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Krempel mit Florteiler und Nitschelzeugen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Krempel mit Florteiler und Nitschelzeugen, die zusammen im oberen Teil
eines Rahmengestelles gelagert sind, wobei der Florteiler und die Nitschelzeuge
unterhalb der Krempel liegen, nach unten gerichtet sind und unter sich einen vom
Rahmengestell gebildeten begehbaren und über Flur liegenden Raum aufweisen, in dem
sich Spinnmaschinen befinden, denen das von den Nitschelzeugen gelieferte Vorgarn
von oben her in einem ununterbrochenen Arbeitsgang zugeführt wird.
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Andere bekannte Krempeln mit normalen Gußrahmen sowie mit von der
Krempel bzw. dem Krempelsatz getrenntem Florteiler sind stets so aufgestellt, daß
sie auf dem eigentlichen Boden des Gebäudes stehen, wobei man auch schon podestartige
Erhöhungen vorgesehen hat, um die Krempel höher zu setzen als den Florteiler und
die Nitschelzeuge, unter denen die Spinnmaschinen sich befinden. In allen diesen
Fällen ist - im Gegensatz zur Erfindung, die eine überraschend gute und leichte
Zugänglichkeit zu allen Bauteilen der gesamten Anlage ermöglichen soll -die Zugänglichkeit
begrenzt.
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Von der vorbekannten Krempelanlage der eingangs genannten Art unterscheidet
sich der Erfindungsgegenstand in vorteilhafter Weise dadurch, daß auch der Kastenspeiser
und gegebenenfalls ein Krempelsatz im oberen Teil des Rahmengestells gelagert ist
und daß das in an sich bekannter Weise aus Profileisen gebildete Rahmengestell mit
den senkrechten Profilträgern und mit dem diese oben verbindenden Längsträger des
Spinnereigebäudes eine Baueinheit bildet, wobei das zur Aufstellung der Krempel
bzw. des Krempelsatzes dienende Rahmengestell übereinanderliegende, einen Doppelboden
bildende Längsträger aufweist, wobei die Krempel bzw. der Krempelsatz und Teile
des Kastenspeisers sowie der oberen Bandübertragungen oberhalb des oberen begehbaren
Bodens angeordnet sind, während insbesondere die Antriebe und die übrigen Teile
des Kastenspeisers und der unteren Bandübertragungen sowie der Florteiler und die
Nitschelzeuge zwischen dem oberen und dem unteren Boden des Doppelbodens vorgesehen
sind.
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Die Erfindung eignet sich besonders zur Verwendung von bereits vorgeschlagenen
Krempeln, deren Maschinenrahmen längs einer etwa in Durchmesserrichtung zum Tambour
verlaufenden senkrechten Ebene in einen mittleren feststehenden, den Tambour und
den Abnehmer tragenden Rahmenteil und in zwei beiderseits davon befindliche Rahmenteile
geteilt ist, auf denen sämtliche Abnehmer und Wender sowie die Zuführvorrichtungen
gelagert sind, wobei die seitlichen Maschinenrahmenteile an dem obersten Längsträger
des Rahmengestells hängend und verschiebbar gelagert sind.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung der Krempel läßt sich eine
gut übersichtliche und leicht von allen Seiten her zugängliche Anlage schaffen,
wobei alle die Spinnerei-Vorbereitungsmaschinen. bildenden Einrichtungen nicht nur
je für sich raumsparend, sondern auch, insgesamt gesehen, übersichtlich raumverteilt
untergebracht werden können. Die bisher üblichen schweren und praktisch unzugänglichen
Gußgestelle werden somit entbehrlich.
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Die Gebäudeträger bilden zugleich tragende Teile des Rahmengestelles.
Durch diese Kombination zwischen Gebäude und Maschine wird den Spinnerei-Vorbereitungseinrichtungen
eine bessere Versteifung verliehen, was insbesondere auch die Einstellung der Krempelsätze
od. dgl. besonders begünstigt. Auch werden die Kosten zur Errichtung einer solchen
Spinnerei spürbar gesenkt.
