DE1142382B - Bremseinrichtung, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge mit einer elektrodynamischen Brems-einrichtung, einer indirekt und einer direkt wirkenden Druckluftbremseinrichtung - Google Patents

Bremseinrichtung, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge mit einer elektrodynamischen Brems-einrichtung, einer indirekt und einer direkt wirkenden Druckluftbremseinrichtung

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DE1142382B DEW24315A DEW0024315A DE1142382B DE 1142382 B DE1142382 B DE 1142382B DE W24315 A DEW24315 A DE W24315A DE W0024315 A DEW0024315 A DE W0024315A DE 1142382 B DE1142382 B DE 1142382B
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    • B60T13/10Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release
    • B60T13/24Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release the fluid being gaseous
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Description

  • Bremseinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit einer elektrodynamischen Bremseinrichtung, einer indirekt und einer direkt wirkenden Druckluftbremseinrichtung Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit einer elektrodynamischen Bremseinrichtung, einer indirekt und einer direkt wirkenden Druckluftbremseinrichtung, die unabhängig voneinander betätigbar sind.
  • Unter elektrodynamischen Bremsen versteht man beispielsweise die Umpolung des elektrischen Antriebmotors, so daß dieser von der fahrenden Lokomotive als Generator betrieben und der gelieferte Strom in an sich bekannter Weise vernichtet wird, derart, daß ein Bremsen der Antriebsräder erfolgt. Da diese Art einer Bremseinrichtung nur bei fahrender Lokomotive wirksam werden kann, wird sie als elektrodynamische Bremse bezeichnet. Weiterhin sind derartige Lokomotiven mit einem selbstregelnden Führerbremsventil zur pneumatischen Betätigung der Lokomotiv- und Zugbremsen und einem direkten Führerbremsventil, mit welchem nur die pneumatische Bremse der Lokomotive betätigt wird, ausgerüstet.
  • Bei-. den üblichen Bremseinrichtungen dieser Art besteht die Gefahr, daß nach Einschaltung der elektrodynamischen Bremse die pneumatische zusätzlich betätigt wird und dabei die Bremskräfte an der Lokomotive zu groß werden, so daß eine überbremsung der Lokomotive eintritt.
  • Es ist eine Bremseinrichtung für Eisenbahnen be- kannt, bei der eine elektrodynamische Bremse derart mit einer Druckluftbremse verbunden ist, daß in der Bremsstellung des Führerbremsventils die Druckluftbremse selbsttätig einsetzt, wenn die Bremsstromstärke auf einen bestimmten Wert gesunken ist, dabei wird der Bremszylinderdruck von einem Steuerorgan geregelt, welches vom Bremszylinderdruck und von der Bremsstromstärke derart beeinflußt wird, daß die elektrodynamische und die Druckluftbremswirkung einander umgekehrt proportional sind.
  • Es ist ferner eine Bremseinrichtung bekanntgeworden, welche aus einer Vereinigung einer selbsttätigen oder indirekt wirkenden Bremse für die Lokomotive und den Wagenzug und einer nur auf die Lokomotive beschränkten zusätzlichen Bremse besteht. Dabei erfolgt die Betätigung der indirekt wirkenden Bremse des Zugverbandes mit Hilfe einer durch den Druck in einem Ausgleichsbehälter bzw. Steuerbehälter beaufschlagten Ventileinrichtung. Diese Bremseinrichtungen haben den Nachteil, daß die angehängten Wagen bei Betätigung der elektrodynamischen Bremse der Lokomotive mit einem zu niedrigen Druck gegenüber der Lokomotive abgebremst werden, so daß ein Aufschieben der Wagen erfolgt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile durch einfache und auch betriebssichere Mittel zu beseitigen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beim Betätigen der elektrodynamischen und/oder der direkt wirkenden Bremseinrichtung die indirekt wirkende Bremse für das Triebfahrzeug durch Beaufschlagen eines Umschaltventils lösbar ist.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäße Bremseinrichtung teilweise im Schnitt und Fig. la die rechte Seite der geschnittenen Einrichtung nach Fig. 1.
