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Steuereinrichtung für Tonfilmaufnahmekamera Die Erfindung betrifft
eine Steuereinrichtung für Tonfilmaufnahmekameras mit elektromotorischem Antrieb
im Tonteil und einem in seiner Drehzahl regelbaren Elektromotor im Bildteil, die
Schalter zum Zu- und Abschalten des Antriebs im Tonteil und für den Vor- und Rücklauf
der Tonfilmaufnahmekamera enthält.
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Bekannte Tonfilmaufnahmekameras sind für den gleichmäßigen Durchlauf
des Films durch das Tongerät mit mechanischen Filtern versehen, die die intermittierende
Bewegung des Films im Bildteil von der Stelle der Tonaufzeichnung fernhalten sollen.
Ein solches mechanisches Filter ist meist durch eine mit der Tonrolle verbundene
Schwungmasse gegeben.
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Diese Mittel zum Erzeugen des gleichmäßigen Durchlaufs des Films durch
das Tongerät erfordern eine gewisse Einlaufzeit, bis der Film den für eine einwandfreie
Tonwiedergabe erforderlichen Gleichlauf und die ebenfalls erforderliche Geschwindigkeit
besitzt. Zeiten bis zu 10 Sekunden sind hierfür durchaus üblich. Damit liegen solche
Einschwingzeiten in der Größenordnung von aufzunehmenden Szenenlängen. Ein derart
hoher Filmverschleiß ist insbesondere für den Amateur wirtschaftlich nicht vertretbar.
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Eine weitere Schwierigkeit bei der Arbeit mit Tonfilmaufnahmekameras
ist die Kontrolle der Aussteuerung während der Tonaufnahme. Nur durch sie kann eine
einwandfreie Tonqualität gewährleistet werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die erwähnten Nachteile zu beseitigen
und mit Hilfe möglichst einfacher Mittel sowie unter Ausnutzung in der Kamera ohnehin
vorhandener Bauelemente ein Gerät zu schaffen, das allen Anforderungen an die Funktion
gerecht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Steuereinrichtung
für die Tonfilmaufnahmekamera außer den Schaltern zum Zu- und Abschalten des Antriebs
im Tonteil und für den Vor-und Rücklauf Schalter zum gesonderten Anlauf des Antriebs
im Tonteil und zur Durchführung einer Aussteuerungskontrolle für die Tonaufnahme
umfaßt. Die Aussteuerungskontrolle ist bekanntlich für Tonaufnahmen erforderlich,
um eine Übersteuerung zu vermeiden. Hierzu wird bei der Steuereinrichtung nach der
Erfindung als Aussteuerungsanzeiger für die aufzusprechende Tonfrequenz das Meßinstrument
des Belichtungsmessers der Tonfilmkamera verwendet, das mit Hilfe eines Umschalters
dem Aufsprechverstärker zugeordnet werden kann.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung der Steuereinrichtung
wird in ihr ein Mehrstufenschalter verwendet, der außer der Abschaltung aller elektrischen
Kreise der Kamera den Tonmotor bei noch stillstehendem Film und erforderlichenfalls
den Verstärker und/oder die Blendenautomatik und nach einer Zeitverzögerung vorzugsweise
automatisch den Filmtransportmotor und gegebenenfalls die übrigen Schaltkreise des
Bildteils der Kamera an Spannung legt. Ebenfalls erfindungsgemäß sind im Verstärker
Frequenzkorrekturglieder vorhanden, die in Abhängigkeit von der Filmgeschwindigkeit
und der Verstärkerfunktion (Aufsprechen und Wiedergeben) regelbar sind. Eine weitere
vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung besteht darin,
daß zwecks beschleunigten Hochfahrens des Tonmotors sein Fliehkraftregler kurzzeitig
ausschaltbar und/oder der Tonmotor kurzzeitig an eine höhere Betriebsspannung anschließbar
ist. Hierzu kann eine Zwischenstufe im Mehrstufenschalter verwendet werden, der
nach Einschalten des Tonmotors dessen Fliehkraftregler kurzzeitig ausschaltet und
den Tonmotor kurzzeitig an eine höhere Betriebsspannung anlegt. Eine andere mögliche
erfindungsgemäße Ausführung ist dadurch gegeben, daß die zur Beruhigung des Filmlaufs
im Tonteil dienende Schwungmasse als Schwungrad ausgebildet und in einem durch Umlegen
eines Schalthebels lösbaren Kraft- und/oder Formschluß in die Übertragungskette
vom Tonmotor zur Tonrolle einbezogen ist.
