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Verfahren zur Fernübertragung und/oder rechnerischen Verarbeitung
von Radarinformation In der Radartechnik ist es bekannt, die als Analogwerte vom
Radargerät gelieferten Radarsignale automatisch in digitale Koordinatenwerte umzuformen.
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Es liegt nahe, die umgeformten Werte in der Digitalform in einem Digitaldatenspeicher
zu speichern und dann zu verarbeiten. In einem älteren nicht vorveröffentlichten
Vorschlag ist für die Übertragung der Radarsignalwerte bereits vorgeschlagen worden,
daß die gespeicherten Daten laufend nach dem Freizustand der Übertragungsstrecke
aus dem Speicher entnommen und in der Form der digitalen Datenwerte über die Übertragungsstrecke
gegeben werden, an deren Ende sie in einem Digitalrechner ausgewertet und/oder nach
Rückumformung in Analogwerte in einem Sichtgerät angezeigt werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fernübertragung
und/oder rechnerischen Verarbeitung von Radarinformation, bei dem von der Analog-Digital-Umformung
Gebrauch gemacht wird, um eine frequenzbandkomprimierte einfache Fernübertragung
und/oder eine günstige Verarbeitung in Rechengeräten zu ermöglichen. Es wurde festgestellt,
daß sich ein Digitaldatenspeicher bei einem solchen Verfahren nur dann ohne weiteres
verwirklichen läßt, wenn ein einzelnes Ziel vorhanden ist, da andernfalls eine besondere
gegenseitige Zuordnung der einzelnen, zeitlich wiederholten Digitaldaten eines und
desselben Zieles notwendig wäre.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der vorliegenden
Art, bei dem die Digitaldatenspeicherung für mehrere Ziele ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei Vorhandensein
mehrerer Ziele gleichzeitig eine automatische Zielsortiemng bzw. Zielausmusterung
nach Einzelzielen dadurch vorgenommen wird, daß die Zieldaten in digitaler Form
für jedes Ziel für sich auf einem eigenen Zielspeicher gespeichert und getrennt,
vorzugsweise nacheinander: rechnerisch verarbeitet bzw. fernübertragen werden.
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Hierdurch wird dem Hauptrechner in der Auswertungszentrale das Suchen
und die Auswahl erleichtert, so daß bei einer größeren Anzahl von Zielen auch bei
begrenzter Speicherkapazität der Rechner nicht blockiert werden kann und die sofortige
Verarbeitung in dem Rechner möglich ist. Um dies zu ermöglichen, wird bei der Erfindung
eine automatische Zielsortierung bzw. Zielausmusterung nach Einzelzielen durchgeführt.
Hierfür werden die Radarsignale, nachdem sie durch Kodierung in Datenform umgewandelt
und damit die Radarziele durch ihre Winkel- und Radiuskoordinaten bzw. x- und y-Koordinaten
gekennzeichnet worden sind, nach Zielen
getrennt gespeichert. Jedes einzelne Ziel
wird in Datenform in einen eigenen Speicher gespeichert, für sich allein fernübertragen
und/oder dem Rechner zugeführt, um es zu verarbeiten. Es werden die aus den verschiedenen
Antennenumläufen entnommenen Zielkoordinaten geordnet und für jedes Ziel in einen
besonderen Zielspeicher gebracht. Zweckmäßig werden die einzelnen Ziele nacheinander
übertragen und verarbeitet. Für diesen Zweck wird eine Reihe von Zielspeichern verwendet,
und jedem Ziel wird mit einer automatischen Suchschaltung ein eigener freier Speicher
für seine Daten zugeordnet. Nachdem die einzelnen Ziele auf getrennten Daten speichern
gespeichert sind, werden die Speicher nacheinander mit einer automatischen Abfrageschaltung
abgefragt und die Zieldaten der verschiedenen Ziele nacheinander der Übertragungsleitung
und/oder dem Rechner zugeführt.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung wird dadurch erreicht, daß nur solche
Zieldaten übertragen werden, die sich gegenüber der vorhergehenden Übertragung verändert
haben, während Zieldaten, die gleichgeblieben sind, nicht jedesmal neu übertragen
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Reihe von Zwischenspeichern
und eine Teilkoinzidenzschaltung gelöst, mit der die neu eingegangenen und in den
Zwischenspeichern gespeicherten Zieldaten mit den in den Zielspeichern gespeicherten
Zieldaten verglichen werden. Die Schaltung sorgt dafür, daß nur gegenüber dem vorhergehenden
Antennenumlauf geänderte Zieldaten, z. B. die eines neuen Zieles, auf einen neuen
Zielspeicher übergehen können. Unveränderte Daten gelangen dagegen auf den Zielspeicher,
der
sie schon enthält, oder werden ganz unterdrückt. Um eine unnötige Überlastung der
Speicher durch Festziele zu vermeiden, wird zweckmäßig vorher eine Festzeichenunterdrückung
am Radargerät angewendet. Zusatzdaten zur Einblendung von Landkarten, Wetterkarten
od. dgl. sowie Kennungen, Höhen angaben usw. werden zweckmäßig über die Zielspeicher
oder einen eigenen Zusatzdatenspeicher eingegeben.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel, das in der Abbildung
im Blockschaltbild dargestellt ist, näher erläutert.
