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Vorrichtung, die bei Verwendung einer Abpreßeinrichtung.zum Lösen
der Preßverbindung zwischen einer Getriebewelle und einem auf dieser befestigten
Antriebselement ein Abschleppen zuläßt, insbesondere für Schienenfahrzeuggchsgetriebe
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die bei Verwendung einer hydraulischen
Abpreßeinrichtung zum Lösen der kegligen Preßverbindung zwischen einer Welle und
einem auf dieser befestigten, bei axialer Bewegung gegen einen Anschlag anliegenden
Antriebselement eines Getriebes ein Abschleppen zuläßt, insbesondere für die Treibradwelle
und dem auf dieser befestigten Großrad eines Schienenfahrzeugachsgetriebes.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist die Treibradwelle eines
Schienenfahrzeuges im Bereich des Achsgetriebes mit einem zylindrischen Bund und
daran anschließend mit einer kegligen Paßfläche versehen. Diese Paßfläche bildet
zusammen mit der ebenfalls kegligen, als Paßfläche dienenden Bohrung des Großrades
den kegligen Preßverband. Wird insbesondere in Notfällen zum Lösen des Preßverbandes
diesem durch Bohrungen in der Treibradwelle Drucköl zugeführt, so wird das Großrad
unter der Wirkung der nach dem verjüngten Kegelteil der Treibradwelle gerichteten
Axialkomponente des Öldruckes bis zum Anschlag an der Gehäusewand des Achsgetriebes
verschoben und damit die Preßverbindung zwischen der Treibradwelle und dem Großrad
getrennt. Beim Abschleppen des Schienenfahrzeuges schleift dann die keglige Paßfläche
der Treibradwelle in der entsprechenden Paßflächenbohrung des nunmehr stillgelegten
Großrades, wodurch die kegligen Paßflächen sowohl der Treibradwelle als auch der
Bohrung des Großrades beschädigt werden können, so daß vor dem Wiederzusammenbau
beide Paßflächen nachbearbeitet werden müssen. Da zudem das Großrad in seiner abgepreßten
Lage gegen axiale Verschiebungen nicht fixiert ist, besteht beim Abschleppen die
Gefahr, daß es sich, begünstigt durch die sich weiter drehende Treibradwelle, auf
dieser verschiebt und, da die Zähne des Großrades mit denen des vorgeschalteten
antreibenden Zahnrades auch nach dem Lösen der Paßverbindung im Eingriff stehen,
auf der Treibradwelle verkantet, festsetzt oder festfrißt. Hierdurch können sowohl
an den Paßflächen wie auch im Achsgetriebe selbst, d. h. an den vorgeschalteten
Treiborganen schwere Schäden entstehen.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Vorrichtung
nach der eingangs genannten Gattung so weiterzubilden, daß nach dem Lösen der kraftschlüssigen
Verbindung zwischen der Welle und dem auf dieser befestigten Antriebselement Beschädigungen
irgendwelcher Getriebeteile mit Sicherheit vermieden werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß je eine, zwischen
dem Antriebselement (Großrad) und der Welle (Treibradwelle) wirkende koaxiale und
seitlich der Preßverbindung auf der Welle festsitzende Hilfslauffläche vorgesehen
ist.
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Durch diese Maßnahme wird insofern die Aufgabe der Erfindung in vorteilhafter
Weise gelöst, als sich der bauliche Aufwand zur Schaffung einer einwandfreie Notlaufeigenschäften
aufweisenden lösbaren kraftschlüssigen Verbindung auf wenige, einfach herzustellende
Teile beschränkt. Da die erforderlichen Bauteile wenig Platz beanspruchen und weder
die Welle noch das Getriebegehäuse gegenüber der üblichen Bauart Änderungen erfahren,
ist es auch ohne weiteres möglich, vorhandene Getriebe mit der Vorrichtung gemäß
der Erfindung auszurüsten.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung das Großrad
eines Achsgetriebes für Schienentriebfahrzeuge auf der Treibradwelle eines Radsatzes
in einem Längsmittelschnitt schematisch dargestellt, wobei in der oberen Hälfte
der Abbildung das Großrad mit der Treibradwelle kraftschlüssig verbunden ist, während
in der unteren Hälfte die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Großrad und der
Treibradwelle gelöst ist.
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Auf einer Welle, im Bedarfsfalle der Treibradwelle l eines Schienentriebfahrzeuges,
ist das die Treibradwelle 1 antreibende letzte Zahnrad, das sogenannte Großrad 2,
des in der Zeichnung nicht mehr dargestellten Achsgetriebes kraftschlüssig fest
angeordnet. Zum raschen Lösen der kraftschlüssigen Verbindung zwi-,chen dem Großrad
2 und seiner
Treibradwelle 1 ist ein kegliger Preßverband mit einer
hydraulischen Abpreßeinrichtung, vorzugsweise einer Ölabpreßeinrichtung, vorgesehen.
Dieser Preßverband wird einerseits durch eine auf die Treibradwelle 1 mit enger
Passung aufgebrachte, außen keglige Hülse 3 und andererseits durch eine den gleichen
Kegelwinkel wie die keglige Hülse 3 aufweisende Nabenbohrung 4 des Großrades 2 gebildet.
