DE1161158B - Scheibenbremse fuer Fahrzeuge, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B62d

Deutsche Kl.: 63 c-51/02

Nummer: 1161158

Aktenzeichen: P24761II/63c

Anmeldetag: 6. April 1960

Auslegetag: 9. Januar 1964

Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit einer innerhalb der Radfelge umlaufenden Bremsscheibe, welche von einer druckmittelbeaufschlagten Bremszange innen umgriffen wird.

Bei Scheibenbremsen ist es aus räumlich gegebenen Verhältnissen schwierig, die feststehenden und umlaufenden Teile innerhalb der Radfelge unterzubringen. So verringert eine die Bremsscheibe von außen umgreifende Bremszange, deren Aufhängung einfach gehalten werden kann, die wirksame Bremsfläche erheblich. Bei einer die Bremsscheibe von innen umgreifende Bremszange ist dieser Mangel vermieden. Bei den bekannten Ausführungen dieser Art dient zur Halterung der Bremsscheibe jedoch eine etwa der Radschüssel entsprechend geformte geschlossene Trommel, welche durch gemeinsame Befestigungsschrauben mit der Radnabe verbunden ist und an ihrem offenen Ende die Bremsscheibe trägt. Obwohl eine Kühlvorrichtung zur Ableitung des Wärmestaues in der Trommel vorgesehen ist, kann jedoch nicht verhindert werden, daß die die Bremsscheibe haltende Trommel eine erhebliche Wärmeverformung erfährt, wodurch sich die Bremsscheibe relativ zu den Bremsbetätigungsorganen verzieht. Der Verzug wirkt sich ungünstig auf die Halterung der Bremsklötze aus, so daß deren einwandfreier Betriebsablauf nicht mehr gewährleistet ist. Außerdem ergibt sich ein großes Trommelgewicht, wodurch die unabgefederten Massen der Räder des Fahrzeuges unerwünscht groß werden.

Ferner ist eine Scheibenbremse mit zwei konzentrisch zueinander angeordneten Bremsscheiben bekannt, bei welcher die einzelne Bremsscheibe durch einen gemeinsamen sternförmigen Träger gehalten werden. Der Träger besteht aus einem Blechpreßteil, das mit dem Schmiedeteil der Radnabe verbunden ist. Blechkonstruktionen können jedoch eine sichere Halterung der Bremsscheibe nicht gewährleisten, da sie bei dem enormen Wärmeanfall zu großen Verformungsschwankungen unterliegen, so daß die geringen Lüftungsspiele, mit welchen die Reibklötze gegenüber der Bremsscheibe angeordnet werden müssen, nicht eingehalten werden können.

Es ist zwar für Backenbremsen bereits bekannt, die Bremstrommel zur Verringerung des Gewichtes über radial gerichtete Stützen mit der Radnabe zu verbinden, wobei die Radnabe mit den Stützen und der Bremstrommel aus einem Stück besteht. Diese Fahrzeugräder haben sich hinsichtlich der anfallenden Wärmebelastungen beim Abbremsen des Rades nicht bewährt, da der Trommelumfang infolge des gerin-Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere
für Kraftfahrzeuge

Anmelder:

Dr.-Ing. h. c. F. Porsche K.G.,

Stuttgart-Zuffenhausen, Spitalwaldstr. 2

Als Erfinder benannt:

Hans Spannagel,

Illinigen (Kr. Vaihingen/Enz)

gen Wärmespeichervermögens beträchtlich wächst. Es liegen deshalb Verhältnisse vor, welche sich nicht unmittelbar auf Scheibenbremsen übertragen lassen.
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile da-

ao durch vermieden, daß die Bremsscheibe in an sich bekannter Weise an abgewinkelten Randflanschen von Stegen eines Trägers befestigt ist, welcher mit der Laufradnabe aus einem Stück besteht und zugleich zur Halterung der Radfelge dient. Diese Ausbildung

bietet bei weitgehend offener Bauart die Gewähr einer verringerten Wärmeaufnahme und wird sich somit unter dem noch anfallenden Wärmestau nicht verziehen, so daß die Bremsscheibe stets ihre zugeordnete Lage beibehält. Gleichzeitig wird eine raum- und gewichtssparende Halterung erhalten, welche sich weiter durch ein günstiges Betriebsverhalten auszeichnet. Der Träger weist vorzüglich eine der Anzahl der Befestigungsmittel der Radfelge entsprechende Anzahl von Stegen auf, welche sternförmig zur Achse der Laufradnabe angestellt sind. Dadurch wird mit geringem Materialaufwand ein steifer Träger geschaffen, welcher sämtlichen Beanspruchungen hinsichtlich der aus der Beschleunigung und Verzögerung des Fahrzeuges resultierenden Kräfte gerecht wird. Außerdem gestattet ein derartiger Träger, die Bremsorgane nahezu vollständig innerhalb der Radfelge unterzubringen. Die Bremsscheibe ist in verstärkten Bereichen der Randflansche durch eine Paßfläche zentriert, wodurch ein einwandfreier Sitz gewährleistet ist. Eine weitere Verringerung der unabgefederten Massen der Fahrzeugräder kann dadurch erreicht werden, daß der Träger am Übergang zwischen jedem der Stege und den Randflanschen Ansätze besitzt, an welchen die Radfelge unter Vermittlung von Winkelstücken unmittelbar befestigt ist. Es entfällt dadurch die bei den gebräuchlichen Ausführungen mit dem Felgenbett verbundene Rad-

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Schüssel. Die Winkelstücke erstrecken sich der Einfachheit halber zwischen den Randflanschen der Stege und der Radfelge und sind fest mit dem Felgenbett verbunden.

