DE1171565B - Vorrichtung zum Abgiessen fluessigen Metalls aus einem Ofen in einen kippbaren zweiten Ofen - Google Patents
Vorrichtung zum Abgiessen fluessigen Metalls aus einem Ofen in einen kippbaren zweiten OfenInfo
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Description
- Vorrichtung zum Abgießen flüssigen Metalls aus einem Ofen in einen kippbaren zweiten Ofen In der Gießereitechnik ist es bekannt, in einem Kupolofen erschmolzenes Eisen mittels einer Rinne einem zweiten Ofen, in dem Feinungs- oder Legierungsvorgänge durchgeführt werden, zu überführen. Man bedient sich dabei meist einer Rinne, durch die das flüssige Metall bei geöffnetem Deckel in den zweiten Ofen fließen kann. Schwierigkeiten treten dann auf, wenn der erste Ofen zu einem Zeitpunkt entleert werden soll, wenn der zweite Ofen gerade zum Gießen gekippt ist. Durch den teilweise geöffneten Deckel sind außerdem Wärmeverluste schwer zu vermeiden.
- Es sind bereits Einrichtungen bekannt, bei denen die Schmelze durch eine hohl ausgebildete Kippachse hindurch in den Ofen geführt wird. Die zentrale Anordnung eines solchen Rohres unmittelbar an der Kippachse ist sehr aufwendig. Diese Ausführungsart ist auch dann nicht anwendbar, wenn die Kippachse des Ofens verhältnismäßig tief liegen muß, da dann ein Einguß nicht oberhalb des Badspiegels in den Ofen erfolgen kann.
- Ferner sind gießrinnenartige Vorrichtungen zum Abgießen flüssigen Metalls aus einem Ofen in einen zweiten kippbaren Ofen bekannt, die im wesentlichen aus einer durch eine gegebenenfalls oberhalb der Kippachse liegenden Öffnung in der Wandung des zweiten Ofens geführten Rinne bestehen. Diese Rinne muß, um das Kippen des zweiten Ofens zu ermöglichen, um eine waagerechte Achse aus der Betriebslage ausgeschwenkt werden. Diese Vorrichtung ermöglicht somit das Nachfüllen von geschmolzenem Metall in den zweiten Ofen nur so lange, wie der zweite Ofen sich in Ruhestellung befindet.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zu schaffen, die unabhängig von der Kippstellung des Ofens gestattet, ständig flüssiges Metall in diesen einzuführen. Dadurch soll erreicht werden, daß unnütze Wartezeiten beim Betrieb des Ofens und die dadurch bedingten Wärmeverluste vermieden werden.
- Die, Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abgießen flüssigen Metalls aus einem Ofen in einen kippbaren zweiten Ofen, insbesondere Induktionsofen, mit einer Gießrinne mit rechtwinklig abgebogenem Fortsatz, der an dem kippbaren zweiten Ofen seitlich oberhalb seiner Kippachse angeordnet ist und deren waagerecht liegender Teil in den zweiten Ofen hineinragt. Die Erfindung besteht darin, daß die Gießrinne einen nach oben gerichteten, trichterförmig erweiterten Teil aufweist, wobei der waagerecht liegende Teil rohrförmig ausgebildet ist und durch eine seinem Querschnitt entsprechende Öffnung in den Ofen hineinragt. Zweckmäßigerweise wird der trichterförmig erweiterte Teil des dem Einguß des Metalls dienenden Rohres nicht direkt mit der Kippachse des Ofens gekuppelt, da sonst nicht nur der Trichterwinkel sehr groß sein müßte, sondern auch weil bei einem großen Kippwinkel des Ofens das Metall nicht mehr durch das Rohr in den Ofen einfließen könnte. Man bedient sich daher einer Einrichtung, die dafür Sorge trägt, daß der trichterförmig erweiterte Teil des Rohres nur so weit verdreht wird, daß dieses stets unter der Öffnung der Eingußröhre verbleibt. Dies wird durch eine Führung des trichterförmig erweiterten Teiles des Rohres in einer Kulisse erreicht, wobei der untere Teil des Trichters durch einen mit der verlängerten Kippachse des Ofens gelenkig verbundenen Hebel auf einem Kreisbogen geführt wird.
- Die Vorrichtung gemäß der Erfindung soll anschließend an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
- In der F i g. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch die Kippachse des Ofens dargestellt. In den F i g. 2 bis 5 ist eine Ansicht des Ofens von der Seite der Zuführrinne her gesehen in verschiedenen Winkelstellungen dargestellt. Dabei ist in F i g. 2 der Ofen in Schmelzstellung, in der F i g. 3 in Gießstellung (um 60° gekippt) und in der F i g. 4 um 90° gekippt dargestellt, während in der F i g. 5 die Abschlackstellung (um 30° nach hinten gekippt) dargestellt ist.
