-
Aufreißverschluß, insbesondere für Kühl-und Gefrierschränke Die Erfindung
betrifft einen Aufreißverschluß, insbesondere für Kühl- und Gefrierschränke, mit
einer in einem Gehäuse um zwei Lagerstellen schwenkbaren Gabelfalle mit zwei hintereinander
angeordneten Kurvenstücken, mit denen eine unter Wirkung einer Feder stehende Rolle
zusammenwirkt.
-
Die Türen von Kühl- und Gefrierschränken sollen von innen einfach
dadurch geöffnet werden können, daß von innen gegen die Tür gedrückt wird. Eine
solche Verriegelung ist nur durch einen Verschluß erreichbar, der in keiner Lage
Selbsthemmung hat und nicht durch einen als Hebel betätigten Griff geöffnet werden
muß. Solche Verschlüsse sind bekannt, sie sind aber nur über ein Dreigelenk steuerbar.
Dabei ist dann die Zudrückkraft beinahe so groß wie die Öffnungskraft.
-
Es sind auch kurvengesteuerte Verschlüsse bekannt, die diesen Nachteil
nicht aufweisen, dafür aber aufwendiger in der Herstellung und in der Anzahl der
Einzelteile sind als ein Dreigelenkverschluß. Bei einem bekannten Aufreißverschluß
mit einer in einem Gehäuse gelagerten, unter Federeinwirkung stehenden und mit einer
Aufnahmeklaue für eine am Kühlschrankgehäuse befestigte Schließrolle versehenen
Gabelfalle ist die Gabelfalle mit zwei hintereinander angeordneten Kurvenstücken
versehen, mit denen eine unter Wirkung einer Feder stehende Rolle zusammenwirkt.
Ein Anschlag für die Falle, der für das Zurückdrücken der Falle wesentlich ist,
ist aber nicht vorgesehen.
-
Ein anderer bekannter Verschluß mit Schließhebel ist kein Aufreißverschluß,
der ohne Hebelwirkung auskommt. Außerdem. sind die hintereinander angeordneten Kurvenstücke
der Gabelfalle konkav ausgebildet und gehen nur mittelbar über ein mittleres Kurvenstück
ineinander über. Die auf die Gabelfalle wirkenden Rollen sind an einer geradlinig
verschiebbaren Stange drehbar gelagert und wirken wegen der konkaven Ausbildung
der Kurvenstücke der Gabelfalle nur mit Selbsthemmung mit den Kurvenstücken zusammen.
Das soll bei der Erfindung aber gerade vermieden werden.
-
Schließlich ist noch ein Aufreißverschluß bekannt, bei dem außer der
Gabelfalle noch ein besonderes, schwenkbar gelagertes Teil zur Lagerung der Gabelfalle
um zwei Lagerstellen notwendig ist. Auch ist die Gabelfalle bei diesem bekannten
Verschluß in ihrer Offenstellung nicht über ein endliches Stück ihres Schwenkweges
ohne Einwirkung eines Drehmomentes auf sie verschwenkbar. Der eingeleiteten Schließbewegung
wirkt außerdem so lange ein Moment entgegen, bis die Gabelfalle ihre Totpunktstellung
überschritten hat. Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verschluß zu schaffen, der
dieselben vorteilhaften Eigenschaften hat wie die bekannten kurvengesteuerten Verschlüsse;
jedoch aus weniger und einfacheren Bauelementen besteht und die folgenden Forderungen
erfüllt: 1. Der Impuls zur Einleitung der Schließbewegung soll so gering wie möglich
sein, d..h., der eingeleiteten Schließbewegung darf kein Moment entgegenwirken.
-
2. Die Schließkraft soll über einen möglichst großen Schließweg konstant
sein, d. h., der Verschluß soll ein. großes Arbeitsvermögen ohne Kraftspitze haben.
-
3. Der Verschluß soll, wenn er durch unbeabsichtigte Handhabung entspannt
ist, durch einfaches Zudrücken der Tür in seine Ausgangsstellung gebracht werden
können.
-
4. Der Verschluß soll große Einbautoleranzen aufweisen, ohne daß er
sich in seiner Arbeitsweise ändert.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Gabelfalle
sich in der Schließstellung mit einer Kante auf dem Gehäuseboden abstützt, daß die
Kurvenstücke konvex gekrümmt sind und unmittelbar ineinander übergehen und daß die
Rollen in Schlitzführungen des Gehäuses geführt sind und ohne Selbsthemmung mit
den Kurvenstücken zusammenwirken. Auf diese Weise werden mit einfachen Mitteln eine
sichere Schließung und Notschließung erreicht.
