DE1140953B - Waermekopierverfahren - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

K42581VIb/15k

ANMELDETAG: 7. J A N U A R 1961

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 13. DEZEMBER 1962

Gegenstand des Patentes 1125 453 ist ein Wärmekopierverfahren zur Herstellung von Abbildungen von Vorlagen durch bildmäßige Einwirkung von Wärme auf eine sich dadurch verändernde Fläche, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Wärmestrahlung bildmäßig auf eine aus Polyamid gebildete Fläche einwirken läßt, anschließend das latente Wärmebild mit farblosem oder gefärbtem Pulver sichtbar macht und gegebenenfalls fixiert.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist in Abänderung des Hauptpatentes 1125 453 ein Wärmekopierverfahren zur Herstellung von Abbildungen von Vorlagen durch bildmäßige Einwirkung von Wärme auf eine sich dadurch verändernde Fläche, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Wärmestrahlung bildmäßig auf eine aus duroplastischen Kunstharzen gebildete Fläche einwirken läßt, anschließend das latente Wärmebild mit farblosem oder gefärbtem Pulver sichtbar macht und gegebenenfalls fixiert.

Als duroplastische Kunststoffe im erfindüngsgemäßen Sinne werden vor allem verstanden Esterharze, wie Maleinatharze, z. B. ein modifiziertes Maleinsäureharz mit dem Schmelzpunkt 60 bis 70° C und der Säurezahl 120 bis 130, oder ein unter dem der Firma Adriaan Honig's Kunstharsindustrie N. V., Zaandam/Holland, warenzeichenrechtlich geschützten Namen HOBIMAL P 65 (Schmelzpunkt 150 bis 158⁰C) im Handel befindliches Produkt, Phenolharze, wie Novolake, ζ. B. ein unter dem der Firma Chem. Werke Albert, Wiesbaden-Biebrich, warenzeichenrechtlich geschützten Namen ALVONOL 429 K (Schmelzpunkt 108 bis 118⁰C) im Handel befindliches Produkt, oder ein nicht plastifiziertes Phenolharz vom Resoltyp mit dem Schmelzpunkt 45 bis 58° C, modifizierte Phenolharze, ζ. B. ein mit Kolophonium modifiziertes Phenolharz mit dem Schmelzpunkt 59 bis 65° C und der Säurezahl etwa 80, harzsäure- oder harzsäureestermodifizierte Phenolharze, ζ. B. ein unter dem der Firma Chemische Werke Albert, Wiesbaden-Biebrich, warenzeichenrechtlich geschützten Namen ALBERTOL 369 a (Schmelzpunkt 120 bis 130° C) im Handel befindliches Produkt, Ketonharze, ζ. B. ein Ketonharz mit dem Schmelzpunkt 76 bis 82° C, der Farbzahl 1 bis 2,5 und der Verseifungszahl 0 oder ein Ketonformaldehydharz vom Erweichungspunkt 115 bis 120° C und der Säurezahl 0.

Die vorgenannten hochmolekularen Verbindungen lassen sich sehr gut für den erfindungsgemäßen Zweck verwenden, wenn ihre Erweichungspunkte etwa zwischen 40 und 180° C liegen; jedoch sind in besonderen Fällen auch solche Verbindungen Wärmekopierverfahren

Zusatz zum Patent 1125 453

Anmelder:

Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196

Dr. Erwin Lind, Wiesbaden-Biebrich,
ist als Erfinder genannt worden

brauchbar, deren Erweichungspunkte über und unter dieser Grenze liegen.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, auf einfache Weise kontrastreiche, scharfe, dokumentenechte, sowohl der Vorlage entsprechende als auch negative, seitenrichtige Kopien sowohl von einseitig als auch von zweiseitig beschrifteten Originalen herzustellen.

Beispiel 1

Auf ein gegen das Eindringen organischer Lösungsmittel vorbeschichtetes Papier vom Flächengewicht 80 g/m² wird eine Lösung von 25 Gewichtsteilen eines Ketonformaldeydharzes vom Erweichungspunkt 115 bis 120° C und der Säurezahl 0 in 100 Volumteilen Toluol maschinell aufgetragen. Nach dem Trocknen der Schicht beträgt die Schichtdicke etwa 5 bis 10 μ. Diese Schicht wird im engen Kontakt mit einer positiven Filmvorlage einer kurzen intensiven Ultrarotbestrahlung ausgesetzt, indem man sie mit einer Geschwindigkeit von einigen Metern pro Minute durch die Bildebene eines fokussierten 1350-Watt-Ultrarotstrahlers führt. Den engen Kontakt zwischen Original und Kopierschicht erreicht man durch zwei Anpreßwalzen. An den Schriftzeichen der positiven Filmvorlage wird die ankommende Ultrarotstrahlung absorbiert und in fühlbare Wärme umgewandelt, die durch Leitung auf die Kopierschicht übertragen wird. Dort entsteht ein latentes Bild, das durch Behandlung mit einem Entwickler mit klaren Konturen sichtbar gemacht wird.

