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Kassette für bandförmige Landkarten, Bilder od. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Kassette für bandförmige Landkarten, Bilder od. dgl. mit zu beiden
Seiten des Betrachtungsfeldes angeordneten Spulen, die durch einen Seilzug miteinander
verbunden und durch von Hand betätigbare Verstellglieder drehbar sind.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art wird als Schnurzug ein endloses
Band verwendet, welches um die an den Enden der Bandspulen angebrachten Seilrollen
geführt ist und die Bandspule nur in der Aufwickelrichtung mitnimmt. Zur Betätigung
des Schnurzuges dienen zwei an den Längsseiten des die Vorrichtung umgebenden Gehäuses
angebrachte Handräder, die mit dem endlosen Band koppelbar sind und bei Drehung
das Band in der einen oder anderen Richtung mitnehmen. Diese Vorrichtung hat den
Nachteil, daß die Verstellung des Kartenbildes sehr langsam vor sich geht, da infolge
des beschränkten Raumes für die Rollen des Seilzuges nur geringe Übersetzungen möglich
sind. Bei langen Bändern ist es daher umständlich und zeitraubend, beispielsweise
von dem Kartenausschnitt an einem Ende des Bandes auf den am anderen Ende befindlichen
überzugehen.
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Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist bei einer Kassette der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß als Verstellglied ein am Seilzug befestigter,
entlang des Gehäuses zwischen den Spulen bewegbarer Schieber vorgesehen.
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Dabei ist jede der Spulen auf einer im Gehäuse gelagerten Welle angeordnet
und mit dieser über ein Kupplungsteil kuppelbar.
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Auf jeder Welle ist eine durch den Seilzug betätigbare Seilrolle frei
drehbar gelagert, welche mit der Spule kuppelbar ist.
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Zweckmäßig ist der Schieber an zwei mit ihren Enden an beiden Seilrollen
befestigten Seilen befestigt. Jede der Seilrollen umwickeln in der einen oder anderen
Endstellung des Schiebers die jeweils anliegende Seilrolle mit einer Länge, die
mindestens gleich der maximalen Länge des Verstellweges des Schiebers ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch die waagrechte Mittelebene
der Vorrichtung, wobei im oberen und im unteren Teil derselben verschiedene Ausführungen
der Kupplungsstelle zwischen der zum Aufwickeln. des Bandes dienenden Spule und
der sie lagernden Welle vorgesehen sind, F i g. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung
und F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-11I der Fig. 1. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung, welche beispielsweise zur Aufnahme von in Bandform ausgebildeten Landkarten
dienen kann, weist, wie F i g. 1 zeigt, ein in einem Gehäuse 1 vorgesehenes Betrachtungsfeld
2 auf, durch das ein auf Spulen 3 aufgewickeltes Band 4 bewegt wird. Die Spulen
3 sind in seitlichen Wülsten 5 des Gehäuses angeordnet und sitzen auf je einer in
den stirnseitigen Wänden jedes Wulstes 5 gelagerten Welle 6, auf welcher ein Kupplungsteil
7 zur Mitnahme der Spule 3 sitzt. Die Welle 6 ist in der Spule 3 verschiebbar angeordnet
und trägt an ihrem einen aus der Spule 3 herausragenden Ende eine axial verstellbare,
frei drehbare Hülse 8, auf welcher eine Seilrolle 9 gleichfalls axial verschiebbar
und frei drehbar gelagert ist. Letztere steht unter dem Einfluß einer sich gegen
einen Bund 12 der Hülse 8 abstützenden Druckfeder 11 und stützt sich an einem die
Hülse 8 durchsetzenden Stift 10 ab. Außerdem ist die Seilrolle 9 mit Zähnen 13 versehen,
die mit Zähnen 14 der Spule 3 in Eingriff gebracht werden können. Die Zähne 13,14
sind nach Art eines Klinkengesperres ausgebildet und nehmen die Spule 3 nur in der
Aufwicke richtung mit.
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Im Bund 12 der Hülse 8 ist ein schräg zur Längsachse der Welle 6 liegender
Schlitz 15 vorgesehen, in welchen ein vom Gehäuse des Wulstes 5 ausgehender
Stift
16 eingreift. Am äußeren Ende des Bundes 12 und an dem aus diesem herausragenden
Ende der Welle 6 sind je ein Griff 17 bzw. 18 vorgesehen. Am anderen Ende der Welle
6 ist eine Bremsfeder 19 angeordnet, deren Funktion später beschrieben wird. Die
Lagerstellen der Welle 6 sind durch je eine Kappe 20 gegen das Eindringen von Schmutz
usw. geschützt.
