DE1172803B - Antischweissmittel - Google Patents

Antischweissmittel

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DE1172803B
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antiperspirant
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radical
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DEP27194A
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Francis Sophus
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Procter and Gamble Co
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Procter and Gamble Co
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61QSPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
    • A61Q15/00Anti-perspirants or body deodorants
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: A 61 k
Deutsche Kl.: 30 h-13/01
Nummer: 1172 803
Aktenzeichen: P 27194IV a / 30 h
Anmeldetag: 23. Mai 1961
Auslegetag: 25. Juni 1964
Die Erfindung betrifft Antischweißmittel, die als Wirkstoff gewisse Scopolaminester oder deren Salze, die durch Anlagerung einer Säure entstehen, enthalten.
Metallsalze mit adstringierenden Eigenschaften sind als Antischweißmittel bekannt. Sehr gebräuchlich sind Aluminiumsalze. Auch Zinksalze erfreuen sich einer gewissen Beliebtheit, und seit kurzem haben Zirkonsalze Beachtung gefunden. Salze vieler anderer Metalle wirken ebenfalls schweißverhütend, kommen jedoch aus anderen Erwägungen wegen der schwierigen Beschaffung, Toxizität, Farbe oder aus anderen Gründen meist nicht in Frage. Die Anionen der Metallsalze sind meistens Chloridionen oder Chlorid- und Hydroxydionen, aber auch andere Anionen, wie Sulfat-, Sulfamat-, Phenolsulfonat-, Bromid-, Jodid-, Nitrat- und Lactatanionen, sind als geeignet festgestellt worden.
Ein Problem, das bei der Herstellung von Antischweißmitteln auf der Grundlage von gewöhnlich sauer reagierenden adstringierenden Salzen auftrat, bestand darin, daß die Gewebe, mit denen sie in Berührung kamen, angegriffen wurden. Manche Personen mit empfindlicher oder rissiger Haut erlitten Reizungen, die durch den niedrigen pn-Wert bedingt sein dürften. Diese Schwierigkeiten wurden durch Zugabe von Puffern, wie Harnstoff und Aminosäuren, zur Einstellung und Regelung des Ph-Wertes weitgehend behoben. Häufig werden basische Metallsalze verwendet, um den pH-Wert etwas zu erhöhen. Zur Verringerung der Gewebeschädigung oder zur Erhöhung der Zuträglichkeit für die Haut wurden spezielle Wirkstoffe oder Zusatzstoffe verwendet. Die Probleme der Herstellung eines glatten, kosmetisch annehmbaren Präparats werden ebenso wie die Probleme der Zuträglichkeit für die Haut mit wachsenden Mengen adstringierender Salze immer schwieriger.
Eine weitere Schwierigkeit bei Schweißverhütungsmitteln mit adstringierenden Eigenschaften liegt darin, daß häufig viel Zeit zwischen ihrer Auftragung und der gewünschten Wirkung vergeht. Die schweißverhütende Wirkung vieler handelsüblicher Präparate entfaltet sich bei den meisten Personen mehrere Stunden lang nicht vollständig, und eine maximale Wirksamkeit wird erst erzielt, nachdem das Präparat über einen Zeitraum von Tagen oder Wochen regelmäßig gebraucht worden ist. Eine weitere Schwierigkeit bei adstringierenden Antischweißmitteln liegt darin, daß sie durch übermäßiges Schwitzen in erheblichem Umfange aus der Achselhöhle weggeschwemmt werden können, bevor sie die Möglichkeit Antischweißmittel
Anmelden
The Procter & Gamble Company, Cincinnati, Ohio
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler; Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. Th. Meyer
und DipL-Chem. Dr. rer. nat. J. F. Fues,
Patentanwälte, Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
Francis Sophus, Cincinnati, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 26. Mai 1960 (31 804) - -
haben, die Schweißbildung zu verhindern. Außerdem tritt bei adstringierenden Antischweißmitteln noch die Schwierigkeit auf, daß bei einem Teil der Bevölkerung durch ihre Verwendung keine Verhinderung oder Verringerung der Schweißbildung erreicht wird. Bestenfalls bewirken diese Mittel, die verhältnismäßig große Metallsalzmengen enthalten, eine etwa 40- bis 50°/oige Verringerung der Schweißbildung in den Achselhöhlen.
Anticholinergische Mittel werden von der Ärzteschaft für die Ganzheits- und örtliche Behandlung gewisser pathologischer Fälle übermäßigen Schwitzens angewendet. In der Literatur werden sie als mögliche Bestandteile kosmetischer Antischweißmittel vorgeschlagen. Diese Vorschläge lassen aber auch erkennen, daß zufriedenstellende anticholinergische Präparate zur kosmetischen und medizinischen Anwendung bisher noch nicht entwickelt worden sind, wobei die Hauptschwierigkeit darin liegt, angemessene Verhütung der Bildung von Schweiß bei einem Gebrauchsumfang zu erzielen, der physiologisch unbedenklich ist. Dieses Thema wurde kürzlich von Robert B r u η in »American Perfumer«, 73, Nr. 5 (1959), S. 22, zusammenfassend besprochen. Der ge-
409 627/354
nannte Tatbestand wird durch das Fehlen solcher Präparate auf dem Markt bestätigt, obgleich viele Forscher sich der Möglichkeiten anticholinergischer Mittel bewußt sein müssen.
