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Hinter-dem-Ohr-Hörgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein mit einem
akustischen Filter versehenes Hörgerät mit einem hinter dem Ohr zu tragenden Gehäuse,
in dem ein Telefon angebracht ist, das mittels eines am Gehäuse befestigten oder
zu befestigenden gekrümmten steifen Rohrstückes, das auch dazu dient, das Gerät
ans Ohr zu hängen, und einer biegsamen Verlängerung für das steife Rohrstück mit
einem im Ohr anzuordnenden Ohrstück akustisch verbunden oder verbindbar ist.
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Die Erfindung bezweckt, durch eine einfache Maßnahme auf rein akustischem
Wege eine Verbesserung der Frequenzcharakteristik des Gerätes (Verstärkungsgrad
als Funktion der Frequenz) zu erhalten, wodurch eine bessere Anpassung des Gerätes
an bestimmte Art von Schwerhörigkeit erzielbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß an oder bei dem
vom Gehäuse abgekehrten Ende das steife Rohrstück einen Teil aufweist, dessen Innendurchmesser
weniger als die Hälfte desjenigen des übrigen Teiles ist. Vorzugsweise liegt dieser
Teil mit kleinerem Durchmesser in der vom Gehäuse abgekehrten Hälfte des steifen
Rohrstückes. Der erwähnte Teil mit kleinerem Innendurchmesser kann durch einen im
steifen Rohrstück angebrachten durchbohrten Pfropfen gebildet werden.
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Es sei bemerkt, daß es an sich bereits bekannt ist, die Frequenzcharakteristik,
insbesondere die Wiedergabe der hohen Töne, eines in Verbindung mit einem Hörgerät
zu verwendenden Telefons dadurch zu korrigieren, daß im Ausgangskanal (Anschlußrohr)
des Telefons ein durchbohrter Pfropfen angebracht wird. Dabei wird der Pfropfen
im unmittelbar ans Telefon anschließenden Teil des Anschlußrohres des Telefons angeordnet.
Wie aus dem Nachstehenden hervorgeht, wird auf diese Weise bei den besonders kleinen
Telefonen, die bei der in Rede stehenden Art von Hörgeräten Verwendung finden, die
beabsichtigte Korrektur der Hochtonwiedergabe nicht oder nicht in ausreichendem
Maße erreicht.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der F
i g. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht zeigt und F i g. 2
und 3 Diagramme zur Erläuterung der Erfindung darstellen.
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Das in F i g. 1 dargestellte Hörgerät hat ein hinter dem Ohr zu tragendes
zweiteiliges Gehäuse, in dem auf an sich übliche Weise ein Telefon 3, ein Batteriehalter
5, ein Verstärker 7 mit Lautstärkeregler 9 und ein Mikrophon 11 angebracht sind
(die innerhalb des Gehäuses befindlichen Teile sind gestrichelt dargestellt). Das
Anschlußrohr 13 des Telefons 3 ist durch einen Schlauch 15 mit einem am Ende des
Gehäuses 1 befestigten Verbindungsrohr 17 verbunden, dessen aus dem Gehäuse 1 herausragendes
Ende mit Gewinde versehen sein kann. Mit Hilfe dieses Gewindes oder, auf eine andere
geeignete Weise ist am Gehäuse ein gekrümmtes steifes Rohrstück 19, z. B. aus durchsichtigem
Kunststoff, befestigt. Dieses Rohrstück dient einerseits dazu, das geschilderte
Gerät ans Ohr zu hängen, und bildet anderseits eine akustische Verbindung zwischen
dem Telefon 3 und einem im Ohr anzuordnenden biegsamen Ohrstück 21. Dieses Ohrstück
ist am Ende eines. Schlauches 23 angebracht, der am freien, vom Gehäuse 1 abgekehrten
Ende des Rohrstückes 19 befestigt ist und eine biegsame Verlängerung desselben bildet.
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Am freien, vom Gehäuse 1 abgekehrten Ende weist das Rohrstück 19 einen
innen verengten Teil mit einem Durchmesser auf, der erheblich kleiner als derjenige
des übrigen Teiles ist und, wie sich in der Praxis herausgestellt, vorzugsweise
weniger als die Hälfte desjenigen dieses letzteren Teiles betragen soll. Dieser
Teil mit kleinem Innendurchmesser wird beim geschilderten Beispiel von einem Pfropfen
25 mit einer axialen Bohrung 27 gebildet, der z. B. mit Leim im Rohrstück 19 befestigt
ist und aus dem gleichen Material bestehen kann wie das Rohrstück 19. Die Bohrung
27 bildet zusammen mit dem Raum (Resonanziaum) innerhalb der Verbindungsrohre 19,
17, 15, 13 und dem sich anschließenden Raum
innerhalb des Telefons
3 ein akustisches Filter, das auf an sich bekannte Weise die Frequenzcharakteristik
des Gerätes, insbesondere die Wiedergabe der hohen Töne, beeinflußt.
