DE1166430B

DE1166430B - Fahrbarer Kran mit drehbarem Ausleger

Info

Publication number: DE1166430B
Application number: DEK43075A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Dietrich Wiegmann
Original assignee: Friedrich Kocks GmbH and Co
Current assignee: Friedrich Kocks GmbH and Co
Priority date: 1961-03-03
Filing date: 1961-03-03
Publication date: 1964-03-26

Description

Fahrbarer Kran mit drehbarem Ausleger Bei einfachen Laufkranen ist d'i'e Standsicherheit in jedem Falle gegeben, während bei fahrbaren Kranen mit drehbarem Ausleger wegen der auftretenden Kippmomente zum Erreichen der Standsicherheit besondere Maßnahmen erforderlich sind. Bekannt ist dabei die Vergrößerung der Standfläche durch Ausbildung des Krangerüstes zum Portal oder Halbportal. Dabei ist aber durch das Krangerüst im Raum quer zur Fahrtrichtung der freie Bewegungsbereich des Lasthakens eingeschränkt, da dieser unterhalb des Krangerüstes nicht arbeiten kann. Die Einschränkung quer zur Fahrtrichtung ist vermieden bei Kranen, deren Vertikallasten durch ein einspuriges Fahrwerk aufgenommen werden, so daß das als Turm oder Scheibe ausgebildete Krangerüst quer zur Fahrtrichtung sehr schmal gehalten werden kann. Doch bedürfen solche Krane einer seitlichen Abstützung durch ein Fahrwerk, das entweder oberhalb des Auslegers, wie bei Vebziped- und Wandkranen, angeordnet sein kann, oder unterhalb des Auslegers, wie z. B. bei Baukranen, Hochofenbeschickungskranen und Hellingkranen, die sich an einer hochgelegenen Schiene abstützen, die an einer Geländewand, dem Hochofengerüst, oder einem eigens errichteten Hochbahngerüst verlegt ist. Bei diesen Kranen besteht aber durch dies obere Schienentragwerk eine Einschränkung des Bewegungsbereiches des Lasthakens in Fahrtrichtung. Auch bedeuten die eigens errichteten Hochbahnen einen erheblichen baulichen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen fahrbaren Kran mit drehbarem Ausleger zu schaffen, der im ganzen Drehbereich einen uneingeschränkten Bewegungsbereich des Lasthakens in voller Hubhöhe über Flur aufweist und quer zur Fahrtrichtung nur ganz geringen Totraum beansprucht: Die Erfindung geht aus von einem fahrbaren Kran mit drehbarem Ausleger auf turmartigem Krangerüst, insbesondere Hafenkran mit einspurigem Fahrwerk zur Aufnahme der Vertikallasten und demgegenüber in der Höhe versetztem Fahrwerk zur Aufnahme der Kippmomente.
Die Lösung besteht darin, d-aß sich das Unterteil des Krangerüstes mit dem Fahrwerk zur Aufnahme der Kippmomente in einem unter Flur liegenden, oben offenen Kanal abstützt.
Dabei kann das Fahrwerk zur Aufnahme der Kippmomente überhalb oder unterhalb des Fahrwerks zur Aufnahme der Vertikallasten angeordnet sein. Die erstgenannte Anordnung ist bei den genannten, über Flur laufenden Baukranen, Hochofenbeschickungskranen und Hellingkranen gebräuchlich. Außerdem sind auch fahrbare Krane mit drehbarem Ausleger bekannt, deren Kippmoment durch Fahrwerke und Schienen aufgenommen wird, die unterhalb des Fahrwerks zur Aufnahme der Vertikallasten angeordnet sind. Dabei handelt es sich in einem Fall um einen Baukran, dessen einspuriges Fahrwerk für Vertikallasten auf einer Hochbahn läuft und somit deren bekannte Nachteile aufweist. Im anderen Falle handelt es sich um einen auf einer Verladebrücke laufenden Konsoldrehkran, wobei der Brückenträger die gleiche nachteilige Wirkung ergibt wie die Hochbahn. Im dritten Fall handelt es sich um einen Baukran mit zweispurigem Fahrwerk, dessen unteres Fahrwerk durch Gegendruckrollen zu denen des oberen Fahrwerks gebildet ist. Dabei ist einmal der Aufwand und der Raumbedarf des zweispurigen Fahrwerks größer als der des einspurigen Fahrwerks, das auch eine eindeutigere Kräfteverteilung . aufweist; andererseits bedingt die Aufnahme aller Kippmomente in vertikalen Ebenen eine sehr kräftige Kranbahnausbildung und -verankerung. Auch dort ist die Kranbahn ebenfalls als über Flur errichtete Hochbahn ausgebildet.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile der bekannten Bauformen. Da die der seitlichen Abstützung dienenden Teile unter Flur verlegt sind, kann der über Flur herausragende Teil des Krangerüstes sehr schmal gehalten werden und wird somit ein unbehindertes Rangieren von Fahrzeugen, z. B. Eisenbahnwaggons, sowie ein unbehindertes Be- und Entladen im ganzen Drehbereich des Kranes ermöglicht.
Um bei stehendem Kran das Fahrwerk zur Aufnahme der Kippmomente von diesen zu entlasten, können am Unterteil des Kranes einstellbare Abstützelemente wie Schraubspindeln, hydraulische Stempel od. dgl. angebracht werden. Dies ist insbesondere bei Hafenkranen vorteilhaft, die ohne Last verfahren werden. Das der Aufnahme der Kippmomente dienende Fahrwerk braucht dann nicht für die aus dem Lastmoment herrührenden Kräfte bemessen zu werden. Auch kann das zwischen Fahrwerk und Schienen vorhandene Spiel sich dann nicht nachteilig auf das Betriebsverhalten des Kranes auswirken.
An Stelle des einspurigen Fahrwerkes kann ebenso ein zweispuriges Fahrwerk mit dicht nebeneinanderliegenden Schienen verwendet werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt A b b. 1 eine Ansicht des Hafenkranes mit drehbarem Ausleger und Querschnitt durch den Kanal in der Kaje, A b b. 2 eine Teilansicht, gemäß A b b. 1, jedoch mit anderer Ausführung des Kranunterteils und der Fahrwerke, A b b. 3 eine perspektivische Darstellung des Unterteils des Kranes mit den Fahrwerken nach A b b. 1. Die Kaje 10 ist mit einem oben offenen Kanal 11 versehen, in dem das Unterteil 12 des Kranes 19 geführt ist. Die Stützrollen 13 laufen zwischen den an den Kanalwänden verlegten Führungsschienen 14 und dienen der Aufnahme des Kippmomentes. Als Stromzuführung sind die Schleifleitungen 15 angeordnet. Der Kanal 11 ist in einer Aussparung 16 der Kaimauer begehbar.
Die lediglich der Aufnahme der Vertikallasten dienenden Laufräder 17 bilden ein einspuriges Fahrwerk und laufen auf einer Schiene 18, die nach A b b. 1 unten im Kanal 11 angeordnet ist oder nach A b b. 2 über Flur auf der Kaje 10 an der Kante des Kanals 11.
Die hydraulisch betätigten Stempel 20 oder auch Schraubspindeln werden ausgefahren, wenn der Kran steht, und dienen dazu, diesen zwischen den Führungsschienen 14 festzusetzen.

