DE1145945B

DE1145945B - Zweikreisbremsanlage, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1145945B
Application number: DET17166A
Authority: DE
Inventors: Carl Press; Hans Schanz
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1959-09-05
Filing date: 1959-09-05
Publication date: 1963-03-21

Description

Zweikreisbremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine Zweikreisbremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit Trommelbremsen mit je zwei durch Rückzugfedern in die Bremslösestellung rückführbaren Bremsbacken und mit je zwei fest am Bremsschild angeordneten einander gegenüberliegenden Radbremszylindern, von denen der eine dem einen Bremskreis und der andere dem anderen Bremskreis zugeordnet ist.
Bei bekannten Bremsen werden zwei Backenenden von einem doppeltwirkenden Zylinder und eines der anderen Backenenden von einem Sacklochzylinder beaufschlagt. Die Anwendung als Zweikreisbremse ist hierbei nicht vorgesehen, so daß ein Hauptzylinder immer die Summe der Volumina beider Radbremszylnnder fördern muß. Bei einer bekannten Zweikreisbremse sind beide Zylinder als doppeltwirkende Zylinder ausgebildet. Auch hier erfolgt die Betätigung durch einen Hauptzylinder, der bei Ausfall eines Kreises immer noch das volle Volumen eines doppeltwirkenden Zylinders fördern muß.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die volle Betätigung der Bremse mit einem wesentlich kleineren durch den Hauptzylinder zu fördernden Druckmittelvolumen zu bewirken, und zwar auch dann, wenn einer der beiden Druckmittelkreise bei der Vorwärtsfahrt ausfällt.
Die Erfindung besteht darin, daß bei der eingangs genannten Zweikrzisbremsanlage in an sich bekannter Weise der eine Radbremszylinder ein doppeltwirkender Zylinder und der andere ein Sacklochzylinder ist und daß der Sacklochzylinder mit Druckmittel aus einem durch Fußkraft betätigten Hauptzylinder beaufschlagt wird, wobei der Kolben des Sacklochzylinders bei Vorwärtsbewegung des Fahrzeuges eine Bremsbacke im Umlaufsinn der Bremstrommel betätigt, während der doppeltwirkende Zylinder mittels einer Hilfskraftpumpe beaufschlagt wird.
Zweckmäßigerweise wird der Druck im Pumpenkreislauf in an sich bekannter Weise durch den Druck des durch Fußkraft betätigten Hauptzylinders gesteuert.
Wenn die Rückzugfeder für die Backenenden, die dem Sacklochzylinder zugeordnet sind, stärker gehaltem wird als die andere Rückzugfeder, dann genügt zur Bremsbetätigung unter normalen Umständen das zur Steuerung des FElfskraftkreises benötigte Druckmittelvolumen, während bei Ausfall des Hilfskraftkreises nur so viel Druckmittelvolumen zu fördern ist, wie der Sacklochzylinder verbraucht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
1 ist der pedalbetäti-gte Hauptzylinder, 2 ein pumpenbetätigter Hauptzylinder, 3 und 4 sind die Backen, 5 und 6 die Rückzugfedern der Bremse. Der Hauptzylinder 1 wirkt über die Druckleitung 7 auf den Sacklochzylinder 8 und steuert den pumpenbetätigten Hauptzylinder 2, der mittels der Druckleitung 9 an den oppeltwirkenden Radbremszylinder 10 angeschlossen ist. Sämtliche Backenenden stützen sich hierbei gleitend an den Radbremszylindem 8 und 10 und/oder ihren Kolben 11, 12, 13 ab.
Die Feder 5 übt einen Zug auf die beiden Backen aus, der stärker ist als der der Feder 6. Bei Betätigung des Pedals des Hauptzylinders 1 baut sich in den Arbeitsräumen der Zylinder 8 und 10 ein Druck auf, der bei einer normalen Bremsung das Anlegen der Backen mittels der Kolben 12 und 13 an die Wand der Trommel bewirkt. Die Feder 5 gibt dank ihrer stärkeren Auslegung dem Druck des Hauptzylinders 1 nicht nach und hält den Kolben 11 in seiner Ausgangsstellung. Die Backe 3 wird im Sinn des Pfeiles von der Trommelwand mitgenommen, läuft auf und stützt sich am geschlossenen Ende des Zylinders 8 ab. Die Backe 4 wird vom Kolben 13 mit einfacher Bremswirkung an die Trommelwand angelegt.