  • Ein an sich bekanntes selbstregelndes Führerbremsventil 1 wird zum gleichzeitigen Betätigen der Lokomotiv- und Zugbremsen verwendet, während ein ebenfalls an sich bekanntes Führerbremsventil 2 für die direkt wirkende nur zur Betätigung der Lokomotivbremsen dient. Ein Bremssteuerventil 3 ist mit den Führerbremsventilen verbunden und arbeitet mit einer ein Schnellöseventil 4 und ein Umschaltventil 5 umfassenden pneumatischen Verriegelungseinrichtung zusammen, deren Aufbau nachfolgend eingehend erläutert wird.
  • Das an sich bekannte selbstregelnde Führerbremsventil 1 verbindet beim Verstellen des Handhebels 6 in die »Fahrtstellung« einen Hauptluftbehälter 7 mit einem Ausgleichsbehälter 8 derart, daß letzterer auf eine vorbestimmte Regeldruckhöhe aufgefüllt wird. Beim Verstellen des Handhebeis 6 in die Betriebsbremsstellung wird der Druck im Ausgleichsbehälter8 vollständig auf den einer Vollbremsung entsprechenden Druck vermindert, während beim Betätigen des Handhebels 6 in bestimmte dazwischenliegende Bremsstellungen, d. h. zwischen der Fahrtstellung und der Betriebsbremsstellung, der Druck im Ausgleichsbehälter8 nach Maßgabe der Handhebelstellung in gewünschter Weise verändert wird, so daß beispielsweise die Bremsen allmählich gelöst oder angelegt werden. Das Führerbremsvontil 1 enthält ferner ein nicht näher dargestelltes Relais- oder Ausgleichsventil, durch das die vom Lokomotivführer veranlaßte Druckänderung im Ausgleichsbehälter 8 auf die Hauptluftleitung 9 übertragen wird, so daß in Normalbetrieb in an sich bekannter Weise die Lokomotiv- und Wagenbremsen mit Hilfe der Höhe des Hauptleitungsdruckes 9 regelbar sind. Beim Verstellen des Handhebels 6 in eine Füllstoß- oder Schnellösestellung wird die Luftzufuhr zum Ausgleichsbehälter 8 freigegeben, so daß der Druck schnell ansteigt und über das nicht dargestellte Relaisventil einen schnellen Anstieg des Hauptleitungsdruckes 9 verursacht, wodurch die Bremssteuerventile für Lokomotiven und Wagen ein vollständiges Lösen der Bremsen bewirken. Vorteilhafterweise ist das Führerbremsventil 1 mit einer zum Umschaltventil 5 führenden Leitung 10 versehen, welche lediglich in der Schnellösestellung des Handhebels 6 mit Druckluft vorn Hauptbehälter 7 beaufschlagt wird.
  • Das über eine Leitung 14 an dem Hauptbehälter 7 angeschlossene, an sich bekannte direkte Führerbremsventil 2 ist mit einer Bremsleitung 12 und einer Steuerleitung 13 verbunden, die in der » Fahrtstellung« des Handhebels 11 ständig mit der Atmosphäre in Verbindung stehen. Die Steuerleitung 13 bleibt bei horizontaler Bewegung des Handhebels 11 ständig mit der Atmosphäre verbunden, während durch Niederdrücken des Handhebels ein Beaufschlagen der Steuerleitung 13 mit Druckluft aus dem Hauptbehälter 7 bewirkt wird.