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Es ist oft erwünscht, am Ort der Aufnahme den aufgenommenen Ton durch
Abhören zu kontrollieren. Bei Rückspulen des Films muß das Objektiv abgeblendet
werden, um eine Nachbelichtung zu vermeiden.
Zweckmäßig steuert
der Mehrstufenschalter auch eine Blende, die den Lichteinfall sperrt.
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Da nach dem vorhergehenden der Tonteil den Filmdurchlauf steuert,
würde beim Rücklauf des Films sein Durchlauf durch die im Tonteil vorgesehenen Steuermittel
unnötig beeinflußt werden. Es werden daher Vorkehrungen getroffen, die die Steuerung
des Filmdurchlaufs im Tonteil während des Rückspulens des Films aufheben.
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Bekanntlich können Aufsprechverstärker mit neuzeitigen Mitteln. in
derart kleinen Dimensionen hergestellt werden, daß ihr Unterbringen in einer Tonfilmaufnahmekamera
keine wesentliche Vergrößerung ihrer Abmessungen bedingt. Ist ein Aufsprechverstärker
mit einer Tonfilmaufnahme kombiniert, so wird der Aufsprechverstärker als Wiedergabeverstärker
umschaltbar gestaltet, so daß nach einem erfolgten Rückspulen des Films die Tonaufzeichnung
zur Kontrolle wiedergegeben werden kann. Es wird in der Regel störend empfunden,
wenn die Tonaufzeichnung bereits beim Rücklauf des Films wiedergegeben wird. Es
ist daher zweckmäßig, mit der Einleitung des Filmrücklaufs wenigstens ausgangsseitig
den Wiedergabeverstärker abzuschalten. Die Umschaltung des Verstärkers kann mit
der Einleitung des Filmrückspulens gekuppelt werden. Dann kann es zweckmäßig sein,
daß der Verstärkerumschalter auch die Lichteinfallsperre betätigt.
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Bekanntlich verläuft der Frequenzgang in einem Aufsprechverstärker
bei Magnettonaufzeichnungen anders als der des Wiedergabeverstärkers. Mit dem Umschalten
des Aufsprechverstärkers für eine Wiedergabe und umgekehrt werden geeignete Frequenzkorrekturglieder
zu- und abgeschaltet. Der Frequenzgang in der Verstärkereinrichtung ist bekanntlich
von der Geschwindigkeit des Tonträgers abhängig. Die in dem Verstärker befindlichen
Frequenzkorrekturglieder sind daher in Abhängigkeit der Filmdurchlaufgeschwindigkeit
regelbar zu gestalten. Eine besonders einfache Auslegung des Verstärkers ergibt
sich, wenn die in ihm vorhandenen Frequenzkorrekturglieder in Abhängigkeit der Filmgeschwindigkeit
und der Verstärkerfunktion (Aufsprechen und Wiedergeben) regelbar sind.
