DE1151097B - Zahn- und Mundpflegemittel - Google Patents
Zahn- und MundpflegemittelInfo
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- DE1151097B DE1151097B DEG23008A DEG0023008A DE1151097B DE 1151097 B DE1151097 B DE 1151097B DE G23008 A DEG23008 A DE G23008A DE G0023008 A DEG0023008 A DE G0023008A DE 1151097 B DE1151097 B DE 1151097B
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K8/00—Cosmetics or similar toiletry preparations
- A61K8/18—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
- A61K8/30—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds
- A61K8/40—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds containing nitrogen
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Description
Die Erfindung betrifft neuartige Zahn- und Mundpflegemittel, wie Zahnpasta, Mundwasser, Zahnpulver
u. dgl.
Die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, daß dem Element Fluor am Aufbau der Hartzahnsubstanz
eine maßgebende Bedeutung zukommt und daß ein Mangel dieses Elementes zu verminderter Cariesresistenz
führt. Es ist auch bekannt, daß durch künstliche wohldosierte Zufuhr dieses Bausteins eine signifikante
Verminderung des Cariesverfalls zu erzielen ist. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß über
90% der Bevölkerung der zivilisierten Länder in mehr oder weniger starkem Ausmaß von der Zahncaries
befallen ist, ist die erwähnte Erkenntnis von nicht zu unterschätzender sozialhygienischer Bedeutung. Es
wurde daher in den letzten Jahren die ergänzende Zufuhr des Elementes Fluor eingehend diskutiert und
in Form von künstlich fluorierten Nahrungsmittelbestandteilen, vorzugsweise als Beimischung zu Trinkwasser,
Kochsalz oder Milch sowie auch in Form von Tabletten durchgeführt.
Es wurde auch nachgewiesen, daß die erwähnten Maßnahmen beim durchgebrochenen Zahn nicht
mehr oder in stark vermindertem Maße zur Wirkung gelangen und daß ersterer befähigt ist, Fluorionen
von außen aufzunehmen, zu binden und damit cariesresistenter zu werden. Diese Erkenntnis führte zur
Cariesprophylaxe mittels Bepinselung der Zähne mit Fluorsalzlösungen sowie zur Einführung fluorhaltiger
Zahnkosmetika.
Bei allen diesen Maßnahmen gelangte das Element Fluor in Form von Natriumfluorid, Ammoniumfluorid,
Monoäthanolaminhydrofluorid sowie löslichen Alkalifluoridkomplexen mit Elementen der IV. Gruppe
des Periodischen Systems als Bestandteil von Zahnpflegemitteln
zur Anwendung (deutsche Patentanmeldung K 11117 IV a /30h; britische Patentschrift
644 339, [Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift Nr. 7 (1952), S. 702 bis 707]).
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Zahn- und Mundpflegemittel in fester bzw. pastöser
oder flüssiger Zubereitung wertvolle Mittel für die Zahnkosmetik darstellen und die Wirkung der bisher
angewendeten Fluorverbindungen übertreffen, wenn sie neben üblichen Verdünnungsmitteln Additionsverbindungen der Aminosäuren mit Fluorwasserstoff
sowie neutralen oder sauren löslichen Fluoriden enthalten. Die in den Zahn- und Mundpflegemitteln enthaltenen
neuen salzartigen Additionsverbindungen lassen sich in einfacher Weise durch direkte Einwirkung
der Reaktionskomponenten in geeigneten Lösungsmitteln, vorzugsweise Wasser, herstellen. Die
Zahn- und Mundpflegemittel
Anmelder:
GABA A. G., Basel (Schweiz)
GABA A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter: Dipl.-Ing. R. H. Bahr
und DipL-Phys. E. Betzier, Patentanwälte,
ίο Herne, Freiligrathstr. 19
und DipL-Phys. E. Betzier, Patentanwälte,
ίο Herne, Freiligrathstr. 19
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 3. Oktober 1956 (Nr. 38 139)
Schweiz vom 3. Oktober 1956 (Nr. 38 139)
Hans Schmid, Muttenz (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
*·
Verbindungen kristallisieren aus konzentrierter Lösung und lassen sieh unter Eindampfen zur Trockene
gewinnen.
Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel können neben den erwähnten Fluorid-Additionsverbindungen der Aminosäuren Schleifmittel, wie Calciumphosphat, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Calciumsulfat, und unlösliche gefällte Erdalkalifluoride. enthalten. -.:.-■. ·
Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel können neben den erwähnten Fluorid-Additionsverbindungen der Aminosäuren Schleifmittel, wie Calciumphosphat, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Calciumsulfat, und unlösliche gefällte Erdalkalifluoride. enthalten. -.:.-■. ·
Ferner können sie oberflächenaktive Stoffe, die als Schaum- und Netzmittel wirken, sowie Aroma-
und Geschmacksstoffe enthalten. In pastenförmigeh Zubereitungen lassen sich noch Schleimstoffe, wie
z. B. Tragant, Caragheenschleim, Methylcellulose; CarboxylmethylceMulose, sowie zur Weichhaltung
Glyzerin, Sorbitsirup, Glucosesirup einverleiben.
Die flüssigen Zahnpflegemittel bestehen vorzugsweise in einer wäßrigen oder vorzugsweise wäßrigalkoholischen Lösung der Additionsverbindungen
unter Verwendung der üblichen Zusätze, wie Geschmacks- und Aromastoffe, Emulgatoren, Fettalkoholsulfonate,
Seife, Glyzerin, Sorbitsirup, Drogenauszüge.
Eine Zahnpaste kann folgende Zusammensetzungen
aufweisen: :-
Dicalciumphosphat oder
Calciumcarbonat 40,0 %
Glyzerin 15,0%
Tragant 1,0%
309 619/234
Aromastofle 1,5%
Fettalkoholsulfonat 2,0%
Betain-Kaliumfluorid 2,77%
(entsprechend 0,1% F)
Wasser 37,63%
p-Oxybenzoesäuremethylester .. 0,1%
Ein Zahnpulver wird beispielsweise aus folgenden BestandteEen hergestellt:
Dicalciumphosphat 74,95%
Kaolin kolloidal 20,0%
Aroma 1,5%
Natriumlaurylsulfonat 3,0%
Sarkosinmono-hydrofluorid 0,55 %
(entsprechend
0,1% F)
Der Fluorgehalt der pasten- und pulverförmigen Zubereitungen kann zwischen 0,01 und 4%, vorzugsweise
zwischen 0,05 und 2%, liegen.
Es wird z.B. ein Mundwasser folgender Zusammensetzung hergestellt:
Äthylalkohol (50%) 74,5%
Aroma 5,0%
Natriumsulforicinoleat 7,5%
Lysin-Kaliumfluorid 13,5%
(entsprechend 1,25% F)
Das Präparat wird für den Gebrauch stark verdünnt, z. B. 2 ml auf 50 ml Wasser, so daß eine Gebrauchskonzentnation
von 0,05 % F entsteht.
Wie die nachfolgenden Ergebnisse zeigen, ist ein Zahn- und Mundpflegemittel, das die Aminosäurefluoride
enthält, gegenüber den bisher bekannten Mitteln auf der Basis von Natriumfluorid, Ammoniumfluorid
und Äthanolaminhydrofluorid insofern überlegen, als die Aminsäurefluoride die Säureresistenz
des Zahnschmelzes in signifikant stärkerem Ausmaß erhöhen.
Bei den Versuchen wurde in folgender Weise vorgegangen: Die Wurzeln intakter, frisch extrahierter
Zähne (Prämolare) wurden mit Wachs abgedeckt und dann die Zähne zur Vorbehandlung in die Wirkstofflösung
eingelegt. Die Konzentration dieser Lösung entsprach einem Fluorwert von 1,0%. Die Dauer der
Vorbehandlung betrug 1 Stunde bei Zimmertemperatur. Anschließend wurden die Zähne mit destilliertem
Wasser gespült und zur Entkalkung während eines Zeitraumes von 3 Stunden in einer Acetatpufferlösung
mit pH 4,0 geschüttelt; dabei betrug die Temperatur
38° C.
