DE1170851B - Presse mit mechanischem Antrieb zum Herstellen keramischer Formlinge - Google Patents

Description

• Presse mit mechanischem Antrieb zum Herstellen keramischer Formlinge Die Erfindung betrifft eine Presse mit mechanischem Antrieb zum Herstellen keramischer Formlinge mit einer Vorrichtung zum Steuern des zeitlichen Verlaufes des Preßdruckes, die aus einem in die Preßeinrichtung eingebauten hydraulischen Druckkissen und einem Zylinder mit einem auf der Hochdruckseite von der Druckflüssigkeit des Druckkissens und auf der Niederdruckseite von Druckluft mit einstellbarem Druck beaufschlagten Differentialkolben besteht. Eine bekannte Presse dieser Art, deren mechanischer Antrieb den Preßdruck mittels eines Kniehebels erzeugt, weist einen Preßdruckverlauf auf, der bis zu einem mittelbar auf der Niederdruckseite des Differentialkolbens eingestellten Druck ansteigt, dann für eine Zeitspanne nahezu gleichbleibt und danach wieder abfällt, obwohl der Kniehebel der Presse während der Zeitspanne nahezu gleichbleibenden Druckes seine extreme Stellung durchläuft.
• Bei einer anderen bekannten Kniehebelpresse mit hydraulischem Druckkissen und zweimaliger Strecklage des Kniehebels während eines Preßvorganges ist das hydraulische Druckkissen während der ersten Strecklage des Kniehebels mit einer Kammer verbunden, in der ein niederer Druck herrscht, und während der zweiten Strecklage mit einem Kolben-Zylinder-Aggregat, dessen Kolben unter dem Druck einer Feder steht und ein Ausweichen der Druckflüssigkeit erst bei einem wesentlich höheren Druck zuläßt. Das Herstellen der Verbindung mit der Kammer oder dem Kolben-Zylinder-Aggregat erfolgt mechanisch. Bei dieser Presse steigt der Preßdruck bis zu einem festgelegten niedrigen Wert an, fällt dann zum Zwecke des Entlüftens des Preßlings wieder ab, um dann erneut auf einen höheren Wert anzusteigen.
• Beim Pressen von keramischen Massen hat es sich demgegenüber als vorteilhaft erwiesen, den Preßdruck während eines Preßvorganges nicht mehr abfallen zu lassen, sondern nur für eine bestimmte Zeitspanne konstant zu halten und dann weiter steigen zu lassen.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen Verlauf des Preßdruckes ohne mechanisch gesteuerte Umschaltvorrichtungen zu erreichen. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einer Presse der eingangs angegebenen Art in der Zylinderkammer, die auf der Niederdruckseite des Differentialkolbens liegt, ein in Richtung der Bewegung des Differentialkolbens einstellbarer Anschlag angeordnet ist, der die durch einströmende Druckflüssigkeit bewirkte Kolbenbewegung begrenzt.
• Gegenüber den bekannten Pressen weist daher eine Presse nach der Erfindung Vorteile auf, die darin zu sehen sind, daß der gewünschte, vorstehend erläuterte Verlauf des Preßdruckes während eines Preßhubes ohne mechanische Umschaltvorrichtungen verwirklicht wird und daß die Zeitspanne konstanten Druckes einstellbar ist, so daß der zeitliche Ablauf des Preßvorganges der jeweiligen Zusammensetzung des keramischen Ausgangsmaterials angepaßt werden kann. Die Verstelleinrichtung für den Anschlag sollte von außen zugänglich sein. Um dies zu ermöglichen, ist es notwendig, daß die Zylinderwand von der Verstelleinrichtung durchdrungen wird. Die Anordnung des Anschlages auf der Niederdruckseite des Zylinders bringt die Vorteile, daß die Bohrung im Zylinder für die Verstelleinrichtung nur gegen den geringen Druck der Druckluft abgedichtet werden muß und daß der Anschlag nur mit einer im Vergleich zum Preßdruck geringen Kraft belastet wird.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachstehend erläutert. Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zum Steuern des zeitlichen Verlaufes des Preßdruckes bei einer Presse nach der Erfindung.
• Der Kolben 1, der eine Auflageplatte 3 für das zu verpressende Gut trägt, ist in dem Druckkissenzylinder 2, mit dem zusammen er das Druckkissen bildet, vertikal verschieblich gelagert und schließt den mit Druckflüssigkeit gefüllten Druckraum 4 ab. Der Differentialkolben 5 ist verschieblich in dem Zylinder 6 angeordnet, der mit dem Druckkissenzylinder 2 starr verbunden ist. Der Zylinder 6 hat eine Hochdruckkammer, die mit dem Druckraum 4 in Verbindung steht, und eine Niederdruckkammer, in welcher der verstellbare Anschlag 10 angeordnet ist. Die Niederdruckkammer ist duich eine Leitung 7 mit einem Druckluftspeicher 8 verbunden, dessen Druck über ein Reduzierventil 9 einstellbar ist.
• Beim Einwirken des Preßstempels auf das Preßgut wird nach Erreichen eines bestimmten Preßdrucken der Kolben 1 des Druckkissens niedergedrückt, wobei der Differentialkolben 5 aus seiner rechten Ausgangslage bis zum Anschlag 10 nach links ausweicht, weil er die in der Niederdruckkammer vorhandene Druckluft durch die Leitung 7 in den Druckluftspeicher 8 verdrängt bzw. etwas verdichtet. Wenn der Preßdruck unter einem bestimmten Wert abgesunken ist, vermag die Druckluft den Differentialkolben 5 wieder in seine Ausgangslage zurückzudrücken und damit den Kolben 1 mittelbar über die Druckflüssigkeit anzuheben.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Presse mit mechanischem Antrieb zum Herstellen keramischer Formlinge mit einer Vorrichtung zum Steuern des zeitlichen Verlaufes des Preßdruckes, die aus einem in die Preßeinrichtung eingebauten hydraulischen Druckkissen und einem Zylinder mit einem auf der Hochdruckseite von der Druckflüssigkeit des Druckkissens und auf der Niederdruckseite von Druckluft mit einstellbarem Druck beaufschlagten Differentialkolben besteht, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zylinderkammer, die auf der Niederdruckseite des Differentialkolbens liegt, ein in Richtung der Bewegung des Differentialkolbens einstellbarer Anschlag angeordnet ist, der die durch einströmende Druckflüssigkeit bewirkte Kolbenbewegung begrenzt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 701843; USA.-Patentschriften Nr. 2 344114, 2 007 290, 1955002.