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Kalenderuhr mit einem durch das Uhrwerk weiterschaltbaren Datumanzeiger
Die Erfindung betrifft eine Kalenderuhr mit einem durch das Uhrwerk weiterschaltbaren
Datumsanzeiger.
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Die Stellung eines solchen Datumsanzeigers muß bekanntlich bei nahezu
jedem Monatswechsel einmal korrigiert werden, da die aufeinanderfolgenden Monate
eines Jahres - die Monatsfolge Juli/August ausgenommen - immer eine voneinander
abweichende Zahl von Tagen haben, was der ständig gleichmäßig weiterschaltende Datumsanzeigerantrieb
nicht selbsttätig berücksichtigt.
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Die bisher für diesen Zweck empfohlenen Datumsanzeige-Korrektureinrichtungen
erfüllen nun ihre Aufgabe nur unbefriedigend.
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Die Hauptmängel dieser Einrichtungen sind z. T. die, daß ihre Verwendung
eine Handhabung zuläßt, die für die Weiterschalteinrichtung des Datumsanzeigers
die Gefahr einer Beschädigung miteinschließt, oder aber, daß ein Korrigieren der
Stellung des Datumsanzeigers so zeitraubend ist, daß der Besitz der Uhr auf die
Dauer nicht mehr erfreut.
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Zu Kalenderuhren, die vor allem mit dem erstgenannten Mangel behaftet
sind, gehören beispielsweise die, bei denen der Datumsziffernring mit einem Zahnkranz
versehen ist, mit welchem, wenn eine Stellungskorrektur des Ziffernringes vorgenommen
werden soll, ein durch Herausziehen des Aufziehknopfes der Uhr sich verschiebendes
Ritzel in Eingriff gebracht werden kann, welches dann auf dem Wege über eine auf
der Knopfwelle sitzende gleichzeitig einrückende Sperrzahnkranzkupplung mit Hilfe
des Knopfes drehbar ist. Bei dieser Konstruktion kann es vorkommen, daß versucht
wird, den Ziffernring zu drehen, während er gerade, was nicht sichtbar ist, mit
dem zu seinem Weiterschalten dienenden von dem Uhrwerk bewegten Teil kraftschlüssig
gekuppelt ist, so daß dieses oder ein anderes in dem von dem Knopf seinen Ausgang
nehmenden Getriebezug liegendes Teil durch eine unbedachte Kraftanwendung beim Drehenwollen
des Knopfes Gefahr läuft, beschädigt oder zerstört zu werden.
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Man hat nun schon versucht, diesem Übelstand dadurch zu begegnen,
daß man in den Antriebsweg von dem Uhrwerk zu dem Datumsziffernring eine nur einseitig
mitnehmend wirkende Sperrzahnkupplung einschaltet, die sich beim Betätigen der zum
manuellen Verstellen dieses Ringes dienenden Korrektureinrichtung selbsttätig löst,
so daß die Gefahr einer Beschädigung der an diesem Vorgang beteiligten Getriebeteile
beseitigt ist.
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Bei den Uhren dieser Bauweise muß man aber in Kauf nehmen, daß ein
Korrigieren der Stellung des Ziffernringes praktisch nicht wie bei der zuvor erwähnten
vorbekannten Kalenderuhr mittels des vorhandenen Aufzugknopfes möglich ist, sondern
eine Spezialeinrichtung erfordert, die bei gleichzeitiger Notwendigkeit, ein abnormales
Gehäuse verwenden zu müssen, durch eine in diesem eigens dafür vorgesehene Öffnung
hindurch betätigbar ist.
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Wollte man versuchen, eine in dieser Hinsicht günstigere Lösung zu
finden, so könnte eine Stellungskorrektur des Datumsziffernringes bei der in Rede
stehenden Konstruktion, da anderweitig hierfür in Frage kommende Einrichtungen nicht
vorhanden sind, nur auf dem Wege über das Antriebsrad erfolgen, welche zum normalen
automatischen Weiterschalten des Ziffernringes von seiten des Uhrwerks dient, was,
da dieses Rad von dem vorgeschalteten Zeigerantriebswerk her gesehen getrieblich
stark untersetzt ist und normalerweise erst in 24 Stunden einmal umläuft, zwangläufig
untragbar langwerdende Nachstell- oder Korrekturzeiten für den Datumsziffernring
ergeben würde, womit solche Uhren zu denen zu zählen wären, von denen eingangs gesagt
ist, daß sie wegen des zeitraubenden Nachstellens ihres Datumsanzeigers nicht befriedigen.
