DE1166097B - Rohrpostbehaeltnis mit stirnseitigem Verschluss, insbesondere Probentraeger fuer Rohrpostanlagen in Kernreaktoren, mit automatischer OEffnung des Verschlusses am Zielort - Google Patents
Rohrpostbehaeltnis mit stirnseitigem Verschluss, insbesondere Probentraeger fuer Rohrpostanlagen in Kernreaktoren, mit automatischer OEffnung des Verschlusses am ZielortInfo
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- B65G51/06—Despatch carriers for tube mail
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: B 65 g
Nummer: 1 166 097
Aktenzeichen: E 23517 XI /"81 e
Anmeldetag: 13. September 1962
Auslegetag: 19. März 1964
Rohrpostanlagen in Kernreaktoren dienen bekanntlich dazu, Materialproben zur Exposition in das
Strahlen- und Neutronenfeld eines Kernreaktors zu bringen und nach vorgegebener Verweilzeit wieder
heraus zur Empfangsstelle zu befördern. Ein besonderes Problem ergibt sich, wenn so kurzlebige Aktivitäten
einer Probe gemessen werden sollen, daß die Transportzeit der Probe aus dem Reaktor bis zur
Empfangsstelle, das ist die Meßstelle, und insbesondere die Zeit zur Herausnahme der Probe aus dem
Behältnis und ihr Inbereitschaftbringen für die Messung ins Gewicht fällt.
Die Transportzeit ist im wesentlichen durch die Geschwindigkeit des Rohrpostbehältnisses bestimmt,
sie wird hier als fest angenommen. Die Entladung und Verfügbarmachung der Probe an der Meßstelle
ist ein mechanisches Problem, das vor allem den Verschluß des Behältnisses betrifft und dessen Lösung
Gegenstand der Erfindung ist.
Bei einem bekannten Behältnis zum Transport flüssiger Bestrahlungsproben besteht der Verschluß
aus einer Dichtungsmembran. Die Entladung des Behältnisses am Zielort geschieht in der Weise, daß
dieses beim Einlaufen in die Meßstelle mit der Membran auf einen Dorn aufstößt, wodurch die Membran
zerstört, das Behältnis geöffnet und die Flüssigkeit zum Ausströmen gebracht wird. Die Stoßrichtung
des Domes —■ und damit die Druckkraft der Membran auf die Flüssigkeit — ist aber der der Flüssigkeit
aufgeprägten Bewegungsrichtung entgegengesetzt. Das bedeutet, daß beim Stoß auf die Membran die
Flüssigkeit am sofortigen Ausfließen gehindert wird und eine nicht mehr zulässige Verzögerung des Meßbeginnes
eintritt.
Dieser Nachteil ist beim Rohrpostbehältnis nach der Erfindung von vornherein ausgeschaltet. Die
Lösung ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch einen hinter dem Fördergut lose in das Behältnis eingebauten
Schwerekörper, der, zumindest mittelbar, beim Aufprall des Behältnisses an Fangorganen am
Zielorf die Öffnung des Verschlusses und zugleich die Ausstoßung des Fördergutes bewirkt. Es ist also
kein Dorn am Zielort vorhanden, vielmehr bleibt die Verschlußzone zum Ausströmen der Flüssigkeit frei,
das Behältnis wird an den Mündungsrändern des Verschlusses von den Fangorganen, z. B. einem ringförmigen
Fangsteg, abgestoppt, und die träge Masse des Schwerekörpers wirkt mit ihrer gesamten kinetischen
Energie unverzögert in der Bewegungsrichtung auf den Verschluß und das Fördergut.
Ist das Behältnis mit einer Dichtmembran als Stirnverschluß ausgerüstet und enthält das Bestrahlungs-Rohrpostbehältnis
mit stirnseitigem Verschluß,
insbesondere Probenträger für Rohrpostanlagen in Kernreaktoren, mit automatischer Öffnung des Verschlusses am Zielort
insbesondere Probenträger für Rohrpostanlagen in Kernreaktoren, mit automatischer Öffnung des Verschlusses am Zielort
Anmelder:
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom),
Brüssel
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Müller-Börner,
Berlin 33, Podbielskiallee 68,
und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, München 22,
Patentanwälte
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Heinz Geist, Ispra,
Dr.-Ing. Wolfgang Kranert,
Horst Kutschera, Varese (Italien)
Dipl.-Ing. Heinz Geist, Ispra,
Dr.-Ing. Wolfgang Kranert,
Horst Kutschera, Varese (Italien)
gut eine Flüssigkeit, wird der Schwerekörper zweckmäßig als Kolben, insbesondere als Kolbenstempel,
ausgebildet und mechanisch auf ein vor das Fördergut lose in das Behältnis eingebautes Stanzorgan zum
Durchstoßen der Membran geschaltet. Eine solche Konstruktion ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung
in der Zeichnung schematisch im Längsschnitt dargestellt. Die Konstruktion zeichnet sich noch weiter
dadurch aus, daß bei ihr im Moment der Ausstoßung des Bestrahlungsgutes zugleich auch eine
Separation der festen Komponenten von den flüssigen herbeigeführt wird, was in bestimmten Fällen erwünscht
sein kann.
