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Maschine zum Verschließen von Flaschen mit Bügelverschlüssen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Maschine zum Verschließen von Flaschen mit Bügelverschlüssen,
an welcher umlaufende Vorrichtungen zum Ausrichten der Flaschen und zum Aufsetzen
der Verschlüsse angeordnet sind, wobei die Flaschen jeweils zum Zwecke des Ausrichtens,
auf einem Drehteller stehend und von einem Zentrierdorn gehalten, um ihre eigene
Achse gedreht werden und das Aufsetzen der Verschlüsse durch feststehende oder bewegte
Bügelverschlußaufsetzelemente erfolgt.
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Da die zu verschließenden Bügelverschlußflaschen der Verschließmaschine
in gefülltem Zustand zugeführt werden und zunächst so ausgerichtet werden müssen,
daß der Bügelverschluß eine bestimmte Stellung einnimmt, ist es erforderlich, daß
Elemente vorgesehen sind, die am Flaschenmund eine Zentrierung bewirken und damit
eine Rotation um die eigene Achse zulassen. Diesem Zweck dient ein Zentrierdorn,
der mit seinem spitzen Teil in die Flaschenmündung eingeführt wird und mit seinem
breiteren oberen Teil hierbei am Rand des Flaschenmundes aufliegt. Durch diesen
Zentrierdorn, aber auch durch alle sonstigen der Ausrichtung der Flaschen dienenden
und unmittelbar mit dem Flaschenmund in Berührung kommenden Verschließelemente sowie
durch die Aufsetzelemente, in denen der Bügelverschlußstopfen geführt und ausgerichtet
wird, kann der Flascheninhalt nach dem Füllen nachinfiziert werden. Zum Beispiel
kann durch einen einzigen infizierten Dorn die Haltbarkeit des Inhalts aller mit
diesem betreffenden Dorn ausgerichteten Bügelverschlußflaschen gefährdet oder in
Frage gestellt werden. Bei zum baldigen Verbrauch bestimmtem Flaschenbier tritt
diese Erscheinung weniger stark auf als bei Bieren, die mit Spezialmethoden weitgehend
steril in steril gereinigte Flaschen abgefüllt werden.
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Es ist bereits bekanntgeworden, die Kronenkorken, bevor sie auf die
Flaschen aufgesetzt werden, einzeln der Einwirkung heißer Flammengase (flambieren)
auszusetzen, um so eine Infektion des Flascheninhalts durch den Verschluß zu verhindern.
Mit einer solchen Vorrichtung kann jedoch die Infektionsgefahr, wie sie beim Ausrichten
von gefüllten Bügelverschlußflaschen in der Verschließmaschine auftritt, nicht beseitigt
werden, denn es handelt sich hierbei nicht um separat in einer Maschine zugeführte
Verschlußkapseln, die vor ihrer Verwendung sterilisiert werden sollen, sondern um
umlaufende Werkzeuge, die in die Flaschenmündung eingesenkt oder unmittelbar mit
der Flaschenmündung in Berührung kommen, jedenfalls aber nicht an der Flasche verbleiben.
Es ist auch bereits bekannt, Füllrohre 'an Füllmaschinen mit einem übersteckrohr
zu versehen, das die durch das Füllrohr geleitete Sterilisierflüssigkeit auch an
die Außenseiten des Füllrohres gelangen läßt. Eine solche Vorrichtung kann jedoch
erst nach Beendigung des Füllvorganges, also beim Reinigen des Füllers, benutzt
werden und muß dann jeweils besonders anmontiert werden. Während des Betriebes der
Maschine kann die Sterilisiervorrichtung keinesfalls an den Füllrohren verbleiben.
Eine Sterilisierung zwischen zwei Füllvorgängen während des Betriebes ist zudem
unmöglich.