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Bei der Kombination zwischen dem Traggestell für die Spinnerei-Vorbereitungseinrichtungen
und einem Gebäude sind nun die Krempelsätze im ersten Stock vorgesehen, während
in dem als Doppel-Profil-Schienenboden ausgebildeten Zwischengeschoß zwischen dem
ersten oder Obergeschoß und dem Erdgeschoß, z. B. Teile des Kastenspeichers, Teile
der den ersten mit dem zweiten Krempelsatz verbindenden Bandübertragungen sowie
die Florteilungs- und Nitschelwerkzeuge unterhalb der zweiten Krempel, und schließlich
auch die Antriebe unter Flur gelagert werden können. Die Weiterverarbeitung der
aus den NitscheIwerkzeugen kommenden Vorgarne können dann, wie an sich bekannt,
gleichzeitig im Anschluß daran von Spinnmaschinen im Erdgeschoß, nämlich im Raum
unterhalb der Florteilungs- und Nitschelwerkzeuge
weiterverarbeitet
und beispielsweise in einem als Verpackungsraum ausgeführten Raum innerhalb des
sich unter der ersten Krempel befindenden Großraumes auf Vorratsrollen, Spulen od.
dgl. verpackt werden. Teile dieses Erdgeschoß-Großraumes können auch zur Hortung
des Ausgangswerkstoffes, nämlich des losen Fasergutes Verwendung finden.
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Man kann unter geringster Aufwendung von Bau-und Erstellungskosten
das in Flocken anfallende Fasergut nicht nur zu Vorgamen, sondern auch diese zu
fertig versponnenen Garnen in einem kontinuierlichen Arbeitsprozeß verarbeiten,
wobei innerhalb der Gesamteinrichtung jede wartungsbedürftige Einrichtung in einem
bisher nicht erreichten Maße übersichtlich angeordnet und gut zugänglich ist. Man
kann ferner mit dieser mehrgeschossigen Bauweise eine Reihenanordnung der Vorbereitungseinrichtungen
erreichen, wobei jedes Großgestell für sich durch Gestelle gleichen Aufbaues in
Neben- oder Hintereinanderanordnung beliebig ergänzt werden kann und wobei schließlich
jedes Gestell auch in Kombination mit einem Gebäude vervielfacht werden kann, was
bei Betriebsvergrößerungen hinsichtlich der Kosten von ausschlaggebender Bedeutung
sein kann.
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Die praktische Verwirklichung der Erfindung hat aber nicht nur den
Vorteil der freien Zugänglichkeit zu den einzelnen Vobereitungseinrichtungen, sondern
man hält hierbei oberhalb des die Krempelsätze tragenden Bodens die gesamte Arbeitsbühne
frei, so daß man nicht nur den gesamten Arbeitsprozeß übersichtlich verfolgen kann,
sondern auch genügend Platz hat, um die beiden Rahmenteile eines jeden Krempelsatzes
zum Zwecke des Putzens und Nachschleifens der Arbeiter und Wender auseinanderzufahren.
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Auch kann man den zwischen den Trägern des Bodens vorgesehenen Bodenbelag
derart als Klapprostboden od. dgl. ausbilden, daß man der Zweckmäßigkeit halber
von der Arbeitsbühne in das Zwischengeschoß des Bodens gelangen und z. B. Wartungsarbeiten
an den Antrieben od. dgl. durchführen kann. Auch könnte man in diesem Zusammenhang
den Kastenspeiser bzw. dessen Fördermittel in den Raum des Erdgeschosses hineinragen:
lassen und so eine Direktbeschickung des oder der Fördermittel aus dem hier gehorteten
Vorrat bewirken.
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Es versteht sich, daß sich die Erfindung wegen ihrer baueinheitlichen
Ausbildung von Rahmengestell und Bauwerk nicht nur für Neubauten von Spinnereibetrieben
eignet, daß man vielmehr unter Anwendung der Lehre der Erfindung auch bereits bestehende
Spinnereigebäude unschwer nachträglich um- oder ausbauen kann, indem man die bisherigen
Holzbalkendecken od. dgl. entfernt und statt dessen Dekken gemäß der vorliegenden
Erfindung, d. h. Längsträger und gegebenenfalls senkrechte Profilträger einzieht,
die dann der Lagerung und Aufnahme der Maschineneinheiten dienen.
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Es ist an sich ein Gestell zur Lagerung zweier Walzenkrempel bekannt,
bei dem Profileisen verwendet werden. Diese Profileisen bilden aber nicht, wie dies
bei der Erfindung der Fall ist, eine Baueinheit mit dem Spinnereigebäude.
