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Intravenös anzuwendende Injektionsspritze Die Erfindung bezieht sich
auf eine intravenös anzuwendende Injektionsspritze. Zum intravenösen Einspritzen
von Medikamenten wird die Nadel der Injektionsspritze bis unter die Haut eingestochen.
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Dann wird die Vene mit der Nadel ertastet, und nachdem festgestellt
ist, daß die Spitze der Nadel in das Innere der Vene eingedrungen ist, erfolgt das
Einspritzen. Bisher gab es keine Methode, um genau zu prüfen, ob die Spitze der
Injektionsnadel die richtige Lage erreicht hatte oder nicht, außer indem der Kolben
der Injektionsspritze etwas herausgezogen wurde, sobald die Nadelspitze in die Vene
eingedrungen zu sein schien, so daß der Druck im Gehäuse der Spritze sich verminderte
und Blut in das Gehäuse einströmte. Es war notwendig, diesen Vorgang verschiedene
Male zu wiederholen. Infolgedessen wurde nicht nur etliche Zeit für die Injektion
benötigt, sondern dem Patienten wurden auch beachtliche Schmerzen zugefügt, abgesehen
davon, daß die Durchführung dieser Maßnahme eine gewisse Geschicklichkeit voraussetzte.
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Das Ziel der Erfindung ist darauf gerichtet, eine intravenös anwendbare
Injektionsspritze zu schaffen, mittels der sehr einfach festgestellt werden kann,
ob die Spitze der Injektionsnadel in die Vene eingedrungen ist und in dieser die
gewünschfe Lage erreicht hat.
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Ferner zielt die Erfindung darauf ab, eine zum intravenösen Einspntzen
verwendbare Injektionsspritze zu schaffen, bei der in das Gehäuse der Spritze automatisch
Blut einfließt, sobald die Spitze der Injektionsnadel in die Vene eingedrungen ist,
wodurch leicht erkannt werden kann, daß sich die Nadel in der gewünschten Lage befindet.
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Der Erfinder hatte zunächst vorgeschlagen, den Kolben einer Injektionsspritze
aus zwei Zylindern zu bilden, deren innerer loser, eine geschlossene Stirnfläche
aufweisender Zylinder beweglich in einem Arbeitszylinder mit offener Stirnseite
gelagert ist, der seinerseits in das Gehäuse der Injektionsspritze verschiebbar
eingesetzt ist. In dieser Injektionsspritze entsteht innerhalb des Kolbens ein luftdicht
abgeschlossener Raum, dessen Volumen durch die relative Lage von Arbeitszylinder
und losem Zylinder zueinander bestimmt ist, wobei der Druck in dem luftdicht abgeschlossenen
Raum umgekehrt proportional dem Volumen ist. Infolgedessen wird der Druck geringer,
wenn das Volumen des luftdicht abgeschlossenen Raumes wächst, und ist aus den relativen
Lagen von Arbeitszylinder und losem Zylinder zueinander zu erkennen.
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Wenn ein Medikament in diese zum intravenösen
Einspritzen verwendbare
Injektionsspritze eingesaugt ist und der Kolben nach dem Einführen der Nadelspitze
unter die Haut etwas herausgezogen wird, so wirkt auf den luftdicht abgeschlossenen
Raum im Kolben ein negativer Druck, und ein diesem entsprechender Unterdruck wirkt
über das Medikament als Übertragungsmittel an der Nadel, so daß automatisch Blut
aus der Vene in die Injektionsspritze eingesaugt wird, sobald die Spitze der Nadel
in die Vene eingedrungen ist. Das eingesaugte Blut läßt bei dieser Injektionsspritze
zum intravenösen Injizieren erkennen, daß die Nadelspitze in die Vene gelangt ist,
selbst dann, wenn der Blutdruck in der Vene gering ist.
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Da jedoch der Kolben dieser Injektionsspritze nur aus einem Arbeitszylinder
und einem losen Zylinder bestand, welche relativ zueinander verschiebbar waren,
und da die relative Lage der beiden Zylinder zueinander nicht begrenzt war, konnte
der negative Druck in dem luftdicht geschlossenen Raum beim Herausziehen des Arbeitszylinders
unbegrenzt steigen. Die Folge war, daß die Nadel durch Teile des subkutanen Gewebes
geschlossen wurde, die zerstört
und eingesaugt wurden. Es war daher
notwendig, bei der Benutzung dieser Injektionsspritze besonders vorsichtig zu sein.
