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Schwerhörigengerät mit einer automatischen Lautstärkeregelung Die
Erfindung betrifft ein Schwerhörigeagerät mit einem mit einer automatischen Lautstärkeregelung
versehenen Transistorverstärker, das mit einem ersten Schalter zum An- und Abschalten
der Betriebsbatterie und einem zweiten Schalter zum stufenweise Verändern oder Abschalten
der Regelautomatik ausgerüstet ist. Durch die Erfindung sollen insbesondere solche
Schwerhörigengeräte der genannten Art verbessert werden, die in Kleinstbauweise
ausgeführt sind, wie z. B. Hörbrillen und hinter dem Ohr zu tragende Geräte.
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Es hat sich in vielen Fällen als zweckmäßig herausgestellt, Schwerhörigengeräte
mit einer automatischen Lautstärkeregelung zu versehen. Durch diese automatische
Lautstärkeregelung sollen starke Intensitätsschwankungen, der auf das Mikrophon
des Schwerhörigengerätes treffenden Schallwellen ausgeglichen sowie auch starke
Störgeräusche auf ein erträgliches Maß herabgesetzt werden.
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Um den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des jeweiligen Trägers
des Schwerhörigengerätes nachkommen zu können, ist es vorteilhaft oder gar erforderlich,
die Regelautomatik abzuschalten oder die Regelwirkung stufenweise vermindern zu
können. Zu diesem Zweck muß also ein besonderer Schalter in das Schwerhörigengerät
eingebaut werden, der das Abschalten oder Verändern der Regelautomatik gestattet.
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Bei größeren Schwerhörigengeräten, z. B. bei den sogenannten Kastengeräten,
ist die Untereringung dieses zusätzlichen Schalters kein Problem, da genügend Platz
dafür vorhanden ist. Dagegen ergeben sich große Schwierigkeiten bei der Anbringung
des zusätzlichen Schalters für die Regelautomatik bei Schwerhörigengeräten in Kleinstbauweise,
also vornehmlich bei Hörbrillen und anderen am Kopf zu tragenden Geräten. Die Schwierigkeiten
werden noch dadurch vergrößert, daß der Schalter für die Regelautomatik so am Gerät
angebracht sein soll, daß er von dem Träger ohne ein besonderes Fingerspitzengefühl
betätigt werden kann. Auch kann es leicht vorkommen, daß der Schalter für die Regelautomatik
mit dem Schalter zum An- und Abschalten der in dem Schwerhörigengerät eingebauten
Betriebsbatterie verwechselt wird.
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Durch die Erfindung sollen nun die geschilderten Schwierigkeiten,
die durch den notwendigen Einbau eines Schalters für die Regelautomatik bedingt
sind, umgangen werden. Zu diesem Zweck wird ein Schwerhörigengerät mit einem mit
einer automatischen Lautstärkeregelung versehenen Transistorverstärker, das mit
einem ersten Schalter zum An- und Abschalten der Betriebsbatterie und einem zweiten
Schalter zum stufenweise Verändern oder Abschalten der Regelautomatik ausgerüstet
ist, gemäß der Er-Atndung in der Weise verbessert, daß die beiden Schalter zu einem
einzigen Stufenschalter vereinigt sind, dessen bewegbares Kontaktstück so ausgebildet
ist, daß es die festen Kontakte nacheinander, von Stufe zu Stufe fortschreitend,
alle miteinander kurzschließt, Durch die Erfindung gelingt es, den Ein- und Ausschalter
des Schwerhörigengerätes mit dem Sehalter für die Regelautomatik zu einem einzigen
Schalter zu verschmelzen, Auf diese Weise hat man nicht nur ein einziges Betätigungsorgan
für das Ein- und Ausschalten des Gerätes und das Verändern der Regelautomatik, was
man zur Not durch eine mechanische Kopplung zweier Schalter erreichen könnte, sondern
es wird praktisch kein besonderer Einbauraum für den die Regelautomatik verändernden
Schalter benötigt.
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Bei Benutzung des durch die Erfindung vorgeschlagenen einzigen Stufenschalters
ist es zweckmäßig, daß das stufenweise Verändern oder Abschalten der Regelautomatik
durch überbrücken der Regelspannung mit Widerständen verschiedener Größe bzw. durch
Kurzschließen der Regelspannung herbeigeführt wird. Hierbei kann man beispielsweise
so vorgehen, daß in der die Regelspannung führenden Leitung zwei Widerstände in
Reihe liegen und die zur Oberbrückung der Regelspannung dienenden Widerstände bzw.
der Kurzsehluß zwischen dem Verbindungspunkt der Widerstände und »Masse« geschaltet
werden.
Um durch das Kuhschließen der Regelspannung keine oder eine möglichst geringe Verschiebung
des Arbeitspunktes des geregelten Transistors zu erhalten, ist es empfehlenswert,
daß der der geregelten Stufe zunächst liegende Widerstand größer als der andere
Widerstand ist.
