DE1141638B - Verfahren zur Herstellung einer 12 alpha-Desoxytetracyclinverbindung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer 12 alpha-DesoxytetracyclinverbindungInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND KL.12o 25
INTERNAT. KL. C 07 C
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT 1141 638
P 24575 IVb/12 ο
ANMELDETAG: 10. MÄRZ 1960
BEKANNTMACHUN G
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 27. DEZEMBER 1962
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 27. DEZEMBER 1962
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer na-Desoxytetracyclinverbindung,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein in 12a-Stellung durch eine Acyl- oder Arylcarbamyloxygruppe
substituiertes Tetracyclin nach bekannten Methoden in Gegenwart eines Edelmetallkatalysators
in einem nahezu wasserfreien inerten Lösungsmittel bei etwa 45 bis 1000C und einem Druck zwischen
Normaldruck und 140,6 kg/cm2 mit Wasserstoff behandelt, und schließlich, wenn noch Acylgruppen im
Molekül vorhanden sind, diese gegebenenfalls durch Behandlung mit einem alkalischen Mittel, wie wäßrigem
Ammoniak, entfernt.
Als Tetracycline kommen in Frage: Tetracyclin, 5-Oxytetracyclin, 7-Chlortetracyclin, 7-Bromtetracyclin,
d. h. Verbindungen, die alle ein stark substituiertes Hydronaphthacenringsystem besitzen, sowie
bestimmte Derivate dieser Verbindungen, wie 6-Desmethyltetracyclin, 6-Desoxytetracyclin, 4-Epitetracyclin,
ö-Desoxy-o-desmethyltetracyclin, 6-Desmethyl^-chlortetracyclin
und 5-Oxy-6-desoxytetracyclin. In den Bereich der Erfindung fällt ferner die
Herstellung der Säureanlagerungssalze dieser Verbindungen mit Mineralsäuren, wie Salz-, Schwefel-
und Phosphorsäure, und mit starken organischen Säuren, wie p-Toluolsulfonsäure.
Die Hydrierung von Tetracyclinen, die in 12a-Stellung
nicht durch eine Acyl- oder Arylcarbamyloxygruppe substituiert sind, ist bereits bekannt. Dabei
wird aber, wenn z. B. Chlortetracyclin in Gegenwart von Palladiumhydroxyd mit Wasserstoff umgesetzt
wird, die 12a-Stellung nicht angegriffen, sondern nur das Chloratom in 7-Stellung entfernt.
Wird andererseits Chlortetracyclin mit Zink und Essigsäure umgesetzt, so wird nicht nur die 12a-Stellung,
sondern auch eine weitere Stelle im Molekül angegriffen, und es entsteht 4-Desdimethylamino-
^a-desoxy^-chlortetracyclin. Bei keinem der bekannten
Hydrierungsverfahren für Tetracycline wird aber bevorzugt gerade die 12a-Stellung angegriffen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen sind na-Desoxytetracycline, die durch die folgenden
Formeln dargestellt werden können, obwohl auch noch andere Enol-Tautomere möglich sind:
N(CHa)2
Verfahren zur Herstellung einer 12a-Desoxy tetracyclinverbindung
Anmelder:
Chas. Pfizer & Co., Inc., Brooklyn, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, A. Hoeppener
und Dr. H: J. Wolff, Rechtsanwälte, Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 18. Mai 1959 und 29. Januar 1960 (Nr. 813 652, Nr. 813 653, Nr. 81.3 654 und Nr. 5336)
Hans Heinrich Rennhard, Lyme, Conn., Lloyd Hillyard Conover, Quaker Hill, Conn.,
Philip Newton Gordon, Old Lyme, Conn.,
Charles Robert Stephens jun., Niantic, Conn.,
und Robert Keith Blackwood, Gales Ferry, Conn.
(V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
H3C B H OH
1 ■ ' ' N(CH3)2
OH O OH O
III
OHOHO
OH O OH O
Gleichzeitig werden auch die pharmazeutisch wertvollen Säureanlagerungssalze und Metallchelatsalze
dieser Verbindungen, wobei A Wasserstoff oder eine Methylgruppe und B Wasserstoff oder eine Hydroxylgruppe
bedeutet, hergestellt.
209 749/344
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird also die 12a-Hydroxylgruppe der Stamm-Antibiotika durch
Wasserstoff ersetzt. Der Ersatz der 12a-Hydroxylgruppe durch Wasserstoff ist von einem Wechsel in
der Richtung der Enolisierung im B-Ring der Antibiotika vom Tetracyclintyp begleitet.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen haben einzigartige pharmazeutische und physiologische
Eigenschaften, in denen sie sich von den
myl)-derivate werden aus den Antibiotika vom Tetracyclintyp durch Behandlung mit 1- bis 25 fachen
molaren Mengen Acetoameisensäure bei —30 bis +5O0C erhalten. Die als Reaktionsteilnehmer verwendeten
Arylcarbamylderivate werden aus den Antibiotika vom Tetracyclintyp durch Umsetzung
mit dem entsprechenden Arylisocyanat unter wasserfreien Bedingungen in einem inerten Lösungsmittel
gewonnen. Andere 12a-(O-Monoacyl)-derivate als i
Stamm-Antibiotika und davon abgeleiteten Deri- 10 die 12a-(O-Monoformyl)-derivate werden nach der
vaten unterscheiden. Ihre antibiotischen Spektren unterscheiden sich von denen der Stammverbindungen.