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F i g. 2 zeigt einige Frequenzcharakteristiken in doppellogarithmischem
Maßstab, die an einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gemessen sind. Auf der vertikalen
Achse sind auf übliche Weise die Schalldrücke in Dezibel aufgetragen, wie sie an
einem Kunstohr, an das das Ohrstück 21 angeschlossen war, bei einer konstanten Stärke
des dem Mikrophon 11 zugeführten Schalles gemessen worden sind, während auf
der horizontalen Achse die Frequenz des Schalles aufgetragen ist, Beim Ausführungsbeispiel,
an dem die Messungen durchgeführt wurden, war die Länge des steifen Rohrstückes
19 etwa 35 mm und der Innendurchmesser der Bohrung 27 nur 0,85 mm war bei einer
Länge von b mm. Die Kurven 29 und 31 zeigen die Frequenzcharakteristiken ohne den
Pfropfen 25 bzw. mit ihm. Ein Vergleich dieser zwei Kurven zeigt, daß infolge des
Vorhandenseins des Pfropfens 25 eine Abschneidung der hohen Töne über etwa 3000
Hz, jedoch auch eine Anhebung der Verstärkung der unmittelbar unterhalb liegenden
Frequenzen auftritt. Da die gerade unterhalb 3000 Hz liegenden Frequenzen erheblich
mehr zu Verständlichkeit der menschlichen Sprache beitragen als die höheren Frequenzen,
ist die mit dem Pfropfen 25 erhaltene Charakteristik 31 häufig günstiger als die
ohne den Pfropfen.
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Es stellt sich in einigen Fällen als vorteilhaft heraus, auch an dem
vom Gehäuse 1 zugekehrten Ende des steifen Rohrstückes 19 eine Verengung
zu bilden, z. B. durch die Anbringung eines zweiten Pfropfens 33 mit axialer Bohrung
35 (dieser ist in F i g. 1 gestrichelt dargestellt). Im geprüften Fall waren der
Durchmesser und die Länge der Bohrung 35 gleich 0,7 bzw. 2,5 mm, und Kurve 37 der
F i g. 2 zeigt die erhaltene Änderung der Frequenzcharakteristik. Aus einem Vergleich
der Kurven 37 und 31 geht hervor, daß die Pfropfen 33 im wesentlichen eine Dämpfung
der Spitzen der Frequenzcharakteristik herbeiführt, wodurch sich eine gleichmäßigere
Charakteristik ergibt. Dies geht auch aus der F i g. 3 hervor, die einen Vergleich
zwischen der auch in F i g. 2 gezeichneten Kurve 29 und der nur mit dem Pfropfen
32, aber ohne den Pfropfen 25 erhaltenen Kurve 39 ermöglicht. Diese letzte Kurve
zeigt, daß der Pfropfen 33 tatsächlich nur eine Dämpfung der Spitzen, aber keine
Abschneidung und Anhebung der hohen Töne herbeiführt. Es stellt sich somit heraus,
daß zu diesem Zweck die Verengung in größerer Entfernung vom Telefon 3 als der Pfropfen
33 angebracht werden muß. Versuche haben gezeigt, daß zu diesem Zweck der Pfropfen
25
vorzugsweise in der vom Gehäuse 1 abgekehrten Hälfte des Rohrstückes
19 angebracht werden muß.
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Eine mögliche Erklärung dieses Tatbestandes ließe sich darin suchen,
daß bei den sehr geringen Abmessungen des bei der in Rede stehenden Art von Hörgeräten
üblichen Telefons 3 (die üblichen Abmessungen sind etwa die Hälfte derjenigen der
F i g. 1) der sich an den Schallkanal anschließende Resonanzraum im Telefon nur
sehr klein ist. Wenn zur Korrektur der hohen Töne die erforderliche Verengung des
Schallkanals auf die bisher übliche Weise in unmittelbarer Nähe des Telefons 3,
d. h. zum Beispiel an der Stelle des Pfropfens 33, angebracht wäre, würde die Abschneidefrequenz
des so gebildeten akustischen Filters infolge des geringen Inhalts des betreffenden
Raumes im Telefon 3 weit über dem Frequenzbereich des Gerätes liegen, so daß die
beabsichtigte Wirkung sich nicht ergeben würde. Selbstverständlich ist es im Prinzip
möglich, eine dem beabsichtigten Zweck entsprechende niedrige Abschneidefrequenz
dadurch zu erhalten, daß der Innendurchmesser des verengten Teiles sehr klein und/oder
seine Länge extrem groß gewählt wird. Infolgedessen würde jedoch nicht nur der verstärkte.
Schall erheblich abgeschwächt, sondern auch das akustische Filter stark gedämpft,
wodurch neben einem erheblichem Verlust an Verstärkung die beabsichtigte Wirkung,
d. h. die Anhebung der hohen Töne gerade unter der Abschneidefrequenz, größtenteils
verlorengehen würde. Durch die Anbringung der Verengung an einer erheblich weiter
vom Telefon 3 entfernten Stelle des steifen Rohrstückes 19 wird dem Resonanzraum
im Telefon 3 ein erheblicher Teil des Rauminhaltes dieses Rohres zugesetzt; hierdurch
wird die Abschneidefrequenz des akustischen Filters derart erniedrigt, daß sich
die erwünschte Abschneidung der Frequenzen bei etwa 3000 Hz mit Hilfe einer nicht
allzu engen und langen Bohrung 27 erhalten Iäßt. Versuche haben gezeigt, daß brauchbare
Ergebnisse erhalten werden, wenn der dem Resonanzraum im Telefon zugesetzte Resonanzraum
nicht kleiner als die Hälfte des Rauminhaltes des steifen Rohrstückes 19 ist, d.
h. wenn die Verengung, im vorliegenden Falle der Pfropfen 25, sich in der vom Gehäuse
abgekehrten Hälfte des Rohrstückes 19 befindet.