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Der für den Erfindungszweck benötigte Stufenschalter ist einfach,.
billig und betriebssicher herzustellen. Die Verwendung eines derartigen Schalters
wird dadurch ermöglicht, daß die Regelautomatik in der eben erläuterten Weise abgeschaltet
oder verändert wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Zeichnung hervor,
in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die
beiden ersten Stufen eines Transistorverstärkers für ein nach der Erfindung ausgebildetes
Schwerhörigengerät, wobei sich der Stufenschalter in der Aus-Stellung befindet,
und die Fig. 2, 3 und 4 den Stufenschalter in drei anderen Betriebsstellungen.
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Von dem Transistorverstärker eines erfindungsgemäßen Schwerhörigengerätes
sind in Fig. 1 nur die beiden ersten Stufen mit in Emitterschaltung arbeitenden
Transistoren 1 und 2 dargestellt. An diese beiden Stufen kann sich, je- nach der
gewünschten Verstärkung des Gerätes, eine Anzahl weiterer Verstärkerstufen anschließen.
Die Basis des ersten Transistors 1 wird von einem in dem Schwerhörigengerät eingebauten
Mikrophon 3 gesteuert. Zur Stabilisierung des Arbeitspunktes des Transistors 1 ist
eine Gleichstromgegenkopplungvon seinemKollektor über einenWiderstand 4 auf die
Basis vorgesehen. Um diese Gegenkopplung wechselstrommäßig unwirksam zu machen,
werden die am unteren Ende des Widerstandes 4 auftretenden Wechselspannungen durch
einen Kondensator 5 kurzgeschlossen, dessen Impedanz für die betreffenden Signalfrequenzen
klein sein soll. Der Minuspol der nicht dargestellten Betriebsbatterie ist mit der
Kollektorleitung 21 verbunden, während ihr Pluspol an der Messeleitung 20 liegen
muß, wenn das Gerät arbeiten soll. Um aber die Batterie an- und abschalten zu können,
liegt ihr Pluspol über eine Leitung 13 an einem Stufenschalter 14, der den Pluspol
in noch zu beschreibender Weise mit der Messeleitung 20 verbinden oder von dieser
trennen kann.
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Der dargestellte Transistorverstärker ist mit einer automatischen
Lautstärkeregelung versehen, indem dem ersten Transistor 1 eine Regelspannung zugeführt
wird. Diese Regelspannung wird in an sich bekannter Weise in einer späteren Stufe
des Verstärkers gewonnen, so daß darauf verzichtet werden konnte, die Erzeugung
der Regelspannung darzustellen. Die Regelspannung wird über eine Leitung 6 sowie
über ein Siebglied, das aus Längswiderständen 7 und 8 sowie einem Querkondensator
9 besteht, zur Basis des Transistors 1 geführt.
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Der Schalter 14 dient gemäß der Erfindung nicht nur zum An- und Abschalten
der Betriebsbatterie, also zum Ein- und Ausschalten des Schwerhörigengerätes, sondern
gleichzeitig auch zum Abschalten der automatischen Lautstärkeregelung bzw. zum Verändern
der Regelwirkung. Zu diesem Zweck ist der Schalter 14 als Stufenschalter ausgebildet,
der in der Zeichnung als Drehschalter angedeutet ist, ebensogut aber auch ein Schiebeschalter
sein könnte. Der Stufenschalter 14 besitzt ein bewegbares Kontaktstück 15, das über
die Leitung 13 mit dem Pluspol der Batterie verbunden ist, und eine Reihe von festen
Kontakten 17, 18 und 19, die mit der Schaltung des Transistorverstärkers verbunden
sind. In der in Fig. 1 wiedergegebenen Stellung des Schalters 15 ist das bewegbare
Kontaktstück 15 mit keinem der festen Kontakte 17, 18, 19 verbunden. Der Pluspol
der Betriebsbatterie ist daher auch nicht an die Messeleitung 20 angeschlossen,
so daß die Batterie abgeschaltet ist. Bei der in Fig. 1 angedeuteten Stellung des
Schalters 14 ist daher das Schwerhörigengerät ausgeschaltet.
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Das bewegbare Kontaktstück 15 muß so lang sein, daß es die drei festen
Kontakte 17, 18 und 19 gleichzeitig miteinander kurzschließen kann. Dieses Kurzschließen
erfolgt jedoch stufenweise. Wenn man, ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten
Aus-Stellung des Schalters 14, das bewegbare Kontaktstück 15
nach rechts bewegt,
so erreicht es zunächst den festen Kontakt 17, der mit der Messeleitung 20 des Verstärkers
verbunden ist. Bei dieser in Fig. 2 gezeigten Stellung des Schalters 14 ist der
Pluspol dez Batterie über das bewegbare Kontaktstück 15 und den festen Kontakt 17
mit der Messeleitung 20 verbunden, und das Schwerhörigengerät ist eingeschaltet.
