DE1150107B - Verfahren zur witterungsabhaengigen Beeinflussung der Oberflaechentemperatur einer Kunsteisbahn und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur witterungsabhaengigen Beeinflussung der Oberflaechentemperatur einer Kunsteisbahn und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

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DE1150107B DES60873A DES0060873A DE1150107B DE 1150107 B DE1150107 B DE 1150107B DE S60873 A DES60873 A DE S60873A DE S0060873 A DES0060873 A DE S0060873A DE 1150107 B DE1150107 B DE 1150107B
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    • F25REFRIGERATION OR COOLING; COMBINED HEATING AND REFRIGERATION SYSTEMS; HEAT PUMP SYSTEMS; MANUFACTURE OR STORAGE OF ICE; LIQUEFACTION SOLIDIFICATION OF GASES
    • F25CPRODUCING, WORKING OR HANDLING ICE
    • F25C3/00Processes or apparatus specially adapted for producing ice or snow for winter sports or similar recreational purposes, e.g. for sporting installations; Producing artificial snow
    • F25C3/02Processes or apparatus specially adapted for producing ice or snow for winter sports or similar recreational purposes, e.g. for sporting installations; Producing artificial snow for ice rinks

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Description

  • Verfahren zur witterungsabhängigen Beeinflussung der Oberflächentemperatur einer Kunsteisbahn und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur witterungsabhängigen Beeinflussung der Oberflächentemperatur einer Kunsteisbahn durch Regelung bzw. Steuerung der Temperatur des die Kühlrohre der Eisbahn durchströmenden Kälteträgers in Abhängigkeit von mindestens einer klimaabhängigen Zustandsgröße.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Eistemperatur in Abhängigkeit der Oberflächentemperatur der Eisschicht auf der Fahrbahnplatte zu beeinflussen. Zu diesem Zweck ist in die Eisoberfläche ein Thermostat eingebaut, d. h., die zur Regelung bzw. Steuerung herangezogene temperaturabhängige Größe wird an Ort und Stelle gemessen.
  • Die Erfindung will die mit der Anordnung eines Meßorgans in der eigentlichen Eisschicht auf der Fahrbahnplatte verbundenen Schwierigkeiten vermeiden. Die Eisfläche auf der Fahrbahnplatte muß unterhalten werden; hierzu gehört ein periodisches Abhobeln, was bei der geringen Dicke der Eisschicht zu Beschädigungen des Fühlers führen kann. Auch hat sich gezeigt, daß solche in das Eis eingebettete Temperaturfühler - auch wenn sie nicht einmal im direkt befahrenen Teil der Eisfläche angebracht sind - immer wieder zu mutwilligen Beschädigungen herausfordern. Um aber die auf die Eisfläche einwirkenden klimatischen Einflüsse zu erfassen, können solche Fühler nicht geschützt werden. Ferner wird in der Regel die Eisbahn über die wärmere Jahreszeit außer Betrieb gesetzt; die Fühler müssen dann demontiert und immer wieder bei Bildung der Eisschicht neu in diese eingebettet werden. Dies erweist sich besonders nachteilig bei Kunsteisbahnen in Sporthallen, weil die Eisschicht bei Benutzung der Halle für andere Sportarten jeweils zu entfernen ist.
  • Die Erfindung ermöglicht, diese Nachteile dadurch weitgehend auszuschalten, daß die Temperatur des Kälteträgers nach Maßgabe mindestens einer temperaturabhängigen Größe in einem die thermischen Verhältnisse von Fahrbahnplatte und Eisschicht nachbildenden, aus einem festen, unveränderlichen Baustoff wie Beton od. dgl. bestehenden Modellkörper beeinfiußt wird.
  • Die Oberfläche des erfindungsgemäßen Modellkörpers bildet keinen Bestandteil der auf der Fahrbahnplatte erzeugten Eisschicht, sondern der Modellkörper bildet einen unveränderlichen Bestandteil der gesamten Installation.