Die reinen 12a-Desoxyverbindungen sind wirksam gegenüber einer Vielzahl von grampositiven und 15
gramnegativen Mikroorganismen und ferner gegenüber tetracyclinresistenten Bakterienstämmen. Infolge
dieses NichtVorhandenseins einer natürlichen oder erworbenen Resistenz der Bakterien spielen die
USA.-Patentschrift 2 812 349 hergestellt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch ein Antibiotikum vom Tetracyclintyp, das
Acylgruppen in anderen Molekülstellungen außer der 12a-Stellung aufweist. So unterliegen 10,12a-(O,O-Diacyl)-5-oxytetracyclin,
5,12a-(O,O-Diacyl)-5 - oxy tetracyclin, 12,12a- (0,0 - Diacyl) - 4 - epitetracyclin,
12,12a-(O,O-Diacyl)-tetracyclin und Diformyl-5-oxytetracyclin
bei der Hydrierung einer Abspaltung
erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen eine 20 der 12a-Acyloxygruppe unter Bildung des entbeachtliche
Rolle in der pharmazeutischen Industrie sprechenden na-Desoxytetracyclinderivats. Die Hy-
und der öffentlichen Gesundheitspflege. Sie werden drierung eines Polyacylderivats führt nach dem erschnell
und vollständig vom Magen-Darm-Kanal findungsgemäßen Verfahren zu einem gleichzeitigen
absorbiert und sind in Form ihrer reinen freien Basen Ersatz von beiden Estergruppen durch Wasserstoff
in Wasser und in den meisten üblichen organischen 25 unter Bildung eines Didesoxyderivats. Die verbliebe-Lösungsmitteln
sehr unlöslich, was sie besonders zur nen Acylgruppen können beispielsweise durch Hydro-Herstellung
von pharmazeutischen Suspensionen, lyse mit Alkali, z.B. Ammoniumhydroxyd, Natriumlokal anwendbaren Präparaten, wie Puder und carbonat, Natriumhydroxyd oder den entsprechenden
Salben, und zur Aufbewahrung von parenteralen Kaliumsalzen, abgespalten werden. Eine saure Hydro-Präparaten
zur intramuskulären Verabreichung ge- 30 lyse ist in bestimmten Fällen möglich. Zur Hydrolyse
eignet macht. Sie bilden wäßrige Suspensionen, die wird Ammoniumhydroxyd bevorzugt, da es die
beständiger sind und einen milden Geschmack Anwendung von milden Reaktionsbedingungen erbesitzen,
und da sie eine ähnliche Wirksamkeit wie laubt und Nebenreaktionen vermieden werden,
die Stamm-Tetracyclinverbindungen besitzen, werden Die 10,12a-(O,O-Diacyl)-derivate werden nach dem
sie in Dosierungsformen und Zusammensetzungen. 35 im nachfolgenden beschriebenen Verfahren erhalten,
von ähnlicher Konzentration angewendet. Sie sind Die als Ausgangsmaterialien verwendeten 12,12agegenüber
der Epimerisierung wesentlich resistenter (O,O-Diacyl)-derivate und 5,12a-(O,O-Diacyl)-derials
die Stamm-Antibiotika, und diejenigen, die eine vate werden durch Umsetzung eines Säureanlage-6-ständige
Hydroxylgruppe enthalten, erfahren bei rungssalzes eines Tetracyclins in Pyridin mit ein?m
der Behandlung mit einer starken Säure eine beson- 40 entsprechenden Säureanhydrid erhalten,
ders leichte Dehydratisierung in der 5a,6-Stellung. Die 12a-(O-Monoformyl)- und 12a-(0-Arylcarb-
Das erfindungsgemäße Verfahren kann im all- amyl)-derivate werden bei milden Temperatur- und
gemeinen in einem nahezu wasserfreien, inerten Druckbedingungen, d. h. bei etwa 45 bis 10O0C
Lösungsmittel durch katalytische Hydrierung eines und Atmosphärendruck bis zu einem Druck von
12a-(Q-Acyl)-derivats des gewünschten Antibioti- 45 10,5 kg/cm2 hydriert. Die restlichen 12a-(O-Acyl)-kums
vom Tetracyclintyp, in dem der Acylrest von derivate erfordern stärkere Druckbedingungen, um
einer Carbonsäure mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen die Reduktion zu bewirken.
stammt, oder des 12a-(O-Acylcarbamyl)-derivats des Die Gegenwart einer Acylgruppe in der 10-ständi-
entsprechenden Antibiotikums vom Tetracyclintyp gen Hydroxylgruppe neben der 12a-ständigen scheint
durchgeführt werden, wobei der Arylcarbamylrest 50 die Hydrierung zur 12a-Desoxyverbindung zu beeiner
der folgenden sein kann: günstigen, wogegen das Vorhandensein einer Acyl
gruppe in bestimmten anderen Stellungen die Um-
HO H O setzung zu verzögern scheint. Daher entsteht aus dem
10,12a-(O,O-Diacetyl)-derivat von 5-Oxytetracyclin
bei der Hydrierung das 12a-Desoxyderivat von lO-iO-MonoacetyfJ-S-oxytetracyclin unter milden
Temperatur- und Druckbedingungen. Das 5,12a-(O,O-Diacetyl)-derivat
von 5-Oxytetracyclin andererseits erfordert verhältnismäßig hohe Drücke und erhöhte
N\X *%/\^ \y^\^ 5o Temperaturen, um die Abspaltung der 12a-Acyloxy-
X gruppe zu bewirken.
IV V VI Werden die 12a-(O-Acyl)- und -Arylcarbamyl-
derivate von 7-Bromtetracyclinen und 7-Chlortetra-
Darin bedeuten X und Y Wasserstoff, Halogen, cyclinen dem erfindungsgemäßen Verfahren untereine
Nitrogruppe, Aminogruppe, niedere Alkylgmppe 65 worfen, so unterliegen sie zur Bildung der 12a-Des-
oder niedere Alkoxygruppe. oxytetracycline einer zweistufigen Hydrierung.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Reaktionsteilnehmer verwendeten 12a-(O-Monofor- Verfahrens wird das 12a-(O-Monoformyl)- oder
N —C— N-C-
Hi
AA
Y-
H O
I Il
N —C—
AV
χ
χ
12a-(0-Arylcarbamyl)-derivat eines Antibiotikums vom Tetracyclintyp in einem geeigneten, nahezu
wasserfreien, inerten Lösungsmittel gelöst und in Gegenwart eines Edelmetallkatalysators hydriert.
Als geeignete Lösungsmittel können Dioxan, Tetrahydrofuran, Äthylacetat, Dimethylformamid, Pyridin,
Phenetol, Dialkyläther und der Essigsäureester des Äthylenglykolmonoäthyläthers angeführt werden.
Tetrahydrofuran, Äther und Dioxan stellen bevorzugte Lösungsmittel dar. Lösungsmittel, die Hydroxylgruppen
enthalten, wie z. B. Alkohole, schaden dem erfindungsgemäßen Verfahren, da sie die Hydrolyse
der 12a-O-Formylgruppe verursachen können. Bei anderen 12a-O-Acyl- oder -Arylcarbamylderivaten
sind die Alkohole jedoch als Lösungsmittel brauchbar. Lösungsmittel, wie Aldehyde und Ketone, die
bei der Hydrierung unbeständig sind, sollen vermieden werden. Dasverwendete Lösungsmittel braucht
nicht vollständig wasserfrei zu sein. Wasserspuren, wie sie beispielsweise in den für das Verfahren
brauchbaren handelsüblichen Lösungsmitteln gefunden werden, stören die Umsetzung nicht.
Die Wahl des Edelmetallkatalysators ist nicht kritisch. Palladium-Kohle, Platinschwarz und Platinoxyd
können z. B. verwendet werden. Palladium-Kohle ist wegen ihrer leichten Erhältlichkeit, den
verhältnismäßig milden Bedingungen, die sie erfordert, und den guten Gesamtausbeuten, die damit
erzielbar sind, der bevorzugte Katalysator. Im allgemeinen werden etwa 1 bis 10 Gewichtsprozent
Palladium, bezogen auf das Gewicht des verwendeten Tetracyclinderivates, in Form von Palladium-Kohle
(5%ig) verwendet. Es können auch geringere oder größere Katalysatormengen verwendet werden.
Temperatur, Druck und Reaktionszeit stehen insofern miteinander im Zusammenhang, als eine hohe
Temperatur die Anwendung eines verhältnismäßig niedrigen Druckes und einer verhältnismäßig kurzen
Reaktionszeit gestattet, während eine niedrige Temperatur einen verhältnismäßig hohen Druck und
verhältnismäßig lange Reaktionszeiten erforderlich macht. Es wird eine Temperatur von etwa 45 bis
1000C angewendet. Höhere und niedrigere Temperaturen
führen infolge der unzureichenden Umsetzung oder Zersetzung zu nur geringen Ausbeuten.
In dem angegebenen Temperaturbereich kann ein zwischen Normaldruck und 140 kg/cm2 liegender
Druck angewendet werden. Höhere und niedrigere Drücke führen zu geringeren Ausbeuten an den
gewünschten Produkten oder machen besondere Vorrichtungen erforderlich.
Zur Erzielung von maximalen Ausbeuten ist im allgemeinen eine Reaktionszeit von etwa 1^ Stunde
bis 25 Stunden angemessen.
