DE1149592B - Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines durchlaufenden Metallbandes mit Papierband als Zwischen-lage der nach dem Schnitt zu stapelnden Blechtafeln - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines durchlaufenden Metallbandes mit Papierband als Zwischenlage der nach dem Schnitt zu stapelnden Blechtafeln Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten eines durchlaufenden Metallbandes, insbesondere eines Messingbandes, mit Papierband, das zusammen mit dem Metallband der Teilschere zugeführt wird und als Zwischenlage der nach dem Schnitt zu stapelnden Blechtafeln dient.
• Bei Metallbändern, insbesondere Messingbändern, welche durch fliegende Scheren zum Schnitt zu Blechtafeln laufen, führt man Papierstreifen als Auflage zu, welche nach dem Schnitt als Zwischenlage bei den gestapelten Blechtafeln dienen und die Oberfläche der Tafeln schützen sollen. Beim Schneiden und Aufeinanderstapeln der Blechtafeln verschiebt sich diese Abdeckung aus dünnem Papier leicht infolge von Luftbewegungen u. dgl., so daß auf diese Weise kein einwandfreier Schutz der Blechoberfläche erreicht wird. Die Verwendung von Klebstoffen zum stellenweisen Festlegen ist schließlich nicht möglich, da auch hierdurch die Oberfläche der blanken Blechtafeln, insbesondere Messingbleche, leiden würde.
• Dies wird nun durch das Verfahren und die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung vermieden. Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich hierzu dadurch, daß dem auf dem Metallband aufliegenden Papierband unmittelbar vor der Teilschere elektrische Ladungen zur Erzeugung von elektrischen Feldern zwischen Papier- und Metallband aufgebracht werden, durch die das Papierband kurzzeitig bis zu deren selbsttätigen Abbau auf dem Metallband gehalten wird. Hierdurch wird erreicht, daß das Papierband während und nach dem Schnitt beim Stapeln fest auf dem Blechband bzw. den Blechtafeln haftet, wobei sich die elektrischen Felder nach kurzer Zeit, d. h. in etwa 4 bis 5 Minuten wieder abbauen und damit auch die Haftwirkung verschwindet. Weil das Schneiden und Stapeln im Anschluß an die elektrische Aufladung nur wenige Sekunden in Anspruch nimmt, reicht die Zeit von 4 bis 5 Minuten Haftwirkung vollständig aus, um den erwünschten Zweck zu erreichen, so daß sich für die anschließende Weiterverarbeitung der Blechtafeln das dünne Abdeckpapier ohne weiteres wieder abnehmen läßt.
• Im einzelnen können zur Erzeugung einer statischen Aufladung über dem mit dem Metallband zugeführten Papierband in Spitzen auslaufende Elektroden, die unter hoher Spannung stehen, quer zur Bandlaufrichtung angeordnet sein; hierdurch wird ein Aufsprühen von Ladungen vermittels Koronaentladung zur Erzeugung des elektrischen Feldes bewirkt. Es entstehen an den Elektrodenspitzen, wofür zweckmäßigerweise kammartig, in einem unten offenen, langgestreckten Isolierstoffgehäuse nebeneinander angeordnete Nähnadeln Verwendung finden, Luftionen, die unter Wirkung des elektrischen Feldes an das Papier herangeführt werden, von wo sie durch die schwach leitfähige Papierschicht an die Grenzschicht Papier/Blech gelangen. Zwischen der Papierschicht und Blechunterlage ist infolge der Unebenheit der Materialien ein sehr dünner und, verglichen mit dem Papier, sehr hochisolierender Luftzwischenraum enthalten, durch welchen die elektrischen Ladungsträger nur in sehr geringem Umfange zum Gegenpol, also der Blechunterlage, abgeleitet werden. Die Papieroberfläche, welche der Blechunterlage zugekehrt ist und deren Oberfläche selbst bilden somit die Platten eines Kondensators, welche sich je Flächeneinheit mit der Kraft anziehen (U Spannung am Kondensator; d Abstand der Kondensatorplatten). Hört durch Weiterförderung der Bänder zur Schere die Zuführung neuer Ladungsträger auf, so entlädt sich dieser Kondensator allmählich, weil die Zwischenschicht nicht ideal isoliert.
• Gegebenenfalls können aber auch zur Erzeugung einer statischen Aufladung mittels Reibung Bürstenwalzen hoher Umlaufgeschwindigkeit angeordnet sein, die das auf dem Metallband zugeführte Papierband berühren; hierdurch wird eine Zufuhr von Ladungen vermittels Reibung zur Erzeugung des elektrischen Feldes bewirkt. Während im ersteren Falle dem elektrischen Besprüher des Papiers gleichgerichteter Wechselstrom hoher Spannung bei geringer Stromstärke, welcher aus dem Wechselstromnetz vermittels eines zwischengeschalteten Transformators hochgespannt ist, zugeführt wird, wird im zweiten Falle Reibungselektrizität zum Aufladen verwendet. Die erste Methode ist allerdings gegenüber der zweiten einfacher und sicherer, da bei der zweiten einerseits ein besonderer Antrieb für die Reibungsbürsten vorzusehen ist und andererseits .das dünne Papierband unter Wirkung der Reibungsbürsten reißen kann und schließlich auch die Felderzeugung und damit die Haftwirkung nicht so groß ist.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die schematische Ansicht der Besprüheinrichtung für ein mit einem Papierband beschichtetes Metallband zur kurzzeitigen Papierhaftung während und nach dem Schnitt zu Blechtafeln, Fig. 2 und 3 die schematische Teilansicht sowie den Längs- und Querschnitt durch den Besprüher nach Fig. 1, Fig. 4 die schematische Ansicht der Schaltungsanordnung für den Besprüher nach Fig. 1.