  • Das Bremssteuerventil 3, welches ein Füllventil 17 und ein Dreidruckventil 16 enthält, ist mit seinem vorzugsweise geteilten Gehäuse 15 an einem Rohrträger 18 befestigt. In diesen Rohrträger 18 münden eine Abzweigung der Hauptluftleitung 9, eine von einem Steuerbehälter 20 kommende Leitung 19, eine mit einem Hilfsluftbehälter 22 verbundene Leitung 21 sowie eine Leitung 25, die an einem Doppelrückschlagventil 26 angeschlossen ist. In dem Dreidrucksteuerventil 16 sind zwei miteinander in Wirkverbindung stehende Mernbrankolben 27 und 28 koaxial angeordnet. Eine Kammer 29 unterhalb des größeren Membrankolbens 27 ist über Leitungen 30 und 19 ständig mit dem Steuerbehälter 20 verbunden, während eine Kammer 31 oberhalb des Membrankolbens 27 über eine Leitung 32 ständig mit der 1 Hauptluftleitung 9 in Verbindung steht. Die beiden Membrankolben 27 und 28 stehen über einen im Gehäuseteil 34 dichtend und schiebbar geführten Stößel 33 in Verbindung. Eine Kammer 35 unterhalb des kleineren Membrankolbens 28 steht ständig mit der Atmosphäre in Verbindung, während an eine Kammer 36 oberhalb des Kolbens 28 eine Leitung 37 angeschlossen ist, die in der Normalstellung des Umschaltventils 5 über eine Leitung 78 mit einer Leitung 23 verbunden ist. Mit dem Membrankolben 28 ist ein dichtend und verschiebbar in einer Bohrung 39 geführter Ventilstößel 38 fest verbunden. Die von dem Ventilstößel 38 gebildete ringförmige Kammer 40 steht mit der Leitung 37 in Verbindung, während eine Stichbohrung 41. ständig mit einer Aussparung 42 im Ventilstößel 38 verbunden ist, wobei die Aussparung 42 über eine Bremszylinderlöseleitung 43, die eine Drossel 44 enthält, ständig zur Atmosphäre hin geöffnet ist. Ein vom Ventilstößel 38 zu betätigender Ventilteller 45 überwacht die Verbindung zwischen der Kammer 40 und einer über eine Leitung 47, eine Drossel 48, Leitungen 49 und 21 an den Hilfsluftbehälter22 angeschlossenen Kammer46. Der Ventilteller 45 wird durch einen unter der Spannung einer Feder 52 stehenden Kolben 50 in seiner gezeichneten Normalstellung auf seinen Sitz gedrückt. Das Füllventil 17 enthält einen Membrankolben 53, der einerseits vom Druck in einer Kammer 54 und andererseits von einer vorgespannten Feder 55 beaufschlagt ist. Eine Kammer 56 unterhalb des Meinbrankolbens 53 ist ständig mit der Atmosphäre verbunden. Ein mit dem Membrankolben 53 fest verbundener Ventilstößel 57, der in einer Bohrung 58 dichtend und gleitend geführt ist. trägt eine ringförtnige Aussparung 88, die in der dargestellten Stellung eine Leitung 89 mit der Leitung 30 verbindet. Ein im Schnellöseventil 4 angeordneter Meinbrankolben 59, dessen obere Kammer 60 ständig über die Leitung 32 mit der Hauptluftleitung 9 und dessen untere Kammer 61 ständig über eine Leitung 62 mit dem Umschaltventil 5 verbunden ist, trägt einen fest mit ihm verbundenen Ventilstößel 63. Im Ventilstößel 63 ist eine Bohrung 64 zum unteren Ende des Stößels angeordnet, das somit vom in der Kammer 61 herrschenden Druck beaufschlagt wird. Sind die auf den Membrankolben 59 wirkenden Drücke in den Kammern 60 und 61 gleich, dann drückt eine Feder 65 den Membrankolben 59 in die dargestellte Stellung, so daß eine am Ventilstößel 63 angeordnete ringförrnige Aussparung 66 mit einer ins Freie füh- renden Entlüftungsdrossel 67 verbunden ist.