Im allgemeinen werden bevorzugt die 12a-(O-Monoformyl)-,
12a-(O-Arylcarbamyl)- und 10,12a-(O,O-Diacylj-derivate
der Antibiotika vom Tetracyclintyp als Reaktionsteilnehmer zur Herstellung der 12a-Desoxyverbindungen
verwendet, da sie verhältnismäßig milde Reduktionsbedingungen erfordern. Die Umsetzung
wird mit Vorteil in Tetrahydrofuran unter Verwendung von etwa 1 bis 5 Gewichtsprozent
Palladium auf Holzkohle (5%ig), bezogen auf das Gewicht des Antibiotikums vom Tetracyclintyp, als
Hydrierungskatalysator bei etwa 45 bis 850C, einem
Wasserstoffdruck von etwa 2,8 bis 7,0 kg/cm2 und während eines Zeitraums von etwa 8 bis 20 Stunden
durchgeführt. Nach Abschluß der Umsetzung wird der Wasserstoffdruck entspannt, das Gefäß mit
Stickstoff ausgeblasen und der Inhalt entnommen. Der Katalysator wird abfiltriert und mit Lösungsmittel
gewaschen. Zu dem Gemisch aus'Filtrat und Waschflüssigkeit wird ein gleiches Volumen Methanol
gegeben, und das Gemisch wird unter vermindertem Druck eingeengt. Das Produkt wird abfiltriert, mit
Methanol gewaschen und im Vakuum bei etwa 750C
getrocknet. Bei der Verwendung des 5,12a-(O,O-Diacetyl)-,
des 12a-(O-Monoacetyl)- und des Diformylderivats von 5-Oxytetracyclin als Ausgangsmaterialien
können Drücke von bis zu 140,6 kg/cm2 und Temperaturen bis zu etwa 1000C erforderlich sein,
um die Hydrierung zu bewirken. In einigen Fällen können Nebenreaktionen auftreten. Die auf diese
Weise erhaltenen Produkte, die noch eine Acylgruppe enthalten, können unmittelbar zu den nicht acylierten
12a-Desoxyderivaten hydrolysiert werden und dann nach dem beschriebenen Verfahren isoliert werden.
Das 12a-Desoxyacylderivat kann auch als solches durch Abdampfen des Lösungsmittels oder durch
Fällen mit z. B. einem Nichtlösungsmittel. wie Hexan, abgetrennt und dann der Hydrolyse unterworfen
werden, wodurch die restliche Acylgruppe abgespalten wird.
Die als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten 12a-Arylcarbamyloxytetracycline
werden durch die folgenden Formeln dargestellt: HsC BH0HC
VII
X | OH | C | /\ | -OH |
Γ | P | χ/ | - CONH2 | |
A \/ |
Λ/ | I OH |
||
jX | I OH |
0 | C | — R1 |
OCNH [I |
Λγ | |||
OH 0 |
Il
0 |
Il | ||
AB C \ / ι |
Il 0 |
OH | ||
Λ | )CNH | CONH2 | ||
A | O | |||
M | ||||
I H OH 0 |
||||
VIII
IX
wobei A gleich H oder CH3 ist, B gleich H oder OH ist, C gleich H oder N(CH3)2 ist, X gleich Cl oder
Br ist und R einen Arylrest der vorstehenden allgemeinen
Formeln IV, V oder VI oder die sauren oder basischen Salze derselben bedeutet.
Diese 12a-Arylearbamyloxytetracycline werden dadurch
erhalten, daß man das Antibiotikum vom Tetracyclintyp mit einem Isocyanat umsetzt. Zur
Erzielung einer angemessenen Menge der gewünschten Verbindung soll wenigstens eine äquimolare
Menge Isocyanat "erwendet werden. Im allgemeinen
OH
N(CHs)2
CONH2
Die erfindungsgemäß als Ausgangsverbindung verwendeten
^a-Arylcarbamyloxytetracycline.bei denen
der Arylcarbamylanteil durch eine Aminogruppe substituiert ist, werden durch Reduktion der ent-5
sprechenden Nitroarylcarbamylverbindung erhalten. Die Reduktion kann nach üblichen Verfahren, z. B.
durch Hydrierung in Gegenwart von Raney-Nickel bei Raumtemperatur und Wasserstoffdrücken, die
etwas über dem Normaldruck liegen, durchgeführt
ist es erwünscht, geringfügige Überschüsse von etwa io werden. Unter den Reduktionsbedingungen wird das
10 bis 20% Isocyanat zu verwenden. Es können auch am Tetracyclin befindliche Halogen reduktiv entgroße
Überschüsse verwendet werden, jedoch bringen fernt, wobei das entsprechende Tetracyclinderivat
sie keinen merklichen Vorteil. Die Umsetzung wird erhalten wird. Durch diese Hydrierung wird 12a-(0-pam
besten in einem inerten, organischen Lösungs- NitrophenylcarbamyI)-7-chlortetracyclin in 12a-(0-pmittel
für die Reaktionsteilnehmer durchgeführt. 15 Aminophenylcarbamy^-tetracyclin umgewandelt.
Beispiele für solche Lösungsmittel sind Tetrahydro- Die erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial ver-
furan, Dioxan, Dialkyläther von Äthylen und wendeten 10,12a-(O,O-Diacyl)-verbindungen werden
Diäthylenglykolen, z. B. die Dimethyläther von nachstehend durch die Formel X dargestellt. RCO
Äthylenglykol oder Aceton. Durch kleine Laborteste bedeutet eine Acylgruppe, in der R eine Alkylgruppe
lassen sich die zweckmäßigen Lösungsmittel fest- 20 mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet. Typische
stellen. Für den Fachmann liegt es auf der Hand, Acylgruppen sind die Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-,
daß es erwünscht ist, die Umsetzung mit dem Iso- Valeryl-, Capronyl- und Isobutyrylgruppe.
cyanat in Abwesenheit von Wasser durchzuführen,
da dieses sich leicht mit Isocyanaten umsetzt. Im
allgemeinen wird diese Umsetzung daher bevorzugt 25
unter nahezu wasserfreien Bedingungen durchgeführt,
obgleich gefunden wurde, daß geringe Wasserspuren
die Bildung der gewünschten Verbindung nicht ernsthaft beeinträchtigen. Die Verwendung von geringen
Isocyanatüberschüssen zur Umsetzung mit eventu- 30
eilen Feuchtigkeitsspuren hat sich als nützlich erwiesen. Die Umsetzung wird erfolgreich bei Raumtemperatur, etwa 25° C, oder sogar noch niedrigeren
Temperaturen durchgeführt. Es können auch höhere
Temperaturen angewendet werden, sie führen jedoch 35
nur zu kürzeren Reaktionszeiten. Temperaturen
über 100°C sollen vermieden werden, da sie zu verringerten Ausbeuten führen können.
da dieses sich leicht mit Isocyanaten umsetzt. Im
allgemeinen wird diese Umsetzung daher bevorzugt 25
unter nahezu wasserfreien Bedingungen durchgeführt,
obgleich gefunden wurde, daß geringe Wasserspuren
die Bildung der gewünschten Verbindung nicht ernsthaft beeinträchtigen. Die Verwendung von geringen
Isocyanatüberschüssen zur Umsetzung mit eventu- 30
eilen Feuchtigkeitsspuren hat sich als nützlich erwiesen. Die Umsetzung wird erfolgreich bei Raumtemperatur, etwa 25° C, oder sogar noch niedrigeren
Temperaturen durchgeführt. Es können auch höhere
Temperaturen angewendet werden, sie führen jedoch 35
nur zu kürzeren Reaktionszeiten. Temperaturen
über 100°C sollen vermieden werden, da sie zu verringerten Ausbeuten führen können.