In der Zeichnung bezeichnet 1 den zylindrischen Probenträger, 2 drei plastisch leicht verformbare
Bremskappen, mit denen der Träger am Bestrahlungs- bzw. Meßort auf entsprechende Fangorgane
aufprallt, 3 die Ausstoßöffnung des Trägers und 4 ein metallisches Plättchen als Dichtungsmembran.
Im zylindrischen Innenraum 5 des Probenträgers befindet sich vorn das Fördergut, nämlich die Tabletten
6 aus spaltbarem Material (feste Komponente), mit Zwischenabstand eingesetzt in das Käfiggerüst
7, 8 und die flüssige Bestrahlungskomponente, die organische Flüssigkeit 9, welche das zylindrische
Volumen bis zur Membran 4 ausfüllt. Hinter dem Fördergut ist der Schwerekörper 10 lose eingebaut,
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der beim Aufprall des Behältnisses mit den Bremskappen 2, 3 auf nicht dargestellten Fangorganen der
Rohrpostanlage mittelbar die Öffnung des Verschlusses und zugleich die Ausstoßung des Fördergutes bewirkt.
Im vorliegenden Falle ist der Schwerekörper als Kolben, insbesondere Stempelkolben, ausgebildet,
vgl. den Stempel 10 a, der durch die Bohrung 11 der rückwärtigen Stirnwand des Behältnisses geführt ist.
Die Nase 10 b am Ende des Stempels ist Begrenzungsanschlag für den Stempelkolben in dessen Extrem-
lage bei der Ausstoßung des Fördergutes.
Wie erwähnt, wirkt der Kolben mittelbar auf den Verschluß ein. Im einzelnen geschieht das über das
Käfiggerüst 7 und den daran vorn, also vor dem Fördergut, befestigten Stanzring 12. Das Käfiggerüst,
das an der vorderen Kolbenfläche befestigt ist und den weiter oben erwähnten Separationseffekt vollzieht,
besteht aus vier auf Ecken eines Quadrates stehenden Längsstreben 7, auf deren vordere Enden
der Stanzring 12 aufgesteckt ist. Die Längsstreben schließen den Stapelraum für die Spaltstofftabletten
ein, deren hinterste an den Schultern 7 α der Streben anliegt. Die Tabletten sind unter sich und gegen den
Stanzring durch doppelkronenförmige Distanzringe 8 zur Erzeugung von Füllräumen für die Flüssigkeit
auf Abstand gehalten. Die Längsabmessungen des Kolbens und der Käfigteile sind gegenüber dem
verfügbaren Zylinderraum reduziert, um Platz für die thermische Expansion der Flüssigkeit zu schaffen.
Es sei noch bemerkt, daß die Masse des Schwerekörpers auf den Kolben und seinen Stempel verteilt
ist, also auf mechanisch zusammenhängende Teile innerhalb und außerhalb des Behältnisses. Dies ist
indes nicht unbedingt notwendig.
Die Wirkungsweise der neuen Entlademechanik des Rohrpostbehälters beim Aufprall in der Zielstation
besteht im wesentlichen aus den Phasen: Durchstanzen der Dichtungsmembran, Herausschnellen
des Käfiggerüstes aus dem Behältnis und selbsttätige Abscheidung der bestrahlten Flüssigkeit von
den Spaltstofftabletten in ein Meßgefäß.
Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform mit Membranverschluß
und Käfiggerüst beschränkt. An Stelle einer Membran kann z. B. auch eine Verschlußklappe vorgesehen
werden, die über Hebel oder Zahnstange und Ritzel durch den vorschnellenden Kolben geöffnet
wird. Für einen anderen Anwendungsfall kann statt einer Klappe auch ein normaler Stirndeckel vorhanden
sein, der durch starre Streben mit dem Kolben verbunden ist und so mit diesem eine Art Schublade
bildet.
Schließlich kann statt einer Flüssigkeit auch ein Pulver oder Gas und grundsätzlich auch ein festes
Objekt in das Behältnis eingefüllt und in der beschriebenen Weise rasch entladen werden.
Claims (5)
1. Rohrpostbehältnis mit stirnseitigem Verschluß, insbesondere Probenträger für Rohrpostanlagen
in Kernreaktoren, mit automatischer öffnung des Verschlusses am Zielort, gekennzeichnet durch einen hinter dem Fördergut
lose in das Behältnis eingebauten Schwerekörper, der, zumindest mittelbar, beim Aufprall
des Behältnisses an Fangorganen am Zielort die öffnung der Verschlusses und zugleich die Ausstoßung
des Fördergutes bewirkt.
2. Rohrpostbehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwerekörper als
Kolben, insbesondere Stempelkolben, ausgebildet ist.
3. Rohrpostbehältnis mit Dichtmembran als Stirnverschluß, nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben mechanisch auf ein vor das Fördergut lose in das Behältnis
eingebautes Stanzorgan zum Durchstoßen der Membran einwirkt.
4. Rohrpostbehältnis nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Kolben
und das Stanzorgan ein Käfig zur getrennten Aufnahme bestimmter Strahlungsgutkomponenten
eingefügt ist.
5. Rohrpostbehältnis nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse
des Schwerekörpers mechanisch zusammenhängend auf Teile innerhalb und außerhalb des Behältnisses
verteilt ist, zum Beispiel auf den Kolben und seinen die rückwärtige Stirnwand des
Behältnisses durchdringenden Stempel.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 539/337 3.64 © Bundesdruckerei Berlin
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