Bei der praktischen
Ausführung ist mit den einen Kurvenstücken die Schwenkbewegung der Gabelfalle mit
ihren zwei Lagerstellen um einen Bolzen und eine Kante der Schließstellung bestimmbar,
während mit den anderen Kurvenstücken die Schwenkbewegung der Gabelfalle um den
Bolzen in der geöffneten Stellung bestimmbar ist.
-
Um ein Verharren der Gabelfalle über einen Schwenkwinkel zu - erreichen,
bilden die Kurvenstücke einen Kreisbogen um die Lagerstelle der Gabelfalle mit dem
Bolzen.
-
Zur Steuerung der Schwenkbewegung der Gabelfalle bei geöffneter Tür
und entspanntem Verschluß gleitet die Gabelfalle beim Schwenken um die Kante mit
einer Kurvenbahn an dem Bolzen entlang. Als Angriffspunkt für die Schließrolle beim
Nachspannen des Verschlusses -hat die Gabelfalle eine Auflauffläche für die Schließrolle.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 den Verschluß in mittlerem Längsschnitt in geschlossenem
Zustand; Fig. 2 einen mittleren Längsschnitt durch den geöffneten Verschluß, wobei
in gestrichelten Linien die Einbautoleranz dargestellt ist, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie III-111 der Fig. 2, Fig. 4 einen mittleren Längsschnitt durch den
Verschluß in nachgespanntem Zustand und Fig. 5 eine Draufsicht auf den Verschluß.
-
Der Verschluß gemäß der Erfindung besteht aus einem Gehäuse 1, das
an einem der zwei miteinander zu verbindenden Teile, beispielsweise an dem Schrankteil
befestigt ist. In dem Gehäuse 1 ist eine Gabelfalle 2 wahlweise um einen
im Gehäuse fest gelagerten Bolzen 3 oder um eine auf dem Boden 4 des Gehäuses l
sich abstützende scharfe Lagerkantes schwenkbar gelagert. Die Gabelfalle 2 besteht
aus zwei Seitenteilen 6 und 6 a, in denen sich das Lager für den Bolzen 3 befindet
und die mit zwei Kurvenstücken 8 und 9 versehen sind, und einem mittleren Teil 7,
in dem eine Gabel 10 zur Aufnahme der Schließrolle oder des Schließbolzens
11 vorgesehen ist, der an dem anderen der zwei miteinander zu verbindenden
Teile, beispielsweise der Tür angeordnet ist. An dem mittleren Teil 7 ist ferner
eine Auflauffläche 12 für die Schließrolle 11 vorgesehen. Von dem mittleren Teil
7 in die seitlichen Teile 6 bzw. 6a übergehend, ist eine weitere Kurvenbahn 14 vorgesehen,
die unmittelbar in die Lagerstelle für den Bolzen 3 ausläuft.
-
Das Gehäuse 1 besteht außer dem Boden 4 aus zwei Seitenwänden 15 und
16, in die in den Boden auslaufende, einander gegenüberliegende Führungsschlitze
17 eingelassen sind, in denen ein Rollenbolzen 18 geführt ist. Der Bolzen
18 trägt auf seinen beiden Enden auf der Innenseite der Seitenwände 15, 16
je eine Rolle 19 und 20. In der Mitte des Bodens 18 greift das eine Ende einer Zugfeder
21 an, deren anderes Ende an einem Bolzen 22 aufgehängt ist, der im Gehäuse
1 fest gelagert ist.