  • Das Umschaltventil 5 enthält einen Membrankolben 68, der auf seiner oberen Seite von einer in einer Kammer 70 befindlichen Feder 69 beaufschlagt ist. Die Kammer 70 ist vorzugsweise über die Leitung 10 mit dem selbstregelnden Führerbremsventil 1 verbunden. Die untere Seite des Membrankolbens 68 wird von dem Druck in einer Kammer 71 beaufschlagt, der durch eine Bohrung 74 in einem mit dem Membrankolben 68 fest verbundenen Ventilstößel 72, Leitungen 73 und 25 von dem Doppelrückschlagventil 26 her eingespeist wird. Der Ventilstößel 72 trägt drei in bestimmtem Abstand voneinander angeordnete ringförmige Aussparungen 75, 76 und 77, die in bekannter Weise durch Ringdichtungen gegeneinander abgedichtet sind. In der dargestellten Normalstellung ist die Leitung 37 vom Dreidrucksteuerventil über die Aussparung 75 mit den Leitungen 78 und 23 verbunden, während die Aussparung 76 lediglich mit einer Entlüftungsdrossel 79 und die Aussparung 77 nur mit der Leitung 62 zum Schnellöseventil in Verbindung steht.
  • Die an das Doppelrückschlagventil 26 angeschlossene Leitung 25 wird entweder durch eine Leitung 80 oder die Steuerleituna 13 mit Druckluft beaufschlagt bzw. entlüftet, wenn beide Leitungen 13 und 80 entlüftet sind. Die Leitung 80 wird durch ein von der elektrodynamischen Bremseinrichtung betätigtes Magnetventil 82 bei Erregung des Magneten mit Druckluft beaufschlagt. Ist die elektrodynamische Bremse nicht eingeschaltet, so ist die Leitung 80 über eine Entlüftungsleitung 83 entlüftet.
  • Ein mit der Bremszylinderleitung 85 verbundenes Doppelrückschlagventil 84 verbindet entweder die Leitung 23 oder die Leitung 12 mit dem Bremszylinder 86, je nachdem, in welcher der beiden Leitungen 12 oder 23 der höhere Druck herrscht.
  • Die Wirkungsweise der beschriebenen Bremseinrichtung ist wie folgt: Es sei angenommen, die erfindungsgemäße Bremseinrichtung enthalte keine Druckluft, dann befinden sich alle Teile in der dargestellten Lage.
  • Zum Auffüllen der Einrichtung bleibt der Handhebel 11 des Führerbremsventils 2 für die direkt wirkende Bremse in seiner Lösestellung, in der die Leitungen 12 und 13 mit der Atmosphäre in Verbindung stehen. Der Hauptluftbehälter 7 wird in bekannter Weise mit Druckluft aufgefüllt, während der Handhebel 6 des selbstregelnden Führerbremsventils 1 in seine Fahrtstellung gebracht ist, so daß in üblicher Weise die Hauptluftleitung 9 mit der vorbestimmten Regeldruckhöhe beaufschlagt wird. Gleichzeitig wird der Hilfsluftbehälter 22 von der Hauptluftleitung 9 über die Leitung 32, eine Drossel 91, ein Rückschlagventil 92, die Leitungen 49 und 21 mit dem gleichen Druck aufgefüllt.
  • Weiterhin strömt Druckluft von der Leitung 49 über eine Drossel 93 und hebt ein unter der Spannung einer Feder 95 stehendes Rückschlagventil 94 von seinem Sitz ab, so daß über die Leitungen 30 und 19 der Steuerbehälter 20 mit seinem vorbestimmten Druck, der geringer ist als der Hilfsbehälterdruck 22, aufgefüllt wird. Danach drückt die Feder 95 das Rückschlagventil 94 auf seinen Sitz zurück. Das Auffüllen des Steuerbehälters 20 auf seinen vollen Druck geschieht nun relativ langsam von der Hauptluftleitung9 aus über die Leitung 32, eine Drossel 90, die Leitung 89, die Aussparung 88 des in Füllstellung stehenden Ventilstößels 57 in die Leitung 30. Damit ist die Gefahr einer überladung des Steuerbehälters 20 weitgehend ausgeschaltet. Gleichzeitig strömt Druckluft von der Hauptluftleitung9 über die Leitungen 32 in die Kammer 31 des Dreidrucksteuerventils 16 und in die Kammer 60 des Schnellöseventils 4.
