DE1148218B - Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsaeure aus Oximinoaceton - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsaeure aus Oximinoaceton

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DE1148218B
DE1148218B DEF34080A DEF0034080A DE1148218B DE 1148218 B DE1148218 B DE 1148218B DE F34080 A DEF34080 A DE F34080A DE F0034080 A DEF0034080 A DE F0034080A DE 1148218 B DE1148218 B DE 1148218B
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DE
Germany
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oximinoacetone
acetic acid
hydrogen cyanide
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acetone
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DEF34080A
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Dr Helmut Goessel
Dr Guenther Jacobsen
Dr Heinz Spaethe
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase
    • C01C3/0245Preparation in gaseous phase from organic nitriles, e.g. acetonitrile
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsäure aus Oximinoaceton Großtechnisch wird Cyanwasserstoff heute entweder hergestellt durch Umsetzung von Kohlenwasserstoffen, z. B. Methan mit Ammoniak bei 900 bis 1200"C nach der Gleichung oder aus Kohlenmonoxyd und Ammoniak bei hohen Temperaturen oder durch Wasserabspaltung aus Formamid bei 370"C nach der Gleichung Essigsäure wird technisch durch katalytische Oxydation von Alkohol, Acetaldehyd oder niedrigen Kohlenwasserstoffen hergestellt, wobei sie im letztgenannten Falle mit höheren Fettsäuren gemischt ist.
  • In älteren Arbeiten wird auch schon darauf hingewiesen, daß bei der Bearbeitung von Nitrosierungsprodukten des Acetons Spuren von Cyanwasserstoff auftreten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bei Temperaturen von 100 bis 300"C, insbesondere von 150 bis 220"C, und unter Verwendung von Katalysatoren, insbesondere solchen, die dehydratisierend wirken, das Oximinoaceton in gasförmiger oder flüssiger Phase in guten Ausbeuten in Cyanwasserstoff und Essigsäure spalten kann. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß man bei erheblich niedrigeren Temperaturen arbeiten kann als bei den sonst üblichen Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff.
  • Die Spaltung des Oximinoacetons kann in der festen oder in flüssiger Phase erfolgen. So kann man das feste Oximinoaceton in einem inerten organischen oder anorganischen Lösungsmittel, z.B. einem Kohlenwasserstoff, Äther, Keton, Chlorkohlenwasserstoff, Nitrokohlenwasserstoff, organischen Säureanhydrid, Ester, Benzol, Toluol, Xylol, einem aliphatischen oder hydroaromatischen Kohlenwasserstoff, z. B. im Siedebereich von 50 bis 200"C, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol, Nitrobenzol, Äthylacetat, Butylacetat, Essigsäureanhydrid, Aceton, Methylalkylketon, Diisopropyläther, Wasser, wäßrigen Säuren, Phosphorsäure, lösen und diese Lösung in ein auf 100 bis 300°C, vorzugsweise 150 bis 220"C, erwarmtes Reaktionsrohr vorzugsweise bei Normaldruck, aber auch bei vermindertem oder Überdruck einleiten. Das Reaktionsrohr ist vorteilhaft mit einem Katalysator gefüllt.
  • Als Katalysatoren eignen sich neutrale bzw. saure Oxyde oder Mischoxyde von Elementen der I. bis VI. Hauptgruppe, wie Berylliumoxyd, Aluminiumoxyd, Aluminiummagnesiumoxyd; Alkali- und Erdalkalihydrogensulfate; Thoriumoxyd, Wolframoxyd, Chromoxyd; Phosphate, Silikate und Mischsilikate der Elemente der I. bis III. Hauptgruppe, z. B. des Calciums, Magnesiums und Aluminiums, Katalysatoren auf Kaolinit-, Montmorillonit- und Zeolithbasis, Molekularsiebe und wasserabspaltende Ionenaustauscherharze, insbesondere Siliciumdioxydgel.
  • Das Reaktionsrohr kann z. B. durch eine Heizflüssigkeit oder elektrisch beheizt sein. Die aus dem Reaktionsrohr austretenden Gase werden in einem Kühler kondensiert und in einer Vorlage gesammelt.
  • Das so erhaltene Gemisch besteht aus dem Lösungsmittel, Blausäure, Essigsäure und Wasser. Es kann z. B. durch fraktionierte Destillation getrennt und das Lösungsmittel dann zur Auflösung neuer Oximinoacetonmengen zurückgeführt werden.
  • Eine andere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man das reine, kristalline und gegebenenfalls in einem der obengenannten Lösungsmittel gelöste Oximinoaceton in eine auf 100 bis 300°C, vorzugsweise 150 bis 220ob, erhitzte, polare oder unpolare, organische oder anorganische flüssige Verbindung gibt. Besonders gute Ausbeuten erhält man dann, wenn in dieser Flüssigkeit noch die obengenannten Katalysatoren suspendiert sind. Für diese Ausführungsform eignet sich z B. Phosphorsäure, Benzol, Nitro- und Chiorbenzol, Essigsäureanhydrid, Diäthylenglykol-di-n-butyläths, a-Methylnaphthalin, Diphenyl und Paraffinöl. Während der Reaktion werden der Cyanwasserstoff, das Lösungsmittel und die Essigsäure fortlaufend durch Destillation aus dem Reaktionsraum entfernt. Von Zeit zu Zeit muß die Flüssigkeit z. B. durch Destillation oder Absorption regeneriert werden, um in geringer Menge bei der Reaktion anfallende dunkel gefärbte Nebenprodukte zu entfernen.