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Gemäß der Erfindung soll jedoch, um die Nachteile der bekannten Vorrichtungen
und Verfahren zu vermeiden, die Sterilisier- oder Desinfiziereinrichtung in den
Programmablauf der Maschine eingeschaltet werden. Sie kann deshalb auch während
des Verschließvorganges an Ort und Stelle verbleiben. Für Maschinen zum Verschließen
von Flaschen mit Bügelverschlüssen und umlaufenden Vorrichtungen zum Ausrichten
der Flaschen und zum Aufsetzen der Verschlüsse, wobei die Flaschen zum Zwecke des
Ausrichtens auf einem Drehteller stehend und von einem Zentrierdorn gehalten gedreht
werden und das Aufsetzen der Verschlüsse durch feststehende oder bewegte Bügelverschlußaufsetzelemente
erfolgt, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß an der Bügelverschließmaschine
an sich bekannte Sterilisier- und/bder Desinfiziereinrichtungen angeordnet und in
den Programmablauf des Verschließvorganges unter Einwirkung auf die mit der Flaschenmündung
in Berührung kommenden Bügelverschließelemente, z. B. Zentrierstopfen, Aufsetzelemente,
eingeschaltet sind. Wenigstens von Zeit zu Zeit, vorzugsweise vor jedem neuen Arbeitszyklus,
kann
so eine sterilisierende Einwirkung auf die Zentriereinrichtungen und entsprechend
mit den Flaschenmündungen in Berührung kommende Elemente ausgeübt werden. Die Sterilisier-
oder Desinfiziereinrichtungen können hierbei programmgemäß entweder von Zeit zu
Zeit, z. B. über einen Zeitschalter, oder von Hand oder auch selbsttätig eingeschaltet
werden. Zweckmäßigerweise wird die sterilisierende oder desinfizierende Einwirkung
auf einen bestimmten Winkelbereich innerhalb der Maschine beschränkt.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß die sterilisierende
Wirkung in an sich bekannter Weise, durch entsprechend heiße Gase oder Dämpfe oder
mit Hilfe elektrischer Heizelemente erzielt wird. Soweit die sterilisierende Einwirkung
durch Wärme erfolgt, soll der Zentnerzapfen vor dem Einsenken in den Flaschenmund
wieder abgekühlt sein, was durch Anblasen mit sterilisierter Luft usw. erfolgen
kann. Die Sterilisiereinrichtungen usw. können mit Abstellorganen od. dgl. versehen
und mit dem Antrieb der Verschließmaschine gekoppelt sein, so daß während des Stillstandes
der Maschine kleinere Mengen der Sterilisierungsmittel aus den Düsen austreten,
als während des Betriebes und eine tlberhitzung der keimfrei zu haltenden Elemente
dadurch vermieden wird. Entsprechendes gilt für die elektrischen Heizelemente. Außerdem
können Zeitschalter angeordnet sein, die nach dem Einschalten des Maschinenantriebes
einen Anlauf der Maschine erst zulassen, wenn die Sterilisiereinrichtungen in Tätigkeit
sind und eine genügende Zeit auf die noch nicht umlaufenden Elemente eingewirkt
haben.
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Gemäß der Erfindung können auch zusammen mit oder auch ohne die anderen
Sterilisiereinrichtungen Tauchbehälter für flüssige, heiße oder kalte Sterilisations-
oder Desinfektionsmittel, z. B. Alkohol, durch die die zu sterilisierenden Elemente
hindurchgeführt werden, vorgesehen und auch Sprühdüsen und Auffangwannen für solche
Mittel angeordnet sein.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise und schematisch
dargestellt. Es zeigt A b b. 1 in Seitenansicht eine Bügelverschlußflasche in der
Ausrichtstation, A b b. 2 in Draufsicht die verschiedenen Winkelbereiche der Bearbeitungszonen
der BügeIverschließmaschine, A b b. 3 in vergrößertem Maßstab die Sterilisierung
eines Zentrierdornes und A b b. 4 einen Längsschnitt durch einen Zentrierdorn.
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Die auf einem Drehtisch 1 befindlichen Bügelverschlußflaschen 2 werden
durch den in die offene Flaschenmündung 3 eingreifenden Zentrierdorn
4
zentriert und gehalten. Beim Weitertransport der Flasche 2 in Richtung des
Pfeiles 5 dreht sich die Flasche 2 um ihre eigene Achse, veranlaßt durch ihre Anlage
an einem Reibbelag 6. Es sind auch andere Möglichkeiten der Ausrichtung der Flasche
bekannt. Auf sie erstreckt sich die Erfindung insoweit, wie bei diesen Vorrichtungen
unmittelbar mit dem Flaschenmund 3 bzw. mit der Unterseite der Verschlußstopfenunterteile
22 in Berührung kommende Elemente vorhanden sind. Die den Verschlußstopfen 22 anhebenden
Aufsetzelemente 7 sind in A b b. 1 in noch nicht eingeschwenkter Stellung schematisch
angedeutet. Die auf den Flaschenantransportband 8 (A b b. 2) ankommenden Flaschen
2 gelangen in bekannter Weise in die Bügelverschließmaschine und werden im Winkelbereich
A ausgerichtet, wobei sich die Ausrichtvorrichtung, die im Zentrierdorn 4 versehen
ist, auf die Flaschenmündung 3 herabsenkt. Die Flasche 2 wird dabei im Winkelbereich
A so lange gedreht, bis der Bügelverschluß die gewünschte Stellung erreicht. Im
Winkelbereich B erfolgt sodann das Anheben der Bügelverschlüsse, wobei die Aufsetzelemente
7 eingeschwenkt und in Tätigkeit gesetzt werden. Die Zentriervorrichtung, insbesondere
der Zentrierdorn 4, ist hierbei bereits wieder in eine andere Stellung geraten
und nicht mehr in Tätigkeit. Bereits in diesem Winkelbereich B könnte also der Zentrierdorn
4 sterilisiert bzw. desinfiziert werden. Zweckmäßigerweise erfolgt dies jedoch
gleichzeitig zusammen mit den Aufsetzelementen 7 und innerhalb eines Winkelbereichs
C oder D, in dem bereits alle oder fast alle Verschließelemente wieder in Ausgangsposition
eigeschwenkt sind.