  • Zum Bremsenanlegen bei der Lokomotive und den angehängten Wagen wird der Handhebel 6 des selbstregelnden Führerbremsventils 1 in Richtung auf die Betriebsbremsstellung gedreht, so daß der Druck in der Hauptluftleitung 9 in üblicher Weise vermindert wird. Diese Drucksenkung, die ebenfalls in der Kammer 31 des Dreidrucksteuerventils 16 wirksam ist, bewegt den Membrankolben 27 und damit auch den Ventilstößel 38 nach oben, so daß die Bohrung 41 durch den Ventilteller 45 abgeschlossen wird. Bei weiterer Aufwärtsbewegung des Ventilstößels 38 wird der Ventiltefler 45 entgegen der Kraft der Feder 52 von seinem Sitz abgehoben, derart, daß die Leitung 47 mit der Leitung 37 verbunden wird, wodurch Druckluft entsprechend der Drucksenkung in der Kammer 31 vom Hilfsluftbehälter 22 in den Bremszylinder 86 strömen kann. Gleichzeitig strömt Druckluft auch in die Kammer 54 des Füllventils 17 und verschiebt bei Erreichen eines vorbestimmten Druckes, z. B. 0,15 Kp/CM2, den Membrankolben 53 entgegen der Kraft der Feder 55 nach unten, so daß die Leitung 89 gegenüber der Leitung 30 abgeschlossen wird. Der in der Kammer 36 des Dreidrucksteuerventils 16 eingespeiste Bremszylinderdruck bewirkt in an sich bekannter Weise die Abschlußstellung des Dreidrucksteuerventils 16, in der zwar die Leitung 47 von der Leitung 37 abgesperrt ist, aber der Ventilstößel 38 immer noch dichtend auf dem Ventilteller 45 aufliegt.
  • Zum abgestuften Lösen der indirekt wirkenden Bremse wird der Handhebel 6 so weit in die Fahrtstellung zurückgeführt, wie es der gewünschte Lösungsgrad erfordert. Damit wird die Hauptluftleitung9 wieder mit einem entsprechenden Druck beaufschlagt, wodurch die Membrankolben27und28 den Ventilstößel 38 in seine Bremslösestellung be- wegen, in der die Druckluft aus dem Bremszylinder 86 über das Doppelrückschlagventil 84, die Leitung 23, die Aussparung 75 des Umschaltventils 5, die Leitung 37, die Bohrung 41 im Ventilstößel 38 des Dreidruckventils 16, über die Aussparung 42 und die Leitung 43 ins Freie entweicht.
  • Zum schnellen Lösen der Lokomotiv- und Wagenbremsen wird der Handhebel 6 des selbstregelnden Führerbremsventils 1 in die Füllstoß- oder Schnellösestellung gebracht. Dadurch wird die Hauptluftleitung 9 schnell auf ihren Betriebsdruck gebracht, während das Dreidruckventil 16 in seiner Bremslösestellung stehenbleibt und damit die vollständige Entlüftung des Bremszylinders 86 bewirkt.