Zur Definition des Begriffes »anticholinergisch« muß auf gewisse Aspekte des menschlichen Schwitzens kurz eingegangen werden. Ektokrine Schweißdrüsen, die die Hauptmenge des flüssigen Schweißes absondern, werden durch einen chemischen Vermittler aktiviert. Nach allgemeiner Ansicht handelt es sich hierbei um Acetylcholin, das an den Nervenenden frei wird, wenn ein entsprechender Reiz darauf ausgeübt wird. Anticholinergisch ist eine Verbindung, die die Wirkung des Acetylcholins zunichte macht, wahrscheinlich dadurch, daß die rezeptorischen Stellen der sekretorischen Zellen der Schweißdrüsen blockiert werden, so daß die Zellen nicht ansprechen können. Außer den ektokrinen Drüsen, die über die Oberfläche des menschlichen Körpers weit verstreut sind, sind noch apokrine Schweißdrüsen vorhanden, die weniger zahlreich und in besonderen Bereichen, zu denen die Achselhöhle gehört, lokalisiert sind. Zu den anticholinergischen Mitteln, die bei den klassischen Untersuchungen der Verhinderung der Schweißbildung verwendet wurden, gehören beispielsweise Scopolamin und Atropin.
Gegenstand der Erfindung ist ein Antischweißmiitel, das mit Sicherheit die Bildung von Schweiß im wesentlichen vollständig verhindert, keine adstringierenden Salze erfordert und keine Schädigung von Geweben, keine Reizung der Haut und keine übermäßigen Schwierigkeiten in der Herstellung eines kosmetischen Erzeugnisses verursacht.
Das Antischweißmittel gemäß der Erfindung enthält als Wirkstoff eine anticholinergische Verbindung der folgenden Formel gleichmäßig in einem dermatologisch unbedenklichen Träger dispergiert:
40
-CH CH
CH2-OC-RH2C / V-C C —O —CH N-CH3
H2C CH CH
Hierin bedeutet R einen gerad- oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen aromatischen oder cycloaliphatischen Rest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen. Die Verbindung kann in Form der freien Base (wie in der Formel dargestellt) oder als Säureadditionssalz vorliegen, z. B. dem durch Anlagerung von HBr oder HCl entstehenden Salz.
In der Wirksamkeit als Antischweißmittel besteht kein Unterschied zwischen den beiden Formen. Das Salz kann jedoch in kristalliner Form hergestellt werden, während die freie Base gewöhnlich in Form einer Flüssigkeit isoliert wird. Beispiele für geeignete Salze sind das Chlor-, Brom- und Jodhydrat, das Nitrat, Citrat, Acetat, Methosulfat, Sulfat, Phosphat und Tartrat. Das jeweils gewählte Anion beeinflußt nicht die schweißverhütende Wirkung des aktiven Bestandteils der Antischweißmittel gemäß der Erfindung.
Der Einfachheit halber werden die anticholinergischen Verbindungen nachstehend als CrCi2-ScOpOlaminester bezeichnet. Als spezielle Beispiele für C4-Ci2-Scopolaminester, die sich für die Zwecke der Erfindung eignen, seien genannt:
Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid
(Pivaloylscopolaminhydrochlorid), 2-Äthylbutyrylscopolaminhydrobromid, l-Äthyl-S-methylbutyrylscopolaminhydrobromid, n-Butyrylscopolaminhydrobromid, n-Valerylscopolaminhydrobromid, Isovalerylscopolaminhydrobromid, Isopropylacetylscopolaminhydrobromid, ^Methylpentanoylscopolaminhydrobrornid, Benzoylscopolaminhydrobromid, 2,4-Dichlorbenzoylscopolaminhydrobromid, Cyclopentylpropionylscopolaminhydrobromid, Cyclohexylpropionylscopolaminhydrobromid, Naphthoylscopolamin.
Ebenfalls geeignet sind
n-Hexanoylscopolaminhydrobromid, n-Heptanoylscopolaminhydrobromid, n-Octanoylscopolaminhydrobromid, n-Nonanoyiscopolaminhydrobromid, n-Decanoylscopolaminhydrobromid.
Die genannten Verbindungen können auch in Form der freien Base oder des Hydrojodids, Hydronitrats, Hydrocitrats oder Hydroacetats verwendet werden. Bevorzugt werden das n-Butyrylscopolaminhydrobromid, Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid und Benzoylscopolaminhydrobromid.
Verfahren zur Herstellung von Gj-C^-Scopolaminestern sind in der USA.-Patentschrift 2 814 623 beschrieben.
Die vorstehend genannten Ci-Ci2-Scopolaminester haben eine überraschend starke schweißverhütende Wirkung. Eine starke Hemmung der Schweißbildung wird bereits mit äußerst geringen Mengen erzielt, ohne daß Anzeichen von physiologischen Nebeneffekten, z. B. trockener Mund, Toxizität oder Wirkung auf das Zentralnervensystem, auftreten. Die Gi-Ci2-ScO-polaminester sind überraschenderweise viel wirksamer als ihre niederen und höheren Homologen, z. B. Acetylscopolaminhydrobromid bzw. n-Propionylscopolaminhydrobromid und Stearoylscopolaminhydrobromid bzw. Oleylscopolamin. Sie sind viel wirksamer als die entsprechenden quaternisierten Verbindungen, z. B. Scopolammonium-N-methylbromid, Trimethylacetylscopolaminmethylbromid. Sie sind ferner viel wirksamer als die entsprechenden Atropinverbindungen, z. B. Trimethylacetylatropinhydrobromid oder Benzoylatropinhydrobromid.