- In der F i g. 1 bedeutet 1 den kippbaren Ofen und 2 eine Verlängerung seiner Kippachse. Seitlich oberhalb der Kippachse ist in dem Ofen eine kreisrunde Öffnung 3 vorgesehen. In dieser Öffnung 3 ist ein rechtwinklig abgebogenes Rohr 4 eingeschoben. Es ist aus einem hitzebeständigen, wie z. B. einem keramischen Material, hergestellt. Der nach oben abgewinkelte Teil 5 des Rohres 4 ist in tangentialer Richtung zum Ofen trichterförmig erweitert. Das Rohr 4 ist in dem Lager 11 eines Hebels 6, der mit der verlängerten Kippachse 2 fest verbunden ist, drehbar gelagert. An dem trichterförmig erweiterten Teil 5 des Rohres ist seitlich ein dreieckförmiges Blech 12 angebracht (s. F i g. 2), in dessen spitzem Ende ein Bolzen 7 angebracht ist, der in dem Langloch 8 einer Kulissenführung 9 verschiebbar ist.
- Bei der Beschickung des Ofens läuft das flüssige Metall aus der Rinne 10 durch den trichterförmig erweiterten Teil 5 des Rohres und das Rohr 4 in den Ofen 1, wenn dieser in der Schmelzstellung steht, wie es in der F i g. 2 dargestellt ist. Der mit der verlängerten Kippachse 2 verbundene Hebel 6 und das trichterförmig erweiterte Teil 5 des Rohres 4 sind bei dieser Stellung des Ofens leicht nach rechts gegenüber der senkrechten Achse des Ofens geneigt. In dieser Stellung des trichterförmig erweiterten Teiles-5 des Rohres 4 ist das Eingießen des flüssigen Metalls ohne weiteres möglich.
- In der F i g. 3 ist der Ofen zum Gießen um 60° gegenüber der senkrechten Achse nach links gekippt dargestellt. Es muß vorerst ergänzend gesagt werden, daß der Ofen ein sogenanntes Syphon aufweist, das an und für sich mit der Erfindung nichts zu tun hat, das aber sicherstellt, daß das dem Ofen zufließende flüssige Metall nicht sofort wieder wegfließt, ohne sich mit der schon im Ofen befindlichen Schmelze vermischen zu können. Es ist also der erwünschte Legierungs- bzw. Feinungsvorgang auch während des Abgießens des Ofens sichergestellt. Von der Schmelzstellung des Ofens her (s. F i g. 2) hat sich das Lager 11 des Hebels 6 und damit auch der unterste Punkt des trichterförmig erweiterten Teiles 5 des Rohres 4 auf einem Kreisbogen bewegt, um in die Kippstellung entsprechend F i g. 3 zu gelangen. Durch die Führung des Bolzens 7 des dreieckigen Teiles 12 in dem Langloch 8 beschreibt das trichterförmig erweiterte Teil 5 des Rohres 4 jedoch keinen Kreisbogen um die verlängerte Kippachse 2, sondern um den Drehpunkt des Lagers 6, der seinerseits auf einem Kreisbogen um die verlängerte Kippachse 2 bewegt wird. Das trichterförmig erweiterte Teil 5 des Rohres 4 wird also nur seitlich verschoben, wobei sich seine Winkelstellung zur senkrechten Achse des Ofens nur relativ wenig verändert. D2mit ist auch in der in F i g. 3 dargestellten Kippstellung der Zulauf des flüssigen Metalls aus der Rinne 10 in den trichterförmig erweiterten Teil 5 des Rohres 4 sichergestellt. In der Darstellung nach F i g. 4 ist der Ofen um 90° gegenüber der senkrechten Achse gekippt. In dieser extremen Kippstellung wird man dem Ofen zwar bewußt kein flüssiges Metall zuführen, es ist aber wichtig, daß noch in der Rinne befindliche Reste der Schmelze nicht auf die Ofenlagerung tropfen können. Das trichterförmig erweiterte Teil 5 des Rohres 4 steht auch bei dieser extremen Kipplage unter der Ausflußöffnung der Rinne 10 und kann abtropfende Reste der Schmelze aufnehmen.
- In der F i g. 5 schließlich ist der Ofen in Abschlackstellung um 30° zur senkrechten Ofenachse nach hinten gekippt dargestellt. Wie aus der F i g. 5 hervorgeht, ist auch in dieser Lage des Ofens ein einwandfreier Zufluß des flüssigen Metalls aus der Rinne 10 möglich.
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Abgießen flüssigen Metalls aus einem Ofen in einen kippbaren zweiten Ofen, insbesondere Induktionsofen, mit einer Gießrinne mit rechtwinklig abgebogenem Fortsatz, der an dem kippbaren zweiten Ofen seitlich oberhalb seiner Kippachse angeordnet ist und deren waagerecht liegender Teil in den zweiten Ofen hineinragt, dadurch gekennzeichn e t, daß die Gießrinne (5) einen nach oben gerichteten, trichterförmig erweiterten Teil aufweist, wobei der waagerecht liegende Teil (4) rohrförmig ausgebildet ist und durch eine seinem Querschnitt entsprechende Öffnung (3) in den Ofen (1) hineinragt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießrinne in einem auf einer Verlängerung (2) der Kippachse des zweiten Ofens angelenkten Hebel (6) mit ihrem waagerechten Teil (4) konzentrisch zur Öffnung (3) unabhängig von der Wandung dieses Ofens drehbar gelagert und beim Kippen des Ofens durch eine kulissenartige Vorrichtung (12, 7, 8) so geführt ist, daß die trichterförmig erweiterte öffnung der Gießrinne bei allen Kippstellungen des Ofens angenähert nach oben weist und sich dabei stets senkrecht unterhalb der Ausgußrinne (10) des ersten Ofens befindet. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 776 294.
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