  • Zweckmäßig kann der erfindungsgemäße Modellkörper mit seinem Unterteil durch einen Kälteträger gleicher Temperatur wie diejenige des durch die Kühlrohre der Fahrbahnplatte strömenden Kälteträgers gekühlt sein und die Dicke des Modellkörpers - gemessen zwischen seiner Oberseite und der Kühlstelle im Unterteil - kann derart in Abhängigkeit der Wärmeleitzahlen von Modellkörper, Fahrbahnplatte und Eisschicht gewählt sein, daß die Oberseite des Modellkörpers etwa die gleiche Oberflächentemperatur wie die Eisschicht aufweist. Wird diese Regel eingehalten, so kann der Modellkörper aus irgendeinem geeigneten Material bestehen. Vorteilhaft wird die auf den Modellkörper einfallende Wärmemenge gemessen und dann die Temperatur des die Kühlrohre der Fahrbahnplatte durchströmenden Kälteträgers proportional der gemessenen einfallenden Wärmemenge verändert werden. Die einfallende Wärmemenge läßt sich hierbei besonders einfach an Hand der Temperaturdifferenz zwischen zwei Stellen unterschiedlicher Tiefe im Modellkörper bestimmen; es wird eine besonders trägheitsarme Führungsgröße für die Temperatur des Kälteträgers erhalten, wobei zweckmäßig diese Führungsgröße als Steuerung für den Sollwert der durch eine Regeleinrichtung konstant gehaltenen Temperatur des Kälteträgers herangezogen werden kann.
  • Weiter empfiehlt es sich, die Temperatur des Kälteträgers zusätzlich nach Maßgabe der zeitlichen Änderungsgeschwindigkeit einer am Modellkörper gemessenen temperaturabhängigen Größe zu verändern; damit wird erreicht, daß beispielsweise bei einer raschen Änderung der Außentemperatur, z. B. bei Föhneinbruch, eine viel stärkere Kälteleistung zugeschaltet wird als der momentanen Außentemperatur entspricht. Auch diese Maßnahme wirkt der Trägheit der Fahrbahnplatte entgegen. Auch kann vorteilhaft zum gleichen Zweck der erfindungsgemäßen Beeinflussung der Temperatur des Kälteträgers eine Programmsteuerung überlagert werden, die beispielsweise auf den erfahrungsgemäßen Verlauf der Tagestemperatur ausgerichtet ist.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; die Vorrichtung ist gekennzeichnet, durch einen die thermischen Verhältnisse von Fahrbahnplatte und darauf befindlicher Eisschicht nachbildenden, aus einem festen Baustoff wie Beton od. dgl. bestehenden Modellkörper, der eine der freien Atmosphäre und freier Einstrahlung ausgesetzte, zur Oberfläche der Eisbahn etwa parallele Oberseite aufweist, sowie durch Mittel zum Messen mindestens einer temperaturabhängigen Größe am Modellkörper, welche Mittel auf ein die Temperatur des den Kühlrohren der Fahrbahnplatte zuströmenden Kälteträgers beeinflussendes Organ einwirken.
  • Vorteilhaft kann hierbei der Modellkörper in seinem Unterteil durch Kühlrohre gekühlt sein, welche von einem Kälteträger etwa gleicher Temperatur wie diejenige des durch die Kühlrohre der Fahrbahnplatte strömenden Kälteträgers durchströmt werden, wobei der mittlere Abstand zwischen den Rohren des Modellkörpers und dessen Oberseite einen solchen Wert besitzt, daß sich dieser mittlere Abstand zum mittleren Abstand zwischen Kühlrohren der Fahrbahnplatte und Eisoberfläche etwa verhält wie die resultierende Wärmeleitzahl des Modellkörpers zur resultierenden Wärmeleitzahl von Fahrbahnplatte und Eisschicht.
  • Um auch den Einfiuß des Untergrundes der Fahrbahnplatte zu berücksichtigen, wird zweckmäßig der Modellkörper auf der Oberfläche der Fahrbahnplatte aufgebaut, derart, daß ein Teil der festen Fahrbahnplatte einen Bestandteil des Modellkörpers bildet. Weiter kann hierbei zweckmäßig der Modellkörper eine größere Leitfähigkeit als die Eisschicht aufweisen, womit die Oberseite des Modellkörpers die Eisfläche überragt. Es wird damit verhindert, daß bei Überflutung der Eisschicht zur Neubildung derselben der Modellkörper nicht überspült wird. Der Modellkörper kann sich aber unter Umständen auch außerhalb der Kunsteisbahn befinden, z. B. auf dem Dach des Betriebsgebäudes, was kurze Verbindungen zur Maschinenzentrale ergibt. Bei einer solchen Ausführungsform können die Kühlrohre im Modellunterteil durch eine Teilmenge des den Kühlrohren der Fahrbahnplatte zugeführten Kälteträgers durchströmt sein.