Das Fortschreiten der Umsetzung kann zweckmäßigerweise durch Papierchromatographie, unter 4°
Verwendung von üblichen Lösungsmittelsystemen, wie z. B. Nitromethan — Chloroform — Pyridin
(20:10:3), verfolgt werden. Es wurde gefunden, daß die Phenylcarbamylverbindungen mit Ausnahme von
Aminophenylcarbamyltetracyclin in diesem System 45 in Gegenwart von 2- bis 8fachen molaren Mengen
der Lösungsmittelfront folgen. Obgleich die Produkt- Pyridin mit etwa 2- bis 8 fachen molaren Mengen des
bildung bei Raumtemperatur fast augenblicklich entsprechenden Alkancarbonsäureanhydrids hergestattfmdet,
wird gewöhnlich eine Reaktionszeit von stellt. Es können Anhydride von Alkancarbonsäuren
2 bis 12 Tagen bevorzugt, um sicherzustellen, daß mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und der Formel
nahezu das gesamte Tetracyclin in die gewünschte 50 (RCO)2O verwendet werden, wobei R die gleiche
Phenylearbamylverbindung umgewandelt worden ist, Bedeutung wie oben hat: Beispiele von brauchbaren
so daß die Notwendigkeit einer teuren und zeit- Carbonsäureanhydriden sind Essigsäureanhydrid,
raubenden Trennung des Produkts von den Ausgangs- Propionsäureanhydrid, Buttersäureanhydrid und
verbindungen entfällt. Die Reaktionszeit hängt von Capronsäureanhydrid. Bevorzugt werden z. B. etwa
der angewendeten Temperatur ab. Die zur Beendigung 5s 2 Volumen Dimethylformamid pro Volumen Pyridin
der Umsetzung erforderliche Zeit wird durch die zu dem Reaktionsgemisch gegeben.
Papierchromatogrammanalyse festgestellt, bei der in Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch zur
aliquoten Teilen des Reaktionsgemischs auf das als Herstellung der obenerwähnten, in der Literatur
Ausgangsmaterial verwendete Tetracyclin geprüft bereits bekannten ^a-Desoxy^-desdimethylaminowird.
Schon wenige Laborteste zeigen die optimale 60 tetracycline sowie weiterer neuer 12a-Desoxy-4-des-Zeit
an. Nach Abschluß der Umsetzung werden die dimethylaminotetracycline, z. B. der entsprechenden
Phenylcarbamylverbindungen auf übliche Weise ge- 6-Desoxy-, 6-Desmethyl- und 6-Desoxy-6-desmethylwonnen,
z. B. durch Zugabe eines Nichtlösungs- verbindungen geeignet, wobei diese neuen 12a-Desmittels
zu dem Reaktionsgemisch und anschließende oxy-4-desdimethylaminotetracyclme, die wenigstens
Isolierung der abgetrennten Verbindung, beispiels- 65 ein Wasserstoffatom in der 6-Stellung haben, besonweise
durch Filtrieren oder Zentrifugieren. Dann ders wertvoll wegen ihrer verbesserten Säurebestankann
die Verbindung gewünschtenfalls nach üblichen digkeit gegenüber den bisher bekannten Verbin-Verfahren
kristallisiert werden. düngen sind. Diese verbesserte Säurebeständigkeit
RCO
RCO
Die 10,12a-O,O-diacylierten 5-Oxytetracycline werden
durch Umsetzung des amphoteren Antibiotikums
macht sie zur Verwendung als Zwischenprodukte bei der Synthese von Tetracyclinen wertvoller, insbesondere
bei Umsetzungen, bei denen Säuren verwendet werden, wie bei der Halogenierung in stark
saurem Medium, z. B. bei der Bromierung in Schwefel-, Bromwasserstoff- oder Trifluoressigsäure. 4-Desdimethylamino-6,1
^-didesoxy-o-desmethyltetracyclin,
das aus einfachen organischen Verbindungen oder nach dem vorliegenden Verfahren hergestellt werden
kann, ist besonders wertvoll.
Die erfindungsgemäß hergestellten Antibiotika vom 12a-Desoxytetracyclintyp haben oft eine gelbe bis
orangerote Farbe und sind oft nur schwer in Methanol, Äthanol, Wasser, wenig in Tetrahydrofuran und
leicht in Pyridin und Dimethylformamid löslich. Im Fall von 12a-Desoxytetracyclin wird das Produkt
aus Methanol als orangerote Kristalle erhalten, die 1 Mol solvatisiertes Methanol enthalten, das beim
Erhitzen auf 650C und niedrigen Drücken bis zu 0,1 mm Hg nicht entfernt wird. Es scheint in zwei
tautomeren Formen, wovon die eine beständig und die andere unbeständig ist, zu existieren, die nach
üblichen Verfahren nicht zu trennen sind. Die Gegenwart einer unbeständigen Form wird aus der
verhältnismäßig schnellen Veränderung im Ultraviolettspektrum einer frisch hergestellten Lösung beim
Stehen geschlossen. Nach etwa 10 bis 20 Minuten zeigt das Ultraviolettspektrum keine weitere Veränderung,
offensichtlich infolge der vollständigen Umwandlung zu der beständigeren der beiden tautomeren
Formen. Eine frisch hergestellte Lösung zeigt Absorptionsmaxima im ultravioletten Bereich bei
264, 325, 430 und 450 ΐημ und log Ε-Werte von 4,64,
4,51, 4,43 bzw. 4,37. Innerhalb von etwa 20 Minuten wird ein konstantes Ultraviolettspektrum erhalten
mit Absorptionsmaxima bei 265, 323 und 430 ηΐμ
bzw. log Ε-Werten von 4,70, 4,63 und 3,79. Das Infrarotspektrum (KBr-Würfel) zeigt Absorptionsmaxima
bei 1563, 1471, 1429, 1269, 1202, 1177, 1087, 1047, 1020, 993, 948, 864, 844, 812, 772, 749 und
707 cm"1.
12a-Desoxytetracyclin ist leicht löslich in Pyridin und Dimethylformamid. In Tetrahydrofuran ist es
zu etwa 700 mg/100 cm3, in siedendem Methanol zu etwa 100 mg/100 cm3 und in Nitromethan ist es nur
wenig löslich. In Essigsäure ist es bis zu etwa 2 g/ 100 cm3 löslich, ohne daß eine schnelle Epimerisierung
am Kohlenstoffatom 4 stattfindet.
Es kann durch sein Ultraviolettspektrum und durch Papierchromatographie identifiziert werden.
Der Rf-Wert unter Verwendung von Macllvaines Puffer, pH-Wert = 3,5 (Phosphat/Citrat) als stationäre
Phase und Nitromethan—Chloroform—Pyridin—n-Butanol
(20 : 10 : 5 : 3) als bewegliche Phase liegt bei 0,7 bis 0,75.
12a-Desoxytetracyclin ist wirksam gegenüber Klebsiella
pneumoniae und den nachfolgend aufgeführten anderen Mikroorganismen. Es kann nach üblichen
turbidimetrischen Verfahren unter Verwendung von Klebsieila pneumoniae als Testorganismus getestet
werden.