-
Die Bewegungsrichtung der Schließrolle 11 verläuft gegenüber
dem Boden 4 des Gehäuses 1 annähernd senkrecht. Die Zugfeder 21 drückt die Rollen
19 und 20 stets kraftschlüssig gegen die Kurvenstücke 8 oder 9 der Gabelfalle 22,
je nachdem; ob der Verschluß geschlossen oder geöffnet ist. In dem in Fig. 2 dargestellten
geöffneten Zustand verharrt die Gabelfalle 2 in jeder Stellung zwischen der in ausgezogenen
Linien und der in gestrichelten Linien dargestellten jeweiligen Endstellung, wodurch
sich eine große Einbautoleranz ergibt. Die Anpreßkraft der Rollen 19, 20
wirkt nämlich zwischen diesen beiden Endstellungen genau radial auf den Bolzen 3,
um den die Gabelfalle 2 schwenkbar ist, und das Kurvenstück 9 der Gabelfalle 2 ist
ein Kreisbogen um den Mittelpunkt des Bolzens 3, so daß die Rollen 19, 20 kein Drehmoment
auf die Gabelfalle ausüben können. über den der Länge des Kurvenstückes 9 entsprechenden
Schwenkwinkel der Gabelfalle 2 wird also die Länge der Feder 21 nicht verändert.
-
Wird die Tür bei geöffnetem Verschluß (Fig.2) geschlossen, so bewegt
sich die Schließrolle 11 etwa senkrecht in Pfeilrichtung auf die Gabelfalle
2 zu und legt sich gegen die lange Seite der Gabel 10,
nimmt von da
ab die Gabelfalle mit und schwenkt sie entgegen dem Uhrzeigersinn um den Bolzen
3, bis die Rollen 19, 20 die Kurvenstücke 9 verlassen und auf den Kurvenstücken
8 weiter abrollen. Nunmehr wird die Gabelfalle 2 von der in der Zugfeder 21 gespeicherten
Federkraft weiterbewegt und zieht die Schließrolle 11 und damit die Tür so weit
gegen den Türrahmen, bis die von der Türdichtung herrührende Gegenkraft und die
von der Gabelfalle abgegebene Schließkraft miteinander im Gleichgewicht sind. Die
maximale Endlage in der Schließstellung zeigt Fig. 1.
-
Die Bewegung der Rollen 19, 20 wird dabei durch die Schlitze
17 und der Schließweg der Gabelfalle 2 über die Kurvenstücke 8 gesteuert. Aus dem
Zusammenwirken der Kurvenstücke 8 der jeweiligen Kraft der Zugfeder 21 und
der Führung der Rollen 19, 20 in den Schlitzen 17 im Gehäuse 1 ergibt sich das gewünschte
Drehmoment einer Gabelfalle 2.
-
Beim öffnen wird durch die an der Schließrolle 11 angreifende Kraft
in der Gabel 10 der Gabelfalle 2 die letztere so lange in Pfeilrichtung (Fig. 1)
zurückgeschwenkt, bis die Schließrolle die Gabel 10 verläßt und schließlich
die Rollen 19, 20 an irgendeiner Stelle der Kurvenbahn 9 zur Anlage kommen;
denn hier wirkt kein Drehmoment auf die Gabelfalle 2, wie eingangs erläutert worden
ist. Die Gabelfalle 2 verharrt wieder in ihrer Lage, weil die Rollen 19, 20,
in
den Schlitzen 17 geführt, von der Feder 21 auf die Kurvenbahn 9 gepreßt werden.
-
Ist der Verschluß einmal durch unbeabsichtigtes Auslösen entspannt
worden; so daß er bei geöffneter Tür seine Schließstellung (Fig. 1) einnimmt, so
legt sich beim Zudrücken der Tür die Schließrolle 11 zunächst gegen die Auflauffläche
12 der Gabelfalle 2 und schwenkt in weiterem Verlauf der Bewegung die Gabelfalle
2 um den durch das Aufliegen der Lagerkante 5 auf dem Gehäuseboden 4 neu entstandenen
Drehpunkt im Uhrzeigersinn, wobei die Gabelfalle mit ihrer Kurvenbahn 14 an dem
Bolzen 3 im Gehäuse entlanggleitet. Die Kurvenbahn 14 bildet einen Kreisbogen
um die Lagerkante 5. Durch diese Bewegung der Gabelfalle 2 entfernt sie sich mit
ihrer Auflauffläche 12 so weit von der Schließrolle 11, bis die Schließrolle wieder
in die Gabel 10 einrasten kann. In diesem Moment schwenkt die Gabelfalle
unter Einwirkung der Kraft der Feder 21 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Lagerkante
5 zurück und gelangt in die Schließstellung nach Fig. 1.
-
Die Kurvenstücke 8 sind in Verbindung mit den Schlitzführungen 17
für den Rollenbolzen 18 so ausgebildet,
daß die Rollen 19, 20 in
den Schlitzführungen 17 ohne Selbsthemmung verschoben werden können.