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Der Kupplungsteil 7 kann, wie im unteren Teil der F i g. 1 und in
F i g. 3 dargestellt ist, ausrückbar ausgeführt sein. In diesem Falle besteht er
aus Zähnen 21, die aus der Welle 6 radial nach außen ragen und im ausgerückten Zustand
der Kupplung 7 in einer Ausnehmung 22 der Spule 3 frei drehbar liegen. Am äußeren
Ende der Ausnehmung 22 sind Zähne 23 vorgesehen, die in radialer Richtung von der
Innenwand der Spule 3 vorragen und in Abständen voneinander angeordnet sind, in
welche im eingerückten Zustand der Kupplung 7 die Zähne 21 zu liegen kommen.
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Die Seilrollen 9 sind durch einen aus zwei Seilen 24 bestehenden Seilzug
drehbar verbunden. Wie in F i g. 2 dargestellt ist, sind zwei entgegengesetzte Enden
der beiden Seile um die ihnen zugeordneten Seilrollen 9 mehrmals, im vorliegenden
Falle der Übersichtlichkeit wegen nur eineinhalbmal, gewunden, während die anderen
Enden der Seile die Seilrollen 9 nur über einen kleinen Winkel umschlingen, der
in einer der Endstellungen des Seilzuges bei der einen Seilrolle gleich oder um
ein geringes Übermaß größer als der Verstellweg des Seilzuges und bei der zweiten
Rolle praktisch Null oder gleich dem genannten Übermaß ist.
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Zur Betätigung des Seilzuges dient ein entlang des Längsrandes des
Gehäuses 1 geführter Schieber 25, in welchen ein mit eine Schlitz 26 versehener
Spannbolzen 27 eingesetzt ist. Durch den Schlitz 26 sind die mit dem Spannbolzen
27 verbundenen Seile 24 des Seilzuges geführt. Bei Verdrehung des Spannbolzens 27
werden die Seile 24 auf diesen aufgewickelt, wodurch ihre Spannung erhöht wird.
Zur Fixierung des Spannbolzens 27 in seiner eingestellten Lage sind auf der dem
Schieber 25 zugekehrten Seite des Kopfes 28 des Spannbolzens 27 Klinkenzähne 29
vorgesehen, die beim Spannen des Spannbolzens 27 über die am Schieber 25 angeordneten
Gegenzähne hinweggleiten, in der anderen Drehrichtung jedoch in diese einrasten.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Wenn das
Band 4 in Richtung des Pfeiles A bewegt werden soll, wird der Griff 17 der
im oberen Teil der F i g. 1 liegenden Hülse 8 im Sinne des Uhrzeigers verdreht,
wodurch diese auf die Spule 3 zu bewegt wird und die Zähne 13 mit den Zähnen
14 in Eingriff kommen. In dieser Einstellung ist die obere Seilrolle 9 mit
der ihr gegenüberliegenden Spule 3 gekoppelt. Die untere Seilrolle 9 bleibt von
ihrer Spule 3 gelöst. Wird nun der Schieber 25 in der Richtung des Pfeiles A bewegt,
verdreht er über den Seilzug beide Seilrollen 9 entgegen dem Uhrzeigersinn. Dabei
nimmt die obere Seilrolle 9 die Spule 3 im gleichen Sinne mit. Bei der Rückbewegung
des Schiebers 25 ratschen die Zähne 13 der oberen Seilrolle 9 an den Zähnen 14 der
Spule 3 vorbei. Beim Durchratschen der Zähne 13, 14 hindert die Bremsfeder
19 die Welle 6 und mit ihr die Spule 3 an einer ungewollten Rückdrehung.
Dabei muß die Ausbildung des Kupplungsteiles nach der im oberen Teil der F i g.
1 dargestellten Ausführungsform gewählt sein. Bei der im unteren Teil der F i g.
1 dargestellten Ausführungsform müssen die Zähne 22 mit den Zähnen 23 in Eingriff
stehen.
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Soll die Bewegung des Bandes 4 in umgekehrter Richtung erfolgen, werden
durch Verdrehen des oberen Griffes 17 entgegen dem Uhrzeigersinn und des
unteren Griffes im Uhrzeigersinn die obere Seilrolle 9 von ihrer Spule 3 gelöst
und die untere Seilrolle mit ihrer Spule gekoppelt. Die Mitnahme mittels des Klinkengesperres
erfolgt dann entgegen dem Pfeil A.
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Schließlich können die Spulen 3 auch mittels der Griffe 18 in der
einen oder in der anderen Richtung bewegt werden. Zu diesem Zwecke müssen beide
Seilrollen 9 von den ihnen zugeordneten Spulen gelöst werden und nach der im unteren
Teil der F i g. 1 dargestellten Konstruktion die Zähne 22 mit den Zähnen 23 im Eingriff
stehen. Bei dieser Ausführungsform der Kupplung 7 wird der Eingriff und das Lösen
der Zähne 22. 23 durch axiale Verschiebung der Welle 6 bewirkt. Die Zähne 22, 23
werden nur dann außer Eingriff gebracht, wenn das Band von der Spule 6 frei abgewickelt
werden soll.