Zum Zuführen des Druckmittels zum Preßverband sind in der Nabe 5 des Großrades 2
mindestens ein, vorzugsweise jedoch mehrere Zuführungskanäle 6 vorgesehen, die an
einer Stirnfläche der Nabe 5 in ein Anschlußgewinde 7 für ein Druckrohr oder einen
Druckschlauch münden. Bei betriebsfähigem Achsgetriebe sind die Anschlußgewinde
7 durch gesicherte Verschlußschrauben 8 dicht verschlossen. Im Außenmantel der kegligen
Hülse 3 und/oder im Nabeninnenmantel ist mindestens eine Nut 9 zum Verteilen des
Druckmittels innerhalb des Preßverbandes vorgesehen. Insoweit ist der keglige Preßverband
einschließlich der Abpreßeinrichtung an sich bekannt.
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Zwecks Erzielung einwandfreier Notlaufeigenschaften ist nach der Erfindung
je eine zwischen dem Großrad 2 und der Treibradwelle 1 wirkende koaxiale und seitlich
der Preßverbindung auf der Treibradwelle 1 festsitzende Hilfslauffläche vorgesehen.
Die eine Hilfslauffläche besteht aus dem Außenmantel einer an das verjüngte Ende
der kegligen Hülse 3 anschließenden Büchse 10, welche auf die Treibradwelle 1 aufgepreßt
und an ihrem, dem Preßverband abliegenden äußeren Ende mit einem als Anschlag für
die Nabe 5 des Großrades 2 dienende Ringbund 11
versehen ist, der sich
gegen einen festen Wellenteil, z. B. gegen ein Wälzlager 14 oder einen Ringbund
der Treibradwelle 1 abstützt. Dieser Hilfslauffläche ist der Innenmantel der Bohrung
4 der Nabe 5 des Großrades 2 zugeordnet, welcher mindestens auf eine der axialen
Länge der Büchse 10 abzüglich der axialen Bundlänge entsprechenden Länge
zylindrisch ausgebildet ist. Die andere Hilfslauffläche besteht aus dem Außenmantel
einer zweiten, am erweiterten Ende der kegligen Hülse 3 anschließenden, auf der
Treibradwelle 1 aufgepreßten und sich gegen einen Bund 12 der Treibradwelle 1 abstützenden
zylindrischen Büchse 13. Dieser Büchse 13 ist ein sie umschließender zylindrischer
Teil des Innenmantels der Bohrung 4 der Nabe 5 des Großrades 2 entsprechend zugeordnet.
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Jeweils mindestens eine der paarweise zusammenwirkenden Laufflächen,
vorzugsweise die Büchse 10
und die zylindrische Büchse 13, sind in an sich
bekannter Weise aus einem Material mit guten Notlaufeigenschaften oder einem selbstschmierenden
Werkstoff, z. B. aus Bronze oder einem mit einem Schmiermittel getränkten oder gemischten
Sintermetall, gefertigt, um einen einwandfreien Notlauf zwischen dem im Schadensfall
stillgesetzten Großrad 2 und der sich beim Abschleppen des Fahrzeuges mitdrehenden
Treibradwelle 1 zu gewährleisten.
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Zur Fixierung des Großrades 2 in der abgepreßten Lage ist mindestens
eine an einem Gehäuseteil 15 des Getriebes angeordnete und von außen gut zugängliche
ein- und feststellbare Vorrichtung, z. B. eine Feststellschraube 16 mit Gegenmutter
17, ein unter Federdruck stehender, verriegelbarer Bolzen od. dgl., vorgesehen.
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Ist in der Kraftübertragung des Schienentriebfahrzeuges ein Schaden
eingetreten, der ein Abschleppen notwendig macht, so wird nach Stillsetzen des oder
der Antriebsmotoren eine am Getriebegehäuse im Bereich des Großrades 2 vorgesehene
Abdeckung entfernt, wodurch mindestens eines der Anschlußgewinde 7 in der Nabe 5
des Großrades 2 zugänglich wird. Nach Entfernen der Verschiußschraube 8 wird das
Mundstück einer Hochdruckpresse in das Anschlußgewinde 7 eingeschraubt. Bei Betätigung
der Presse wird das Druckmittel durch den Zuführungskanal 6 zwischen den kegligen
Preßverband gedrückt und das Großrad 2 abgepreßt, d. h. es gleitet auf der kegligen
Hülse 3 bis zum Anschlag, im Beispielsfalle dem Ringbund 11 der Büchse 10.
Dann wird das Mundstück derHochdruckpresse abgenommen. Nachdem das Großrad 2 in
der abgepreßten Lage durch die Feststellschraube 16 fixiert ist, kann das Fahrzeug
abgeschleppt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
So kann der Zuführungskanal 6 für das Druckmittel auch in bekannter Weise in der
Treibradwelle 1, vorzugsweise in deren Längsachse mit mindestens einer radialen
Bohrung zur Hülse 3 vorgesehen werden, wodurch die Zugänglichkeit noch verbessert
werden kann. Weiterhin ist es grundsätzlich möglich, an Stelle der auf die Treibradwelle
1 aufgebrachten, außen kegligen Hülse 3, die Treibradwelle 1 selbst in ebenfalls
bekannter Weise mit einem kegligen Bund zu versehen.
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Anspruch 6 gilt als echter Unteranspruch nur in Verbindung mit Anspruch
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