Die Antischweißmittel gemäß der Erfindung müssen Gi-C^-Scopolaminester in Mengen von wenigstens etwa 0,001% enthalten, um eine schweißhemmende Wirkung zu erzielen. Die Menge darf nicht höher als etwa 0,25% sein, um einen Sicherheitsspielraum zu schaffen, der gewährleistet, daß keine Nebeneffekte durch wiederholten Gebrauch auftreten. Bevorzugt wird ein Bereich von 0,005 bis 0,2%. (Alle hier angegebenen Mengen und Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht.) Überraschend war die Feststellung, daß eine so geringe Menge der O-Cia-Scopolaminester die Schweißbildung in so starkem Maße hemmt. Überraschend war ferner, daß die maximale Menge, die unbedenklich in einem Antischweißmittel gebraucht werden kann, verhältnismäßig niedrig ist. Selbst in diesen niedrigen Mengen dringen die Gj-C^-Scopolaminester so schnell in die
Haut ein, daß eine gute schweißhemmende Wirkung auch dann erzielt wird, wenn die Haut bald nach dem Auftragen gewaschen wird.
Die Mittel gemäß der Erfindung sind so zu formulieren, daß ihr pH-Wert in wäßriger Lösung nicht weniger als etwa 3 und nicht mehr als etwa 6,5 beträgt. Bei pH-Werten außerhalb dieses Bereichs sind die C4-Ci2-Scopolaminester nach einer gewissen Zeit verhältnismäßig unstabil. Sie hydrolysieren oder zersetzen sich, insbesondere bei erhöhten Temperaturen, und verlieren dadurch ihre Wirksamkeit. Bei pH-Werten unter 3 kann Hautreizung auftreten. Wenn erhöhte Temperaturen, z. B. 6O0C, in Frage kommen, ist ein pH-Bereich von 3 bis 5 zu wählen. Zur Einstellung des pH-Werts auf die erforderliche Höhe können die üblichen Puffer verwendet werden. Beispiele solcher Puffer sind Glycin, Citronensäure + NaoHPO4, Kaliumhydrogentartrat, Kaliumhydrogenphthalat und Natriumhydrogensuccinat.
In den Antischweißmitteln gemäß der Erfindung sind die C4-Ci2-Scopolaminester in den genannten Konzentrationen gleichmäßig in einem mit Wasser mischbaren, dermatologisch unbedenklichen Trägerstoff dispergiert. (Der Begriff Dispersion umfaßt auch die Lösung.) Ein solcher Trägerstoff ist ungiftig, verträglich mit der menschlichen Haut, auf die das Mittel aufgetragen wird, und verhindert nicht die Aufnahme des schweißhemmenden Wirkstoffs durch die Haut. Diese Trägerstoffe sind in der Kosmetik wohlbekannt. Ihre Wahl ist nicht kritisch für die Wirksamkeit der C4-Ci2-Scopolaminester, solange sie mit Wasser mischbar sind und die genannten Konzentrationen sowie die genannten pH-Grenzen beachtet werden. Beispiele für mit Wasser mischbare, dermatologisch unbedenkliche Trägerstoffe sind Wasser, wasserlösliche Alkohole (einwertige und mehrwertige Alkohole, insbesondere niedere Alkohole von Ci bis Cs, z. B. Äthanol, Propanol, Glycerin, Sorbit, Äthylenglykol, Hexylenglykol, Mannit, Propylenglykol), Polyäthylenglykole und Methoxypolyäthylenglykole (Polyäthylenglykole mit Molekulargewichten von 200 bis 20 000), Glycerylmonolaurat, -monopalmitat oder -monostearat, mit höheren Fettsäuren veresterte Polyäthylenglykole, Glukose. Bei Verwendung von Alkoholen oder ihren Derivaten wird fast immer etwas Wasser hinzugenommen, da diese Stoffe gewöhnlich hygroskopisch sind. Geeignet sind ferner Öl-inWasser-Emulsionen, wie Coldcremegrundlagen. Als Beispiel für die Zusammensetzung einer Coldcreme sei genannt: 13% Stearinsäure, 2% Glycerylmonostearat, 5% Olivenöl, 0,5% Kaliumhydroxyd und 73,5% Wasser.
Der Trägerstoff muß mit Wasser mischbar sein, um die vorstehend genannten Voraussetzungen zu erfüllen, insbesondere bezüglich der Aufnahme durch die Haut. Stoffe auf Erdölbasis und andere mit Wasser unmischbare Stoffe, z. B. Mineralöl, natürliche Vaseline, Stearoyldiacetin (Glycerin, das mit 2 Molekülen Essigsäure und 1 Molekül Stearinsäure verestert ist), Lanolin, Paraffin sowie Bienenwachs, verlangsamen die Aufnahme des schweißhemmenden Wirkstoffs durch die Haut. Diese Stoffe können jedoch in einem Antischweißmittel verwendet werden, wenn ein mit Wasser mischbarer Trägerstoff in genügender Menge vorhanden ist, der das Medium für die Aufnahme durch die Haut darstellt. Die Emulgierung dieser Stoffe stellt ebenfalls einen Weg dar, sie verwendbar zu machen.