  • Es sei festgehalten, daß unter dem Ausdruck Kälteträger nicht nur eine Sole, sondern auch ein direkt in den Kühlrohren zirkulierendes Kältemittel wie Ammoniak od. dgl. zu verstehen ist.
  • Die Erfindung und weitere mit ihr zusammenhängende Merkmale sind nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Kunsteisbahnanlage, bei welcher die Temperatur des die Kühlrohre der Anlage durchströmenden Kälteträgers nach Maßgabe der auf einen Modellkörper einfallenden Wärmemenge beeinflußt wird, Fig. 2 einen Schnitt durch die Fahrbahnplatte mit darauf ruhender Eisschicht, Fig. 3 eine graphische Darstellung der Temperaturverhältnisse in der Fahrbahnplatte und Eisschicht, Fig. 4 eine Ausführungsform eines auf der Fahrbahnplatte aufgebauten Modellkörpers, Fig. 5 eine graphische Darstellung der Temperaturverhältnisse im Modellkörper nach Fig.4 und Fig. 6 eine weitere Ausführungsform eines Modellkörpers.
  • Die Kunsteisbahnanlage (Fig. 1) besitzt eine Fahrbahnplatte 1, in welcher Kühlrohre 2 eingebettet sind. Den Kühlrohren 2 wird mit Hilfe der Pumpe 3 aus dem Sammelbehälter 4 ein Kälteträger - in vorliegendem Falle flüssiges Ammoniak - durch die Leitung 5 zugeführt, das in den Kühlrohren 2 unter Wärmeentzug aus der Fahrbahnplatte verdampft und hernach durch die Leitung 6 in den Dampfraum des Sammelbehälters 4 zurückströmt. Der Kompressor K saugt durch die Leitung 7 Kälteträgerdampf aus dem Dampfraum des Sammelbehälters 4, worauf der Kälteträger in verdichtetem Zustand durch die Leitung 8 in den Kondensator 9 gelangt. Hier wird der Kälteträger durch Wärmeaustausch verflüssigt und strömt durch die Leitung 10 in den Sammelbehälter 4 zurück. In der Leitung 10 befindet sich ein Kondensatableiter 11. Der Kompressor K wird durch den Elektromotor M angetrieben; die Antriebsdrehzahl und damit die Leistung des Kompressors können durch Bürstenverstellung variiert werden.
  • Der Betrieb der geschilderten Anlage erfolgt so, daß zunächst durch die Veränderung der Kompressorleistung der Druck im NH3 Sammelbehälter 4 und damit auch die Verdampfungstemperatur des Kälteträgers in den Kühlrohren 2 konstant gehalten werden. Zu diesem Zweck ist ein den Druckfühler 12, die Impulsleitung 13, den Regler R, die Impulsleitung 14 und den Servomotor 15 aufweisender Regelkreis vorhanden; der Servomotor 15 ist mit der Vorrichtung zur Bürstenverstellung am Motor M gekuppelt. Diese arbeitet so, daß bei einer Verstellung des Servomotors im Sinne einer Drehzahlverminderung nach Erreichen der kleinsten Betriebsdrehzahl der Motor abgeschaltet wird. Die Wirkungsweise der geschilderten Anordnung ist derart, daß bei zunehmender Verdampfungstemperatur des Kälteträgers der Kompressor K mit einer höheren Drehzahl angetrieben wird, und umgekehrt. Der Sollwert der Verdampfungstemperatur kann hierbei durch Drehen des Handrades an dem mit dem Regler R verbundenen Gerät 16 beliebig eingestellt werden.