Die analytische Bestimmung des herausgelösten Phosphates erfolgte !mittels der Methode nach Fiske
und Subbarow. Die in der nachfolgenden Tabelle gegebenen Versuchsergebnisse sind deshalb dahingehend
zu verstehen, daß, je niedriger die Werte der Phosphatabgabe liegen, um so größer die Resistenz
des Zahnes und um so wirksamer die für die Vorbehandlung eingesetzte Wirksubstanz anzusehen sind.
Wirksamkeit | 5 | der im neuen Zahn- | Reduktion der |
und Mundpflegemittel | snthaltenen Fluorverbindungen | Schmelzlöslich- keit gegenüber |
|
Wasserkontrolle | |||
10 GlykokoU-KHF2 .. | Phosphorabgabe | °/o | |
Sarcosin · KHF2 | 34,4 | ||
Cystein -HF | Milligramm | 36,3 | |
Leucin · HF | 2,38 | 31,6 | |
Cystin -HF | 2,31 | 47,9 | |
I5 Methionin ■ HF | 2,48 | 38,0 | |
1,89 | 27,5 | ||
2,25 | |||
2,63 |
Vergleichsversuche für die bisher in Zahn- und Mundpflegemitteln enthaltenen Fluorverbindungen
Phosphorabgabe | Reduktion der | |
Schmelzlöslich- keit gegenüber |
||
Milligramm | Wasserkontrolle | |
% | ||
Monoäthanol- | 3,38 | |
amin-HF | 2,92 | 6,9 |
Natriumfluorid .... | 3,32 | 19,5 |
Ammoniumfluorid.. | 3,63 | 8,5 |
Wasserkontrolle.... | — | |
Nachstehend wird das Herstellen der neuen Fluoradditionsverbindungen
gezeigt, doch wird kein Schutz für das Herstellungsverfahren beansprucht:
Herstellung von NH2CH2COOH · HF
21,5 g Glykokoll (Glycin) werden in der Platinschale zusammen mit 19,75 g Fluorwasserstoffsäure
(38%) auf dem Wasserbad erwärmt. Aus der klaren Lösung wird das Wasser abgedampft. Durch Zusatz
von 10 ml Äthylalkohol und erneutes Eindampfen kann die Entfernung des Wassers weitergetrieben
werden. Beim Abkühlen scheidet sich das Hydrofluorid in farblosen Kristallen aus.
Die Substanz ist schwerlöslich in Methyl- und Äthylalkohol, unlöslich in Aceton, leichtlöslich in
Wasser.
Herstellung von CH3NHCH2COOH · 2 HF
17,8 g Sarkosin und 22,2 g Fluorwasserstoffsäure (60%) werden in der Platinschale zusammengegeben.
Das Sarkosin geht unter Erwärmung in Lösung. Das gebildete Dihydrofluorid wird im Schwefelsäureexsikkator
der Kristallisation überlassen, die Kristalle scharf abgesaugt, mit wenig Wasser erneut benetzt
und nochmals gut abgesaugt. Trocknung im Warmluftstrom bei 40 bis 50° C.
Die Substanz besteht aus farblosen Kristallen, löslieh
in warmem Methylalkohol, schwerlöslich in Äthylalkohol, unlöslich in Aceton, leichtlöslich in Wasser.
Herstellung von NH,(CH2)4CHCOOH · HF
21,9 g Lysin werden in 75 ml Wasser gelöst und die Lösung mit 9,2 g Fluorwasserstoffsäure (38%)
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird auf dem Wasser-
bad zur Trockene eingedampft und der Rückstand getrocknet.
Farblose Kristalle, schwerlöslich in Methyl- und Äthylalkohol, unlöslich in Aceton, leichtlöslich in
Wasser.
Herstellung von CH3 · CHCOOH · HF
NH2
17,8 g Alanin werden in 21,0 g Fluorwasserstoffsäure (38%) gelöst und auf dem Wasserbad eingedampft,
worauf moan unter Zusatz von je 20 ml Äthylalkohol zweimal eindampft und im Vakuum bei 50
bis 60° C während 2 Stunden trocknet. Der sirupöse Rückstand beginnt beim Abkühlen langsam zu kristallisieren.
Dann wurden die Kristalle durch scharfes Absaugen abgetrennt, mit Wasser leicht benetzt und
abermals abgesaugt. Dann wird das Produkt vorsichtig bei etwa 40° C im Warmluftstrom getrocknet.