Der Trägerstoff enthält vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 10% einer nichtionogenen, kationaktiven oder amphoteren oberflächenaktiven Verbindung. Vorzugsweise liegt die Menge im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 2%. Die obere Grenze für die Menge dieser oberflächenaktiven Mittel ist zwar nicht kritisch, jedoch eignen sich große Mengen nicht in Präparaten, bei denen starke Schaumbildung unerwünscht ist. Die Anwesenheit einer oberflächenaktiven Substanz scheint die bereits überraschende Wirksamkeit der Gi-Ci2-Scopolaminester noch weiter zu steigern. Es wird angenommen, daß die oberflächenaktive Substanz eine wirksamere Resorption des schweißhemmenden Wirkstoffs des Antischweißmittels gemäß der Erfindung durch die Haut bewirkt. Kationaktive und insbesondere nichtionogene oberflächenaktive Verbindungen werden bevorzugt, obwohl auch anionaktive, seifenfreie oberflächenaktive Stoffe geeignet sind. Bei anionaktiven seifenfreien oberflächenaktiven Substanzen besteht die Möglichkeit einer leichten gegenseitigen Einwirkung mit den Salzen der Scopolaminester. Anionaktive seifenfreie oberflächenaktive Stoffe werden vorzugsweise in Konzentrationen von etwa 0,01 bis etwa 0,5%, zweckmäßig unter etwa 0,1% gebraucht.
Sehr geeignet für die Zwecke der Erfindung sind wasserlösliche nichtionogene oberflächenaktive Substanzen. Hierzu gehören waschaktive Verbindungen, die durch Anlagerung von Alkylenoxyden von hydrophiler Natur an eine hierzu befähigte organische hydrophobe Verbindung, die aliphatisch oder alkylaromatisch sein kann, hergestellt werden. Beispiele für solche Verbindungen sind die Polyalkylenglykolester, -äther und -thioäther der Formeln
RCOO(— C2H4O)n — H ROi-C2H4O)n-H
RSi-C2H4O)n-H 40
in denen R einen langkettigen Alkylrest mit 8 bis etwa 18 Kohlenstoffatomen darstellt und η eine ganze Zahl von etwa 4 bis etwa 30 bedeutet, die PoIyäthylenoxydaddukte von AJkylphenolen, z. B. die Additionsprodukte von Äthylenoxyd an Alkylphenole mit etwa 6 bis 12 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe in geradkettiger oder verzweigter Konfiguration in Mengen von 10 bis 25 Mol Äthylenoxyd pro Mol Alkylphenol; Verbindungen, die durch Anlagerung von Äthylenoxyd an eine durch Umsetzen von Propylenoxyd mit Propylenglykol gebildete hydrophobe Verbindung hergestellt sind; das Additionsprodukt von Äthylenoxyd an das Produkt der Umsetzung von Propylenoxyd und Äthylendiamin. Als spezielle Beispiele für einige geeignete nichtionogene Detergentien seien genannt: Die Reaktionsprodukte von tertiärem Octylphenol mit durchschnittlich 9 bis 30 Mol Äthylenoxyd pro Mol Octylphenol und die wasserlöslichen wachsartigen Reaktionsprodukte von Laurylalkohol und Äthylenoxyd mit einem Titer von etwa 35° C oder mehr und von Oleylalkohol und Äthylenoxyd mit einem Titer von etwa 29° C oder mehr.
Weitere Beispiele für nichtionogene oberflächenaktive Verbindungen sind: tertiäre Trialkylaminoxyde, in denen ein Alkylrest 10 bis 18 Kohlenstoffatome enthält und die anderen Alkylreste kurzkettig
sind, ζ. B. Dodecyldimethylaminoxyd, femer 3-(Dimethyl-n-hexadecyl-ammonium)-propionat
CH3
CH3-N-CH2-CH2-C
Ci6H33'
und 3 - (Dimethyl-η -hexadecyl - ammonium) -propan-1-sulfonat
CH3
CH3 — N — CH2 — CH2SO3
Die bevorzugte nichtionogene oberflächenaktive Substanz, die unter der Bezeichnung »Pluronic« im Handel ist, wird durch Anlagerung von Äthylenoxyd an eine durch Umsetzung von Propylenoxyd mit Propylenglykol gebildetes hydrophobes Produkt hergestellt. Der hydrophobe Teil des Moleküls ist in Wasser unlöslich. Das Molekulargewicht liegt in der Größenordnung von 1500 bis 1800. Die Anlagerung von Polyoxyäthylenresten an diesen hydrophoben Teil pflegt die Wasserlöslichkeit des Moleküls als Ganzes zu steigern. Flüssige Produkte werden bis zu dem Punkt erhalten, bei dem der Gehalt an Polyäthylenoxyd etwa 50% des Gesamtgewichts des Umsetzungsprodukts ausmacht. Durch weitere Erhöhung des Polyoxyäthylenanteils gegenüber dem hydrophoben Anteil erhält das Endprodukt wachsartige oder feste Konsistenz. Besonders vorteilhaft für die Herstellung der schweißhemmenden Mittel gemäß der Erfindung sind oberflächenaktive Mittel der beschriebenen Art-mit Molekulargewichten von etwa 2000, 3000 und 8000.