Wie oben bereits gesagt wurde, besitzen die erfindungsgemäß hergestellten Produkte eine beträchtliche
biologische Wirksamkeit gegenüber einer Vielzahl von pathogenen Organismen. Die folgende
Tabelle gibt die antibakterielle Wirksamkeit von 12a-Desoxytetracyclin wieder. Es werden die Mindesthemmkonzentrationen
in y/cm3 angegeben.
Organismus
Micrococcus pyogenes var, aureus..
Streptococcus pyogenes
Streptococcus faecalis
Diplococcus pneumoniae
Erysipelothrix rhusiopathiae
Corynebacterium diphtheriae
Listeria monocytogenes
Bacillus subtilis
Lactobacillus casei
Bacterium ammoniagenes
Aerobacter aerogenes
Escherichia coli
Proteus vulgaris
Pseudomonas aeruginosa
Salmonella typhosa
Salmonella pullorum
Micrococcus pyogenes var. aureus (antibiotika-resistente Stämme)
376
400
Phytomonas phaseolicola
Xanthomonas vesicatoria
Klebsiella pneumoniae
Neisseria gonorrhoeae
Hemophüus influenzae
Shigella sonnei
Brucella bronchiseptica
Pasteurella multocida
Mycobacterium 607
Mycobacterium berolinense
Candida albicans
Streptococcus agalactiae
12a-Desoxytetracyclin
6,3
12,5 12,5
3 100
6,3 12,5 12,5 100 100 12,5
6,3
100 50 12,5 3
25 6,3 3
12,5 6,3 3
1,56 0,39 100 6,3
Die neuen erfindungsgemäß hergestellten 12a-Desoxyverbindungen können als Zwischenprodukte zur
Herstellung einer Vielzahl von Derivaten von Antibiotika vom Tetracyclintyp dienen. Beispielsweise
können sie durch Behandlung mit einer Mineralsäure, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, oder
einer starken organischen Säure, wie p-Toluolsulfonsäure,
in die Säureanlagerungssalze umgewandelt werden. Da die erfindungsgemäß hergestellten
12a-Desoxyverbindungen, die eine 6-ständige Hydroxylgruppe enthalten, bei Behandlung mit
Mineralsäuren leicht in die entsprechenden 5a,6-Anhydroderivate umgewandelt werden, müssen die
Säureanlagerungssalze dieser 12a-Desoxytetracycline sehr vorsichtig hergestellt werden. Das Hydrochloridsalz
von 12a-Desoxytetracyclin wird beispielsweise durch Behandlung von 12a-Desoxytetracyclin mit
Chlorwasserstoff im Molverhältnis von 1 : 1 hergestellt. Die Verwendung von Chlorwasserstoffüberschüssen
führt zur Dehydratisierung in 5a,6-Stellung unter Bildung von Sa^-Anhydro-Ha-desoxytetracyclinen.
Verschiedene Substituenten können in die 12a-Stellung
der 12a-Desoxyverbindungen eingeführt werden. Die Bromierung führt z. B. zu einem Produkt, von
dem man annimmt, daß es ein Bromatom in der 12a-Stellung enthält.
Die Ha-Desoxytetracycline werden darüber hinaus
mit einer Vielzahl von Reaktionsmitteln in oft einzigartiger und unerwarteter Weise umgesetzt. So
führt die Behandlung von Ha-Desoxytetracyclin mit
209 749/344
Brom in Wasser zu Sa^-Anhydro-Ha-desoxytetracyclin,
wogegen die Behandlung mit Brom in gepufferter Lösung zu einem Produkt mit einem Ultraviolettspektrum
führt, das mit dem des 4a,12a-Anhydrotetracyclin identisch ist. Formaldehyd oder
Trichlormethylfluorid ergeben ein Produkt, das im ultravioletten Bereich eine Absorption ähnlich der
des 8-Oxytetrahydronaphthalin-l-ons zeigt.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1 na-Desoxytetracyclin
15 g 12a-(O-Formyl)-tetracyclin, 200 cm3 Tetrahydrofuran
und 6 g 5%iges Palladium auf Holzkohle wurden in das Reaktionsgefäß einer Hydrieranlage
nach Parr gegeben. Das Reaktionsgefäß wurde mit Wasserstoff ausgeblasen, auf einen Druck von
3,5 kg/cm2 gebracht, dann auf 55°C erhitzt und bei
dieser Temperatur 20 Stunden gerührt. Dann wurde das Reaktionsgefäß gekühlt, der Druck entspannt
und der Inhalt entnommen. Der Katalysator wurde abfiltriert und mit 50 cm3 Tetrahydrofuran gewaschen.
Ein gleiches Volumen Methanol wurde zu dem mit den Waschflüssigkeiten vereinigten Filtrat
gegeben und die erhaltene Lösung unter verringertem Druck bei 30 bis 35°C auf ein Drittel ihres Volumens
eingeengt.
Das abgetrennte Produkt wurde filtriert, mit 3"
Methanol gewaschen und getrocknet. Es wurde in Form orangeroter Kristalle erhalten, die 1 Mol
Methanol enthielten. Der ■ Schmelzpunkt lag bei etwa 2300C (unter Zersetzung).
Analyse für C22H24O7N2 · CH3OH:
Berechnet
C 59,99, H 6,13, N 6,08, Methoxyl 6,73%; gefunden
C 60,19, H 6,00, N 5,87, Methoxyl 6,45%.
Das Infrarotspektrum (KBr-Würfel) zeigte Absorptionsmaxima
bei 1563, 1471, 1429, 1269, 1202, 1177, 1087, 1047, 1020, 993, 948, 864, 844, 812, 772,
749 und 707 cm-1.
Eine frisch hergestellte Lösung zeigte die folgenden Maxima im ultravioletten Bereich: A(log e)-Werte:
264 πΐμ (4,64), 325 ηΐμ (4,51), 430 ηΐμ (4,43), 4,50 πΐμ
(4,37) bei relativ schneller Veränderung, bis nach etwa 20 Minuten die folgenden konstanten Werte
erhalten wurden: 265 ηΐμ (4,70), 323 ηΐμ (4,63),
430 ηαμ (3,79).
Bei Wiederholung dieses Verfahrens unter Verwendung von Dioxan, Dimethylformamid, Äthyläther,
dem Essigsäureester von Äthylenglykolmonoäthyläther, Äthylacetat und Pyridin als Lösungsmittel
wurde das gleiche Produkt erhalten.
OO
a) na-Desoxytetracyclin
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden unter Verwendung von 0,5 g Palladiumschwarz als Katalysator
15 g wasserfreies amorphes 12a-(O-Formyl)-tetracyclin in 250 cm3 Tetrahydrofuran katalytisch
hydriert, und es entstand das 12a-Desoxytetracyclin in einer Ausbeute von 44%.
Unter Verwendung von Whatman-Papier Nr. 1, das mittels eines Puffers nach Macllvaine vom
pH-Wert 3,5 gepuffert worden war, und Chloroform—
Nitromethan—n-Butanol (10:3:20:5) als Lösungsmittelsystem
wurden für Ha-Desoxytetracyclin Rf-Werte von 0,7 bis 0,75 erhalten.
Bei einem biologischen Test mit Klebsiella pneumoniae zeigte ^a-Desoxytetracyclin eine Wirksamkeit,
die etwa 33 y/cm3 entsprach.
b) na-Desoxytetracyclinhydrochlorid
1,0 g na-Desoxytetracyclin wurde in Methanol
gelöst, das eine äquimolare Menge Chlorwasserstoff enthielt. Das Salz wurde mit Äther ausgefällt und
aus Äthylacetat—Methanol als gelbe Kristalle umkristallisiert.