  • Da die Verdampfungstemperaturen des Kälteträgers bei verschiedenen klimatischen Verhältnissen verschieden gewählt werden müssen, um eine konstante Oberflächentemperatur des Eises und damit auch eine konstante Eisqualität zu erhalten, wird der Sollwert der Verdampfungstemperatur durch ein Klimagerät KG bestimmt und dem Regler R mit Hilfe der Impulsleitung 17 zugeführt. Diese Sollwertveränderungen überlagern sich dem Einstellwert des Gerätes 16 und bewirken eine konstante Oberflächentemperatur des Eises. Vorteilhaft kann das Klimagerät KG die Sollwertverstellung nicht nur nach den die Eistemperatur beeinflussenden Größen verstellen, sondern auch noch nach Maßgabe deren Änderungsgeschwindigkeit. Bei einer raschen Änderung der Außentemperatur, z. B. bei Föhneinbruch, wird dann eine viel stärkere Kälteleistung zugeschaltet, als der momentanen Außentemperatur entspricht. Damit kann der Trägheit der Fahrbahnplatte entgegengewirkt werden.
  • Zum Verständnis der Wirkungsweise des Klimagerätes KG sollen an Hand der Fig. 2 und 3 die Temperaturverhältnisse in der Eisschicht und Fahrbahnplatte betrachtet werden. Fig. 2 zeigt schematisch im Schnitt die aus Beton bestehende Fahrbahnplatte 1 mit den in ihr eingebetteten Kühlrohren 2 und der auf ihr ruhenden Eisschicht 21. Die Differenz zwischen der Oberflächentemperatur tE des Eises und der Verdampfungstemperatur tv des Kälteträgers in den Rohren 2 ist im wesentlichen von der pro Quadratmeter und Stunde einfallenden, durch die Pfeile 22 angedeuteten Wärmemenge qE, von der Dicke dE der Eisschicht, der Dicke da der Betonschicht zwischen den Rohren 2 und der Oberseite der Platte 1 und von der Wärmeleitzahl #E des Eises und der Wärmeleitzahl iß des Betons abhängig. Es gilt die folgende Beziehung: Hieraus lassen sich für die Verdampfungstemperatur tv und für die Temperatur tE an der Oberfläche der Eisschicht folgende Beziehungen ableiten: Wie aus diesen Gleichungen hervorgeht, hat die einfallende Wärmemenge qE den hauptsächlichen Einfluß auf die Differenz zwischen der Oberflächentemperatur des Eises und der Verdampfungstemperatur des Kälteträgers. Gelingt es, qE direkt zu messen, so muß einfach die Verdampfungstemperatur entsprechend der Gleichung (2) proportional zu qE gesteuert werden, um unabhängig von der Witterung eine konstante Temperatur an der Eisoberfläche zu erhalten. Der Proportionalitätsfaktor zwischen Verdampfungstemperatur tv und einfallender Wärmemenge qE ist allerdings noch von der unter Umständen variablen Eisdicke dr. abhängig. Deren Einfluß ist aber nur gering und kann beispielsweise durch ein den Übertragungsfaktor des Klimagerätes beeinflussendes, mit Hilfe eines Handrades einstellbares Gerät 23 (Fig. 1) berücksichtigt werden.
  • Die Kurve a in Fig. 3 veranschaulicht den Temperaturverlauf in Fahrbahnplatte und Eisschicht. Die Temperatur tp ist die Temperatur an der Oberseite der Fahrbahnplatte.
  • Erfindungsgemäß wird zur Messung der einfallenden Wärmemenge ein die thermischen Verhältnisse von Eisschicht und Fahrbahnplatte nachbildender Modellkörper verwendet. Dieser besitzt einen beispielsweise würfelförmigen Körper 25 (Fig. 4), der direkt auf die Platte 1 aufgebracht wird und der zusammen mit dem durch strichpunktierte Linien 26 angedeuteten Teil der Platte den eigentlichen Modellkörper bildet. Die Dicke d,As am Modellkörper ist größer als die Eisdicke und soll verhindern, daß der Modellkörper mit Wasser überspült wird. Auf Grund der für den Wärmedurchgang durch feste Körper geltenden Beziehungen kann leicht eingesehen werden, daß - wenn das Verhältnis der Dicke dm am 'Modellkörper zur mittleren Dicke dE der Eisschicht 'gleich dem Verhältnis der Wärmeleitzahlen des Körpers 25 und der Eisschicht 21 ist - sich auf der Oberseite 27 des Modellkörpers jeweils die gleiche Temperatur wie an der Eisoberfläche einstellt, wenn beide Oberflächen den gleichen klimatischen Verhältnissen ausgesetzt sind. Damit auf geschilderte Weise die Oberseite 27 des Modellkörpers die Eisschicht überragt, muß das zur Herstellung des Körpers 25 verwendete Material eine größere Wärmeleitfähigkeit als die Eisschicht besitzen.