• Wie aus der Zeichnung (Fig. 1) ersichtlich, wird das Metallband, z. B. Messingband 1, von einem Wickelbund 2 in bekannter Weise abgezogen und gelangt unter Zwischenschaltung von Zugwalzen 3 zu den Trennscheren 4, welche Blechtafeln 5 in gewünschter Größe abschneiden. Vor dem Schnitt wird dem Blechband 1 ein Papierband 6 von einem Wickelbund 7 zugeführt, und zwar unter Vermittlung der Walzen 3, wobei die Oberwalze gummiert sein kann und das Papierband 6 mit leichtem Druck auf das Metallband 1 legt. Dieser Fördervorrichtung ist sodann die Besprühvorrichtung 8 nachgeschaltet, welche aus quer zum Blechband im Abstand angeordneten Elektrodenspitzen 9 besteht, die unter hoher Spannung, etwa 8000 bis 10 000 Volt bei geringer Stromstärke, etwa 0,001 Amp., .elektrische Felder erzeugen, welche das Papierband 6 auf dem Metallband 1 aufkleben, so daß beim Schnitt zu Blechtafeln 5 mit Papierauflage 10 und anschließendem Stapeln im Wagen 11 kurzzeitig eine feste Haftung gewährleistet ist. Nach etwa 4 bis 5 Minuten sind die elektrischen Felder wieder abgebaut, so daß das Papier 10 bei der Weiterverarbeitung der Blechtafeln 5 ohne weiteres wieder abgenommen werden kann. Der Schneid- und Stapelvorgang nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch, so daß die Haftzeit vollauf ausreicht.
• Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, besteht der Besprüher 8 aus einem unten offenen, langgestreckten Isolierstoffgehäuse 12, in welchem die Elektrodenspitzen 9 in Form von Nadeln kammartig nebeneinanderliegend angeordnet sind. Dem elektrischen Besprüher 8 wird (aus Fig. 4 zu ersehen) vom Stromnetz 13 mittels Transformator 14 hochgespannter Wechselstrom von etwa 8000 bis 10 000 Volt bei etwa 0;001 Amp. zugeführt, welcher vermittels zwischengeschalteter Gleichrichter 15 gleichgerichtet ist, wobei der Anschluß sodann über einen Hochohmwiderstand 16 an die Elektrodenspitzen 9 erfolgt.
• Gemäß der Erfindung kann das zum Schneiden zugeführte Metallband 1 mit dem aufliegendem Papierband 6 (nicht dargestellt) auch mittels an letzterem anliegenden Kunststoff-Bürstenwalzen bei gegenüber der Bandgeschwindigkeit hoher Relativgeschwindigkeit elektrisch aufgeladen werden.
• In der Zeichnung ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung nur schematisch gezeigt. Es sind in der Anlage noch einige weitere Maschinen eingebaut, wie z. B. eine Abzugsvorrichtung, die das Metallband vom Bandwickel herunterzieht, eine Richtmaschine, die nach dem Abhaspeln das Band richtet und es weiterfördert; es können auch noch Putzvorrichtungen vorgesehen sein. Auch die hinter der fliegenden Schere für kontinuierliche Arbeitsweise liegende Stapelvorrichtung ist nur schematisch angedeutet, da hier verschiedene Maschinen verwendet werden können und unter Umständen auch hier noch mehrere Maschinen folgen können.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Beschichten eines durchlaufenden Metallbandes, insbesondere eines Messingbandes, mit Papierband, das zusammen mit dem Metallband der Teilschere zugeführt wird und als Zwischenlage der nach dem Schnitt zu stapelnden Blechtafeln dient, dadurch gekennzeichnet, daß dem auf dem Metallband aufliegenden Papierband unmittelbar vor der Teilschere elektrische Ladungen zur Erzeugung von elektrischen Feldern zwischen Papier- und Metallband aufgebracht werden, durch die das Papierband kurzzeitig bis zu deren selbsttätigen Abbau auf dem Metallband gehalten wird.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung einer statischen Aufladung über dem mit dem Metallband (1) zugeführten Papierband (6) in Spitzen (9) auslaufende Elektroden, die unter hoher Spannung stehen, quer zur Bandlaufrichtung angeordnet sind.
3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch- 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung einer statischen Aufladung mittels Reibung Bürstenwalzen hoher Umlaufgeschwindigkeit angeordnet sind, die das auf dem Metallband (1) zugeführte Papierband (6) berühren.