Auf ähnliche Weise wurden die Hydrochloridsalze der 12a-Desoxyprodukte der Beispiele 4 und 6 in
den Fällen hergestellt, in denen eine Aminogruppe zugegen ist.
Nimmt man Schwefelsäure oder Phosphorsäure an Stelle von Salzsäure, so erhält man die entsprechenden
Sulfate und Phosphate.
c) Metallchelatsalze von 12a-Desoxytetracyclin
Die Metallsalzkomplexverbindungen des 12a-Desoxytetracyclins wurden durch Lösen derselben in
einem niederen aliphatischen Alkohol, vorzugsweise Methanol, und Behandeln mit einer äquivalenten
Menge des entsprechenden Metallsalzes, das vorzugsweise in Methanol gelöst war, erhalten. Die
Komplexverbindungen wurden in einigen Fällen durch einfaches Filtrieren, oft jedoch durch Verdampfen
des Lösungsmittels oder Zugabe eines Nichtlösungsmittels, wie Diäthyläther, gewonnen, da viele
der Metallsalzkomplexverbindungen alkohollöslich sind.
Auf diese Weise wurden auch die Metallsalzkomplexverbindungen der in den Beispielen 4 bis 6
beschriebenen 12a-Desoxytetracycline unter Verwendung der folgenden Metallsalze hergestellt: Calciumchlorid,
Kobaltchlorid, Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid, Ferrichlorid, Zinkchlorid, Kupfer(II)-chlorid,
Cadmiumchlorid, Bariumchlorid, Silbernitrat, Stannonitrat, Magnesiumacetat, Manganochlorid
und Cerchlorid. Eine Anzahl dieser Salze, wie die Calcium- und Magnesiumkomplexsalze, sind
für therapeutische Zwecke wertvoll. Diejenigen Salze, die für therapeutische Zwecke nicht wertvoll sind,
sind für die Reinigung und Isolierung von 12a-Desoxyverbindungen von Wert und ferner für die Herstellung
der therapeutisch wertvollen Komplexverbindungen.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 unter Anwendung der dort angegebenen Reaktionsbedingungen
wurde Ha-Desoxytetracyclin in Ausbeuten von 34 bis 50% erhalten.
0C | Druck, kg/cm2 | Zeit, Stunden | Ausbeute, % |
55 | 2,8 | 23 | 44 |
55 | 3,5 | 10 | 34 |
85 | 2,8 | 12 | 37 |
55 | 8,4 | 10 | 40 |
100 | 2,8 | 8 | 34 |
55 | 7,0 | 23 | 50 |
Beispiel 4
6-Desmethyl-6,12a-didesoxytetracyclin
6-Desmethyl-6,12a-didesoxytetracyclin
Verfahren 1
Ein Gemisch von 3,0 g 12a-(O-Formyl)-6-desoxy-6-desmethyltetracyclin
und 1,25 g 5%iges Palladium auf Holzkohle in 75 cm3 Tetrahydrofuran wurde in
ein Reaktionsgefäß einer Hydrieranlage nach Parr gegeben. Das Reaktionsgefäß wurde mit Wasserstoff
ausgeblasen, auf einen Druck von 2,8 kg/cm2 gebracht und bei 52 0C 12 Stunden gerührt. Nach dem Kühlen
wurde das Reaktionsgemisch filtriert und das Filtrat mit Tetrahydrofuran gewaschen. Der Katalysatorkuchen
wurde in Methanol erneut aufgeschlämmt, filtriert und mit Methanol gewaschen. Die vereinigten
Methanollösungen wurden eingedampft, und man erhielt 0,85 g des 12a-Desoxyproduktes, d. h.
eine Ausbeute von etwa 28%. 200 mg des Rohproduktes wurden in 7 cm3 Aceton gelöst, das
0,5 cm3 5%ige Salzsäure enthielt. Die rohe Base löste sich, und das reine Hydrochlorid kristallisierte
aus. Nach Gewinnung des kristallinen Materials und Trocknen wurden 100 mg des Produktes erhalten.
Verfahren 2
Ein Gemisch von 1 g 12a-(O-Formyl)-6-desoxy-6-desmethyltetracyclin
und 0,5 g 5%igem Palladium auf Holzkohle in 5 cm3 Dimethylformamid wurde
bei einem Wasserstoffdruck von 1 Atmosphäre 7 Stunden hydriert. Das Reaktionsgemisch wurde
filtriert und das Filtrat mit Dimethylformamid gewaschen. Die mit den Waschflüssigkeiten vereinigte
Mutterlauge wurde tropfenweise mit einem gleichen Volumen Wasser behandelt, wobei ein
reines 12a-Desoxyprodukt erhalten wurde, das durch Filtrieren gewonnen wurde. 60 mg des Produktes,
d. h. eine Ausbeute von 6%, wurden auf diese Weise erhalten. Die Elementaranalyse des Produktes
hatte die folgenden Ergebnisse:
C21H22N2O6:
Berechnet ... C 63,3, H 5,57, N 7,03%;
gefunden ... C 62,7, H 5,55, N 6,85%.
Nach Abstellen der Lösung über Nacht zwecks Erzielung eines Gleichgewichts der Tautomeren
zeigte die Ultraviolettabsorption in methanolischer HCl Imax bei 265, 323, 428 und 449 πΐμ. Das kristalline
Produkt schmolz bei 274°C (unter Zersetzung).
12a-Desoxytetracyclin
(aus 12a-(O-Formyl)-7-chlortetracyclin)
(aus 12a-(O-Formyl)-7-chlortetracyclin)
55 Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden 2 g
12a-(O-Formyl)-7-chlortetracyclin in 12a-Desoxytetracycb'n
umgewandelt. Das Produkt wurde durch Papierchromatographie identifiziert, wobei Chloroform—
Pyridin—Nitromethan—n-Butanol (10:3:20:5)
als Lösungsmittelsystem sowie Whatman-Papier Nr. 1, das mit einem Puffer nach Macllvaine auf einen
pH-Wert von 3,5 gepuffert worden war, verwendet wurden. Rf = 0,7.
Verwendet man an Stelle von 12a-(O-Monoformyl)-7-chlortetracyclin
das 12a-(O-Monoformyl)-derivat von 7 Bromtetracyclin, so erhält man
gleichfalls das ^a-Desoxytetracyclin.
10,6 g 12,12a-(O,O-Diacetyl)-4-epitetracyclin in
250 cm3 Tetrahydrofuran wurden in eine Hydrieranlage nach Parr eingeführt und mit 10,6 g 5%igem
Palladium auf Holzkohle versetzt. Das Reaktionsgefäß wurde bis zu einem Druck von 3,5 kg/cm2 mit
Wasserstoff beschickt und etwa 10 Stunden auf 55°C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde gekühlt,
filtriert und unter Druck zur Trockne eingedampft. Der aus 12-(O-Monoacetyl)-4-epi-12a-desoxytetracyclin
bestehende Rückstand wurde dann durch Lösen in einer Wasser-Ammoniak-Lösung (1 : 10)
hydrolysiert. Beim Eindampfen der Lösung bei Raumtemperatur im Vakuum wurde das Ammoniumsalz
von 4-Epi-12a-desoxytetracyclin erhalten.
Die Neutralisation des Ammoniumsalzes mit einer verdünnten Mineralsäure ergab 4-Epi-12a-desoxytetracyclin.