  • Die Kurve b in Fig. 5 veranschaulicht die Temperaturverhältnisse im Modellkörper. Das Kurvenstück zwischen der Temperatur tv und der Temperatur tE entspricht demjenigen in Fig.3; das anschließende Kurvenstück bis zur Temperatur tE weist in Fig. 5 die größere Neigung als in Fig. 3 auf, da die Wärmeleitzahl A,,#z größer ist als diejenige der Eisschicht; ferner ist sie größer als diejenige von Beton.
  • Weil der Modellkörper und die Eisschicht auf der Fahrbahnplatte den gleichen Witterungsgrößen wie Außentemperatur, Wind, Sonnenbestrahlung, Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind und weil der Modellkörper die gleiche Temperatur an seiner zur Eisfläche parallelen Oberseite wie die Eisschicht besitzt, so fällt auf den Modellkörper auch die gleiche Wärmemenge ein wie auf die Eisschicht. Diese Wärmemenge kann nun aber in einfacher Weise durch die Messung der Temperaturdifferenz d tm von zwei in verschiedener Tiefe im Modellkörper liegenden Temperaturmeßstellen ermittelt werden. Hierzu können beispielsweise Thermoelemente 28 und 29 vorhanden sein, deren Abstand in Richtung des einfallenden Wärmestromes dr. beträgt. Für die einfallende Wärmemenge qE gilt: Es empfiehlt sich, diese beiden Meßstellen 28 und 29 möglichst nahe an die Oberseite des Modellkörpers zu legen; Änderungen des Wärmestromes können dann praktisch verzögerungsfrei ermittelt werden.
  • Um eine konstante Temperatur an der Eisoberfläche zu erhalten, muß in der Anordnung nach Fig.1 das Klimagerät lediglich den Sollwert der Verdampfungstemperatur tv des Kühlmittels proportional zur gemessenen Temperaturdifferenz d tm und allenfalls - wie bereits erwähnt - auch proportional zur Änderungsgeschwindigkeit von d tm einstellen. Zu diesem Zweck sind die Temperaturfühler 28 und 29 des in Fig. 1 ebenfalls schematisch eingezeichneten Modellkörpers mit einem Organ 30 verbunden, in welchem die Differenz d tm gebildet wird. Ein dieser Differenz proportionaler Impuls wird durch die Impulsleitung 31 in das Klimagerät KG geführt und bewirkt auf geschilderte Weise eine Veränderung des eingestellten Sollwertes der Verdampfungstemperatur tv im Sinne einer Konstanthaltung der Oberflächentemperatur von Eisschicht bzw. Modellkörper. Die hierzu notwendige Änderung der Kompressorleistung wird dann automatisch mit Hilfe des Regelkreises 12, 13, R, 14 und 15 herbeigeführt.
  • Die geschilderte Verwendung eines die thermischen Verhältnisse von Eisschicht und Fahrbahnplatte nachbildenden Modellkörpers ermöglicht, sämtliche klimatischen Einflüsse auf die Messung einer einzigen Temperaturdifferenz zurückzuführen. Es werden nun nicht mehr die einzelnen Größen wie Wind, Sonnenstrahlung, Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit einzeln. ermittelt, sondern es wird ihre gesamte Auswirkung auf den Wärmestrom in der Eisplatte direkt gemessen.
