DE1173192B - Experimentier- und Regelstab fuer Kernreaktoren - Google Patents
Experimentier- und Regelstab fuer KernreaktorenInfo
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C1/00—Reactor types
- G21C1/30—Subcritical reactors ; Experimental reactors other than swimming-pool reactors or zero-energy reactors
- G21C1/303—Experimental or irradiation arrangements inside the reactor
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C7/00—Control of nuclear reaction
- G21C7/06—Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section
- G21C7/08—Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section by displacement of solid control elements, e.g. control rods
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- G—PHYSICS
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- Y02E30/00—Energy generation of nuclear origin
- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: G 21
Deutsche Kl.: 21g-21/31
Nummer: 1173 192
Aktenzeichen: E 22675 VIII c / 21 g
Anmeldetag: 5. April 1962
Auslegetag: 2. Juli 1964
Die Erfindung betrifft einen Experimentier- und Regelstab für Kernreaktoren, der aus zwei um ihre
Längsachse relativ zueinander drehbaren rotationssymmetrischen Teilen besteht, von denen der eine
den anderen umgibt.
Bei den betreffenden Kernreaktoren ist es bekannt, die Stabteile derart zueinander anzuordnen,
daß sie für Regelzwecke verwendbar sind. So läßt sich in bekannter Weise durch relatives Verdrehen
der Stabteile zueinander der Neutronenfluß in seiner Gesamtheit oder seiner Verteilung beeinflussen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stab anzugeben, der nicht nur für Regelzwecke geeignet ist,
sondern dessen Einsatzmöglichkeiten gegenüber den bekannten Stäben wesentlich erweitert sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, daß der Stab aus einem Mutterstab und
einem zu seiner Drehachse exzentrischen, axial gerichteten Kanal und einem in diesen Kanal hineingepaßten
Hilfsstab zu einem zu den Drehachsen beider Stäbe exzentrischen, axial gerichteten Kanal
besteht.
Dieser Stab — im folgenden Verbundstab genannt — kann nicht nur als Regelstab im üblichen
Sinne, sondern nötigenfalls simultan auch als Experimentierkanal zur Aufnahme einer Meßsonde oder
einer Bestrahlungsprobe verwendet werden. Vermöge seines einstellbaren Richteffektes in bezug auf die
Neutronenflußverteilung kann er besonders zur lokalisierten Feinregelung und Kompensierung eingesetzt
werden. .
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel des Verbundstabes. An Hand
von drei Querschnitten werden in den Fig. 1 bis 3 zugleich drei spezielle Betriebsstellungen von
Mutter- und Hilfsstab gezeigt.
In den Figuren ist 1 der Mutterstab, 2 der Hilfsstab und 3 der exzentrische Kanal (Schacht) des
HilfsStabes. Der solcherart aufgebaute Verbundstab besteht demnach allgemein aus zwei zusammen oder
getrennt drehbaren Hülsen, von denen die eine die andere umschließt. Die Hülsen sind im Schnitt
halbmondförmig und im vorliegenden Falle massiv. In die exzentrische Bohrung 4 des Mutterstabes ist
der Hilfsstab drehbar eingesetzt.
Die Punkte la, Ib und 1 c bezeichnen nacheinander
die Rotationsachsen des Mutterstabes und des Hilfsstabes sowie die Symmetrieachse des exzentrischen
Kanals. Die Achsen 1 α und 1 c liegen äquidistant zu Achse Ib, was die vollständig symmetrische
Stellung der Stäbe nach F i g. 2 ermöglicht.
Der Übergang aus der halbsymmetrischen Stellung Experimentier- und Regelstab für Kernreaktoren
Anmelder:
Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM),
Brüssel
Brüssel
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Müller-Börner,
Berlin 33, Podbielskiallee 68, und
Dipl.-Ing. H.-H.Wey,
München 22, Patentanwälte
Berlin 33, Podbielskiallee 68, und
Dipl.-Ing. H.-H.Wey,
München 22, Patentanwälte
Als Erfinder benannt:
Raphael Lopes Cardozo, Varese (Italien)
nach F i g. 1 in die gespiegelte Stellung nach F i g. 3
so kann über die Stufe nach F i g. 2 gehen. In diesem
Falle wird zunächst die Rotationsachse Ib des Hilfsstabes festgehalten, und der Mutterstab 1 wird
um diese AchseIb um 180° gedreht. Dann wird die Rotationsachse des Mutterstabes festgehalten,
und der Hilfsstab 2 wird um seine eigene Achse 1 b um 180° gedreht. Die Stellung nach Fig. 3 kann
natürlich aus jeder anderen Ausgangslage erreicht werden, so aus derjenigen nach F i g. 1 durch simultane
Rotation der Stäbe 1, 2 um die Achse 1 b des Hilfsstabes.