Der gleiche Vorgang spielt sich ab, wenn der Druck in der Leitung 7 aus irgendeinem Grund ausbleibt. Der Hauptzylinder 1 ist in bekannter Weise so eingerichtet, daß bei Ausfall des hydraulischen Druckes die Steuervorrichtung für den Pumpendruck mit mechanischen Mitteln betrieben wird. Der Ausfall der Druckleitung 7 macht sich deshalb durch eine geringe Verlängerung des Pedalweges des Hauptzylinders 1. bemerkbar, und die Pumpenhilfskraft allein betätigt die Bremse mittels des doppeltwirkenden Radbremszylinders 10. , 5 Im Fall, daß der Druck in der Pumpenleitung 9 ausbleibt, wird der Sacklochzylinder 8 mit dem vom Hauptzylinder in der Leitung fi erzeugten Druck betätigt. Die Kolben 12 und 13 bleiben in ihrer Ausgangsstellung, der Kolben 11 überwindet die Kraft 1o der Feder 5, die Backe 4 wird angelegt und läuft auf, wobei sie sich am Zylinder 10 abstützt. Hierbei bleibt die Backe 3 unhetätigt. Die Bremswirkung ist kaum merkbar verringert, da die Backe 4 mit Servowirkung bremst. Es ergibt sich, daß nur ein kleines Druck- 15 mittelvolumen zur Betätigung der Bremse benötigt wird, zumal der Durchmesser des Radbremszylinders 8 gegenüber dem des Radbremszylinders 10 klein gehalten ist.
Die normale Betätigung bei Rückwärtsfahrt bewirkt 2o bei der Backe 4 die volle Servowirkung: Sie läuft auf und stützt sich am Zylinder 8 ab. Ein Ende der Backe 3 wird von der Feder 5 an den Zylinder 8 herangezogen und das andere vom Kolben 12 des Zylinders 10 an die Trommelwand angedrückt. Bei Ausfall 25 des Zylinders 10 drückt der Kolben 11 entgegen der Kraft der Feder 5 ein Ende der Backe 4 gegen die Trommelwand. Ihr anderes Ende wird von der Kraft der Feder 6 in Anlage am Zylinder 10 gehalten. Die Bremswirkung ist zwar gering, aber erfahrungsgemäß 3o für diesen Fall ausreichend.
Fällt bei der Rückwärtsfahrt dar Druck in der Druckmittelleitung 7 aus, dann bleibt dar Druck in der Druckmittelleitung 9 dank der Einrichtung des Hauptzylinders 1 erhalten und beide Backen 3 und 4 35 werden von den Kolben 12 und 13 an die Trommelwand angelegt. Die Backe 4 bremst dann: mit Servowirkung, wobei sie sich am Zylinder 8 abstützt. Die Backe 3 hat einfache Bremswirkung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Zweikreisbremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit Trommelbremsen mit je zwei durch Rückzugfedern in dis Bremslösestellung rückführbaren Bremsbacken und mit je zwei fest am Bremsschild angeordneten, einander gegenüberliegenden Radbremszylindern, von denen ,der eine dem einen Bremskreis und der andere dem anderen Bremskreis zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise der eine Radbremszylinder ein doppeltwirkender Zylinder (10) und der andere ein Sacklochzylinder (8) ist und daß der Sacklochzylinder (8) mit Druckmittel aus einem durch Fußkraft betätigten Hauptzylinder (1) beaufschlagt wird;. wobei der Kolben (11) des Sacklochzylinders (8) bei Vorwärtsbewegung des Fahrzeuges eine Bremsbacke im Umlaufsinne der Bremstrommel betätigt, während der doppeltwirkende Zylinder mittels einer Hilfskraftpumpe beaufsohlagt wird. z. Bremsanlage ausschließlich nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Pumpenkreislauf (9) in an sich bekannter Weise duxtrh den Druck des durch Fußkraft betätigten Hafpt zyhude,rs (1) gesteuert wird. 3. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Sacklochzylinder (8) zugeordnete Rückzugfeder (5) stärker vorgespannt ist als die dem doppeltwirkendan Zyhndär (110) zugeordnete Rückzugfeder (6).