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Koffer für Tonbandgeräte, Plattenspieler, Meßinstrumente od. dgl.
Die Erfindung betrifft einen Koffer für Tonbandgeräte, Plattenspieler, Meßinstrumente
od. dgl., bestehend aus einer Bodenschale, einer abnehmbaren Deckelschale und einer
Montageplatte für das Einbaugerät.
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Tonbandgeräte, Plattenspieler, Meßinstrumente u. dgl. werden vielfach
in Koffer eingebaut, um sie an beliebiger Stelle einsetzen zu können. Der Koffer
ist im wesentlichen nur Umhüllung und nimmt nicht an der Funktion des Gerätes teil.
Er soll das Gerät beim Transport schützen und seine bequeme Aufstellung ermöglichen.
Für diese Funktionen muß er hinreichend stabil sein. Außerdem wird ein ansprechendes
Äußeres verlangt. Immer steht aber die Forderung nach einem niedrigen Preis im Vordergrund,
da der Kofferpreis den Preis des gesamten Gerätes nicht zu sehr belasten darf.
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Die bisherigen Koffer bauen sich auf dem Bodenteil auf, der aus einer
Zarge, einer Bodenschale und einer Montageplatte besteht. Da bei allen Einbaugeräten
mit gelegentlichen Störungen zu rechnen ist, muß für eine leichte Zugänglichkeit
zu seinen Teilen gesorgt werden, die unter der Montageplatte liegen. Zarge und Montageplatte
werden gegeneinander verschraubt. Um ein Gerät nachsehen oder überholen zu können,
wird die Verschraubung der Montageplatte gelöst und diese zusammen mit dem Gerät
aus dem Bodenteil herausgehoben. Mit der Zarge des Bodenteils ist der Deckelteil
verbunden und zwar meistens derart, daß er an seiner Seite mit Riegelhaken in Beschlägen
der Zarge eingreift und an der gegenüberliegenden Kante mit einem Schloßteil versehen
ist, dessen Gegenstück ebenfalls an der Zarge befestigt ist. Zum Transport ist ferner
an der Zarge des Bodenteils ein Handgriff angebracht.
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Die Erfindung bringt eine grundsätzlich neue Bauform eines Koffers
für Einbaugeräte dadurch, daß die Konstruktion nicht mehr wie bisher auf dem Bodenteil,
sondern auf der Montageplatte aufgebaut wird. Sie wird zum bestimmenden Konstruktionselement.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Montageplatte zwischen Bodenschale
und Deckelschale angeordnet ist und sowohl die beiden Schalen als auch das Einbaugerät
trägt.
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Die Montageplatte ist mit der Bodenschale und der Deckelschale an
der dem Handgriff abgewandten Kante durch Riegelhaken verbunden und mit dem Handgriff
sowie mit einem Schloß zur Verriegelung des Deckels in der Schließstellung versehen.
Die Montageplatte bildet also mit dem Einbaugerät und dem Handgriff einen selbständigen
Bauteil, der durch Bodenschale und Deckelschale abgedeckt wird. Der Hauptvorteil
liegt in der sehr einfachen und daher billigen Fertigung. Zusammenbau und Zerlegung
sind einfach. Beschläge können praktisch in Fortfall kommen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Koffer in Ansicht, Fig. 2 den gleichen Koffer in seinen einzelnen
Teilen, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt
längs der Linie VI-VI der Fig. 2 und Fig. 5 eine Schloßausbildung.
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Der Koffer setzt sich zusammen aus zwei Schalen, der Bodenschale 1
und der Deckelschale 2, und der Montageplatte 3, die, wie die Ansicht der Fig. 1
und die Schnitte der Fig. 3 und 4 erkennen lassen, so angeordnet ist, daß sie zwischen
den Oberkanten der Bodenschale 1 und der Deckelschale 2 liegt. Sie ist also nicht,
wie es sonst bei ähnlichen Koffern der Fall ist, in den Rand der Bodenzarge eingelassen.