20
20
a) na-iO-Phenylcarbamy^-tetracyclin
Zu einer Lösung von 11g wasserfreiem Tetracyclin in 125 cm3 Tetrahydrofuran wurden 10 cm3
Phenylisocyanat gegeben. Man ließ das Gemisch 5 Tage stehen und gab dann 1700 cm3 Hexan unter
Rühren zu. Die erhaltene Fällung wurde filtriert, mit Hexan gewaschen und getrocknet.
Das erhaltene Produkt wurde durch Lösen in heißem Äther und Einengen unter vermindertem Druck umkristallisiert. Die Elementaranalyse des Produktes hatte die folgenden Ergebnisse:
Das erhaltene Produkt wurde durch Lösen in heißem Äther und Einengen unter vermindertem Druck umkristallisiert. Die Elementaranalyse des Produktes hatte die folgenden Ergebnisse:
C29H29O9N3:
Berechnet .
gefunden .
Berechnet .
gefunden .
C 61,8, H 5,19, N 7,46%;
C 61,9, H 5,21, N 7,47%.
C 61,9, H 5,21, N 7,47%.
b) 12a-Desoxy tetracyclin
Nach dem Verfahren des Beispiels 2a wurde das 12a-(O-Phenylcarbamyl)~tetracyclin in 12a-Desoxytetracyclin
umgewandelt. Das gleiche Produkt wurde erhalten, wenn diese Reaktionsteilnehmer bei Atmosphärendruck
und 1000C unter Verwendung von 5 Platinschwarz oder Platinoxyd als Katalysator hydriert
wurden.
Beispiel 8
a) na-iO-p-MethoxyphenylcarbamylHetracyclin
a) na-iO-p-MethoxyphenylcarbamylHetracyclin
Zu einer Lösung von 4,4 g wasserfreiem Tetracyclin in 50 cm3 Tetrahydrofuran wurden 5 cm3 p-Methoxyphenylisocyanat
gegeben. Das Gemisch wurde 12Tage stehengelassen und danach mit 600 cm3 Hexan verdünnt.
Das gefällte Produkt (5,5 g = 93%) wurde dann filtriert, mit Hexan gewaschen und getrocknet.
Nach Umkristallisation aus Äther hatte die Elementaranalyse die folgenden Werte:
C30H31O10N3:
Berechnet
gefunden
Berechnet
gefunden
C 60,70, H 5,26, N 7,08%;
C 59,85, H 5,48, N 6,93%.
C 59,85, H 5,48, N 6,93%.
b) 12a-Desoxytetracyclin
Nach dem Verfahren der Beispiele 1 bis 4 wurde das na^O-p-Methoxyphenylcarbamy^-tetracyclin in
12a-Desoxytetracyclin umgewandelt.
a) lla-iO-p-AminophenylcarbamyO-tetracyclin
12a - (O - ρ - Nitrophenylcarbamyl) - tetracyclin in
Tetrahydrofuran wurde mit Wasserstoffgas in Gegenwart von 5 Gewichtsprozent Raney-Nickel bei Raumtemperatur
und einem Druck von 2,8 kg/cm2 in einer Schüttelvorrichtung nach Parr geschüttelt. Die
Umsetzung wurde fortgesetzt, bis die theoretische Wasserstoffaufnahme beendet war. Das Produkt
wurde durch Abliltrieren des Katalysators und Einengen des Filtrats bei verringertem Druck erhalten.
Das gleiche Produkt wurde erhalten, wenn 12a-(O-p-Nitrophenylcarbamyl)-7-chlortetracyclin als
Ausgangsmaterial verwendet wurde.
b) 12a-Desoxy tetracyclin
Nach dem Verfahren des Beispiels 3 wurde das 12a-(O-p-Aminophenylcarbamyl)-tetracyclin in das
12a-Desoxytetracyclin umgewandelt.
Beispiel 10 a) 10,12a-(O,O-Diacetyl)-5-oxytetracyelin
A. 107 g wasserfreies 5-Oxytetracyclin (amphoter)
wurden in 107 cm3 Dimethylformamid bei Raumtemperatur gelöst und 80 cm3 Essigsäureanhydrid
mit einemmal zugegeben. Die Lösung wurde langsam gerührt, wobei im Verlauf von 10 Minuten 53,3 cm
Pyridin zugegeben wurden. Während der Pyridinzugabe trat Erwärmung ein, so daß von außen
gekühlt werden mußte, um die Temperatur unter 400C zu halten. Dann ließ man das Gemisch auf
30°C abkühlen und rührte es 1 Stunde bei Raumtemperatur.
Die bei der Umsetzung erhaltene Dimethylformamidlösung wurde dann mit 133 cm3 Wasser behandelt,
was zu einer Fällung des rohen 10,12a-Diacetats führte, das dann auf einem Filter gesammelt
wurde. Das feuchte Produkt wurde oberflächlich durch Absaugen auf einem Vakuumfilter über Nacht
getrocknet und dann aus 650 cm3 warmem Methanol
umkristallisiert. Die Ausbeute betrug 50,0 g (39,4%) und hatte nach einem biologischen Test mit K. pneumoniae
eine Wirksamkeit von 6,3 y/mg. Dieser Wert zeigt an, daß das Produkt weniger als 1% nicht
umgesetztes 5-Oxytetracyclin enthielt.
Ein Teil des mit Methanol gereinigten Materials wurde weiter gereinigt, indem man es in Methylisobutylketon
löste und durch Zugabe von Hexan als amorphen Feststoff wieder ausfällte. Es zeigt im
ultravioletten Bereich (in 0,01 n-HCl) Absorptionsmaxima bei 263 und 338 ηΐμ und Minima bei 226 πΐμ
und 293 πΐμ. Die hauptsächlichen Infrarotmaxima (KBr-Würfel) lagen bei 5,68, 6,10, 6,25, 6,59, 6,78
und 6,88 ηΐμ.
Analyse für C26H28O11N2:
Berechnet
Berechnet
C 57,35, H 5,18, N 5,15, Acetyl 15,8%; gefunden
C 57,5, H 5,4, N 5,0, Acetyl 17,1%.
Bei dem für die Acetylbestimmung verwendeten analytischen Verfahren ergibt reines nicht acetyliertes
5-Oxytetracyclin 0,5 bis 1% Acetyl. Dieser sögenannte
Blindwert muß von den analytischen Ergebnissen bei acylierten Produkten abgezogen werden.
Der korrigierte Acetylwert für das Produkt liegt dann bei 16,1 bis 16,6%. 10,12a-(O,O-Diacetyl)-5-oxytetracyclin
zeigte einen Rf-Wert von 0,13 bis 0,21 bei Papierchromatogrammen, die mit einem aus Toluol und Pyridin im Verhältnis von 20 : 3
bestehenden Lösungsmittelsystem entwickelt wurden und mit einem Puffer vom pH-Wert 4,2 gesättigt
waren, und einen Rf-Wert von 0,87, wenn das Lösungsmittelsystem aus mit Wasser gesättigtem
Äthylacetat bestand.
B. Wenn das Verfahren A wiederholt wird und an Stelle von Dimethylformamid 250 cm3 Pyridin
und 190 cm3 Essigsäureanhydrid verwendet werden, wird das 10,12a-Diacetat als etwas weniger reines
Produkt gewonnen, was bei der weiteren Behandlung zu einer geringeren Ausbeute an reinem kristallinem
Material führt.
b) 5-Oxy-12a-desoxytetracyclin
Nach dem Verfahren des Beispiels 6 wurde das 10,12a-(O,O-Diacetyl)-5-oxytetracyclin in das 5-Oxy-12a-desoxytetracyclin
umgewandelt.