In dieser Stellung des Schalters 14 kann auch die volle Regelspannung über die Leitung
6 zur Basis des Transistors 1 gelangen, da der Schalter 14 keinen Einfiuß auf die
Regelautomatik ausübt.
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Zur Verminderung der Regelwirkung und zum vollständigen Abschalten
der Regelautomatik sind die beiden weiteren, in den Fig. 3 und 4 wiedergegebenen
Stellungen des Schalters 14 vorgesehen. Zu diesem Zweck ist der feste Kontakt 18
über einen Widerstand 12 mit dem Verbindungspunkt 10 der Widerstände 7 und 8 verbunden.
Wenn das bewegbare Kontaktstück gegenüber der Fig. 2 um eine Stufe weiter nach rechts
gedreht wird, so daß es, wie in Fig. 3 zu erkennen ist, die festen Kontakte 17 und
18 kurzschließt, so bleibt der Pluspol der Batterie über den festen Kontakt 17 mit
der Messeleitung 20 verbunden, gleichzeitig wird aber auch der feste Kontakt 18
an die Messeleitung 20 gelegt, so daß der Widerstand praktisch zwischen den Punkten
10 und 11 parallel zum Kondensator 9 liegt. Je nach der Größe des
Widerstandes 12 bildet dieser einen Nebenschluß für die Regelspannung, so daß an
der Basis des Transistors 1 nicht mehr die volle Regelspannung wirksam werden kann.
Die Regelautomatik hat somit in der Stellung des Schalters 14 nach Fig. 3 eine verminderte
Wirkung.
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In der letzten, in Fig. 4 zu sehenden Stellung des Stufenschalters
14 schließlich berührt das bewegbare Kontaktstück 15 alle drei festen Kontakte
17, 18 und 19. Die Batterie bleibt über das bewegbare Kontaktstück 15 und
den festen Kontakt 17 eingeschaltet. Gleichzeitig werden die Punkte 10 und 11 der
Verstärkerschaltung über den festen Kontakt 19, das bewegbare Kontaktstück 15 und
den festen Kontakt 17 miteinander kurzgeschlossen, was gleichzeitig einen Kurzschluß
für die Regelspannung bedeutet. An der Basis des Transistors 1 kann nun keine Regelspannung
auftreten, so daß die Regelautomatik ausgeschaltet ist. Damit durch diesen Kurzschluß
der Punkte 10 und 11 keine unzulässige Verlagerung des Arbeitspunktes für den Transistor
1 eintritt, müssen die den Arbeitspunkt bestimmenden Widerstände 4 und 8 entsprechend
sorgfältig dimensioniert werden. Die in dem Siebglied für die Regelspannung vorhandenen
Widerstände
7 und 8 werden aus dem gleichen Grunde zweckmäßigerweise so bemessen, daß der Widerstand
8 größer als der Widerstand 7 ist. Durch diese Maßnahme wird der Arbeitspunkt des
Transistors 1 nur wenig verlagert, wenn der Schalter 14 in der in Fig. 4 gezeigten
Stellung die Punkte 10 und 11 miteinander verbindet, d. h. die Regelspannung kurzschließt.
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Gegenüber der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausbildung des Stufenschalters
14 sind zahlreiche Abwandlungen möglich, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen.
Beispielsweise kann man einen weiteren festen Kontakt 16 vorsehen, den man an Stelle
des bewegbaren Kontaktstückes 15 mit dem Pluspol der Betriebsbatterie verbindet.
Das bewegbare Kontaktstück 15 dient dann ausschließlich zu dem von Stufe zu Stufe
fortschreitenden Kurzschließen der festen Kontakte 16, 17, 18 und 19. Das bewegbare
Kontaktstück 15 muß dann selbstverständlich so lang sein, daß es in der in Fig.4
gezeigten Stellung des Schalters 14 alle vier festen Kontakte 16, 17, 18 und 19
gleichzeitig berührt.
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Wenn eine Verminderung der Regelwirkung in mehreren Stufen erwünscht
ist, kann man weitere feste Kontakte am Schalter 14 vorsehen, die über je einen
Widerstand geeigneter Größe mit dem Punkt 10 der Schaltung verbunden sind. Bei richtiger
Dimensionierung dieser Widerstände ist eine stufenweise Verminderung der Regelwirkung
in vorgegebenen Schritten möglich, wobei selbstverständlich das bewegbare Kontaktstück
des Schalters 14 so lang ausgeführt sein muß, daß es in der Lage ist, alle mit der
Schaltung verbundenen festen Kontakte zu überbrücken und miteinander kurzzuschließen.
Andererseits kann man auch auf eine Verminderung der Regelwirkung verzichten und
lediglich ein Kurzschließen der Regelspannung zwischen den Punkten 10 und 11 vorsehen.
Dann können der Widerstand 12 und der mit ihm verbundene feste Kontakt fortfallen.
Dementsprechend kann auch das bewegbare Kontaktstück 15 kürzer aus.gebildet sein.