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Eine Tonfilmaufnahmekamera der bisher gekennzeichneten Art wird zweckmäßig
mit einer photoelektrisch gesteuerten Blendenautomatik ausgerüstet. Besitzt eine
solche Kamera eine Fernbedienung, so wird mit der Einrichtung für die Fernbedienung
eine Aussteuerunganzeige für den Aufsprechstrom verbunden. Eine solche Anzeige kann
beispielsweise ein Meßinstrument liefern, das parallel zu dem in die Kamera eingebauten
Aussteuerungsinstrument geschaltet ist und im Prinzip von gleicher Natur ist. Wird
ein Umschalter, wie angegeben, für die wahlweise Benutzung des Meßinstrumentes des
Belichtungsmessers als Aussteuerungsanzeiger für die aufzuzeichnende Tonfrequenz
vorgesehen, so soll der Umschalter von der Fernbedienungseinrichtung aus betätigbar
sein. In den meisten Fällen genügt ein Anzeigemittel in der Fernbedienungseinrichtung,
beispielsweise eine Signallampe, die ein Überschreiten des maximal zulässigen Aufsprechstroms
vermerkt. Auf das zusätzliche Anzeigeinstrument in der Fernbedienungseinrichtung
kann verzichtet werden, wenn das Aussteuerungsinstrument in der Kamera bzw. das
zu dem gleichen Zweck benutzte Meßinstrument des Belichtungsmessers einen vorzugsweise
verstellbaren Kontakt erhält, der in Verbindung mit dem Instrumentenzeiger einen
die Signallampe in der rembedienungseinrichtung enthaltenden Stromkreis schließt.
Es wurde bereits erwähnt, daß vor Beginn der Aufnahme sowohl des Bildes wie auch
des Tones die Schwungmasse, die mit dem Tonmotor mittel-oder unmittelbar verbunden
ist, auf die erforderliche Drehzahl gebracht werden muß. Zwecks beschleunigten Hochfahrens
des Tonmotors wird sein Fliehkraftregier kurzzeitig abgeschaltet und/oder der Tonmotor
kurzzeitig an eine höhere Betriebsspannung angeschlossen.
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Um die unterschiedlichen Schaltfunktionen in der gegebenen Reihenfolge
durchführen zu können, wird ein Mehrstufenschalter vorgesehen, der außer der Abschaltung
aller elektrischen Kreise der Kamera den Tonmotor bei stillstehendem Film und erforderlichenfalls
den Verstärker und/oder die Blendenautomatik und nach einer Zeitverzögerung vorzugsweise
automatisch den Filmtransportmotor und gegebenenfalls die übrigen Schaltkreise des
Bildteiles der Kamera an Spannung legt. Eine Zwischenstufe kann vorgesehen werden,
die nach eingeschaltetem Tonmotor seinen Fliehkraftregler kurzzeitig abschaltet
und/oder den Tonmotor kurzzeitig an eine höhere Betriebsspannung anschließt.
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An Hand der Zeichnung wird die Erfindung erläutert.
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Gemäß Fig. 1 läuft der Film l., auf dem neben dem Bildteil eine Magnettonspur
liegt, von der Abwickelspule 2 über die Zackenrolle 3 und unter Bildung einer Schleife
in das Bildfenster 4. Der Greifer 5, der von der Exzenterscheibe 6 von der vom Motor
7 angetriebenen Achse 8 gesteuert wird; sorgt für die schrittweise Bewegung im Bildfenster.
Aus dem Bildfenster wird der Film 1 unter erneuter Bildung einer Schleife von der
Zackenrolle 9 gezogen. Der Antrieb der Zackenrollen 3 und 9 ist zeichnerisch nicht
dargestellt. Auf einen solchen Antrieb kann auch verzichtet werden. Vor dem Eintritt
in den Tonteil der Kamera wird der Film von der Umlenkrolle 10 erfaßt, die
auf dem schwenkbaren Hebel 11 liegt, der den auf dem Widerstand 12 gleitenden Kontakt
13 trägt. Der Hebel 11 steht unter der Wirkung der Zugfeder 14. Die fest angeordneten
Umlenkrollen 15 sorgen dafür, daß der Film in stets gleicher Richtung den Magnetkopf
16 durchläuft, gegen den er mittels der Andruckplatte 17 gedrückt wird. In unmittelbarer
Nachbarschaft zu dem Magnetkopf 16 liegt die Tonrolle 18, die von dem Film umschlungen
wird. Ihr Antrieb erfolgt durch die Andruckrolle 19, die mit dem Schwungrad 20 in
formschlüssiger Verbindung steht, das von dem Motor 21 mittels einer Rutschkupplung
angetrieben wird. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Motor 21 und die
Achse des Schwungrades 20 auf der Platine 22 befestigt, die mit der schwenkbar gelagerten
Achse 23 verbunden ist. Mit der Achse 23 ist ferner der Steuerhebel 24 fest verbunden,
dessen Ende gegen eine Federkraft von dem Steuermagneten 25 angezogen wird, wenn
er an Spannung gelegt wird. Dabei wird die Andruckrolle 19 an die Tonrolle 18 angedrückt.
