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Abscherklassierer Die Erfindung betrifft einen Abscherklassierer mit
einem zylindrisch gekrümmten Abscherboden und tangential angeordneter Trübezuführung,
bei dem man auch bei längerem Betrieb eine gleichmäßige Trennkorngröße erhält.
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Beim Sieben abrasiven Materials haben die der Aufgabevorrichtung zugewandten
Seiten der Stäbe einen größeren Verschleiß als die der Abzugsvorrichtung des Abscherbodens
zugekehrten Seiten, so daß nach einiger Zeit auf ein feineres Trennkorn abgesiebt
wird. Zur Behebung dieser Schwierigkeit wurde bereits (vgl. niederländische Patentschrift
Nr. 80 683) der Vorschlag gemacht, die Richtung des Gutstroms über den Abscherboden
periodisch umzukehren. Zur Durchführung dieser Maßnahme wurden schon mehrere Vorrichtungen
vorgeschlagen, bei denen im Prinzip der eintrittsseitige und der austrittsseitige
Teil des Abscherbodens periodisch ihren Platz wechseln. Hierfür muß zeitweise der
Zustrom von Aufgabegut unterbrochen werden. Dabei tritt jedoch noch immer die Schwierigkeit
eines einigermaßen unregelmäßigen Verlaufs der Trennkorngröße auf, die nach jeder
Umkehrung des Abscherbodens von einem bestimmten Maximalwert an allmählich abnimmt,
um gleich nach erneuter Umkehrung wieder nahezu den Ausgangswert zu erreichen.
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Diese oben erwähnten Nachteile werden dadurch beseitigt, daß ein Abscherklassierer
mit zylindrisch ;ekrümmtem Abscherboden und einer tangential zu diesem gerichteten
Trübezuführung sowie Vorrichtungen zum Auffangen und Austragen der getrennten Fraktionen
so ausgebildet wird, daß der Abscherboden als geschlossener Zylinder ausgebildet
ist, der um seine vorzugsweise waagerechte Drehachse rotiert, und daß die im Innern
dieses zylindrischen Abscherbodens angeordnete Aufgabevorrichtung zwei symmetrisch
angeordnete, voneinander weggerichtete Düsen an einem Verteilungsstück aufweist.
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Während man bei den bekannten Siebvorrichtungen, die periodisch gekippt
werden, so daß ihre ein-und austrittsseitigen Teile den Platz wechseln, noch auf
die Schwierigkeit stößt, daß der einseitige Verschleiß vom Beginn bis zum Ende des
Abscherbodens abnimmt, hat man in diesem Fall den Vorteil eines gleichmäßigen Verschleißes,
da jeder Stab der Reihe nach vor die Zufuhröffnung zu liegen kommt.
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Vorzugsweise ist die Rotationsgeschwindigkeit der Trommel derart gewählt,
daß der Unterschied zwischen der Aufgabegeschwindigkeit des Guts und der Umfangsgeschwindigkeit
des Abscherbodens der erforderlichen Mindestgeschwindigkeit des Gutstroms über dem
Abscherboden gleichkommt. Diese Forderung bezieht sich im wesentlichen auf den Abschnitt
des Abscherbodens, bei dem die Richtung des Gutstroms der Rotationsrichtung des
Abscherbodens entspricht. Der Abscherboden wird daher vorzugsweise sehr langsam
gedreht. Es genügt, wenn ein Punkt des Zylinders von der Aufgabestelle zum Wirkungsbereich
der in entgegengesetzter Richtung geführten Schicht den Kreisbogen in der Zeit beschreibt,
die bei einem stationär aufgestellten Stabsieb zwischen zwei Zeitpunkten abläuft,
in denen das Sieb bzw. der Gutstrom umgekehrt wird. Der Abscherboden kann auch intermittierend
rotieren.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mündet die Aufgabevorrichtung
der Suspension auf dem niedrigsten Teil des Zylinders und befindet sich die Auffangvorrichtung
für die überlauffraktionen über genannter Aufgabevorrichtung. Dabei ist es möglich,
die Aufgabegeschwindigkeit der Suspension derart zu wählen, daß die überlauffraktionen
an über der horizontalen Ebene durch die Zylinderachse liegenden Stellen sich vom
Abscherboden lösen und in die gemeinsame Auffangvorrichtung fließen. Es ist jedoch
auch möglich, daß die Aufgabegeschwindigkeit so groß ist, daß die Überlauffraktionen
auf dem höchstliegenden Teil des Zylinders gegeneinanderstoßen und dann zusammen
in die Auffangvorrichtung hinunterstürzen.