Außerdem war in dieser Injektionsspritze die Reibung zwischen dem losen Zylinder
und dem Arbeitszylinder groß, weil der lose Zylinder verhältnismäßig breit ist.
Es ergab sich, daß dadurch kein Blut in die Injektionsspritze eindrang, wenn die
Nadelspitze das Innere der Vene erreicht hatte, weil der lose Zylinder sich nicht
mit einzuspritzender Medizin zurück bewegte. Außerdem war diese Injektionsspritze
nicht zufriedenstellend brauchbar, da es schwierig war, die Lage des Kolbens festzulegen
und den negativen Druck in dem luftdicht geschlossenen Raum konstant zu halten.
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Die Erfindung bringt eine Verbesserung der aus den oben beschriebenen
drei Zylindern bestehenden Injektionsspritze und beseitigt die obenerwähnten Nachteile.
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Die intravenös anzuwendende Injektionsspritze nach der Erfindung
besteht aus einem zylindrischen Gehäuse und einem Kolben, welcher einen inneren
Zylinderkörper mit geschlossenem Boden aufweist, der derart gleitfähig und luftdicht
in einem äußeren konzentrischen Zylinderkörper gelagert ist, daß das offene Ende
des inneren Körpers einwärts gerichtet und innerhalb dieses Körpers ein luftdicht
geschlossener Raum gebildet ist. Desgleichen ist im äußeren Zylinderkörper, der
am Ende mit einem Verschlußpfropfen versehen ist, ein luftdicht geschlossener Raum
vorhanden. Der Bewegungsbereich des inneren Zylinderkörpers ist durch Haken am Ende
einer Halterungs stange festgelegt. Diese Halterungsstange stellt einen vorspringenden
Teil des Verschlußpfropfens dar, während an einem Ende des Gehäuses der Injektionsspritze
außen eine zum Andrücken gegen den Kolben eingerichtete Bremsvorrichtung vorgesehen
ist.
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Die Injektionsspritze nach der Erfindung ist dadurch verbessert,
daß eine den inneren Zylinderkörper (d. h. den losen Zylinder) haltende Stange vorgesehen
ist, um die größte Strecke, um die der innere lose Zylinder aus dem äußeren Zylinderkörper
(d. h. dem Arbeitszylinder) herausgezogen werden kann, auf den Abstand zwischen
einem Hakenkopf und einem Flügelstück, die beide auf der Stange angebracht sind,
zu begrenzen und so zu verhindern, daß der negative Druck im Gehäuse übermäßig hoch
wird.
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Ferner ist die Injektionsspritze dadurch verbessert, daß die Länge
des losen Zylinders so kurz wie möglich innerhalb eines Bereiches gehalten ist,
in welchem das Aufrechterhalten des luftdicht abgeschlossenen Raumes nicht behindert
wird und der lose Zylinder sich auch bei geringem Druckunterschied frei bewegen
kann.
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Schließlich ist die Injektionsspritze nach der Erfindung noch dadurch
verbessert, daß die Lage des Kolbens festgelegt und infolgedessen der Unterdruck
im luftdicht abgeschlossenen Raum im Innern der Zylinderkörper konstant gehalten
ist, indem auf den Kolben eine nahe dem Flanschende, außen auf dem Gehäuse der Injektionsspritze
angebrachte Vorrichtung mittels einer elastischen Platte od. dgl. einen Druck ausübt,
um eine Bewegung des Kolbens beim Prüfen der Vene und damit auch eine Änderung des
Druckes in dem Gehäuse zu verhindern. Es wird also der Reibungswiderstand zwischen
dem Kolben und dem Gehäuse vergrößert, indem ein elastisches Plätt-
chen gegen die
Seite des Kolbens drückt und gleichzeitig eine Neigung der Achsen der beiden Zylinder
gegeneinander hervorruft und auch auf diese Weise der Reibungsdruck zwischen den
beiden Zylindern erhöht wird, so daß die Lage des Kolbens sicher festgelegt wird.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch klarer
beschrieben.
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Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der intravenös
anzuwendenden Injektionsspritze nach der Erfindung; Fig. 2 ist eine Draufsicht,
teilweise im Schnitt; Fig. 3 ist ein Querschnitt nach LinieIII-III der Fig. 2; Fig.