Beispiele für kationaktive oberflächenaktive Stoffe, die sich für die Zwecke der Erfindung eignen, sind die quaternären waschaktiven Ammoniumsalze. Diese Salze haben die allgemeine Formel
Ri-N-R4
R3
X-
in der Ri ein hydrophober Rest und R2, R3 und R4 Kohlenwasserstoffreste sind. Ri kann ein aliphatischer, ungesättigter cycloaliphatischer Rest, ein Acylrest, ein Alkylarylrest und ein Arylalkylrest mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen sein, z. B. ein verzweigter oder normalkettiger Alkylphenoxyalkoxyalkylrest, ein verzweigter oder langkettiger Alkylcresoxyalkoxyalkylrest, ein langkettiger Alkoxyarylrest, ein verzweigter oder langkettiger Alkylphenoxyalkylrest, ein langkettiger Alkylarylrest, ein halogensubstituierter langkettiger Alkylarylrest, ein Arylalkylrest, ein langkettiger Alkylrest, ein langkettiger Alkenyl- und Cycloalkylrest. R2, R3 und R4 können je 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten bei einer Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in den drei Resten von 3 bis 12. Beispielsweise können R2, R3 und R4 niedrigmolekulare Alkylreste, vorzugsweise Methyloder Äthylreste, oder Arylreste, vorzugsweise Phenylreste, oder Arylalkylreste, vorzugsweise Benzylreste, sein.
X ist ein Anion, das mit dem Kation ein wasserlösliches Salz bildet. Bevorzugt werden das Chlorid und Bromid, jedoch können ganz allgemein Halogenide sowie Sulfate, Phosphate, Methosulfate und andere Anionen verwendet werden.
Als Beispiele für geeignete kationaktive Detergentien seien genannt: Cetyltrimethylammoniumbromid, Dodecyldimethylbenzylammoniumchlorid, N-Cetylpyridiniumbromid, chloriertes Dodecylbenzyltrimethylammoniumchlorid^enzethoniurnchlorid.
Beispiele für amphotere oberflächenaktive Detergentien sind Alkyl-/?-iminodipropionate und Alkylß-aminopropionate, in denen der Alkylrest 10 bis 20 Kohlenstoffatome enthält, und Imidazolinderivate, die unter dem Handelsnamen »Miranole« bekannt sind.
Beispiele für anionaktive seifenartige oberflächenaktive Substanzen, die sich für die Zwecke der Erfindung eignen, sind die sulfonierten und sulfatierten Detergentien, z. B. die Alkylsulfate (C8 bis Cis), die Alkylpolyäthenoxyäthersulfate (Cs bis C«, 1 bis 10 Einheiten der Formel —C2H4O—), die aromatischen Alkylsulfonate (Ce bis Cis), die Mono- oder Dialkylester (Cs bis Cis) von Sulfobernsteinsäure, sulfonierte oder sulfatierte Amide von höheren Fettsäuren, Schwefelsäureester von unvollständig mit höheren Fettsäuren veresterten mehrwertigen Alkoholen, höhere Fettsäureester von niedrigmolekularen Alkylolsulfonsäuren usw., gewöhnlich in der Form ihrer Natrium-, Kalium-, Ammonium- oder Alkanolammoniumsalze. Einige spezielle Detergentien dieser Kategorie sind: Natriumoctylsulfat, Natriumnonylsulfat, Natriumdecylsulfat, Monoäthanolammoniumdodecylsulfat, Ammoniumtetradecylsulfat, Monoäthanolammoniumpentadecylsulfat, M onoäthanolammoniumhexadecylsulfa^Monoäthanolammoniumoctadecylsulfat, Monoäthanolammoniumoleylsulfat, Natriumsalze von Dioctylsulfosuccinat, Natriumoctylbenzolsulfonat, Natriumnonylbenzolsulfonat, Natriumdodecylbenzolsulfonat, Natriumtetradecylbenzolsulfonat, Ammoniumpentadecylbenzolsulfonat, Ammoniumtriisopropylbenzolsulfonat, Natriumsalze des Oleinsäureesters der Isothionsäure. Natriumsalz des Laurinsäureamids von Taurin; auch N-Lauroylsarcosinate sind geeignet.
Fettsäureseifen sind unzweckmäßig wegen der Hydrolyse beim bevorzugten pn-Wert der Produkte gemäß der Erfindung.
Zur Feststellung der Wirksamkeit der Antischweißmittel gemäß der Erfindung und anderer Mittel, mit denen sie verglichen werden sollen, wurden zwei Methoden angewendet. Es handelt sich um die »Achselhöhlenmethode« und die »Unterarmmethode«, die beide an Versuchspersonen angewendet werden.
Bei der Achselhöhlenmethode wird eine direkte Messung des Gewichts des in der Achselhöhle abgesonderten Schweißes vorgenommen. Dies ist sehr aufschlußreich, da die Achselhöhle bei der Hemmung der Schweißbildung der Bereich von größter praktischer Bedeutung ist. Zur Anwendung kommt eine gravimetrische Messung der in der Achselhöhle gebildeten Schweißmenge, um die schweißhemmende Wirkung zu ermitteln. 1 Stunde nach dem Auftragen des zu prüfenden Mittels be-
geben sich die Versuchspersonen in einen Raum, in dem eine Temperatur von 380C herrscht. Nach einer »Anwärmzeit« von 1Iz Stunde werden die Achselhöhlen gewaschen und getrocknet. Dann werden gewogene Saugkissen zum Auffangen des Schweißes in die Achselhöhle jedes Arms gelegt und 10 Minuten darin belassen. Anschließend wird ein weiteres Kissenpaar für 10 Minuten in die Achselhöhlen gelegt. Nach einer Ruhezeit von 20 Minuten werden zwei weitere Kissenpaare jeweils für 10 Minuten eingelegt. Die Prozedur wird nach einer weiteren Wartezeit von 20 Minuten wiederholt. Hiernach können weitere Wartezeiten und Schweißentnahmen auf die gleiche Weise eingelegt werden, solange man es wünscht. Bei jeder Entfernung der Kissen aus den Achselhöhlen werden sie gewogen, um die gebildete Schweißmenge zu ermitteln. Die Schweißmenge, die im Verlauf des Tests 3 Stun-
10
den nach dem Auftrag aufgefangen wird, dient als zweckmäßiges und bedeutsames Maß für Vergleichszwecke.
