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Magnesiumlegierung in Form gewalzten Bleches Die Erfindung betrifft
eine verbesserte Magnesiumlegierung in Form gewalzten Bleches, die Zink und Zirkonium
enthält.
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Die bisher vorgeschlagenen Magnesiumlegierungen, die sowohl Zink als
auch Zirkonium enthalten, besitzen in zu Blechen ausgewalzter Form keine guten Zugeigenschaften,
und wenn ihr Zinkgehalt 3 % übersteigt, sind sie nicht leicht auswalzbar.
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Es wurde auch eine Magnesiumlegierung vorgeschlagen, die 31/o Zink,
etwa 0,6% Zirkonium und 0,2% Cer enthält und als Sandguß verarbeitet wurde. Die
Eigenschaften einer Gußlegierung sind aber von vornherein nicht so gehalten, daß
sich diese auch zum Auswalzen eignet. Die bisher bekannten Magnesiumlegierungen
ähnlicher Zusammensetzung haben häufig den Nachteil, daß sie nach dem Auswalzen
nicht die gleiche Zug- und Druckfestigkeit sowohl längs als auch quer zur Walzrichtung
besitzen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine verbesserte Magnesiumlegierung,
die sowohl Zink als auch Zirkonium enthält und die gewünschte gute Zugfestigkeit
besitzt und leicht auswalzbar ist.
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Erfindungsgemäß wird eine Magnesiumlegierung in Form gewalzten Bleches
vorgeschlagen, die einen Zinkgehalt von 3,25 bis 5% (bevorzugt 3,75 bis 4,5%), einen
Zirkoniumgehalt von 0,2 bis 0,8% (bevorzugt 0,6 bis 0,8%) hat und einen Zusatz von
Mischmetall in einer Menge enthält, die mindestens das 0,15fache der Zinkmenge minus
0,4, aber nicht mehr als 0,7 Gewichtsprozent beträgt (der bevorzugte Micshmetallgehalt
beträgt 0,3 bis 0,6% des Gewichtes der Legierung), wobei der Rest aus Magnesium
besteht, die zu Blechen und Platten gewalzt werden kann, die Zugfestigkeiten aufweisen,
die hoch und sowohl längs als auch quer zur Walzrichtung praktisch die gleichen
sind.
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Zur Herstellung der Legierung werden die Legierungsmetalle in den
erforderlichen Mengenanteilen zusammengeschmolzen. Das Schmelzen kann in einem geeigneten
Tiegel unter dem Schutz einer geeigneten Salzschmelze erfolgen. Eine für diesen
Zweck geeignete Schmelze besteht aus 57 Gewichtsteilen KCl, 28 Gewichtsteilen CaC12,
12,5 Gewichtsteilen BaCh und 2,5 Gewichtsteilen CaF2. Da Zirkonium etwas schwierig
mit Magnesium zu legieren ist, wird an Stelle von Zirkonium selbst als Vorlegierung
eine zirkoniumreiche Magnesium-Zirkonium-Legierung zur Herstellung der Legierung
dieser Erfindung verwendet. Zirkonium ist dann als legiert anzusehen, wenn es sich
beim Behandeln einer Probe der Legierung mit Salzsäure in dieser auflöst. Urlegiertes
Zirkonium verbleibt bei dieser Probe ungelöst. Das Mischmetall enthält 35 bis 80%
Cer, im übrigen andere seltene Erdmetalle und bis zu 5 % andere Metalle.
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Nachdem die erforderlichen Mengen der Metalle in der Legierung zusammengeschmolzen
sind, kann die entstehende Legierung durch Rühmen der geschmolzenen Lagiammg mit
einer weiteren Menge Flußmittelschmelzegereinigt werden. Die so gereinigte geschmolzene
Legierung wird absitzen gelassen und nach dem Absätzen von der Flußmittelschmelze,
z. B. durch Dekantieren, getrennt und in eine geeignete Gießform ;gegossen, z. B.
eine Plattenform für Walzmaterial odem eine Barrenform zum Strangpressen. Eine geeignete
Gießtemperatur liegt bei 760° C. Es ist zweckmäßig, die Gußhaut nach dem Gießen
und vor dem Auswalzen durch Abstreifen zu entfernen.
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Obwohl die Walzbarkeit etwas mit der Zusammensetzung schwankt, können
die Legierungen in dem Temperaturbereich von 371 bis 482° C gewalzt werden, wobei
ein bevorzugter Temperaturbereich zwischen 425 und 455° C liegt. Zweckmäßig wird
das gegossene Metall vor dem Walzen einer Wärmebehandlung unterworfen, z. B. indem
das Metall 8 Stunden bei 425° C gehalten wird. Das heiße Metall (271 bis 482° C)
kann zu der gewünschten Stärke ausgewalzt werden. Bevorzugt wird das heiße Metall
auf etwa 40% mehr als der gewünschten Enddicke ausgewalzt, 1 Stunde bei 425 bis
455° C angelassen und dann kalt auf die gewünschte Dicke ausgewalzt, wobei eine
Dickenabnahme von 1 bis 2% je Durchgang erfolgt. In diesem Falle wird das Heißwalzen
früher
beendet, damit 40% der Dickenverminderung in kaltem Zustand erfolgen können.
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Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung: Eine gegossene Platte
aus einer Magnesiumlegierung, die 4,2"/s Zink, 0,7% Zirkonium und 0,5% Mischmetall
enthielt, wurde hergestellt. Die Platte wurde auf 455° C erhitzt und in einer Anzahl
von Durchgängen von einer Dicke von 5 cm bis zu einer Dicke von 2,7 mm ausgewalzt.
Das entstehende gewalzte Blech wurde 1 Stunde bei 425° C angelassen und dann kalt
auf 1,625 mm Dicke ausgewalzt. Das entstehende Blech wurde 1 Stunde bei 135 bis
149° C getempert. Das Blech hatte die folgenden Eigenschaften:
Längs Quer- |
richtung |
richtung |
0,2-Grenze im Zugversuch |
(kg/mm2) .................. 27,30 27,30 |
0,2-Grenze im Druckversuch |
(kg/mm2) .................. 28,0i) 28,00 |
Zugfestigkeit (kg/mm`=) ........ 34,30 35,00 |
Bruchdehnung (0; 0) ........... 9 1.4 |
Zu den Vorteilen dieser Erfindung gehört, daß die gewalzten Produkte der Legierung
praktisch die gleiche Zug- und Druckfestigkeit sowohl in Längsals auch in Querrichtung
zu der Walzrichtung besitzen; daß die aus der Legierung gewalzten Produkte sowohl
hohe Zug- als auch Druckfestigkeit wie auch eine hohe Duktilität besitzen und daß
die gewalzten Produkte ferner eine gute Zähigkeit, Verformbarkeit und Korrosionsfestigkeit
aufweisen.