Die Stabkonfigurationen nach den F i g. 1 bis 3 zeigen weiter eine andere Eigenschaft des Verbundstabes,
nämlich die Fähigkeit, durch die Drehungen bei der Stellungstransformation der Stäbe eine die
Querschnittsfläche des Verbundstabes übersteigende Fläche zu überstreichen. Dies kann zur Stellungsfeinregelung des Verbundstabes in radialer Richtung
ausgenutzt werden. Im Extremfalle ist das Durchwandern einer Kreisfläche möglich, deren Radius
durch den größten Abstand zwischen der Symmetrieachse Ic des exzentrischen Kanals und der
Peripherie des Mutterstabes gegeben ist. Hierbei ist vorausgesetzt, daß Achse lc fixiert ist. Die Mechanik
des Antriebes wird dann jedoch kompliziert, weil Achse Ib — als Körperhaft auszubildende
Achse — wandert. Begnügt man sich demgegenüber mit einer Wanderungsfläche, deren Radius dem Abstand
der Achsen Ia-I b entspricht, bleibt die Drehachse
1 b fest. Es können dann die körperhaften Achsen la und Ib, in einer Flucht in der Achse Ic
liegend, von oben und unten als Antriebswellenstummel an den Verbundstab herangeführt und die
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verschiedenen Stabstellungen durch Kupplungseffekte erzeugt werden.
Wie eingangs erwähnt, kommen folgende vier Hauptanwendungen des neuen Verbundstabes in
Betracht.
1. Anwendung als Grobregelstab
Als Grobregelstab befindet sich der Verbundstab in der vollsymmetrischen Konfiguration nach F i g. 2
und besteht aus einem neutronenabsorbierenden Stoff, z. B. Kadmium. Die Verstellrichtung ist wie
üblich die senkrecht gerichtete Längsachse. Zur Feinjustierung in der Waagerechten kann er zusätzlich
parallel zur Längsachse verschoben werden.
2. Anwendung als Feinregelstab mit Richtwirkung
Als Feinregelstab befindet sich der Verbundstab in einer unsymmetrischen Konfiguration, z. B. der
halbsymmetrischen Stellung nach Fig. 1 oder 3. In dieser Stellung variiert das Absorptionsvermögen
des Stabes auf die radiale Neutronenflußverteilung über den Umfang des Stabes gesehen zwischen einem
Minimum und einem Maximum. Auf diese Weise können örtliche Flußverzerrungen eingeebnet oder
willkürlich hervorgerufen werden,
Grundsätzlich braucht der Verbundstab dazu nicht aus einem entsprechenden Neutronenabsorber
zu bestehen. Er kann auch ganz oder nach Stäben getrennt aus einer Moderator-, Reflektor- oder
Spaltsubstanz aufgebaut sein. In diesen Fällen können zusätzlich Abdeckungseffekte zwischen dem
Mutterstab und dem Hilfsstab erzeugt und ausgenutzt werden. Die Umstände können weiter so getroffen
sein, daß im Stabkanal ein ganz bestimmtes Neutronenspektrum oder Energieniveau erhalten wird.
Der Feinregelstab kann ohne weiteres in einen Grobregelstab transformiert werden und umgekehrt.
3. Anwendung als Meßrohr
Als Meßrohr ähnelt der Verbundstab im Betrieb dem Feinregelstab. Anfänglich hat er die vollsymmetrische
Form nach F i g. 2 und besteht z. B. aus einem Absorbermaterial, das im Bereich der dünnen
Wandstellen für Neutronen durchlässig ist. Das Einführen der Meßmittel (Sonde, Folie) in das Rohr
stört die Flußverteilung im Reaktorgitter nicht. Nach dem Einbringen der Meßmittel wird der exzentrische
Kanal des Hilfsstabes in die gewünschte Richtung gedreht, beispielsweise in die Stellung nach Fig. 1.
In dieser Stellung ist der Stab für die Neutronen- und Kernstrahlung »geöffnet«.
Es können sowohl punktförmige Messungen in verschiedenen Höhen, als auch Verteilungsmessungen
in der Waagerechten und Senkrechten durchgeführt werden. Der Verbundstab kann als Ganzes
rotieren, oder es kann auch nur der Hilfsstab rotieren. Im letzten Falle wirkt der Stab wie ein
Kameraverschluß mit einstellbarer »Belichtungszeit«.
4. Anwendung als Bestrahlungsrohr
Aufbau und Betriebsweise des Bestrahlungsrohres entsprechen praktisch dem Anwendungsfall 3. In
den Kanal des Hilfsstabes sind Halterungs- und Verstellmittel für die Bestrahlungsprobe eingebaut.
Das kann eine abgeschirmte, zur dünnen Wandstelle des Hilfsstabes hin offene Kammer nach Art eines
Lifts sein, die durch Seilzug im Kanal verstellt wird. An der Öffnungsseite der Kammer kann eine
Schleuse oder ein Absorberschirm angebracht sein. Der Raum ober- und unterhalb der Kammer kann
aus Homogenitätsgründen mit Moderatorflüssigkeit angefüllt sein.