  • Bei der geschilderten Regelungsart wird die Verdampfungstemperatur so verändert, daß die Eistemperatur etwa konstant bleibt. Es handelt sich also um eine Steuerung und nicht um eine eigentliche Regelung. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann zusätzlich die Oberflächentemperatur am Modellkörper gemessen werden und ein weiterer Regler zum Ausgleich allfälliger Ungenauigkeiten der geschilderten Steuerung vorgesehen sein, der zusätzlich so auf die Verdampfungstemperatur einwirkt, daß die gemessene Oberflächentemperatur und damit auch die Eistemperatur immer konstant bleiben. Eine solche Anordnung ist in Fig. 1 schematisch angedeutet; und zwar mißt dort der Fühler 28 direkt die Oberflächentemperatur. Ein dem gemessenen Wert entsprechender Impuls wird über die Leitung 32 dem Regler R1 zugeführt, dessen Ausgang über die ImpuBleitung 32 mit der Impulsleitung 17 verbunden ist. Die Regler R1 und R sind vorzugsweise PI-Regler.
  • Es sei erwähnt, daß die Differentialwirkung des Klimagerätes KG nicht unbedingt notwendig ist. Durch die geschilderte Regelung der Verdampfungstemperaturen wird bei einer Sollwerteinstellung bereits eine starke Übersteuerung der Kompressorleistung erreicht. Weil sich die Verdampfungstemperatur nur verhältnismäßig träge verändern kann, ist es möglich, den Regler R mit einem sehr kleinen Proportionalband auszustatten. Dies bedeutet, daß schon bei einer kleinen Abweichung vom Sollwert die ganze Kompressorleistung ein- oder abgeschaltet wird. Bei einer Verstellung des Sollwertes selbst durch das Klimagerät ergeben sich entsprechende Verhältnisse. Bei einem raschen Temperaturanstieg nimmt auch die einfallende Wärmemenge qE rasch zu, und der Sollwert wird so stark verstellt, daß die volle Kompressorleistung eingeschaltet wird. Damit dürfte in vielen Fällen ein differentialer Einfluß im Klimagerät überflüssig sein.
  • Andererseits wäre es auch möglich, die Messung der einfallenden Wärmemenge überhaupt wegzulassen und direkt von der Oberflächentemperatur am Modellkörper aus die Kompressorleistung zu steuern. Eine solche Regelungsart ist besonders einfach, doch arbeitet sie verhältnismäßig träge, weil im Regelkreis die gesamte Trägheit der Fahrbahnplatte eingeschlossen ist.
  • Eine weitere Ausführungsform besteht darin, daß von der einfallenden Wärmemenge nicht die Verdampfungstemperatur, sondern direkt die Kälteleistung des oder der Kompressoren eingestellt wird. Diese Regelungsart besitzt den Vorteil, daß sie einen wirtschaftlichen Betrieb der Kunsteisbahnanlage gewährleistet, indem die erzeugte totale Kälteleistung genau der einfallenden Wärmemenge angepaßt wird. Allerdings wird hierbei die Eistemperatur nicht mehr berücksichtigt, so daß diese bei raschen Außentemperaturschwankungen unter Umständen nicht unwesentlich variieren kann, weil der Wärmeträgheit des ganzen Fahrbahnplattensystems nicht entgegengewirkt wird.
  • Es ist nicht erforderlich, daß die Fahrbahnplatte einen Bestandteil des Modellkörpers bildet. So ist es ohne weiteres möglich, den Modellkörper außerhalb der Fahrbahnplatte - z. B. auf dem Dach des Betriebsgebäudes - aufzustellen. Bei einer solchen Ausführungsform (Fig. 6) ist der Modellunterteil durch Kühlrohre 41 gekühlt, welche von einem Kälteträger etwa gleicher Temperatur wie diejenige des durch die Kühlrohre der Fahrbahnplatte strömenden Kälteträgers durchströmt werden. Insbesondere können die Kühlrohre durch den gleichen Kälteträger wie derjenige für die Fahrbahnplatte durchströmt sein, indem eine Teilmenge aus dem Kälteträgerkreislauf abgezweigt wird. Zur Nachbildung der thermischen Verhältnisse ist es ferner nötig, daß der mittlere Abstand dm' zwischen den Kühlrohren des Modellkörpers und dessen Oberseite 42 ganz allgemein einen solchen Wert besitzt, daß sich dieser mittlere Abstand zum mittleren Abstand zwischen Kühlrohren der Fahrbahnplatte und Eisoberfläche etwa verhält wie die resultierende Wärmeleitzahl des Modellkörpers zur resultierenden Wärmeleitzahl von Fahrbahnplatte und Eisschicht. Hierbei ist die resultierende Wärmeleitzahl eines mehrschichtigen Körpers wie folgt definiert: wobei Xd die Summe der Dicke der einzelnen Schichten und .rd;;, die Summe der Quotienten aus Dicke und Wärmeleitzahl jeder Schicht bedeutet. Ist die obengenannte Voraussetzung erfüllt, weist der Modellkörper die gleiche Oberflächentemperatur wie die Eisschicht auf.