  • Die von den Wagenbremsen unabhängige Betätigung der Lokomotivbremsen wird durch das Führerbremsventil 2 für die direkt wirkende Bremse eingeleitet. Durch horizontale Verschiebung des Hebels 11 in die Bremsstellung wird in die Leitung 12 Druckluft eingespeist, die der Stärke der gewünschten Abbremsung entspricht. Damit der eingespeiste Druck im Bremszylinder 86 zur Einwirkung kommen kann, muß er höher sein als ein etwa noch vorhandener Druck in der Leitung 23, da sonst das Doppelrückschlagventil 84 nicht umschaltet. Mit anderen Worten, die Lokomotivbremsen können unabhängig von den Wagenbremsen in jeder gewünschten Stärke betätigt werden, sofern die Wagenbremsen gelöst sind. Werden dagegen die Lokomotiv- und Wagenbremsen gleichzeitig vom selbstregelnden Führerbrernsventil 1 betätigt, dann können die Lokomotivbremsen durch das Führerbremsventil 2 für die direkt wirkende Bremse um jeden gewünschten Wert stärker beaufschlagt werden. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist die Ausbildung der Bremseinrichtung zum Beaufschlagen der Leitung 25 mit Druckluft. Dieses Beaufschlagen kann einmal dadurch erzielt werden, daß der Handhebel 11 des Führerbremsventils 2 für die direkt wirkende Bremse heruntergedrückt wird, so daß Druckluft vom Hauptbehälter 7 über die Leitung 13, das Doppelrückschlagventil 26 in die Leitung 25 eingespeist wird '. oder zum anderen dadurch, daß durch das Einschalten der elektrodynamischen Bremse der Magnet 82 erregt wird und ein Umschalten des mit dem Magneten verbundenen Ventils 81 bewirkt, so daß über dieses Ventil 81 Hauptbehälterluft 7 in die Leitung 80 und von dort über das Doppelrückschlagventil 26 in die Leitung 25 strömt. Von der Leitung 25 strömt die Druckluft über die Leitung 73, die Bohrung 74 im Ventilstößel 72 in die Kammer 71 des Umschaltventils 5 und bewegt den Membrankolben 68 entgegen dem Widerstand der Feder 69 nach oben. Durch diese Aufwärtsbewegung des Ventilstößels 72 wird die Leitung 37 von der Leitung 78 und damit von der Leitung 23 getrennt, gleichzeitig wird die Leitung 78 über die Aussparung 76 mit der Entlüftungsleitung 79 verbunden. Die mit dem Steuerbehälter 20 verbundene Leitung 30 wird über die Aussparung 77 an die Leitung 62 angeschlossen, so daß sich Steuerbehälterdruck in der Kammer 61 des Schnellöseventils 4 aufbauen kann. Wenn, wie es üblicherweise der Fall ist bei Anliegen der Bremsen in der Lokomotive und den Wagen, der Steuerbehälterdruck in der Kammer 61 zu diesem Zeitpunkt höher ist als der Hauptluftleitungsdruck in der Kammer 60, dann wird der Membrankolben 59 entgegen dem Widerstand der leicht vorgespannten Feder 65 nach oben bewegt. In dieser sogenannten Schnellösestellung ist die Leitung 62 über die Aussparung 66 des Ventilstößels 63 mit der Entlüftungsdrossel 67 verbunden. Damit wird der Steuerbehälterdruck 20 bis auf den vorhandenen Hauptluftleitungsdruck praktisch reduziert, so daß die Feder 65 das Schnellöseventi14 in seine Ausgangsstellung zurückführt, in der die Leitung 62 von der Entlüftungsdrossel 67 abgesperrt ist.