4 ist ein Längsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
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In den Fig. 1 bis 3 ist das Gehäuse der Injektionsspritze mit 1 bezeichnet
und der Kolben mit 2. Der Kolben 2 ist luftdicht anliegend und gleitfähig in das
Gehäuse 1 eingesetzt und besteht aus einem Arbeitszylinder 21 und einem losen Zylinder
22.
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Der lose Zylinder 22 ist luftdicht abschließend und gleitfähig in
dem Arbeitszylinder 21 gelagert und weist an seinem inneren Ende ein enges Rundloch
23 auf. Das äußere Ende des Arbeitszylinders 21 ist durch einen Pfropfen 24 so verschlossen,
daß ein luftdicht abgeschlossener Raum 3 in dem Arbeitszylinder 21 und dem losen
Zylinder 22 entsteht. Eine Stange 27, die den losen Zylinder 22 hält, erstreckt
sich durch den Pfropfen 24. Die Stange 27 besitzt einen Hakenkopf 29, dessen seitliche
Breite kleiner als der Durchmesser des Rundloches 23 im losen Zylinder ist, während
die seitliche Länge größer als der Durchmesser dieses Rundloches ist. Die Abmessungen
sind so gewählt, daß der Hakenkopf 29 durch das Rundloch 23 des losen Zylinders
gesteckt werden kann.
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In dem äußeren Ende der Halterungsstange 27 ist eine Entlüftungsbohrung
25 vorgesehen, die den Raum 3 mit der Atmosphäre verbindet. Ein Deckel 26, beispielsweise
ein Haftstreifen, verschließt die Entlüftungsbohrung25. An der Halterungsstange27
ist in einem bestimmten Abstand (weiter unten genauer angegeben) von dem Hakenkopf
29 ein Flügelstück 28 angebracht, dessen Breite etwa mit dem Innendurchmesser des
Arbeitszylinders 21 übereinstimmt. Das Flügelstück ist derart auf der Stange 27
angebracht, daß sich das äußere Ende des Zylinders 22 in der gleichen Ebene wie
das Ende des Arbeitszylinders 21 befindet, wenn das Flügelstück mit dem inneren
Ende des losen Zylinders 22 in Berührung kommt.
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Da der Hakenkopf 29 einen rechtwinkligen Grundriß besitzt, kann er
durch das Rundloch 23 geschoben werden, indem die Halterungsstange 27 zur Achse
des losen Zylinders 22 geneigt wird und an den Rand des Rundloches 23 eingehakt
wird, sobald dieAchsen des losen Zylinders 22 und der Halterungsstange 27 gleiche
Richtung haben.
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Wenn der Kolben 2 von der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Stellung
aus bei geschlossener Düse 30, auf die die Injektionsnadel eingesetzt werden soll,
zurückgezogen wird, so verringert sich der Druck im Medikamentenraum des Gehäuses
1. Der lose Zylinder 22 bewegt sich von dem Ende des Arbeitszylinders 21 nur um
einen Abstand vor, der dem Abstand zwischen dem Hakenkopf 29 und dem Flügelstück
28 entspricht. Steigt aber der Druck in
dem Medikamentenraum, so
zieht sich der lose Zylinder 22 selbst so weit in den Arbeitszylinder 21, bis sein
inneres Ende gegen das Flügelstück anliegt.
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Auf das äußere Ende des Gehäuses 1 ist eine Schelle 4 aufgesetzt,
an der ein elastisches Plättchen 5 mittels eines Bolzens 6 drehbar befestigt ist.
Das elastische Plättchen 5 hat an seinen beiden Enden Einschnitte 7' und 7. Wenn
sich das Plättchen 5 in Längsrichtung des Gehäuses 1 befindet, so legt sich das
Ende 7' gegen die Oberfläche des Gehäuses an, während das andere Ende 7 sich gegen
die Oberfläche des Arbeitszylinders 21 anlegt. Das Plättchen 5 ist derartig gebogen,
daß es mit leichtem Druck auf dem Zylinder 21 aufliegt, so daß dieser in dieser
Stellung durch das aufliegende elastische Plättchen 5 festgelegt ist.
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Nachfolgend wird die Verwendung der Injektionsspritze beschrieben,
und zwar das Auseinandernehmen, Zusammensetzen, Einstechen und Einspritzen.
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Zum Auseinandernehmen wird das elastische Plättchen 5 in seine zur
Achse des Gehäuses 1 der Injektionsspritze senkrechte Lage gebracht, sodann der
Kolben 2 aus dem Gehäuse 1 herausgezogen.