  • Bei der Wahl des Materials für den Modellkörper ist darauf zu achten, daß dessen Wärmeleitzahl eine solche Dicke des Modellkörpers ergibt, daß sich die Meßorgane zur Messung der betreffenden thermischen Größe leicht unterbringen lassen. Der Modellkörper kann auch aus Schichten verschiedenen Materials hergestellt sein, wobei jeweils die resultierende Wärmeleitzahl maßgebend für die gesamte Dicke ist.
  • Es empfiehlt sich, die Seitenflächen des Modellkörpers gegen Wärmeeinfall zu isolieren. Eine solche Isolation ist in Fig. 6 mit 43 bezeichnet.
  • Da die Oberseite des Modellkörpers die gleiche Temperatur wie die Oberfläche der Eisschicht aufweist - z. B. -1° C - läßt sich nicht verhindern, daß eine Reifbildung entsteht. Ein Reifbelag einer gewissen Dicke kann ohne weiteres als Bestandteil des Modellkörpers in Betracht gezogen werden; eine die vorbestimmte Dicke überschreitende Reifdicke muß jedoch entfernt werden. Dies kann auf irgendeine Weise mit geeigneten, vorteilhaft selbsttätig arbeitenden mechanischen Mitteln erfolgen.
  • Die Erfindung ist nicht auf die geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt. Die beschriebenen Regelungsarten lassen sich noch dadurch ausbauen, daß die Temperatur des die Kühlrohre der Fahrbahnplatte durchströmenden Kälteträgers zusätzlich nach Maßgabe einer direkt gemessenen klimatischen Zustandsgröße beeinflußt wird, z. B. nach Maßgabe der Außenlufttemperatur. Ferner ist es unter Umständen vorteilhaft, der Beeinflussung der Temperatur des Kälteträgers eine Programmsteuerung zu überlagern, die beispielsweise auf den mittleren Verlauf der Tagestemperatur ausgerichtet ist. Ferner kann die Erfindung auch bei Eisbahnen angewendet werden, die nicht mit direkter Verdampfung des Kälteträgers in den Kühlrohren, sondern mit Solekühlung arbeiten. Schließlich sei festgehalten, daß nicht unbedingt die Temperatur des Kälteträgers zur Kühlung der Fahrbahnplatte direkt beeinflußt werden muß, sondern daß irgendeine andere, mit ihr jedoch in gesetzmäßigem Zusammenhang stehende Betriebsgröße durch die am Modellkörper gemessene Größe beeinflußt werden kann.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur witterungsabhängigen Beeinflussung der Oberflächentemperatur einer Kunsteisbahn durch Regelung bzw. Steuerung der Temperatur des die Kühlrohre der Eisbahn durchströmenden Kälteträgers in Abhängigkeit von einer klimaabhängigen Zustandsgröße, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Kälteträgers nach Maßgabe mindestens einer temperaturabhängigen Größe in einem die thermischen Verhältnisse von Fahrbahnplatte (1) und Eisschicht (21) nachbildenden, aus einem festen, unveränderlichen Baustoff wie Beton od. dgl. bestehenden Modellkörper (25, 26, 42) beeinflußt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Modellkörper (25, 26, 42) in seinem Unterteil durch einen Kälteträger gleicher Temperatur wie diejenige des durch die Kühlrohre (2) der Fahrbahnplatte (1) strömenden Kälteträgers gekühlt wird und daß die Dicke des Modellkörpers -gemessen zwischen seiner Oberseite und der Kühlstelle im Unterteil - derart in Abhängigkeit der Wärmeleitzahlen von Modellkörper (25, 26, 42), Fahrbahnplatte (1) und Eisschicht (21) gewählt wird, daß die Oberseite des Modellkörpers etwa die gleiche Oberflächentemperatur wie die Eisschicht aufweist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Hand mindestens einer temperaturabhängigen Größe die einfallende Wärmemenge bestimmt wird und daß die Temperatur des die Kühlrohre (2) der Fahrbahnplatte (1) durchströmenden Kälteträgers