Claims

Patentansprüche: 1. Fahrbarer Kran mit drehbarem Ausleger auf turmartigem Krangerüst, insbesondere Hafenkran, mit einspurigem Fahrwerk zur Aufnahme der Vertikallasten und demgegenüber in der Höhe versetztem Fahrwerk zur Aufnahme der Kippmomente, dadurch gekennzeichn e t, daß sich das Unterteil (12) des Krangerüstes mit dem Fahrwerk (13) zur Aufnahme der Kippmomente in einem unter Flur liegenden, oben offenen Kanal (11) abstützt.
2. Fahrbarer Kran nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Anordnung des Fahrwerkes (13) zur Aufnahme der Kippmomente oberhalb des Fahrwerkes (17) zur Aufnahme der Vertikallasten.
3. Fahrbarer Kran nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Anordnung des Fahrwerks (13) zur Aufnahme der Kippmomente unterhalb des Fahrwerks (17) zur Aufnahme der Vertikallasten.
4. Fahrbarer Kran nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Anordnung der Laufrollen des Fahrwerks (13) zur Aufnahme der Kippmomente beiderseits am Unterteil (12) des Krangerüstes.
5. Fahrbarer Kran nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch am Unterteil (12) des Krangerüstes angeordnete, der Aufnahme der Kippmomente bei stehendem Kran dienende, einstellbare Abstützelemente (20). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 55197, 320101, 475 734; französische Patentschriften Nr. 339 91.1, 443 038, 1094 784; »Kran- und Transportanlagen« von M i c h e nf e 1 d e r, Berlin, 1912, S. 36.