Sie ist ein selbständiges Konstruktionselement, das unabhängig von den beiden Teilen
bestückt werden kann. Sie ist der Teil, der die beiden Schalen verbindet, und zwar
bei diesem Ausführungsbeispiel praktisch ohne Beschläge, deren Herstellung und Montage
einen immerhin beträchtlichen Arbeits- und Kostenaufwand erfordern. Die drei Teile
können aus Kunststoff hergestellt und gegebenenfalls kaschiert werden. Bodenschale
und Deckel werden mit der Montageplatte verklammert. Zu diesem Zweck sind an die
Bodenschale 1 hakenartige Ansätze 4, 5 und an die Deckelschale 2 entsprechende Ansätze
6, 7 angesetzt, und zwar in gegenseitiger Versetzung. Der Abstand der Ansätze 6,
7 ist im Beispiel geringer als der Abstand
der Ansätze .4, 5. In
die Montageplatte 3 sind auf der Bodenseite Ausnehmungen 8, 9 und auf der Deckelseite
Ausnehmungen 10, 11 in gleicher Versetzung wie bei den Ansätzen 4 bis 7 angeordnet.
Die Ausnehmungen gehen schräg nach unten, durchdringen aber die Montageplatte 3
nicht, wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist: Irgendwelche Beschläge zur Verklammerung
der beiden Schalen an der Unterkante sind also nicht erforderlich.
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Für den Koffer ist ein Verschluß erforderlich, der verhindert, daß
die Schalen beim Transport aufklappen. Für den Deckel ist zu diesem Zweck ein Riegel
12 vorgesehen, der in einen Verschlußteil13 eingreift. Der Verschlußteil 13 ist
gegenüber der Montageplatte mittels der Feder 13' gelagert (Fig. 5). Für
die Bodenschale könnte man an sich eine ähnliche Verriegelung schaffen; es ist jedoch,
da der Boden nur gelegentlich abgehoben werden muß, einfacher, die Montageplatte
3 mit der Bodenschale 1 zu verschrauben. An diese sind zu diesem Zweck Ansätze 14,15
mit Gewinde angesetzt oder aasgearbeitet, und die Montageplatte 3 ist mit Bohrungen
16, 17 versehen, durch welche Halteschrauben 18 (Fig. 3) eingesetzt werden können.
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Der Koffer kann also in einfacher Weise zusammengebaut werden: Die
Ansätze 4, 5 der Bodenschale 1 werden in die Ausnehmungen 8, 9 der Montageplatte
3 eingesetzt, die Montageplatte wird verschwenkt, so daß sie sich auf die Außenkante
der Bodenschale l legt, und die Schrauben 18 werden eingeschraubt. Das ist die ganze
Arbeit, die erforderlich ist, um Montageplatte 3 und Bodenschale 1 miteinander zu
verbinden.
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Ähnlich einfach ist die Verbindung der Deckelschale 2 mit der Montageplatte
3. Es werden die Ansätze 6, 7 in die Ausnehmungen 10, 11 der Montageplatte
eingesetzt, und die Deckelschale 2 wird herumgeklappt. Hierbei schnappt der Riegel
12 in den Verschlußteil13 ein.
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Die Montageplatte 3 hat noch eine weitere wichtige Funktion insofern,
als an ihr der Handgriff 19 befestigt ist, so daß das Gewicht des Gerätes nicht
mehr wie bisher von der Zarge, sondern von der steifen Montageplatte 3 aufgenommen
wird. Die Herstellung wird besonders einfach, wenn man den Handgriff mit der Montageplatte
aus einem Stück herstellt. Diese Ausbildung ist bei einer aus einer Kunststoffplatte
bestehenden Montageplatte angebracht, bei deren Herstellung man den Handgriff anformen
kann. Sollte der Handgriff wegen seiner geringen Dicke beim Tragen in die Handfläche
einschneiden, so kann man ihn mit einer Umhüllung 20 versehen, etwa aus Schaumstoff,
der mit Folie umkleidet ist (Fig. 3 und 4). Um etwaige kleine Verziehungen der Schalenkanten
zu verdecken und dem Koffer ein gefälliges Aussehen zu geben, kann es zweckmäßig
sein, die Kanten mit Kedem 21, 22 zu umkleiden. Auch die Kanten der Montageplatte
3 können mit einem Keder 23 eingefaßt werden.
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Um das Einbaugerät frei zu legen, wird die Deckelschale 2 abgenommen.
Nach Lösen der Halteschrauben 18 kann die Montageplatte mit dem Einbaugerät herausgehoben
werden, ohne daß es irgendwelcher weiterer Arbeitsgänge bedarf.