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Um dieses zeitraubende Nachstellen wenigstens dann zu vereinfachen,
wenn die Kalenderanzeige um mehrere Tage verstellt werden muß, wie es beispielsweise
beim Monatswechsel Februar/März erforderlich wird, ist es auch schon bekannt, den
Mitnehmer der
Datumsanzeige federnd so zu lagern, daß er nur in
einer Richtung wirken kann und so eine Datumsverstellung durch einfaches manuelles
Vor- und Rückdrehen der Zeiger möglich wird. Aber auch bei dieser Anordnung ergibt
sich der Nachteil, daß der Mitnehmer erst in die Mitnahmestellung, also im ungünstigsten
Fall um 12 Stunden, verstellt werden muß.
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Die erfindungsgemäße, im folgenden noch näher beschriebene Kalenderuhr
schließt sowohl die Gefahr aus, daß durch unsachgemäßes Handhaben der Nachstellmittel
für den Datumsanzeiger zu dessen Bewegen dienende Getriebeteile beschädigt oder
zerstört werden, macht es dabei möglich, sich zum Nachstellen des Datumsanzeigers
des Aufzugknopfes der Uhr zu bedienen und erschließt bei allem den einen grundlegend
neuen Weg, der es gestattet, die Stellungskorrektur des Datumsanzeigers ohne jegliche
konstruktive Schwierigkeiten in bisher unerreichbar gewesenen Kurzzeiten als eine
Art Schnellverstellung durchzuführen.
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Erreicht wird das bei einer Kalenderuhr der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch, daß der Datumsanzeiger außer durch das Uhrwerk jederzeit
zusätzlich mittels eines Getriebeteiles der manuell betätigbaren Uhrzeiger-Stelleinrichtung
über eine Kupplung verstellt werden kann, die ausschließlich in einer der normalen
Umlaufrichtung ihres ständig getriebenen Teiles entgegengesetzten Drehrichtung bewegungsübertragend
zu wirken imstande ist.
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Die Erfindung wird in der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
an Hand der beispielsweise, jedoch nicht beschränkend zwei Ausführungsformen der
Erfindung darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht
auf einen Teil einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Uhr, F i g.
2 einen Schnitt nach der Linie 11-1l in F i g. I und F i g. 3 eine schematische
teilweise Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform mit einem aufgebrochenen Teil.
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Die in F i g. 1 und 2 dargestellte Uhr enthält einen ziffernblattseitig
auf der Platine 2 drehbar angebrachten, die Datumanzeige 3 des Monats tragenden
Kranz 1. Dieser Kranz weist eine innere girlandenförmige Verzahnung 4 auf, mit der
eine nicht dargestellte, mit dem Werk verbundene Antriebsvorrichtung in Eingriff
steht.
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Das das Minutenrohr 6 mit dem Stundenrad 7 verbindende Minutenstellrad
5 treibt ein auf einem von der Platine getragenen Zapfen 9 drehbar angeordnetes
Ritze] 8 an. In einer inneren Ausnehmung des Ritzels 8 liegt ein Ritze] 10 mit Breguet-Feldverzahnung,
das einen in einer Längsnut 11 dieses inneren Gehäuses sitzenden Mitnehmer 10a aufweist.
Das Ritze] 10 steht auf diese Weise drehungsmäßig mit dem Ritze] 8 fest in Zusammenhang,
wobei es jedoch auf dem Zapfen 9 axial verschiebbar ist. Durch eine Feder 12 wird
dieses Ritze] 10 gegen ein Ritze] 13 gedruckt gehalten, das ebenfalls eine Breguet-Feldverzahnung
aufweist, in beiden Richtungen frei drehbar auf dem Zapfen 9 angeordnet ist und
mit einem Steuerfinger 14 fest in Zusammenhang steht, der in die Verzahnung 4 des
Datumkranzes 1 eingreift. Eine in F i g. l nicht dargestellte Brücke 15 hält die
verschiedenen Kupplungsteile zusammen.