Die Erfindung wird in
Form eines Beispiels an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Senkrechtschnitt
einer Ausführungsform nach der Linie I-1 in Fig. 2, Fig. 2 einen Senkrechtschnitt
nach der Linie 11-I1 in Fig. 1, Fig. 3 schematisch einen vertikalen Schnitt durch
eine andere Ausführungsform nach der Linie 111-11i in Fig. 4, Fig.4 schematisch
einen vertikalen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 schematisch einen
senkrechten Längsschnitt durch einen Zylinder mit waagerechter Drehachse sowie Abzugsmittel
für die überlauffraktion, Fig.6 in größerem Maßstab einen Einzelteil der Abzugsmittel
nach Fig. 5, Fig. 7 eine Vorderansicht eines Teils des Zylinders mit den Abzugsmitteln
nach Fig. 5.
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In einem Gehäuse 1, das aus einem Unterteil 2 mit Abfuhrleitung
3 und einer mit Bolzen am Unterteil befestigten Haube 4 besteht, ist
ein Zylinder 5 aufgestellt, gebildet durch in einer Halterung 15 angebrachte,
gemäß den Erzeugenden dieses Zylinders 5
angeordnete Stäbe 6. Der Zylinder
5 ist zwischen einigen Führungsrollen 7 drehbar gelagert, wobei eine
der Rollen mittels eines Motors 8 mit Zwischenschaltung eines in einem Kasten
9 angebrachten Reduktionsgetriebes angetrieben wird. Hierbei kann der Zylinder
5 mit konstanter Geschwindigkeit drehen. Es liegt jedoch auch die Möglichkeit
vor, das Reduktionsgetriebe mit einem Antrieb zu versehen, wie dieser z. B. bei
Zählwerken von Gas-, Elektrizitäts-und Wassermessern bekannt ist, wobei nach einer
vollständigen Umdrehung eines Rades ein folgendes Rad zwangsweise nur teilweise
rotiert, wodurch die Drehung des Zylinders 5 intermittierend stattfindet (s. auch
z. B. die in Fig. 6 und 7 dargestellte übertragung). über dem unteren Teil des Zylinders
5 befindet sich eine Aufgabevorrichtung 10, welche aus einem Zuleitungsrohr
11 besteht, das mittels Zwischenstücke 12 mit dem Verteilungsstück
13 verbunden ist. Das Verteilungsstück ist mit zwei spaltförmigen Düsen
13' versehen, die derart ausgebildet sind, daß die aus den Düsen herausspritzende
Suspension als eine Schicht im wesentlichen in einer Richtung, tangential auf die
Innenseite des durch die Stäbe 6 gebildeten Zylinders aufgegeben wird. Eine Austragsvorrichtung
14 für die überlauffraktion ist über der Aufgabevorrichtung 10 in
solcher Höhe innerhalb des Zylinders 5 angebracht, daß das mit einer für
das Trenngut im voraus bestimmten Aufgabegeschwindigkeit aufgegebene Gut beim Verlassen
des Abscherbodens in die Austragsvorrichtung fällt. Vorzugsweise neigt sich der
Boden der Austragsvorrichtung 14. Auf Wunsch ist über dem höchsten Punkt
des Zylinders 5 eine Brauseleitung 17 (in Fig. 2 mit gestrichelten
Linien angegeben) anzubringen.
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Der Abscherklassierer arbeitet folgendermaßen: Die durch die Aufgabevorrichtung
10 zugeführte Suspension wird durch die Spalten 13' als zwei schichtförmige
Teilströme mit einer im voraus bestimmten Geschwindigkeit, die in erster Linie durch
die Konzentration und Viskosität der Suspension bedingt wird, tangential auf die
Konkavseite des Abscherbodens gespritzt. Falls sich der Zylinder 5 ständig
dreht, hat man bei der Bestimmung der Aufgabegeschwindigkeit auch die Umfangsgeschwindigkeit
des Abscherbodens zu berücksichtigen. Im Teil mit gleieher Bewegungsrichtung soll
der Unterschied zwischen der Aufgabegeschwindigkeit und der Rotationsgeschwindigkeit
so groß sein, daß bei diesem Geschwindigkeitsunterschied dennoch auf ein Trennkorn
gesiebt werden kann, dessen Maximalabmessung die Größenordnung der halben Spaltbreite
aufweist. Je nach der Aufgabegeschwindigkeit werden sich die Lberlauffraktionen
entweder im oberen Teil des Zylinders 5 vom Abscherboden lösen und in die Austragsvorrichtung
hinunterstürzen oder in der Nähe des höchsten Punktes des Zylinders aufeinanderprallen.