Der Entwickler besteht beispielsweise aus 100 Gewichtsteilen Glaskügelchen von der Korngröße 350 bis 400 μ und 2 Gewichtsteilen eines gefärbten Harz-

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puders der Korngröße 20 bis 50 μ. Den gefärbten Harzpuder erhält man aus 30 Gewichtsteilen Polystyrol, 3 Gewichtsteilen eines Maleinatharzes und 3 Gewichtsteilen Ruß durch Zusammenschmelzen, Mahlen und Sichten.

Um die Wischfestigkeit der fertigen Kopie zu erhöhen, unterwirft man sie einer kurzen Nachbehandlung mit Wärme. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß man sie durch die gleiche Vorrichtung führt, in der man zuvor das latente Bild erzeugt hat. Mit gleich gutem Erfolg kann zur Herstellung einer Kopierschicht auch die Lösung eines Formaldehydketonharzes vom Erweichungspunkt 76 bis 82° C verwendet werden.

Beispiel 2

Eine Lösung von 25 Gewichtsteilen eines Maleinatharzes vom Erweichungspunkt 150 bis 158° C und der Säurezahl 20 in 100 Volumteilen Toluol wird auf ein Papier, das durch eine Vorbehandlung lösungsmittelfest gemacht wurde, maschinell aufgestrichen. Die erhaltene Maleinatharzschicht, deren Dicke etwa 10 μ beträgt, wird nun unter einer dünnen Vorlage, beispielsweise einem maschinengeschriebenen Luftpostbrief, in der im Beispiel 1 erwähnten Weise einer kurzen Ultrarotbestrahlung ausgesetzt. Das auf der Oberfläche der Maleinatharzschicht entstandene latente Bild wird nach Entfernen des Originals mit einem Entwickler behandelt, der, wie im Beispiel 1 beschrieben, aus Glaskügelchen und einem gefärbten Harzpuder besteht. Es entsteht ein gut lesbares, kontrastreiches, dem Original entsprechendes Bild.

An Stelle des Maleinatharzes vom Erweichungspunkt 150 bis 158° C kann auch ein solches mit niedrigerem Erweichungspunkt, beispielsweise von 119 bis 126⁰C und der Säurezahl 10 bis 11 oder ein Maleinatharz vom Erweichungspunkt 60 bis 70° C und der Säurezahl 120 bis 130 verwendet werden.

Beispiel 3

Zur Herstellung der Kopierschicht löst man 25 Gewichtsteile eines Phenolformaldehydharzes vom Erweichungspunkt 108 bis 118° C und der Säurezahl 0 in 100 Volumteilen Butanon und beschichtet damit eine Papierfolie, die gegen das Eindringen organischer Lösungsmittel durch einen Vorstrich abgedichtet wurde. Das latente Bild des Originals erzeugt man auf der Kopierschicht durch Einwirkung von Ultrarotstrahlung auf die Vorlage, die sich im engen Kontakt mit der Kopierschicht befindet. Zum Sichtbarmachen des latenten Bildes überwischt man die Oberfläche der Lackschicht mit einem gefärbten Harzpuder. Zur Fixierung des Bildes wird die Oberfläche des Kopiermaterials kurz angewärmt.

An Stelle des obengenannten Formaldehydharzes kann auch ein Phenolharz vom Typ der nicht plastifizierten Resole verwendet werden, beispielsweise ein Produkt vom Erweichungspunkt 45 bis 58° C, von dem man zur Beschichtung 15 Gewichtsteile in 100 Volumteilen Äthylacetat löst.

Beispiel 4

Man löst 15 Gewichtsteile eines mit Kolophonium modifizierten Phenolharzes vom Erweichungspunkt 59 bis 65° C und der Säurezahl von etwa 80 in 100 Volumteilen Äthylacetat und beschichtet mit der Lösung maschinell einen geeigneten Papierträger. Die Herstellung der Kopien erfolgt in der in den Beispielen 1 bis 3 beschriebenen Weise.

Mit gleich gutem Erfolg kann auch ein mit Kolophonium modifiziertes Phenolharz vom Erweichungspunkt 120 bis 130° C und der Säurezahl unter 20 verwendet werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Wärmekopierveriahren nach Patent 1125 453 zur Herstellung von Abbildungen von Vorlagen durch bildmäßige Einwirkung von Wärme auf eine sich dadurch verändernde Fläche, dadurch gekennzeichnet, daß man Wärmestrahlung bildmäßig auf eine aus duroplastischen Kunstharzen gebildete Fläche einwirken läßt, anschließend das latente Wärmebild mit farblosem oder gefärbtem Pulver sichtbar macht und gegebenenfalls fixiert.

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