Die in der linken und rechten Achselhöhle einer Versuchsperson abgesonderten Schweißmengen sind gewöhnlich nicht gleich, jedoch hat eine bestimmte Versuchsperson ein ziemlich gleichbleibendes Verhältnis zwischen den Absonderungen der beiden Seiten. Ein normales Verhältnis für eine Versuchsperson wurde durch vier oder fünf Kontrollversuche ermittelt, bevor irgendeine Behandlung vorgenommen wurde. Wenn das zu prüfende Antischweißmittel in einer Achselhöhle aufgetragen wurde (die andere diente zur Kontrolle), veränderte sich das normale Verhältnis stark. Die Verminderung der Schweißbildung durch das zu prüfende Antischweißmittel wurde ermittelt, indem die Ergebnisse der Achselhöhlenmethode in folgende Formel eingesetzt wurden:
= 100
Prozentuale Verminderung der Schweißabsonderung
Verhältnis im Schweißhemmungstest
durchschnittliches Verhältnis bei unbehandelten Achselhöhlen
100
Der Unterarmtest ist in erster Linie ein qualitativer Test, mit dessen Hilfe ermittelt wird, ob ein bestimmtes Mittel eine schweißhemmende Wirkung aufweist. Zur Bewertung der Wirksamkeit lassen sich jedoch bei gewisser Übung die visuell ermittelten Resultate leicht auf die nachstehend beschriebene Weise abstufen. Den Ergebnissen werden Zahlenwerte von Null (keine schweißhemmende Wirkung) bis 4 (vollständige Verhinderung der Schweißabsonderung) und 4+ (vollständige Hemmung der Schweißabsonderung über den behandelten Bereich hinaus) zugeordnet, wobei 3 einer etwa 90%igen Hemmung, 2 einer etwa 60%igen Hemmung und 1 einer etwa 3O°/oigen Hemmung entspricht. Beim Unterarmtest wird eine bestimmte Fläche des Unterarms dreimal mit dem zu prüfenden Mittel für eine Zeit von 10 Minuten behandelt, wobei man das Mittel jedesmal trocknen läßt. Nach 4 oder 5 Stunden wird der Arm gewaschen und getrocknet. Dann wird eine l,5%ige Lösung von Jod in Äthanol auf die Fläche aufgetragen und trocknen gelassen. Nach dem Auftrag eines Breies aus Stärke und Rizinusöl auf die Fläche setzt sich die Versuchsperson 5 bis 15 Minuten in einen Raum, in dem eine Temperatur von 380C herrscht. Durch den abgesonderten Schweiß wird Jod frei gemacht, das dann mit der Stärke reagiert, wobei eine sichtbare Anzeige der Schweißbildung (blauschwarze Farbe) erhalten wird. Zur Ermittlung der Wirksamkeitsdauer kann der Test ohne erneutes Auftragen des Antischweißmittels nach 48, 72 oder 96 Stunden oder nach noch längerer Zeit wiederholt werden.
Versuch 1
Wäßrige Lösungen von Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid in verschiedenen Konzentrationen wurden mit Hilfe der Achselhöhlenmethode auf ihre schweißhemmende Wirksamkeit verglichen. Die durchschnittliche Zahl der Versuchspersonen für die Teste bei den verschiedenen Konzentrationen betrug fünf. Die Lösungen enthielten ferner 1% eines Anlagerungsprodukts von Äthylenoxyd an ein durch Umsetzen von Propylenoxyd mit Propylenglykol gebildetes hydrophobes Produkt. Das Molekulargewicht dieses Produkts, das unter dem Handelsnamen »Pluronic F-68« bekannt ist, betrug etwa 8000, der pH-Wert der Lösungen etwa 4. Die Messungen wurden 3 Stunden nach dem Auftrag vorgenommen.
Konzentration Prozentuale Verminderung
der Schweißbildung
0,0025%
0,005%
0,02%
0,05%
35%
60%
90%
95%
In keinem Fall war ein Anzeichen von Hautreizung, Gewebeschädigung oder von Nebenwirkungen erkennbar.
An Stelle des Hydrochloride kann die freie Base des Trimethylacetylscopolamins mit praktisch gleichen Resultaten verwendet werden.
Versuch 2
0,05 %ige wäßrige Lösungen der nachstehenden Verbindungen wurden auf ihre schweißhemmende Wirksamkeit mit HiUe der Achselhöhlenmethode verglichen. Die durchschnittliche Zahl der Versuchspersonen für die Teste mit den verschiedenen Konzentrationen betrug fünf. Die Lösungen enthielten ferner 1% des in Versuch 1 genannten nichtionogenen oberflächenaktiven Produkts und hatten einen pH-Wert von etwa 4. Die Messungen wurden 3 Stunden nach dem Auftrag vorgenommen.