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Dies kann gemäß der Erfindung und wie in A b b. 3 dargestellt durch
die Einwirkung von aus Düsen 9 und 10 auströmenden sterilisierenden
heißen Gasen (z. B. Flammengase, Bunsenflamme) erfolgen, wobei auch die anderen
mit der Flaschenmündung 3 in Berührung kommenden Elemente, z. B. der Ausrichter
12 (Ab b. 1), miterfaßt werden können. Zweckmäßigerweise wird der Zentnerdorn
4 aus wärmebeständigem und nur eine geringe Wärmekapazität aufweisendem Material,
z. B. einem verhältnismäßig dünnen Metallblech, ausgeführt, das über einem Kern
13 aus anderem Material, z. B. keramischem oder Isoliermaterial, angebracht
sein kann. Gemäß der Erfindung können der Zentrierdorn 4 oder die anderen
zu sterilisierenden Teile 7,
12 in entsprechender Weise auch mit einer elektrischen
Widerstandsheizung und Anschlußkontakten versehen werden, wie in A b b. 4 dargestellt.
Der Heizwiderstand 14 befindet sich, eingebettet in eine Isoliermasse
15, im Inneren des Zentrierdornes 4,
und die Anschlußenden des Heizwiderstandes
14
sind als Kontakte 16 und 17 herausgeführt. Zum Beispiel im
Winkelbereich C berühren die Kontakte 16 und 17 die Anschlußkontakte 16' und 17'
einer elektrischen Speiseleitung 18, die z. B. mit Schleifringen oder Tauchelektroden
über die Maschinenachse aus dem sich drehenden Teil der Bügelverschließmaschine
herausgeführt sein kann. Sobald die Verschließelemente in den Winkelbereich C oder
D der Verschließmaschine gelangen, werden die Sterilisier- oder Desinfiziereinrichtungen
eingeschaltet und bewirken je nach ihrer Ausbildung eine Sterilisierung durch Feuergase
(Winkelbereich D mit Düse 10),
Heißdampf oder Stromwärme. Wie in A b b. 1
dargestellt, können die zu sterilisierenden Halte- und Verschließelemente auch in
einem entsprechenden Winkelbereich C oder D durch ein in einer Wanne 19 befindliches
Desinfektionsmittel 19', z. B. Alkohol od. dgl., hindurchgeführt werden,
wozu nicht gezeichnete und näher beschriebene Vorrichtungen zum Anheben und Absenken
der Verschließelementc längs der Bewegungsbahn 20 erforderlich sind. An Stelle
der Düsen 9 und 10 (A b b. 3) können am Maschinengestell 23 auch elektrische
Wärmestrahler (Rot- oder Infrarotstrahler sowie Strahler für Ultraviolett) vorgesehen
sein. Zwischen dem Winkelbereich C und dem Winkelbereich A können Blasdüsen
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für sterile Luft angeordnet werden, wodurch eine rasche Abkühlung der zuvor erhitzten
und dabei sterilisierten Verschleiß- und Zentrierteile erzielt wird.
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Bei Stillstand der Maschine werden die wärmeerzeugenden Einrichtungen
abgestellt bzw. auf geringe Leistung zurückgeschaltet, so daß eine überhitzung der
Elemente vermieden wird. Zeit- und Bimetallschalter können ebenfalls angeordnet
und so mit dem Maschinenantrieb zusammengeschaltet werden, daß die Maschine erst
in Gang kommt, wenn eine bestimmte Einwirkungsdauer der durch Wärme zu sterilisierenden
Einrichtungen gewährleistet ist.