Die Durchfallfraktion wird durch die Leitung 3 abgeführt. Die hier beschriebene
Vorrichtung eignet sich insbesondere zum Absieben von Aufbereitungstrübe bei Autbereitungsanlagen
für Kohlen oder Erze oder zum Absieben von Zementbrei. In der Ausführungsform gemäß
Fig.3 und 4. wo entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern wie in Fig. 1 und
2 angegeben sind, befindet sich die Aufgabevorrichtung 10 im oberen Teil
des Zylinders 5. Diese Aufstellungsweise zeigt den Vorteil, daß eine geringe
Aufgabegeschwindigkeit genügt, weil man in diesem Fall keinen Höhenunterschied zu
überwinden braucht. Zur Entfernung der überlauffraktion ist der Zylinder
5 mit seiner Drehachse unter einem geringen Winkel mit der waagerechten Ebene
aufgestellt, und das eine Ende des Zvlinders 5 ist mit einem konischen Rand
18 versehen. Der Nachteil dieser Vorrichtung ist, daß infolge der auf die
Teilchen und die Flüssigkeit wirkenden Schwerkraft eine geringe Abweichung der Suspensionsschicht
von der ursprünglich senkrecht zu den Erzeugenden stehenden Aufgaberichtung zu erwarten
ist. Zur Beseitigung dieser Schwierigkeit ist in der in Fig. 5 bis 7 schematisch
dargestellten Ausführungsform die Drehachse des Zylinders 5
wiederum waagerecht
aufgestellt und über dem unteren Teil des Zylinders eine Vorrichtung 19 angebracht,
damit die nicht durch den Abscherboden durchgelassenen Festteilchen über den Rand
18 geschoben werden können. Diese Vorrichtung kann dann zugleich zur Reinigung
der Spalten zwischen den Stäben 6 dienen und kann z. B. aus einer beweglichen Bürste
bestehen, deren Haare bei der Bewegung in die Spalten ragen und sich aufwärts bewegen.
Die Bewegung der Bürste kann dann zugleich mit der Bewegung des Zylinders 5 gekuppelt
sein. Nach den Fig. 5 bis 7 ist die Bürste 20 an einer in runden öffnungen
in Scheiben 21 drehbaren Achse 36 befestigt. Die Achse 36 ist mit der Bürste
fest verbunden. Die Scheiben 21 sind mittels eines (nicht eingezeichneten)
Antriebs um eine zwischen zwei Lagern 22 gelagerte Achse 31 drehbar angeordnet.
Wie sich aus Fig. 5 ergibt, führt die Bürste bei jeder Umdrehung der Scheiben 21
eine fegende Bewegung aus, wobei die Bürstenhaare 35 sich parallel zu den
Stäben 6 in den Spalten bewegen und dabei zugleich die in den Spalten befindlichen
Festteilchen vor sich her und empordrücken.
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Auf der Achse 31 ist ein konisches Zahnrad 23 befestigt, das mittels
eines konischen Zahnrades 24,
einer Achse 32 und konischer Zahnräder
25 und 26
und einer Achse 33 eine Scheibe 27 rotieren
läßt. Auf der Scheibe 27 befindet sich ein vorspringender Nocken
28, der bei jeder Rotation mit einem der Zähne eines auf einer Scheibe 30
befindlichen Zahnkranzes 29 zum Eingriff gelangt. Dieser ist auf einer Achse
34 angebracht, auf der eine der Zylinderrollen 7 des Zylinders
5 befestigt ist.
Eine am Zahnkranz 29 entlanggleitende
Sperrklinke 37 verhindert das Zurückdrehen der Scheibe 30.
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Die oben beschriebene Vorrichtung ist nur ein Beispiel der Möglichkeiten,
welche es zur Reinigung des Abscherbodens durch eine am unteren Teil des Zylinders
wirksame Reinigungsvorrichtung gibt, und bezeichnet nur die Art und Weise, wie die
Bewegung dieser Vorrichtung mit der Rotation des Zylinders koordiniert ist.
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In diesem Zusammenhang sei weiter noch bemerkt, daß bei der bekannten,
in der USA.-Patentschrift Nr. 2 743 951 beschriebenen Vorrichtung keine Reinigungsvorrichtung
für den unteren Teil der Siebtrommel angewandt wird, weil die überlauffraktion selber
zur Reinigung der Sieboberfläche dienen muß.