Verbindung Prozentuale
Verminderung
der
Schweißbildung
Kontrolle 0%
5%
lOo/o
5%
95%
70%
Scopolaminhydrobromid
Acetylscopolaminhydrobromid ....
Propionylscopolaminhydrobromid..
n-Butyrylscopolaminhydrobromid ..
n-Valerylscopolaminhydrobromid ..
409 627/354
Fortsetzung
Verbindung Prozentuale
Verminderung
der
Schweißbildung
Trimethylacetylscopolaminhydro-
chlorid
2-Äthyl-3-methylbutyrylscopolamin-
hydrobromid
2-Äthylbutyrylscopolaminhydro-
bromid
Isovalerylscopolaminhydrobromid
Scopolammonium-N-methylbromid
95%
80%
90%
85%
0%
Die vorstehenden Vergleiche veranschaulichen, wie wichtig es ist, daß wenigstens 4 Kohlenstoffatome im Acylester von sauren Salzen des Scopolamins vorhanden sind. Veranschaulicht wird ferner die hohe schweißhemmende Wirksamkeit dieser Verbindungen in verhältnismäßig geringer Menge. In keinem Fall war ein Anzeichen von Hautreizung, Gewebeschädigung oder von Nebenwirkungen erkennbar. Bei Anwendung der freien Basen werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erhalten.
Versuch 3
Die nachstehenden Verbindungen wurden mit Hilfe der Unterarmmethode verglichen. Die Verbindungen wurden als 0,l%ige wäßrige Lösungen angewendet, deren pn-Wert ungefähr 4 betrug. Die Verbindungen wurden an vier männlichen Versuchspersonen jeweils nach 5, 24 und 48 Stunden geprüft. In jedem Fall war der Grad der Schweißhemmung bei jeder Versuchsperson nach den einzelnen Versuchsperioden praktisch gleich.
15
35
Verbindung
Trimethylacetylscopolaminhydro-
chlorid
Trimethylacetylscopolammonium-
N-methylbromid
2-Äthylbutyrylscopolaminhydro-
bromid
2-Äthylbutyrylscopolammonium-
_N-methylbromid
2-Äthyl-3-methylbutyrylscopolamin-
hydrobromid
2-Äthyl-3-methylbutyrylscopol-
ammonium-N-methylbromid
Grad der Schweißhemmung
4+
4+
4+
40
45
50
Dieser Vergleich zwischen Vertretern der in den An tisch weißmitteln gemäß der Erfindung verwendeten C4-Ci2-Scopolaminestern und den entsprechenden quaternisierten Verbindungen veranschaulicht, daß die letztgenannten Verbindungen nicht die überraschend hohe schweißhemmende Wirksamkeit der ersteren aufweisen. Im wesentlichen die gleichen Resultate werden erhalten, wenn die freien Basen angewendet werden.
Versuch 4
Um die Wichtigkeit des pH-Wertes der Antischweißmittel gemäß der Erfindung nach Alterung bei hohen Temperaturen zu veranschaulichen, wurden die untengenannten Lösungen von Trimethylacetylscopolaminhydrochlarid nach der Unterarmmethode verglichen. Die Lösungen enthielten ebenfalls 1%
des im Beispiel 1 genannten Produkts »Pluronic F-68«. Die Bewertungen wurden 24 Stunden nach dem Auftrag vorgenommen. Die nachstehend aufgeführten Bewertungsziffern stellen die Durchschnitte der Bewertungen an fünf verschiedenen Versuchspersonen dar.
Konzentration
PH-Wert
Bewert ungsziffer
6 Tage bei 210C gealtert
0,10%
0,10%
0,05%
0,05%
0,05%
6 Tage bei 6O
6 4
5 4
6 4
5 4
3 4
0,8
3,8
3,4
0,8
C gealtert 0,6
6 3,8
5
3
7
6
5
0,10%
0,10%
0,10%
0,05%
0,05%
0,05%
Der pH-Wert wurde mit Pufferlösungen eingestellt, die durch Zusammengeben unterschiedlicher Anteile von 0,1 molarer Citronensäure und 0,2molarem Na2HPÜ4 erhalten wurden. An Stelle des Hydrochlorids kann Trimethylacetylscopolamin mit praktisch gleichen Ergebnissen verwendet werden.
Versuch 5
Antischweißmittel, deren pH-Wert etwa 4 betrug, wurden durch Zusammengeben folgender Bestandteile hergestellt:
A. Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid 0,05% Additionsprodukt von Äthylenoxyd an ein durch Umsetzen von Propylenoxyd mit Propylenglykol erhaltenes hydrophobes Produkt, dessen Molekulargewicht etwa 8000 betrug, (»Pluronic
F-68«) 1,0%
Wasser 98,95%
B. Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid 0,05%
Cetyltrimethylammoniumbromid 1,0%
Wasser 98,95%
C. Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid 0,05% gleichmäßig dispergiert in einer Mischung von Polyäthylenglykolen, von denen 62,5% ein Molekulargewicht von 1500 und 37,5% ein Molekulargewicht von 4000 aufweisen 99,95%
D. Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid 0,05% Wasser 99,95%
E. Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid 0,05%
Natriumdodecylbenzolsulfonat ... 0,10%
Wasser 99,85%
F. Trimethylacetylscopolaminhydrochlorid 0,05°/p Absolutes Äthanol 99,95%
An Stelle des Hydrochloride kann in jeder der vorstehenden Mischungen Trimethylacetylscopolamin mit praktisch gleichen Ergebnissen verwendet werden. Die Mischungen wurden auf ihre schweißhenimende1
Wirkung nach der Achselhöhlenmethode geprüft, wobei die Bewertungen an mehreren Versuchspersonen 3 Stunden nach dem Auftrag vorgenommen wurden. Die Mischungen A und B, die ein nichtionogenes bzw. ein kationaktives oberflächenaktives Mittel enthielten, verminderten die Schweißbildung um 85 bis 95%. Die Mischungen C, D, E und F wiesen Werte von 50 bis 80% auf. Anzeichen von Hautreizung, Stoffschädigung oder von Nebenwirkungen waren nicht erkennbar.