proportional der einfallenden Wärmemenge verändert wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3 bei einer Kunsteisbahn mit einer Regelvorrichtung zur Konstant haltung der Temperatur des die Kühlrohre (2) der Fahrbahnplatte (1) durchströmenden Kälteträgers, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert der Temperatur des Kälteträgers proportional der einfallenden Wärmemenge verändert wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Kälteträgers zusätzlich nach Maßgabe der zeitlichen Anderungsgeschwindigkeit einer am Modellkörper (25, 26, 42) gemessenen temperaturabhängigen Größe verändert wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des die Kühlrohre (2) der Fahrbahnplatte (1) durchströmenden Kälteträgers zusätzlich nach Maßgabe wenigstens einer direkt gemessenen klimatischen Zustandsgröße beeinflußt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beeinflussung der Temperatur des die Kühlrohre (2) der Fahrbahnplatte (1) durchströmenden Kälteträgers eine Programmsteuerung überlagert wird. B.
  8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprächen 1 bis 7, gekennzeichnet durch einen die thermischen Verhältnisse von Fahrbahnplatte (1) und darauf befindlicher Eisschicht (21) nachbildenden, aus einem festen Baustoff wie Beton od. dgl. bestehenden Modellkörper (25, 26, 42), der eine der freien Atmosphäre und freier Einstrahlung ausgesetzte, zur Oberfläche der Eisbahn etwa parallele Oberseite aufweist, sowie durch Mittel (28, 29) zum Messen mindestens einer temperaturabhängigen Größe am Modellkörper (25, 26, 42), welche Mittel auf ein die Temperatur des den Kühlrohren (2) der Fahrbahnplatte (1) zuströmenden Kälteträgers beeinflussendes Organ einwirken.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Modellkörper (25, 26, 42) in seinem Unterteil durch Kühlrohre (2, 47) gekühlt wird, welche von einem Kälteträger etwa gleicher Temperatur wie diejenige des durch die Kühlrohre der Fahrbahnplatte (1) strömenden Kälteträgers durchströmt werden und daß der mittlere Abstand zwischen den Rohren des Modellkörpers und dessen Oberseite einen solchen Wert besitzt, daß sich dieser mittlere Abstand zum mittleren Abstand zwischen Kühlrohren der Fahrbahnplatte und Eisoberfläche etwa verhält wie die resultierende Wärmeleitzahl des Modellkörpers zur resultierenden Wärmeleitzahl von Fahrbahnplatte (1) und Eisschicht (21).
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Modellkörper auf der Oberfläche der Fahrbahnplatte (1) aufgebaut ist, derart, daß ein Teil der Fahrbahnplatte einen Bestandteil des Modellkörpers bildet.
  11. 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Modellkörper eine größere Wärmeleitfähigkeit als die Eisschicht aufweist, derart, daß die Oberseite (27) des Modellkörpers die Eisfläche überragt.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Modellkörper sich außerhalb der Kunsteisbahnplatte befindet.
  13. 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlrohre (47) im Modellunterteil durch eine Teilmenge des den Kühlrohren (2) der Fahrbahnplatte (1) zugeführten Kälteträgers durchströmt sind. In. Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift »Refrigerating Engineering«, 1952, S. 467 bis 472 und 532 bis 534; schweizerische Patentschriften Nr.171820, 160 852.
DES60873A 1958-11-21 1958-12-08 Verfahren zur witterungsabhaengigen Beeinflussung der Oberflaechentemperatur einer Kunsteisbahn und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens Pending DE1150107B (de)

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