Steht der Magnet 25 nicht unter Spannung, so kann der Motor 21 beispielsweise vor
Beginn einer Bild- und/oder Tonaufnahme durch das Schwungrad 20 zunächst einmal
auf die erforderliche Drehzahl gebracht werden. Auf der Achse des Motors 21 liegt
der Fliehkraftschalter 21 a. Der Motor 7 treibt die Wellen 8
und
26 an. Auf der Welle 8 ist außer der Exzenterscheibe 6 die Dreiflügelblende 27 befestigt,
auf der Welle 26 das Antriebsrad 28 für die Aufwickelspule 29. Das Objektiv 30 besitzt
den Blendeneinstellring 31, dessen Verzahnung in die der Photozellenblende 32 eingreift.
Letztere liegt vor der Photozelle 33 und wird von dem Motor 34 in Abhängigkeit der
Beleuchtung gesteuert.
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Wie bereits ausgeführt, kann auch die Tonrolle mit dem Schwungrad
gleichachsig angeordnet werden. Fig.2 zeigt ein derartiges Ausführungsbeispiel.
Die Tonrolle 18 ist unter Zwischenschaltung der durch den Steuermagneten 35 schaltbaren
Kupplung 36 mit dem Schwungrad 20 verbunden. Sein Antrieb erfolgt in gleicher Weise
wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel durch den Motor 21.
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In Fig.3 ist eine mögliche Schaltung der elektrischen Kameraausrüstung
wiedergegeben. Der Mehrstufenschalter 37 schaltet in seiner ersten Stufe den Tonmotor
21 ein. Dabei liegt der Fliehkraftregler 21 a in der Stromzuführung zum Tonmotor
21 und regelt diesen entsprechend der eingestellten Drehzahl. In der zweiten Stufe
wird zusätzlich der Motor 7 für den Bildteil eingeschaltet, in dessen Zuführung
der Widerstand 12 mit seinem Schleifkontakt 13 liegt. In einer weiteren möglichen
Stufe kann der Motor 7 allein an die Spannungsquelle 38 gelegt werden, um beispielsweise
die Kamera nur für eine Bildaufnahme benutzen zu können. Der Stufenschalter 37 kann
zusätzlich als Druckknopfschalter benutzt werden. Zu diesem Zweck wird der Druckknopf
37 in Pfeilrichtung betätigt, wodurch die Batterie 40 durch die Kontakte 41 und
42 in Serie zu der Batterie 38 in den Stromkreis des Motors 21 gelegt wird. Ferner
werden durch Betätigen des Druckknopfes 39 die Kontakte 43 und 44 geschlossen, wodurch
die elektrischen Anschlüsse des oder der Fliehkraftregler 21a kurzgeschlossen werden.
Ein Betätigen des Druckknopfes 39 erlaubt daher, z. B. zu Beginn einer Filmaufnahme
den Tonmotor kurzzeitig mit einer wesentlich größeren Drehzahl laufenzulassen. Zweckmäßig
wird eine vorzugsweise mechanische Sperre in den Stufenschalter eingebaut, die ein
Betätigen des Druckknopfschalters 39 nur erlaubt, wenn der Motor 7 abgeschaltet
ist, d. h. wenn kein Bildtransport erfolgt.