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Zum Zerlegen des Kolbens 2 wird der Haftstreifen 26, der die Entlüftungsbohrung25
verschließt, entfernt und der Pfropfen 24 aus dem Arbeitszylinder 21 herausgenommen.
Zusammen mit dem Propfen 24 werden die Halterungsstange 27 und der lose Zylinder
22 aus dem Arbeitszylinder 21 herausgezogen. Wenn der lose Zylinder 22 vollkommen
herausgetrennt werden soll, so wird der Hakenkopf 29 aus dem Rundloch 23 herausgenommen,
indem die Halterungsstange 27 gegenüber dem losen Zylinder 22 geneigt und aus dem
losen Zylinder herausgezogen wird. In diesem zerlegten Zustand wird die Injektionsspritze
sterilisiert.
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Zum Zusammensetzen der Injektionsspritze werden der Pfropfen 24,
die Halterungsstange 27 und der damit verbundene lose Zylinder 22 in den Arbeitszylinder
21 eingesetzt. Der so zusammengesetzte Kolben 2 wird in das Gehäuse 1 eingeschoben
und das elastische Plättchen 5 so gedreht, daß es sich parallel zur Achse der Injektionsspritze
befindet. Während des Zusammenbaues wird die Entlüftungsbohrung im Kolben offengelassen.
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Dann werden die Kopfteile des losen Zylinders 22 und des Arbeitszylinders
21 in die gleiche Ebene und die gleiche Richtung gebracht und die Entlüftungsbohrung
25 mit einem Decke126, z. B. einem Haftstreifen od. dgl., verschlossen. Dann wird
eine Nadel eingesetzt und der Kolben 2 herausgezogen, um ein Medikament einzufüllen.
Damit sind alle Vorbereitungen zum Einspritzen getroffen.
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Beim Ansetzen der Injektionsspritze wird zunächst die Nadel unter
die Haut gestochen. In dieser Lage wird der Kolben 2 etwas aus dem Gehäuse 1 mit
gelinder Handkraft des Benutzers herausgezogen, bis dieser in der Hand fühlt, daß
das Bewegen des Kolbens 2 plötzlich schwerer wird. In diesem Augenblick kommt der
lose innere Zylinder 22 in Berührung mit dem Hakenkopf 29 und hat die größtmögliche
Strecke seines Heraustretens aus dem äußeren Zylinderkörper 21. zurückgelegt. Nun
hört der Benutzer auf, den Kolben 2 herauszuziehen, jedoch verbleibt der Kolben
wegen der Bremsvorrichtung 5, 6 in der dann eingenommenen Lage. Infolgedessen
wird
der Unterdruck im geschlossenen Raum 3 konstant gehalten. In dieser Lage herrscht
im Medikamentenraum auch derselbe Unterdruck, da die Nadelspitze durch den Muskel
geschlossen ist und der lose Zylinder 22 durch den Druck an seinen beiden Seiten
in eine Ausgleichslage gebracht wird, bei der der Druck an beiden Seiten gleich
ist. Dabei legt sich der lose Zylinder 22 gegen den Hakenkopf 29 an.
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Ohne daß die Nadelspitze aus der Haut herausgezogen wird, wird gleichzeitig
die Hand von dem Kolben weggenommen, das Gehäuse gefaßt und die Vene gesucht. Wenn
die Nadelspitze die Vene gefunden hat, wird automatisch Blut aus der Vene in den
Medikamentenraum eingesaugt, ohne Rücksicht darauf, wie niedrig der Blutdruck in
der Vene ist.
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Das Eintreten von Blut in den Medikamentenraum zeigt an, daß die Nadelspitze
die Vene ermittelt hat.
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Dann kann der Kolben in gleicher Weise wie bei den üblichen Injektionsspritzen
niedergedrückt werden, um die Injektion durchzuführen.
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Die in Fig. 4 dargestellte Injektionsspritze ist nach dem gleichen
Grundsatz ausgebildet wie die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte, weist aber noch Verbesserungen
hinsichtlich des Pfropfens, der Halterungsstange und der Abdichtung der Entlüftungsbohrung
auf.
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In dem Raum 31 des Pfropfens des Kolbens ist eine Feder 32 untergebracht,
welche durch ihren elastischen Druck bewirkt, daß der Raum 31 normalerweise durch
ein Ventil 33 geschlossen ist. Wenn der Hohlraum 31 mit der Atmosphäre verbunden
werden soll, so wird der vorspringende Teil 32 des Ventils 33 einwärts gedrückt.