  • In der Zwischenzeit ist gleichfalls der Steuerbehälterdruck in der Kammer 29 des Dreidrucksteuerventils vermindert worden, so daß der Ventilstößel 38 nach unten bewegt und dadurch die Leitung 37 mit der Leitung 43 verbunden wird. Der Druck im Brernszylinder 86 bleibt von dieser Unisteuerung jedoch unbeeinflußt, weil die Leitung 37 durch das Umschaltventil 5 von der Leitung 78 getrennt ist. Da die Leitungen 78 und 23 über die Aussparung 76 des Ventilstößels 72 und die Leitung 79 entlüftet werden, bewirkt das Doppelrückschlagventil 84 eine Verminderung des Brernszylinderdruckes auf den Druck, der in der Leitung 1-2 herrscht. Mit anderen Worten, wird der Handhebel 11 des Führerbremsventils 2 für die direkt wirkende Bremse in der Fahrtstellung niedergedrückt, so wird die Leitung 12 und darnit auch der Bremszylinder 86 vollständig entlüftet. Wird dagegen der Handhebel 11 während des direkten Bremsens niedergedrückt, so wird der Bremszylinderdruck auf den in der Leitung 12 herrschenden Druck vermindert. Solange der Handhebel 11 des Führerbremsventils 2 für die direkt wirkende Bremse niedergedrückt ist oder solange die elektrodynamischen Bremsen eingeschaltet sind, bleibt der Ventilstößel 72 des Umschaltventils 5 in der schon beschriebenen sogenannten »Lösestellung«, in der die Steuerung der Lekomotivbremsen vom selbstregelnden Führerbreinsventil 1 unterbunden ist und der Steuerbehälter 20 in Verbindung mit der Leitung 62 steht. Wenn also durch Betätigen des selbstregelnden Führerbrernsventils 1 der Hauptluftleitungsdruck 9 stärker gesenkt wird, um eine stärkere Bremsung der angehängten Wagen zu bewirken, dann sorgt bei gleichzeitiger Einschaltung der elektrodynamischen Lokomotivbremse das Schnellöseventil 4 dafür, daß eine entsprechende Verminderung des Drucks im Steuerbehälter 20 erfolgt. Dadurch wird erreicht, daß beim Ausschalten der elektrodynamischen Bremse die Lokomotivbremsen nicht so stark angelegt werden wie die Bremsen der angekuppelten Wagen, da die i Lokomotivbremsen durch das Führerbremsventil 2 für die direkt wirkende Bremse mit jedem gewünschten Druck beaufschlagt werden können, so daß ein weiches Anlegen der Lokomotivbremsen gewährleistet ist.
  • Die Leitung 10 zwischen dem selbstregelnden Führerbremsventil 1 und dem Umschaltventil 5 ist als Sicherheitsmaßnahme gedacht und hat auf die einwandfreie Funktion der dargestellten Einrichtung keinen direkten Einfluß. Wie bereits beschrieben, ist die Leitung 10 normalerweise entlüftet und wird nur dann mit Hauptbehälterdruck beaufschlagt, wenn der Handhebel 6 in die Füllstoß- bzw. Schnellösestellung gebracht wird. Durch das Beaufschlagen der Kammer 70 im Umschaltventil 5 ist dafür gesorgt, daß bei Bruch der Feder 69 oder bei verstärkter, unvorhergesehener Reibung des Ventilstößels 72 dieser in seine dargestellte Normalstellung gedrückt wird; denn würde der Ventilstößel 72 in seiner oberen Stellung hängenbleiben, dann würde der Druck im Steuerbehälter 20 infolge der schon beschriebenen Wirkungsweise des Schnellöseventils 4 stets auf den Druck in der Hauptluftleitung 9 abgesenkt, wodurch die Bewegung des Dreidruckventils 16 in die sogenannte »Brernsstellung« unterbunden wird, so daß die indirekt wirkende Lokomotivbremse nicht im Einklang mit den Wagenbremsen wirkt. Um diesen Abbremsunterschied auszugleichen, müßte sich der Lokomotivführer der elektrodynamischen oder direktcn Bremse zur Bremsung der Lokomotive bedienen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE. 1. Bremseinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit einer elektrodynamischen Bremseinrichtung, einer indirekt und einer direkt wirkenden Druckluftbrernseinrichtung, die unabhängig voneinander betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß beim Betätigen der elektrodynamischen (81) und/oder der direkt wirkenden Brernseinrichtung (2) die indirekt wirkende Bremse (1) für das Triebfahrzeug durch Beaufschlagen eines Umschaltventils (5) lösbar ist.
