DE1142166B - Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaufaehigen Alkylarylsulfonaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaufaehigen AlkylarylsulfonatenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C309/00—Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
- C07C309/01—Sulfonic acids
- C07C309/28—Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
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Description
Es ist bekannt, Alkylaromaten durch Umsetzung von Olefinen mit aromatischen Verbindungen in Gegenwart
saurer Katalysatoren (wie z. B. AlCl3, H2SO4,
H2F2) herzustellen. Die erforderlichen Olefine werden
vorwiegend durch Polymerisation niederer Olefine oder durch Spaltung höherer, aliphatischer Kohlenwasserstoffe
erhalten. Das tetramere Propylen hat besondere Bedeutung erlangt. Das aus Tetramerpropylen und
Benzol erhaltene Alkylbenzol wurde sulfoniert und die gebildete Sulfonsäure anschließend mit Natronlauge
neutralisiert. Das dabei erhaltene Sulfonat (Tetramertyp) weist aber im Gegensatz zu den in gleicher Weise
aus im wesentlichen geradkettigen Olefinen erhaltenen SuIfonaten(Keryltyp) den Nachteil auf, daß es bakteriell
gar nicht oder nur sehr langsam abgebaut wird. Die nicht abgebauten Sulfonate behalten mehr
oder weniger ihre schaumbildenden Eigenschaften. Bei der Aufarbeitung von Abwässern entstehen
dadurch erhebliche Schwierigkeiten, die im Hinblick auf den weitersteigenden Verbrauch dieser
Produkte sich im Laufe der Zeit noch verstärken dürften. Da ein großer Teil des Trinkwasserbedarfs
heute durch Aufarbeitung von Oberflächenwasser gedeckt wird, in dem die nicht abgebauten Alkylarylsulfonate
ebenfalls vorhanden sind, ist es — obwohl die Auswirkungen der Anwesenheit von Tetrapropylenbenzolsulfonat
auf den menschlichen Organismus noch nicht bekannt sind — erforderlich, auch diesem
Umstand erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen.
Es wurde schon ausgeführt, daß diese Schwierigkeiten bei Alkylarylsulfonaten des Keryltyps nicht
auftreten. Alkylarylsulfonate des Keryltyps sind daher dem Tetramertyp vorzuziehen, zumal sie in ihren
technischen Eigenschaften den Sulfonaten des Tetramertyps entsprechen oder diesen sogar überlegen wind.
Die Herstellung von Alkylarylsulfonaten des Keryltyps erfordert aber im Vergleich zum Tetramertyp
einen höheren Kostenaufwand, weil nur ein verhältnismäßig geringer Anteil der bei der Spaltung höherer
aliphatischer Kohlenwasserstoffe, z. B. von Praffingatsch, anfallenden Spaltprodukte die gewünschte
Kettenlänge hat und der gleichzeitige Anfall niederer Spaltprodukte unvermeidbar ist. Da diese durchweg
nicht in lohnender Weise verwendet werden können, sind die Gestehungskosten für die Herstellung des
Keryltyps ziemlich hoch.
Es wurde nun gefunden, daß man zur Herstellung von biologisch abbaufähigen Alkylarylsulfonaten
solche Alkylarylkohlenwasserstoffe als Ausgangsprodukte verwenden kann, die in bekannter Weise
durch Alkylierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen mit nach üblichen Methoden zugänglichen
Verfahren zur Herstellung von biologisch
abbaufähigen Alkylarylsulfonaten
abbaufähigen Alkylarylsulfonaten
Anmelder:
Schering Aktiengesellschaft,
BerlinN65, Müllerstr. 170-172
BerlinN65, Müllerstr. 170-172
Dr. Gerhard Rohlffs, Kamen (Westf.),
und Dipl.-Chem. Dr. Bernd Herold,
und Dipl.-Chem. Dr. Bernd Herold,
Lüdinghausen (Westf.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Dimerisierungsprodukten von solchen Olefinen erhalten werden, wie sie bei der Spaltung von höheren
aliphatischen Kohlenwasserstoffen anfallen. Durch Sulfonierung dieser Alkylaromaten und anschließende
Neutralisation der Sulfonsäuren werden Alkylarylsulfonate erhalten, die in ihrer Qualität weder dem
Tetrapropylenbenzolsulfonat noch den Sulfonaten des Keryltyps nachstehen, sondern ihnen in der Waschkraft
sogar überlegen sind. Die im Vergleich zum Keryltyp geringere Löslichkeit kann durch Mischung
der aus den höheren Spaltolefinen hergestellten Sulfonate mit den erfindungsgemäßen Sulfonaten erhöht
werden.