  • Beispiel 1 200 g einer etwa 25°/0igen Lösung von Oximinoaceton in Aceton wird stündlich kontinuierlich durch ein senkrecht stehendes Reaktionsrohr von 25 mm Durchmesser und 350 mm Länge gegeben. Das Reaktionsrohr besteht aus Edelstahl, ist mit einem Heizmantel versehen und mit gekörntem Silicagel gefüllt. Die Temperatur der durch den Heizmantel umlaufenden Flüssigkeit beträgt 1500C. Das untere Ende des Reaktionsrohres ist über einen Kühler mit einer Vorlage verbunden, in der das Lösungsmittel sowie die Spaltprodukte des Oximinoacetons aufgefangen werden. Man erzielt auf diese Weise eine 65°/0ige Spaltung des Oximinoacetons in Blausäure und Essigsäure. Das Gemisch wird destillativ getrennt.
  • Verwendet man an Stelle von Silicagel Füllkörper aus Stahl, dann erzielt man nur eine 10%ige Spaltung des Oximinoacetons in Blausäure; mit einer Füllung aus Molekularsieben (künstlichen Zeolithen) erreicht man dagegen eine 400/obige Spaltung des Oximinoacetons in Blausäure und Essigsäure.
  • Arbeitet man wie oben beschrieben, kühlt aber die am Fuße der Apparatur befindliche Vorlage besonders gut und verbindet sie mit einer Vakuumpumpe, so daß ein Druck von 350 Torr eingehalten wird, so erhält man bei der Aufarbeitung des Kondensats Blausäure und Essigsäure in einer Ausbeute von 650/0 der Theorie (bezogen auf eingesetztes Oximinoaceton).
  • Arbeitet man aber bei einer Temperatur des umlaufenden Heizmittels von 185"C, so beträgt die Ausbeute an Blausäure und Essigsäure 600 der Theorie (bezogen auf eingesetztes Oximinoaceton).
  • Beispiel 2 In einem 500-ml-Vierhalskolben, der mit einem luftdicht abgeschlossenen Rührer, Destillationsbrücke, Thermometer und Tropftrichter versehen ist, werden 100 g Essigsäureanhydrid auf 1200C erhitzt. Dann werden 10g reines, umkristallisiertes Oximinoaceton, welches in 40g Aceton gelöst ist, zugetropft. Das Aceton verdampft sofort und destilliert zusammen mit der Blausäure und der Essigsäure über. Das Essigsäureanhydrid färbt sich allmählich etwas dunkeL In der gekühlten Vorlage befinden sich 79% der Theorie an Blausäure.
  • Beispiel 3 50 g einer 250/oigen acetonischen Oximinoacetonlösung werden schnell in 200 g auf 200"C erhitztes Nitrobenzol getropft. Man isoliert 660/0 der Theorie an Blausäure und Essigsäure.
  • Beispiel 4 In eine auf 1800C erhitzte Suspension von Silicagel in Nitrobenzol wird eine Lösung von 10g reinem, umkristallisiertem Oximinoaceton in Aceton getropft. Die Ausbeute beträgt 68°/o der Theorie an Blausäure und Essigsäure.
  • Beispiel 5 Eine 150/oige Lösung von Oximinoaceton in Aceton wird kontinuierlich in einer Menge von 50g/h in einem Vierhalskolben, in dem sich eine auf 2200C erhitzte Mischung von 80 g Diäthylenglykol-din-butyläther und 35 g gekörntem Silicagel befindet, unter lebhaftem Rühren eingetropft. Die Ausbeute beträgt 80% der Theorie an Blausäure und Essigsäure.
  • Beispiel 6 1000 g einer 250/oigen Oximinoacetonlösung in Aceton, wie sie bei der Herstellung von Oximino aceton aus Aceton und nitrosen Gasen anfällt, wird mit Hilfe eines basischen Ionenaustauschers von anorganischen Säureanteilen befreit. Die jetzt noch schwach sauer reagierende Lösung wird mit so viel Diäthylenglykoldi-n-butyläther versetzt, daß eine etwa 250/obige Lösung von Oximinoaceton in Diäthylenglykol-di-n-butyläther entsteht. Diese Lösung wird in der Mitte einer auf 90"C geheizten Fraktionierkolonne gegeben. Am Kopf der Kolonne wird das überschüssige Aceton kondensiert und zur Nitrosierung zurückgeführt.
  • Im Sumpf sammelt sich eine etwa 250/obige Lösung von Oximinoaceton in Diäthylenglykol-di-n-butyläther an, die dann, wie im Beispiel 5 beschrieben, unter lebhaftem Rühren in eine auf 220"C erhitzte Mischung von Diäthylenglykoldi-n-butyläther und Silicagel getropft wird. Die Ausbeute an Cyanwasserstoff und Essigsäure beträgt 80% der Theorie.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsäure, dReh gekennzeichnet, daß man Oximinoaceton in gasförmiger oder flüssiger Phase, vorteilhaft in Anwesenheit von Katalysatoren, insbesondere von dehydratisierend wirkenden Katalysatoren, thermisch bei Temperaturen von 100 bis 300"C, vorzugsweise 150 bis 220ob, zersetzt.
DEF34080A 1961-06-03 1961-06-03 Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsaeure aus Oximinoaceton Pending DE1148218B (de)

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US198502A US3254950A (en) 1961-06-03 1962-05-29 Process for the manufacture of hydrogen cyanide and acetic acid from oximinoacetone
CH659262A CH403733A (de) 1961-06-03 1962-05-30 Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsäure aus Oximinoaceton
GB2147862A GB1011323A (en) 1961-06-03 1962-06-04 Process for the manufacture of hydrogen cyanide and acetic acid from oximinoacetone
BE618513A BE618513A (fr) 1961-06-03 1962-06-04 Procédé de préparation simultanée d'acide cyanhydrique et d'acide acétique

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