  2. 2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkammer konstanten Drucks (29) im Dreidrucksteuerventil (3) zum Lösen der indirekt wirkenden Bremse des Triebfahrzeugs mit Hilfe eines Schnellbremsventils (4) auf einen etwa dem Druck in der Hauptluftleitung der indirekt wirkenden Bremse entsprechenden Druck zu entlüften ist und gleichzeitig die zu den Bremszylindern (86) führende Leitung (23) vorn Dreidrucksteuerventil absperrbar sowie mit der Atmosphäre verbindbar ist. 3. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkammer konstanten Drucks (29) über das Schnellöseventil (4) mit der Atmosphäre verbindbar ist, wobei das Schnelllöseventil mit Hilfe des Umstellventils (5) aus der Abschlußstellung in die Entlüftungsstellung umgesteuert wird. 4. Bremseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schnellöseventil (4) einen ständig vom Druck in der Hauptluftleitung (9) in Schließrichtung entgegen dem Druck in der Steuerkammer konstanten Drucks (29) beaufschlagten Steuerkolben (59) aufweist. 5. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen der Steuerkammer konstanten Drucks (29) und dem Schnellöseventil (4) in einer Normalstellung des Umstellvendls (5) unterbrochen und bei Betätigen der direkt wirkenden und/oder der dynamischen Bremse mit Hilfe des Umstellventils herstellbar ist, wobei das Umstellventil in der die Verbindung herstellenden Lage gleichzeitig auch die zu den Bremszylindern führende Leitung (23) von dem Dreidrucksteuerventil (3) absperrt und mit der Atmosphäre verbindet. 6. Bremseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steuerkolben (68) des Umstellventils (5) mit Druckluft entgegen der Wirkung einer annähernd konstanten Kraft (Feder 69) zum Herstellen der Verbindung zwischen der Steuerkammer konstanten Drucks (29) und dem Schnellöseventil beaufschlagbar ist. 7. Bremseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsteuern des Umstellventils durch Beaufschlagen des Steuerkolbens (68) mit Druckluft aus dem Hauptbehälter (7) der Bremseinrichtung bewirkt wird. 8. Brernseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch kennzeichnet, daß das Beaufschlagen des Steuerkolbens (68) des Umstellventils (5) mit Druckluft über ein am Bremsventil (2) der direkten Bremse angeordnetes Betätigungsventil erfolgt. 9. Brernseinrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8 für elektrisch angetriebene Eisenbahn-Triebfahrzeuge mit Einrichtungen für eine elektrisch gesteuerte elektrodynamische Widerstandsbremse, wobei die Antriebsmotoren als Stromerzeuger dienen, dadurch gekennzeichnet, daß das Beaufschlagen des Steuerkolbens (68) des Umstellventils (5) mit Druckluft über ein durch Einschalten der elektrischen Widerstandsbremse betätigtes Magnetventil (81) erfolgt. 10. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem am Bremsventil (2) der direkt wirkenden Bremse angeordneten Betätigungsventil und dem Magnetventil (81) und der von diesen Ventilen zum Umstellventil führenden gemeinsamen Leitung (25, 73) ein Doppelrückschlagventil (26) zum Absperren des nicht betätigten Ventils gegenüber dem Umstellventil angeordnet ist. 11. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (68) des Umstellventils (5) in der Lösestellung bzw. den Lösestellungen des Bremsventils (1) der indirekt wirkenden Bremse mit Druckluft in Richtung der annähernd konstanten Kraft (Feder 69) beaufschlagbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 530 901, 686 184, 800 173, 861855, 960 363.
DE1958W0024315 1957-10-30 1958-10-23 Bremseinrichtung, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge mit einer elektrodynamischen Brems-einrichtung, einer indirekt und einer direkt wirkenden Druckluftbremseinrichtung Expired DE1142382C2 (de)

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DE1142382C2 (de) 1973-01-11

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