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Die von einem Obersichtsradargerät R, das zweckmäßig mit Festzeichenunterdrückung
(MTI) arbeitet, ermittelten Zielinformationen werden in einer Kodierschaltung K
in digitale Koordinaten (Winkel- und Längenkoordinaten) umgeformt. Um die Daten
(Radius r und Winkel ,) jedes einzelnen Zieles getrennt speichern zu können, ist
eine Reihe von ZielspeichernS1, 52 .... . Sv vorgesehen. Diese Speicher sind als
Digitaldatenspeicher, z. B. als Magnetkernmatrixspeicher, ausgebildet. Ein weiterer
Speicher Sm in dieser Reihe dient zur Zusatzdateneingabe von der ZusatzschaltungZD
aus. Die Anzahl der Ziele, die mit einer solchen Anordnung unabhängig voneinander
verfolgt werden können, ist gleich der Zahl der unter sich gleichen Zielspeicher.
Eine Ausmusterung bzw.
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Sortierung und Vorverarbeitung der Radarechos wird dadurch ermöglicht,
daß in einem Zielspeicher die den letzten, z. B. drei Antennenumiäufen entsprechenden
Ortskoordinaten eines bestimmten Zieles gespeichert werden. Es ist vorteilhaft,
vor den Zielspeichern eine Reihe von Zwischenspeichern Z,: Z2... Z, anzuordnen und
den Übergang von den Zwischenspeichern zu den Zielspeichern über eine Teilkoinzidenzsohaltung
TK zu führen. Zugang erhalten die Daten vom Radargerät über eine automatische Freisuchschaltung
F, und der Ausgang führt über eine automatische Abfrageschaltung V, mit der die
Zielspeicher abgefragt werden, wobei die Zieldaten der verschiedenen Ziele nacheinander
auf die mit Endgeräten E ausgerüstete Übertragungsstrecke t; gegeben werden, an
deren Ende ein Digitalrechner DR sowie ein Sichtgerät I vorgesehen sind. Auf der
Empfangsseite können dabei Rechner in handelsüblicher Form zur Weiterverarbeitung
unmittelbar angeschlossen werden. Eine Dekodierschaltung A dient dazu, die über
die Strecke übertragenen Digitalwerte inAnalogwerte zurückzuverwandeln, um sie im
Sichtgerät anzeigen zu können. Das Verfahren ist auch dann von Vorteil, wenn keine
Fernübertragung durchgeführt wird und die Daten an Ort und Stelle in einer elektronischen
nachrichtenverarb eitenden Rechenschaltung verarbeitet werden.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Zielsortierereinrichtung
ist folgende: Über die Freisuchschaltung F gelangt eine in Digitalform anfallende
Zielkoordinate auf einen gerade freien Zwischenspeicher Z, .... .4. Von hier aus
wird sie der Teilkoinzidenzschaltung TK angeboten, die feststellt, ob die neuen
Koordinaten zu irgendwelchen der in einem der Zielspeicher 53, s2, .... . stehenden
Koordinaten passen. Es ist dabei unterstellt, daß das Gerät schon einige Zeit in
Betrieb ist. Die neuen Koordinaten passen zu schon vorhandenen, wenn die Werte sich
in der Antennenumlaufieit nicht mehr verändert haben, als das Ziel höchstens während
dieser Zeit abgewandert sein kann. Wenn eine
solche Teilkoinzidenz festgestellt ist,
geht von der Teilkoinzidenzschaltung TK ein Steuerbefehl aus, die in dem betreffenden
Zwischenspeicher befindliche Information in den betreffenden Zielspeicher überzuführen.
Kommt keine Teilkoinzidenz zustande, so handelt es sich um ein neuentdecktes Ziel,
und dessen Koordinaten werden dann einem freien Zielspeicher zugeleitet. Die Zielspeicher
sind beispielsweise Verschiebspeicher, die derart arbeiten, daß die den jeweils
letzten drei Antennenumläufen entsprechenden Koordinaten eines Zieles an festen
Ausgängen dieser Speicher abgenommen werden können. Da die Zwischenspeicher die
Koordinaten nur so lange aufbewahren müssen, bis die schnell arbeitende Teilkoinzidenzschaltung
ihre Entscheidung gefällt hat, braucht man nur eine kleine Zwischenspeicherkapazität.
Die in den Zielspeichern stehenden Zieldaten werden durch die Abfrageschaltung V
ausgespeichert.
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Zweckmäßig wird man alle Zielspeicher nacheinander abfragen. Man kann
sich jedoch auch auf die Abfrage eines bestimmten Speichers oder einer Speichergruppe
beschränken, falls die betreffenden Ziele zeitweise allein interessant sind. Der
Takt der Abfrage soll der Kapazität der Übertragungsstrecke Ü angepaßt werden.
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Wenn das Radargerät keine Einrichtung zur Festzeichenunterdrückung
hat, wird ein großer Teil der Zielspeicher ständig durch die wenig interessanten
Koordinatenwerte von Bodenechos od. dgl. belegt werden. Eine Abhilfe dagegen kann
darin bestehen, daß von solchen ausgedehnten Zielen mittels geeigneter Schaltungen
jeweils nur die Koordinaten der Umrandung bis zum Signalspeicher durchgeschieust
werden, der größte Teil der ständig gleichbleibenden Festzieldaten dagegen durch
die Teilkoinzidenzschaltung unterdrückt wird. Dies kann dadurch geschehen, daß durch
die Koinzidenzschaltung die Koordinatenwerte im Zwischenspeicher daraufhin geprüft
werden, ob diese in einem zusätzlichen Signalspeicher bereits vorhanden sind, wie
dies bei einem Festzeichen der Fall ist. Verläuft die Prüfung positiv, so wird die
Weitergabe dieses Koordinatenwertes gesperrt. Es werden somit nur alle Änderungen
der Daten von Antennenumlauf zu Antennenumlauf übertragen.