Alaninhydrofluorid kristallisiert in farblosen Prismen, schwerlöslich in Äthylalkohol, etwas leichter
löslich in Methylalkohol, leichtlöslich in Wasser.
Beim Umkristallisieren aus verdünntem Äthylalkohol wird der gebundene Fluorwasserstoff teilweise
wieder abgespalten.
Herstellung von [(CHg)3NCH2COO]4 · KF
Herstellung von (CH3)3NCH,COO · ZrF4
ι 1 ι
16,7 g Zirkonfluorid werden unter gleichzeitigem Zusatz von 4 Tropfen Fluorwasserstoffsäure (38%) in
150 ml Wasser gelöst. Zur Lösung gibt man 11,7 g Betain.
Das klare Reaktionsgemisch wird auf dem Wasserbad bis zur beginnenden Kristallisation eingedampft,
abgekühlt und der Kristallbrei scharf abgesaugt. Trocknen im Vakuum bei 50 bis 60° C.
Herstellung von NH2CH2COOH · SnF2
15,7 g Zinnfluorid werden unter gleichzeitigem
ίο Zusatz von 4 Tropfen Fluorwasserstoffsäure (38%) in
25 ml Wasser heiß gelöst und 7,5 g Glykokoll zugesetzt. Das klare Reaktionsgeanisch wird auf dem
Wasserbad bis zur beginnenden Kristallisation eingedampft, abgekühlt und der Kristallbrei scharf abgesaugt.
Trocknen im Vakuum bei 50 bis 60° C.
15,7 g Zinnfluorid werden, eventuell unter gleichzeitigem Zusatz von 1 bis 4 Tropfen Fluorwasserstoffsäure
(38%), in 30 ml Wasser heiß gelöst und 7,5 g Glykokoll zugesetzt. Die Lösung wird bis zur
ao Sirupkonsistenz eingedampft und anschließend der Kristallisation überlassen. Nach 1 bis 2 Tagen ist die
Verbindung kristallin erstarrt. Diese ist farblos, schwerlöslich in Äthyl- und Methylalkohol, unlöslich
in Aceton, leichtlöslich in Wasser. Die wäßrige Lösung hydrolysiert leicht unter Bildung vonbasischem
Zinnfluorid. Durch Zusatz von 1 Tropfen Fluorwasserstoffsäure läßt sich die Hydrolyse unterbinden.
11,6 g Kaliumfluorid werden in 30 ml Wasser gelöst und 23,4 g Betain zugegeben. Die klare Lösung
wird auf dem Wasserbad teilweise eingedampft und dann der Kristallisation überlassen. Der Kristallbrei
wird abgesaugt und mit wenig Alkohol nachgewaschen und getrocknet.
Die Verbindung besteht aus farblosen Kristallen, löslich in Methylalkohol, etwas schwerer in Äthylalkohol,
leichtlöslich in Wasser.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Zahn- und Mundpflegemittel, wie Zahnpasta, Mundwasser, Zahnpulver u. dgl., dadurch gekenn zeichnet, daß sie neben üblichen Verdünnungsmitteln Additionsverbindungen der Aminosäuren mit Fluorwasserstoff sowie neutralen oder sauren löslichen Fluoriden enthalten.40 In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschrift Nr. 971375;
britische Patentschrift Nr. 644 339;
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 1952, S. 702 bis 707.© 309 619/234 6.63
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
CH848235X | 1956-10-03 |
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GB644339A (en) * | 1947-03-12 | 1950-10-11 | Procter & Gamble | Improvements in and relating to preparations for use in contact with the teeth |
DE971375C (de) * | 1951-08-26 | 1959-01-15 | Knoll Ag | Verfahren zur Herstellung einer alkalischen, seifenfreien, reagibles Fluor neben Calciumcarbonat enthaltenden Zahnpasta |
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- NL NL220944D patent/NL220944A/xx unknown
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- 1956-10-03 CH CH354095D patent/CH354095A/de unknown
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- 1957-10-01 GB GB30642/57A patent/GB848235A/en not_active Expired
- 1957-10-01 FR FR748497A patent/FR1232922A/fr not_active Expired
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