In den Zeichnungen sind zwei beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 einen Querschnitt durch eine in einer Radfelge eines Kraftfahrzeuges angeordnete Scheibenbremse mit der erfindungsgemäßen Halterung der Bremsscheibe,

F i g. 2 eine Seitenansicht der Bremsscheibenhalterung bei abgenommener Radfelge, und

Fig. 3 einen Ausschnitt der Bremsscheibenhalterung einer anderen Ausführungsform, teilweise im Schnitt.

Am Achsschenkel 1 eines lenkbaren Fahrzeugrades ist ein Flansch 2 zur Halterung einer zweiteiligen Bremszange 3 befestigt. Die Bremszange 3 umgreift die Bremsscheibe 4 über einen Teil ihres Umfanges von innen. In der Bremszange 3 sind Stellkolben 5 angeordnet, welche mit einem Bremsbelagträger 6 zusammenarbeiten. Auf dem Bremsbelagträger 6 sind Reibbeläge 7 angebracht, welche auf beiden Seiten der Bremsscheibe 4 angreifen. Zur Halterung der Bremsscheibe 4 dient ein Träger 8, welcher mit der Laufradnabe 9 aus einem Stück besteht. Die Laufradnabe 9 ist frei drehbar auf dem Achszapfen 10 des Achsschenkels 1 geführt. Der Träger 8 besitzt sternförmig zur Achse der Laufradnabe 9 angestellte Stege 11, welche parallel und mit Abstand zur Bremsscheibe 4 verlaufen. Die Stege 11 bilden an ihrem freien Ende Randflansche 12, an welchen die Bremsscheibe 4 mittels Stehbolzen 13 und Muttern 14 befestigt ist. Zur Zentrierung der Bremsscheibe 4 in Umfangsrichtung ist jeder der Randflansche 12 in einem verstärkten Bereich 15 mit einer Paßfläche 16 versehen. Die Bremsscheibe 4 und ihr Träger 8 sind von einer Radfelge 17 umgeben. Die Befestigung der Radfelge 17 erfolgt an fünf am Umfang des Trägers 8 verteilt angeordneten Gewindebolzen 18, von welchen jeder in einem Steg 11 gehalten ist. Zur formschlüssigen Verbindung der Felge dient in bekannter Weise eine Radschüssel 19, welche durch Radmuttern 20 gegen die Stege 11 gepreßt wird.

Die Fig. 3 zeigt bei gleichem Grundaufbau der Scheibenbremse eine vereinfachte Halterung der Radfelge. Dieselben Teile sind mit denselben, jedoch mit einem Index versehenen Bezugszeichen bezeichnet.

Die Bremsscheibe 4' ist örtlich, wie bei der erstbeschriebenen Ausführung, von einer Bremszange 3' umgeben, in welcher Stellkolben 5' unter Vermittlung von Bremsbelagträgern 6' Reibbeläge 7' von beiden Seiten gegen die Bremsscheibe 4' pressen. Die Bremsscheibe 4' ist mittels Stehbolzen 13' und Muttern 14' befestigt. Der Träger besitzt gleichfalls sternförmig am Umfang verteilt angeordnete Stege 11'. Am Übergang zwischen jedem der Stege 11' und den Randflanschen 12' ist ein Ansatz 21 vorgesehen. In den Ansatz 21 ist eine Gewindebohrung 22 zur Halterung eines Gewindebolzens 23 eingebracht. Der Gewindebolzen 23 dient zur Aufnahme eines Winkelstückes 24, welches mit dem Bett 25 der Radfelge 26 verbunden ist. Zur Befestigung der Felge dienen Rad-

o muttern 27, welche das Winkelstück 24 gegen den Ansatz 21 pressen. Die übrige Ausführung des Trägers 8' und seine Halterung auf dem Achsschenkel entspricht der vorher beschriebenen Ausführungsform.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit einer innerhalb der Radfelge umlaufenden Bremsscheibe, welche von einer druckmittelbeaufschlagten Bremszange innen umgriffen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibe (4, 4') in an sich bekannter Weise an abgewinkelten Randflanschen (12,12') von Stegen (11,11') eines Trägers (8, 8') befestigt ist, welcher mit der Laufradnabe (9) aus einem Stück besteht und zugleich zur Halterung der Radfelge (17,26) dient.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (8, 8') eine der Anzahl der Befestigungsmittel (18, 23) der Radfelge (17, 26) entsprechende Anzahl von Stegen (11,11') aufweist, welche sternförmig zur Achse der Laufradnabe (9) angestellt sind.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibe (4,4') in verstärkten Bereichen der Randflansche (12,12') durch eine Paßfläche (16) zentriert ist.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (8') am Übergang zwischen jedem der Stege (H') und dem Randflansch (12') Ansätze (2') besitzt, an welchen die Radfelge (26) unter Vermittlung von Winkelstücken (24) unmittelbar befestigt ist.

5. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Winkelstücke (24) zwischen den Randflanschen (12') der Stege (U) und der Radfelge erstrecken und fest mit dem Felgenbett (25) verbunden sind.

an abgewinkelten Randflanschen 12' eines Trägers 8' 55 2 051501.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Zusatzpatentschriften Nr. 71370, 711;

USA.-Patentschriften Nr. 2 496 699, 2 827132,

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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