Bei der Prüfung auf biologische Abbaubarkeit ergaben die erfindungsgemäßen Alkylbenzolsulfonate
Abbauraten von etwa 90%) während die Sulfonate vom TPS-Typ höchstens bis zu etwa 15% abgebaut
werden. Die Prüfung erfolgte nach dem vom Hauptausschuß »Detergentien und Wasser« empfohlenen
Verfahren, das unter den gleichen Verhältnissen arbeitet, die in biologischen Abwasserreinigungsanlagen
vorliegen.
Die dazu verwendete Apparatur besteht aus einem Vorratsgefäß, einer Dosierpumpe, einem Belüftungsgefäß, in das durch eine Fritte Luft eingeleitet wird,
einem Absetzgefäß, aus dem der Belebtschlamm mit einer Mammutpumpe in das Belüftungsgefäß zurückgefördert
wird, und einem Sammelgefäß für das behandelte Abwasser. Es wird ein synthetisches,
20 ml Alkylbenzolsulfonat enthaltendes Abwasser verwendet, das in stets gleicher Menge der Apparatur
zugeführt und schließlich im Sammelgefäß wieder aufgefangen wird. Die mittlere Verweilzeit des Abwassers
beträgt 3 Stunden. Die im abfließenden Ab-
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wasser noch vorhandene Konzentration an Alkylbenzolsulfonat
wird nach der Vorschrift H 23 der »Deutschen Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser-
und Schlammuntersuchung« unmittelbar nach Beendigung eines sich über 24 Stunden erstreckenden
Versuches bestimmt. Aus den im Laufe von 3 Wochen in dieser Weise erhaltenen Ergebnissen wird schließlich
ein Mittelwert für die Abbaurate errechnet.
68Og eines zu 85% aus Hexen bestehenden Spaltbenzins
wurden nach Zusatz von 52 g Aluminiumtriisobutyl in einem 2-1-Autoklav während 10 Stunden
bei einem Druck von 20 bis 25 atü und einer Temperatur von 200 bis 2200C gehalten. Die erhaltenen
670 g Reaktionsprodukt enthielten 416 g, das sind 62 %, dimeres Hexen.
78,5 g dieses dimeren Hexens wurden bei etwa 700C
mit 585 g Benzol unter Verwendung von Aluminiumchlorid als Katalysator umgesetzt. Es wurden 91,3 g,
das sind 79,5% der Theorie, eines zwischen 157 und 175°C/12mm siedenden Monoalkylbenzols erhalten.
84 g eines Dimerengemisches mit einer Kettenlänge von C10 bis C14, das in der gleichen Weise, wie im
Beispiel 1 beschrieben, aus einem Spaltbenzingemisch mit den Kettenlängen C5 bis C7 erhalten worden war,
wurde mit 585 g Benzol unter Verwendung von Aluminiumchlorid als Katalysator umgesetzt. Es
wurden 98,6 g eines zwischen 130 und 198°C/12mm siedenden Monoalkylbenzols erhalten.
Aus dem nach Beispiel 2 erhaltenen Monoalkylbenzol wurde in bekannter Weise durch Sulfonierung
mit konzentrierter Schwefelsäure, Neutralisation der Sulfonsäure mit Natronlauge und Aussalzen des
Natriumsalzes mit Kochsalzlösung ein praktisch natriumsulfatfreies Alkylbenzolsulfonat hergestellt,
das mit der gleichen Menge eines in der gleichen Weise hergestellten Sulfonats eines durch Alkylierung
von Benzol mit geradkettigen Olefinen der Kettenlänge C8 bis C14 erhaltenen Monoalkylbenzols gemischt
wurde.
Es gelang ohne Schwierigkeiten, eine temperaturbeständige, 30% aktive Substanz enthaltende Lösung
herzustellen.