Es sind zahlreiche Varianten der Anwendungsfälle 1 bis 4 möglich. Ist der Verbundstab beispielsweise
in der Konfiguration nach F i g. 2 aus moderierendem Material aufgebaut und mit einem Moderator
angefüllt, kann er bei geeigneten Radialabmessungen als thermische Säule dienen. Er kann
weiter als reines Reflektorelement, Spaltstoffelement oder Brutstoffelement oder als Mischformen aus den
beiden letzteren irgendwo im Kern oder in der Kernrandzone eingesetzt werden. An Stelle des massiven
Aufbaus können die Stäbe auch zergliedert aus mehreren Schalen oder Unterstäben des jeweiligen Materials
nötigenfalls mit Kühlung aufgebaut sein.
Die Geometrie des Mutterstabes muß nicht notwendig zylindrisch sein, noch muß der Kanal oder
der Hilfsstab sich über die ganze Länge des Mutterstabes erstrecken. Auch der Querschnitt des exzentrischen
Kanals braucht nicht zylindrisch zu sein. Er kann in bestimmten Fällen als Radialschlitz oder
peripherer Schlitz ausgebildet sein.
Claims (6)
1. Experimentier- und Regelstab für Kernreaktoren, der aus zwei um ihre Längsachse
relativ zueinander drehbaren rotationssymmetrischen Teilen besteht, von denen der eine den
anderen umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Mutterstab und einem zu seiner Drehachse exzentrischen, axial gerichteten
Kanal und einem in diesen Kanal hineingepaßten Hilfsstab mit einem zu den Drehachsen
beider Stäbe exzentrischen, axial gerichteten Kanal besteht.
2. Stab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kanal des Hilfsstabes Mittel
zur Halterung und Verstellung von Meßmitteln oder Bestrahlungsproben eingebaut sind.
3. Stab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kanal eine abgeschirmte
verstellbare Kammer eingebaut ist.
4. Stab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mutter- und Hilfsstab aus kernphysikalisch
gleich oder verschieden reagierenden Substanzen aufgebaut sind.
5. Stab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Symmetrieachse des exzentrischen
Kanals und die Rotationsachse des Mutterstabes äquidistant zur Rotationsachse des
Hilfsstabes liegen und die Antriebsmechanik des Stabes so beschaffen ist, daß wahlweise jede der
drei Achsen eine feste sein kann.
6. Stab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Stäbe massiv und die
Kanäle als Bohrungen ausgeführt sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 049 014;
USA.-Patentschrift Nr. 2 852 458;
britische Patentschrift Nr. 892 891;
französische Patentschrift Nr. 1 278 701.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 049 014;
USA.-Patentschrift Nr. 2 852 458;
britische Patentschrift Nr. 892 891;
französische Patentschrift Nr. 1 278 701.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 628/222 6.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DEE22675A DE1173192B (de) | 1962-04-05 | 1962-04-05 | Experimentier- und Regelstab fuer Kernreaktoren |
GB13072/63A GB1014522A (en) | 1962-04-05 | 1963-04-02 | An improved experimental or control rod for nuclear reactors |
FR930379A FR1358692A (fr) | 1962-04-05 | 1963-04-04 | Barres d'expérimentation et de réglage pour les réacteurs nucléaires |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE22675A DE1173192B (de) | 1962-04-05 | 1962-04-05 | Experimentier- und Regelstab fuer Kernreaktoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1173192B true DE1173192B (de) | 1964-07-02 |
Family
ID=7070858
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE22675A Pending DE1173192B (de) | 1962-04-05 | 1962-04-05 | Experimentier- und Regelstab fuer Kernreaktoren |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE1173192B (de) |
GB (1) | GB1014522A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN113241201B (zh) * | 2021-04-29 | 2022-03-04 | 西南科技大学 | 一种具有非均匀反射层的非均匀控制棒 |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2852458A (en) * | 1955-12-21 | 1958-09-16 | Joseph R Dietrich | Apparatus for controlling neutronic reactors |
DE1049014B (de) * | 1957-09-04 | 1959-01-22 | Babcock & Wilcox Dampfkessel | Reaktor und Vorrichtung zu seiner Regelung |
FR1278701A (fr) * | 1960-11-03 | 1961-12-15 | Commissariat Energie Atomique | Barre de contrôle rotative et son dispositif de commande |
GB892891A (en) * | 1958-01-29 | 1962-04-04 | Commissariat Energie Atomique | Improvements in or relating to nuclear reactors |
-
1962
- 1962-04-05 DE DEE22675A patent/DE1173192B/de active Pending
-
1963
- 1963-04-02 GB GB13072/63A patent/GB1014522A/en not_active Expired
Patent Citations (4)
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FR1278701A (fr) * | 1960-11-03 | 1961-12-15 | Commissariat Energie Atomique | Barre de contrôle rotative et son dispositif de commande |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1014522A (en) | 1965-12-31 |
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