In der Mischung A kann 1% Natriumlaurylß-iminodipropionat an Stelle des genannten Äthylen-
oxydaddukts bei praktisch gleichen Ergebnissen verwendet werden.
Versuch 6
Die nachstehend aufgeführten Verbindungen wurden nach der Unterarmmethode geprüft. Die Verbindungen wurden in einer 1 %igen wäßrigen Lösung des Additionsprodukts von Äthylenoxyd an eine durch Umsetzen von Propylenoxyd mit Propylenglykol erhaltenen hydrophoben Masse (Molekulargewicht etwa 8000) gelöst. Der pH-Wert der Lösung betrug etwa 4.
Verbindung
Konzentration 5 Stunden Bewertung
24 Stunden
sziffer nach
48 Stunden
72 Stunden
0,05 4+ 4+ 4+ 4
0,05 4 4 4 4
0,1 3 4 4 4
0,1 4 4 4 4
0,05 2 4+ 4+
A. Benzoylscopolaminhydrobromid
B. 2,4-Dichlorbenzoylscopolaminhydrobromid
C. Cyclopentylpropionylscopolaminhydrobromid
D. Cyclohexylpropionylscopolaminhydrobromid
E. Naphthoylscopolamin (freie Base)
Mit der Verbindung A wurden ausgezeichnete Resultate in bezug auf die Schweißhemmung erhalten, wenn sie nach der Achselhöhlenmethode in einer Konzentration von 0,05% geprüft wurde. Es wurden mit der Verbindung B in einer Konzentration von 0,1%, der Verbindung C in einer Konzentration von 0,1% und der Verbindung D in einer Konzentration von 0,05% bei der Prüfung nach der gleichen Methode sehr gute Ergebnisse erhalten.
Die Verbindungen A, B, C und D können in Form ihrer freien Basen mit praktisch gleichen Ergebnissen verwendet werden. Den in den vorstehenden Versuchen genannten Mitteln können weitere Bestandteile außer den genannten zugegeben werden, um ein kosmetisch wünschenswertes Produkt zu erhalten. Das Produkt kann eine beliebige, in der Kosmetik bekannte Form haben. Das Mittel kann beispielsweise eine klare Lösung, eine Lotion, eine Creme oder ein Stift sein. Auch Aerosolpräparate können angewendet werden, sind aber weniger erwünscht als die anderen Formen. Kosmetisch erwünschte Bestandteile, die den Antischweißmitteln gemäß der Erfindung zugesetzt werden können, aber nicht notwendig sind, sind beispielsweise Parfüme, Farbstoffe, Puffer, Emulgatoren, Verdickungsmittel wie Hydroxyäthylcellulose, Feuchthaltemittel und desodorisierende Stoffe, wie Bis-(2-hydroxy-3,5,6-trichlorphenyl)-methan (»Hexachlorophen«).
Am vorteilhaftesten sind die Mittel gemäß der Erfindung als örtlich in den Achselhöhlenbereichen angewendete Antischweißmittel, jedoch wurde festgestellt, daß sie auch bei Verwendung an anderen Teilen des Körpers überraschend nützlich sind. Beispielsweise verhindern die örtlich angewendeten Mittel praktisch vollständig das Schwitzen der Handflächen und der Fußsohlen. Dieser Aspekt der Erfindung ist nützlich für Personen, die unter feuchten Händen leiden oder deren Füße infolge der durch das Schwitzen gebildeten Feuchtigkeit kalt sind. Das Schwitzen an der Stirn läßt sich ebenfalls erfolgreich verhindern, beispielsweise bei Chirurgen oder Technikern, die unter Anspannung arbeiten und beide Hände gebrauchen müssen.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Antischweißmittel, enthaltend nicht weniger als 0,01 und nicht mehr als 0,25 Gewichtsprozent eines Scopolaminesters der folgenden allgemeinen Formel:
CH CH
in der R einen geradkettigen oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen aromatischen oder cycloaliphatischen Rest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, oder von Salzen dieser Scopolaminester in einem
65 mit Wasser mischbaren hautverträglichen Träger eines pH-Wertes zwischen etwa 3 und etwa 6,5.
2. Antischweißmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich oberflächenaktive Substanzen enthält.
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DE2113864A1 (de) * 1970-03-23 1971-10-14 Unilever Nv Antischweissmittelaerosolgemisch

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CN106137955B (zh) * 2016-08-17 2021-10-29 杭州百诚医药科技股份有限公司 一种外用噻托溴铵制剂的止汗用途

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