60 Beispiel 11 a) 10,12a-(O,O-Dipropionyl)-5-oxytetracyclin
Das Verfahren des Beispiels 10 wurde wiederholt, wobei an Stelle des Essigsäureanhydrids Propionsäureanhydrid
verwendet wurde. 10,12a-(O,O-Dipropionyl)-5-oxytetracyclin
wurde auf gleiche Weise gewonnen.
Analyse für C28H32O11N2:
Berechnet ... C 58,72, H 5,63, N 4,89%; gefunden ... C 58,3, H 5,77, N 4,68%.
Berechnet ... C 58,72, H 5,63, N 4,89%; gefunden ... C 58,3, H 5,77, N 4,68%.
Die Absorptionsmaxima im ultravioletten Bereich lagen bei 263 und 341 πΐμ und die Minima bei 226
und 293 ηΐμ. Typische Infrarotmaxima lagen bei den folgenden Wellenlängen: 2,96, 5,67, 6,08, 6,57
und 6,85 μ.
b) 5-Oxy-12a-desoxytetracyclin
Nach dem Verfahren des Beispiels 6 wurde das 10,12a-(O,O-Dipropionyl)-5-oxytetracyclin in das
5-Oxy-12a-desoxytetracyclin umgewandelt.
Beispiel 12 a) 10,12a-(O,O-Divaleryl)-5-oxytetracyclin
Das Verfahren des Beispiels 10 wurde wiederholt, wobei an Stelle des Essigsäureanhydrids das Valeriansäureanhydrid
verwendet wurde. Das Produkt wurde auf gleiche Weise gewonnen.
Analyse für C32H40O11N2:
Berechnet ... C 61,10, H 6,41, N 4,46%; gefunden ... C 60,74, H 6,39, N 4,40%.
Berechnet ... C 61,10, H 6,41, N 4,46%; gefunden ... C 60,74, H 6,39, N 4,40%.
b) S-Oxy-Ha-desoxytetracyclin
Nach dem Verfahren des Beispiels 6 wurde das 10,12a-(O,O-Divaleryl)-5-oxytetracyclin in das 5-Oxy-12a-desoxytetracyclin
umgewandelt.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden unter Verwendung von 0,6 g pulverisiertem Rhenium als
Katalysator 15 g der wasserfreien amorphen Form von 12a-(O-Formyl)-tetracyclin in 250 ml Tetra-
hydrofuran katalytisch hydrogenolysiert, und man
erhielt eine Ausbeute von 44% an 12a-Desoxytetracyclin.
Unter Verwendung von Whatman-Papier Nr. I5
das mit Macllvaines Puffer auf einen pn-Wert von
3,5 gepuffert war, und Chloroform—Pyridin—Nitromethan—n-Butanol
(10 : 3 : 20 : 5) als Lösungsmittelsystem wurden für 12a-Desoxy tetracyclin Rf-Werte von 0,7 bis 0,75 erhalten.
IO
Eine Mischung von 3,0 g 12a-(O-Formyl)-6-desoxy-6-desmethyltetracyclin
und 0,4 g Platinschwarz in 75 ml Tetrahydrofuran wurde in das Reaktionsgefäß einer Hydrieranlage nach Pa rr gegeben. Das
Reaktionsgefäß wurde mit Wasserstoff durchgeblasen und auf einen Druck von 2,8 kg/cm2 gebracht und
dann 12 Stunden bei 520C gerührt. Nach dem Abkühlen
wurde das Reaktionsgemisch filtriert und das Filtrat mit Tetrahydrofuran gewaschen. Der
Katalysator wurde in Methanol wieder aufgeschlämmt, filtriert und mit Methanol gewaschen.
Die vereinigten Methanollösungen wurden eingedampft, und eine Ausbeute von 0,85 g (etwa 28%)
des rohen 12a-Desoxyprodukts wurde erhalten _ 200 mg des Rohproduktes wurden in 7 ml Aceton
mit einem Gehalt von 0,5 ml 5%iger Salzsäure gelöst. Die rohe Base löste sich, und das rohe Hydrochlorid
kristallisierte aus.
Für die Herstellung des Ausgangsmaterials wird Schutz im Rahmen der vorliegenden Erfindung
nicht beansprucht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer 12a-Desoxytetracyclinverbindung,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein in 12a-Stellung durch eine Acyl-
oder Arylcarbamyloxygruppe substituiertes Tetracyclin nach bekannten Methoden in Gegenwart
eines Edelmetallkatalysators in einem nahezu wasserfreien inerten Lösungsmittel bei etwa
45 bis 1000C und einem Druck etwa zwischen
Normaldruck und 140,6 kg/cm2 mit Wasserstoff behandelt und schließlich, wenn noch Acylgruppen
im Molekül vorhanden sind, diese gegebenenfalls durch Behandlung mit einem alkalischen Mittel, wie wäßrigem Ammoniak,
entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein solches 12a-Arylcarbamyloxytetracyclin
als Ausgangsmaterial verwendet, das durch Umsetzung des in 12a-Stellung
unsubstituierten Tetracyclins mit freier Hydroxylgruppe mit wenigstens einer äquivalenten Menge
eines nicht substituierten oder mono- oder disubstituierten Phenyl- oder Naphthylisocyanats
bzw. einer ein solches Isocyanat abgebenden Verbindung vorteilhaft mit einem Isocyanatüberschuß
von etwa 10 bis 20% in einem inerten organischen Lösungsmittel unter nahezu wasserfreien
Bedingungen, zweckmäßig bei 25 bis 1000C, erhalten wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsverbindung
ein na-Arylcarbamyloxytetracyclin verwendet,
das außerdem noch Halogen-, Nitro-, Amino-, niedere Alkyl- oder niedere Alkoxygruppen als
Substituenten aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hydrierungskatalysator
Palladium, Platinschwarz oder Platinoxyd verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 731497, 2 812 349; P. Karrer, Lehrbuch der organischen Chemie, 13. Auflage, 1959, S. 504.
USA.-Patentschriften Nr. 2 731497, 2 812 349; P. Karrer, Lehrbuch der organischen Chemie, 13. Auflage, 1959, S. 504.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsche Patente Nr. 1 076 679, 1 076 678.
Deutsche Patente Nr. 1 076 679, 1 076 678.
1 209 749/344 12.
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US813652A US3047617A (en) | 1959-05-18 | 1959-05-18 | Alkanoic acid esters of 5-hydroxytetracycline and process for preparation |
US813653A US2976318A (en) | 1959-05-18 | 1959-05-18 | Tetracycline derivatives and process of producing the same |
US813654A US3002021A (en) | 1959-05-18 | 1959-05-18 | New derivatives of the tetracycline-type antibiotics |
US5336A US3043876A (en) | 1960-01-29 | 1960-01-29 | 4a, 12a-anhydro-4-desdimethylaminotetracycline and analogs thereof |
Publications (1)
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DE1141638B true DE1141638B (de) | 1962-12-27 |
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DE1960P0024575 Pending DE1141638B (de) | 1959-05-18 | 1960-03-10 | Verfahren zur Herstellung einer 12 alpha-Desoxytetracyclinverbindung |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE1141638B (de) |
GB (1) | GB910874A (de) |
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