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Beim normalen Gang der Uhr wird der Kranz 1 je 24 Stunden durch die
nicht dargestellte Steuervorrichtung um einen Zahn mitgenommen, und die aus den
beiden Ritzeln 8 und 13 gebildete Breguet-Kupplung arbeitet mittels Ausklinkens,
so daß der Finger 14 nicht mitgenommen wird. Wenn man die nicht dargestellte Zeiteinstellvorrichtung
des Werkes in der normalen Richtung des Zeigerumlaufes betätigt, wird der Finger
14 auch nicht mitgenommen. Dagegen wird der Finger 14, sofern man die Zeiteinstellvorrichtung
in umgekehrter Richtung betätigt, mitgenommen, was das Einstellen des Datumanzeigers
auf das richtige Datum gestattet. Da das Ritze] 10 einen kleineren Durchmesser hat
als das Minutenstellrad 5, mit dem es in Eingriff steht, kann das richtige Einstellen
des Datums schnell erfolgen. Infolge dieser Anordnung benötigt man für das richtige
Einstellen des Datums keinen besonderen Drücker, was insbesondere hinsichtlich der
Abdichtung des Uhrengehäuses einen Vorteil bedeutet.
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Die in F i g. 3 dargestellte Uhr enthält ein Stundenrad 16, das mit
einer unter ihm liegenden zusätzlichen Verzahnung 16a fest in Zusammenhang
steht. Diese zusätzliche Verzahnung führt in einem Verhältnis 1 : 2 ein auf diese
Weise in 24 Stunden eine Umdrehung ausführendes Datumrad 17. Dieses Datumrad trägt
eine in 18 auf ihm schwenkbar angeordnete Schaltklinke 19, die der Einwirkung einer
Rückholfeder 20 ausgesetzt ist, die sich einerseits gegen eine Nase 19a der Schaltklinke
und andererseits gegen die Nabe 17a des Rades 17 abstützt. Diese Schaltklinke 19
trägt einen Zapfen 21, der zur Begrenzung ihrer Bewegungen in ein im Rad 17 vorgesehenes
Loch 22 hineinragt.
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Beim normalen Gang der Uhr dreht sich das Datumrad 17 in Richtung
des Pfeiles 23, und das Ende der Schaltklinke 19 greift je Umdrehung einmal in die
Innenverzahnung 24 a eines Datumkranzes 24 so ein, daß dieser um einen Zahn mitgenommen
wird. Beim Drehen des Rades 17 in umgekehrter Richtung, beispielsweise beim Stellen
der Uhr; springt die Schaltklinke 19 über die Zähne 24a hinweg, ohne den Datumkranz
24 mitzunehmen. Eine Sperre, die aus einer Rolle 25 besteht, die auf einer in 27
auf dem Werk schwenkbaren Kippe 26 angeordnet ist, wirkt unter Einwirkung einer
Rückholfeder 28 mit der Innenverzahnung 24a zusammen.
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Das das Stundenrad 16 mit dem bei 30 schematisch dargestellten Minutenrohr
verbindende Minufenstellrad 29 steht unmittelbar mit einem Rad 31 eines Datumverstellers
in Eingriff. Dieses Rad 31 trägt eine auf ihm bei 32 schwenkbare, der Schaltklinke
19 des Rades 17 entsprechende Schaltklinke 33, die der Einwirkung einer Rückholfeder
34 ausgesetzt ist. Wenn sich das Rad 31 in Richtung des Pfeiles 35 dreht, nimmt
die Schaltklinke 33 den Datumanzeigekranz 24 mit. Wenn sich das Rad 31 dagegen in
umgekehrter Richtung dreht, rastet die Schaltklinke 33 entgegen der Einwirkung der
Rückholfeder 34 aus und springt über die Zähne der Verzahnung 24a hinweg, ohne sie
mitzunehmen.
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Eine mittels Schrauben 37 befestigte Brücke 36 hält den Kranz 24.
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Es sei bemerkt, daß das Drehen des Rades 31 in Richtung des Pfeiles
35 nur beim Einstellen des Datums der Uhr von Hand erfolgen kann, wobei das Rad
31 beim normalen Gang der Uhr in der der Pfeilrichtung entgegengesetzten Richtung
angetrieben wird.
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Das Untersetzungsverhältnis zwischen dem Minutenstellrad 29 und dem
Rad 31 ist derart, daß bei
einer Drehung - in seiner normalen Gangrichtung
entgegengesetztem Sinn - des Stundenzeigers um einen Wert von etwa 45 Minuten die
Vorwärtsbewegung des Datumanzeigers um einen Schritt erfolgt. Man könnte den Datumanzeiger
auch auf das richtige Datum stellen durch eine Hin- und Herbewegung der Aufzugswelle
38, indem man eine etwa 15 Minuten entsprechende Verstellung der Zeiger bewirkt.