Die waschtechnischen Eigenschaften der aus den erfindungsgemäßen Alkylbenzolen hergestellten SuI-fonate
und deren Mischungen mit anderen Sulfonaten bzw. im Vergleich mit handelsüblichem Tetrapropylenbenzolsulfonat
(TPS) ergeben sich aus der folgenden Zusammenstellung der Ergebnisse von Waschversuchen,
bei denen ein künstlich angeschmutztes Baumwollgewebe verwendet wurde. Die Waschversuche wurden folgendermaßen durchgeführt:
Zu den in V2A-Gefäßen befindlichen Waschflotten, die mittels eines Glyzerinbades auf einer
Temperatur von etwa 900C gehalten wurden und die
je 1 g von dem zum Vergleich herangezogenen Tetrapropylenbenzolsulfonat und dem Alkylbenzolsulfonat
gemäß der Erfindung enthielten, wurden zwei mit Olivenöl und Perltusche künstlich angeschmutzte
Stücke Baumwollgewebe (25 · 25 cm) sowie ein nicht angeschmutztes Stück gleicher Größe gegeben und
1J2 Stunde lang unter gleichmäßiger, ständig die
Drehrichtung wechselndem Rühren gewaschen. Diese Behandlung wurde jeweils noch zweimal wiederholt.
Nach Trocknung und Glättung der Testgewebe wurden mittels eines Reflektometers die Weißgrade
der Testgewebe gemessen und die Waschkraft der waschaktiven Substanzen nach der Formel (Lindner,
Textilhilfsmittel und Waschrohstoffe, 1954, Stuttgart, S. 851):
% WGu - % WGb
berechnet, in der
% WK = % Waschkraft,
% WGg = % Weißgrad des gewaschenen Stoffes,
% WGb — % Weißgrad des ungewaschenen Stoffes,
% WGu — % Weißgrad des unbeschmutzten Stoffes
bedeutet.
Versuch Nr. |
3 | 1 | Waschaktive Substanz | TPS | Waschkraft °/o |
, ί | Sulfonat nach Beispiel 1 | 23,1 | |||
1 i | TPS | 27,9 | |||
■> ί | Sulfonat nach Beispiel 2 | 25,7 | |||
2 1 | TPS | 28,2 | |||
r | Gemisch der Sulfonate nach | 30,8 | |||
Beispiel 3 | |||||
34,7 |
60 Die in der Tabelle aufgeführten Versuchsergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen Alkylbenzolsulfonate
dem Tetrapropylenbenzolsulfonat in der Waschkraft eindeutig überlegen sind. Die für die
einzelnen Versuche unterschiedlichen Weißgradwerte für das Tetrapropylenbenzolsulfonat als Vergleichssubstanz sind auf unvollständige Temperaturkonstanz
zurückzuführen; darum sind die Versuchsergebnisse der Ziffer 1, 2 und 3 untereinander nicht direkt vergleichbar.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaufähigen Alkylarylsulfonaten durch Sulfonierung
von Alkylarylkohlenwasserstoffen und anschließende Neutralisation, dadurch gekennzeichnet,
daß man solche Alkylarylkohlenwasserstoffe, die in bekannter Weise durch Alkylierung
von aromatischen Kohlenwasserstoffen mit nach üblichen Methoden zugänglichen Dimerisierungsprodukten
von solchen Olefinen, wie sie bei der Spaltung von höheren aliphatischen Kohlenwasserstoffen
anfallen, erhalten werden, als Ausgangsprodukte verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Alkylarylkohlenwasserstoffe
als Ausgangsprodukte verwendet, die durch Alkylierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen
mit Dimerisierungsprodukten einer Kettenlänge von C8 bis C14, die aus Spaltprodukten mit
einer Kettenlänge von C4 bis C7 anfallen, erhalten
werden.
© 209 757/170 1.63
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC19089A DE1142166B (de) | 1959-05-30 | 1959-05-30 | Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaufaehigen Alkylarylsulfonaten |
GB1909460A GB922014A (en) | 1959-05-30 | 1960-05-30 | Method for the preparation of an alkylarylsulphonate |
FR828593A FR1258585A (fr) | 1959-05-30 | 1960-05-30 | Perfectionnements apportés aux procédés de préparation de sulfonates alcoyl-arylés |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1142166B true DE1142166B (de) | 1963-01-10 |
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Family Applications (1)
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DEC19089A Pending DE1142166B (de) | 1959-05-30 | 1959-05-30 | Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaufaehigen Alkylarylsulfonaten |
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---|---|
DE (1) | DE1142166B (de) |
GB (1) | GB922014A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE616990A (de) * | 1960-09-23 |
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1959
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-
1960
- 1960-05-30 GB GB1909460A patent/GB922014A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB922014A (en) | 1963-03-27 |
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