DE1157380B

DE1157380B - Verfahren zum Herstellen von Isolationsschichten oder isolierenden Formteilen

Info

Publication number: DE1157380B
Application number: DEH27907A
Authority: DE
Inventors: Hugo Hanusch
Original assignee: Aust und Schuettler & Co M A S
Current assignee: Aust und Schuettler & Co M A S
Priority date: 1956-08-21
Filing date: 1956-08-21
Publication date: 1963-11-14

Description

Verfahren zum Herstellen von Isoiationsschichten oder isolierenden Formtwlen Isolierschichten werden vielfach aus flockigem Isolationsmaterial, wie Papierschuitzel oder zerkleinerte Fasern organischer oder anorganischer Stoffe, hergestellt. Zur Isolation gegen Wärme, Kälte und Schall haben sich Schichten oder entsprechende Formteile aus derartigen Stoffen gut bewährt. Die Herstellung solcher Schichten bzw. Formteile ist jedoch schwierig. Es ist zwar bekannt, Isolierschichten durch Spritzen herzustellen, indem das flockige Isoliermaterial mittels Preßluft und gleichzeitig ein Bindemittel wie Wasserglas oder Klebstoff verblasen bzw. verspritzt werden, so daß das Isolationsmaterial im Fluge mit dem Bindemittel benetzt wird. Der Zusammenhalt der aufgetragenen Schicht ist aber gering, so lange das Bindemittel noch nicht erhärtet ist. Es ist daher zumeist erforderlich, die Isolation in mehreren Schichten, also in mehreren Arbeitsgängen aufzutragen, und zwar muß nach dem Aufbringen einer dünnen Schicht abgewartet werden, bis diese genügend fest ist, um eine weitere dünne Schicht zu tragen. Diese Schwierigkeit besteht besonders, wenn die Isolationsschicht aus körnigen Füllstoffen wie Korkschnitzel oder Schaumstoffstückchen hergestellt werden soll.
Ziel der Erfindung ist es, die Herstellung von Schichten oder Formteilen mit derartigen körnigen Füllstoffen zu erleichtern bzw. auch unter schwierigen Umständen zu ermöglichen und die Qualität solcher isolierender Schichten oder Formteile zu verbessern.
Erfindungsgemäß sollen die körnigen Füllstoffe zusammen mit Fasern und Bindemittel verarbeitet werden, indem neben Fasern und Bindemittel, einem gegebenenfalls in mehreren Komponenten zugeführt ten Kunstharz, körnige, leichte Füllstoffe wie Korkschnitzel oder auf Polyurethan und/oder anderer Basis hergestellte Schaumstoffstückchen getrennt einer Spritzeinrichtung zugeführt, alle Anteile jedoch unter gleichzeitiger Mischung ausgestoßen werden, wobei die Menge der einzelnen Anteile für sich geregelt werden kann. Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gleichzeitig mit den Füllstoffen verspritzten Fasern bilden zusammen mit dem Kunstharz als Bindemittel ein Skelett, durch das die körnigen Füllstoffe gehalten werden, ohne daß die isolierende Wirkung der Füllstoffe aufgehoben wird. Dieser Zusammenhalt der Schicht ist schon gegeben, bevor das als Bindemittel verwendete Kunstharz erhärtet ist, so daß es möglich ist, die Isolationsschicht sogleich in voller Stärke in einem einzigen Arbeitsgang selbst unter schwierigen Verhältnissen aufzubringen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es möglich, in einem ersten Arbeitsgang als Grund- schicht und/oder in einem letzten Arbeitsgang als Deckschicht nur Kunstharz, gegebenenfalls mit einem geringen Faseranteil, aufzubringen. Dadurch kann eine weitere Erhöhung der Festigkeit und zugleich eine Isolierung gegen Feuchtigkeit bzw. Nässe und ein Schutz gegen chemisch aggressive Stoffe erreicht werden. Durch Hinzufügung von Farbpigmenten beim Spritzen der Deckschicht kann dieser auch ein bestimmtes Aussehen gegeben werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Flächen beschichten. Beispielsweise lassen sich in Bauten solche Schichten zur Wärme-, Kälte- und Schallisolierung auf Wände und Böden sowie an Decken aufbringen. Auch zur Verbesserung akustischer Verhältnisse in Versammlungsräumen od. dgl. können solche Schichten dienen. Im Fahrzeugbau spielt neben der Kälte- und Wärmeisolation die Schallisolation eine besondere Rolle, beispielsweise bei der Auskleidung von Fahrerhäusern oder Motorräumen. Zum Schutz gegen Schwitzwasserbildung in Schiffen sind derartige Schichten ebenfalls vorteilhaft.
Besonders im Fahrzeugbau ist die hohe Festigkeit der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schichten ausschlaggebend. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich aber auch Platten und Formteile in an sich bekannter Weise herstellen. Grundschicht, Isolierschicht und Deckschicht können dabei nacheinander mit der gleichen Einrichtung oder mit verschiedenen Einrichtungen im Takt aufgebracht werden. Die Festigkeit der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Platten und Formteile ist ein weiterer Vorteil beim Transport und bei der Verarbeitung der Platten bzw.
Formteile.
PATENTANSPROCHE 1. Verfahren zum Herstellen von Isolationsschichten oder isolierenden Formteilen, bei welchem flockiger Isolationsmaterial, beispielsweise Papierschnitzel oder zerkleinerte Fasern gleichzeitig mit einem Bindemittel verspritzt, im Fluge mit dem Bindemittel benetzt und dann auf eine Unterlage aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß neben den zerkleinerten Fasern und Bindemittel, gegebenenfalls einem in mehreren Komponenten zugeführten Kunstharz, körnige, leichte Füllstoffe wie Korkschnitzel oder auf Polyurethan- oder anderer Basis hergestellte Schaumstoffstückchen getrennt der Spritzeinrich- tung zugeführt, alle Anteile jedoch unter gleichzeitiger Mischung gemeinsam ausgestoßen werden, wobei die Menge der einzelnen Anteile für sich geregelt werden kann.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Arbeitsgang als Grundschicht und/oder in einem letzten Arbeitsgang als Deckschicht nur Kunstharz, gegebenenfalls mit einem geringen Faseranteil, und in dem dazwischenliegenden Arbeitsgang überwiegend Füllstoffe und nur eine geringe Menge Fasern zusammen mit dem Bindemittel verspritzt werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 511 674; belgische Patentschrift Nr. 530 404; französische Patentschrift Nr. 1 037 680; USA.-Patentschrift Nr. 2662576.