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In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Gestell an Hand eines Ausführungsbeispieles
wiedergegeben, und zwar zeigt Fig. 1 eine Gesamtdarstellung des Rahmengestelles
mit eingebauten Spinnerei-Vobereitungseinrichtungen samt angedeuteten Spinnmaschinen,
wobei die Krempeln in ihrer Arbeitsstellung stehen, und Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende
Darstellung, bei der die Krempeln in ihrer Wartungsstellung, d. h. mit auseinandergefahrenen
Rahmenteilen gezeichnet sind.
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Das in der Zeichnung wiedergegebene Rahmen-bzw. Lagergestell oder
-gerüst besitzt sowohl aufrecht stehende Profilträger 10 und 11 und 12 als auch
diese Stützen untereinander verbindende Längsträger 13 und 14 und 15 sowie Querverbinder
16, 17 und 18. Dieses Rahmengestell ist mehrgeschossig ausgeführt, indem im ersten
Stock I sowohl Teile eines Kastenspeisers A, die Krempeln B und C
als auch die oberen Bandübertragungen D vorgesehen sind. Diese Krempeln B und C
stehen auf einem aus den Längsträgern 14 und 15 gebildeten Doppel-Profil-Schienenboden
14, 15, der für sich ein Zwischengeschoß 1I bildet und in diesem Raum einerseits
Teile des Kastenspeisers bzw. dessen Fördermittel und andererseits die Antriebe
sowie den Florteiler und die Nitschelwerkzeuge E bzw. F gewissermaßen unter Flur
aufnimmt. Auch sind hier in Unterfluranordnung die unteren Teile der Bandübertragungen
D' vorgesehen. Die den Doppelboden 14,15 bildenden.Längsträger 14 und 15 sind zwischendurch
gleichfalls durch aufrechte Stützen 19 unterstützt.
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Die Lagerung der Spinnerei-Vorbereitungseinrichtungen ist hierbei
so gewählt, daß hinter dem Kastenspeiser A zunächst eine Krempel
B angeordnet ist, die das in Flockenform zugeführte Fasergut zu einem Flor
verarbeitet. Dieser Flor wird dann im Ausgang der ersten Krempel geteilt und läuft
teils über die über Flur angeordneten Bandübertragungen D und teils über die unter
Flur liegenden Bandübertrager D' getrennt zu der zweiten Krempel D und wird in diesem
nochmals gemeinsam bearbeitet. Jede Krempel B bzw. C besitzt je zwei Rahmenteile
20 und 21, die hängend und fahrbar an den Deckenträgern 13 gelagert sind und sämtliche
Abnehmer und Wender sowie Zuführeinrichtungen aufweisen. Der Maschinenrahmen der
Krempel B bzw. C besteht nicht nur aus den genannten Rahmenteilen 20 und 21, sondern
auch aus einem mittleren feststehenden, den Tambour und Abnehmer tragenden Rahmenteil,
der längs einer etwa in Durchmesserrichtung zum Tambour verlaufenden senkrechten
Ebene liegt. Im Anschluß an die zweite Krempel C gelangt der Flor in den unter der
Krempel D im Doppelboden 14, 15 liegenden Florteiler E, wo er geteilt und im Verein
mit den Nitschelwerkzeugen F zu Vorgarnen 22 verarbeitet wird. Diese Vorgarne 22
können von hier aus unmittelbar im Erdgeschoß IIl vorgesehenen und in an sich bekannter
Weise unter den Nitschelwerkzeugen befindlichen Spinnmaschinen G zugeführt werden.
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überhaupt wird durch die Hochverlegung des Krempelsatzes B, C in den
ersten Stock I und in das Zwischengeschoß II ein freier Raum 111 in Höhe
des Erdgeschosses geschaffen, der sich in diesem Zusammenhang besonders anbietet,
als Aufnahme für Spinnmaschinen G einerseits und zur Aufnahme von Vorräten im Bereiche
unterhalb der ersten Krempel B bzw. unterhalb des Kastenspeichers A andererseits
zu dienen. Die beschriebene Ausnutzung dieses Erdgeschoßraumes III ist hierfür nur
als Beispiel zu werten. Man könnte sich vielmehr diesen freien Raum 111 auch
anderweitig nützlich machen.