine geringere Länge als L hat und Hohlräume mit Bohrungen
geschwindigkeit entlang des Leiters eingestellt sein muß, wird auf den gewünschten Wert zurückgeführt,
in dem in bekannter Weise eine oder mehrere Abmessungen des Hohlraumes beeinflußt werden.
Die Erfindung wird beispielsweise an Hand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
F i g. 1 einige als Beispiel angegebene Kurven,
Fi g. 2 den Axialschnitt eines dem Stand der Technik
entsprechenden Leiters und
F i g. 3 den Axialschnitt eines zur Ersetzung des in F i g. 2 dargestellten Leiters vorgesehenen Leiters gemäß
der Erfindung.
Die F i g. 1 stellt ein Diagramm dar, bei dem auf
mentell bestimmt; sie können jedoch als typisch für einen Leiter in Form eines mit Blenden versehenen
Zylinders unabhängig von dessen Abmessungen angesehen werden.
Wenn der Durchmesser den dem Schnittpunkte
der Kurven 2 und 3 entsprechenden Wert d0 überschritten
hat, beginnt der Bereich der 2. Harmoni-
des Durchmessers dmin aufweist; diese schneiden die
unerwünschten sich durch die Hohlräume mit Bohrungen von größerem Durchmesser als dx ausbreitenden
Modi ab. Wenn alle Hohlräume des Wellenleiters nach der F i g. 2 verwendet werden, um den
neuen Ausbau nach der F i g. 3 zu bilden, bleibt der mittlere Durchmesser der Kopplungsbohrungen entlang
des Teilstückös unverändert, so daß die Leistungen des Leiters in bezug auf das Energieniveau unverändert
bleiben.
Für einen in dem 3000-MHz-Band arbeitenden Beschleuniger können z. B. für die unterschiedlichen
Hohlräume Durchmesser zwischen 83 mm bei einem Lochdurchmesser dmax = 27 mm und 80 mm bei
einem Lochdurchmesser dmin =18 mm gewählt werden.
Der Stuf enabstand der Hohlräume würde 25 mm betragen. Die die fünfzehn Hohlräume der Teilstücke
I und II nach der F i g. 2 umfassende Länge L ist in diesem Fall gleich 375 mm. Die Gesamtheit
der Teilstücke I bis V besteht aus vierzig Hohlräumen, deren Verteilung auf die Teilstücke Γ bis V
nach der F i g. 3 acht Hohlräume pro Teilstück ergibt. Die Länge eines Teilstückes beträgt also
200 mm. Dieser Wert liegt deutlich unterhalb des oben definierten Wertes L.
Theorie und Erfahrung zeigen, daß die Energie, welche auf dem normalen Modus zugunsten des
Modus TM210 über die 2. Harmonische der Frequenz
der verwendeten Welle in dem Strahlstrom entnommen wird, zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Abschnitten I', welche zwischen zwei aufeinanderfolgenden Gruppen von Hohlräumen 5 definiert sind,
eine Phasenänderung erfährt, deren Ergebnis die Auslöschung des parasitären Modus am Ende einer
bestimmten Strecke ist. Der beschriebene Aufbau wirkt also in der Weise, daß die eingangs erwähnten
unerwünschten Auswirkungen beseitigt werden.
Claims (2)
1. Geradliniger Teilchenbeschleuniger mit einem Wellenleiter von geometrisch periodischem
Aufbau, der aus periodisch entlang des Leiters verteilten Querblenden zusammengesetzt ist, die
in ihrer Mitte Bohrungen zur Kopplung der zwischen zwei aufeinanderfolgenden Blenden vorhandenen
Hohlräume aufweisen, dadurchgekennzeichnet,
daß sich die Bohrungsgröße wenigstens entlang eines Teiles des Wellenleiters wellenförmig zwischen einem oberhalb der
Schwelle der Ausbreitung des Modus TM210 in
dem Leiter liegenden Maximum und einem Minimum ändert, bei dem die Ausbreitung dieses
Modus unterbrochen ist.
2. Beschleuniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Abmessungen der
Hohlräume mit der Größe der Mittelbohrungen in den jeden Hohlraum begrenzenden Blenden
nach einem solchen Gesetz ändern, daß die Phasengeschwindigkeit der sich in dem Leiter
ausbreitenden Welle mit der Geschwindigkeit der beschleunigten Teilchen synchronisiert ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 687/228 9. 64 © Bundesdruckerei Berlin
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