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Strahlenschutztür Es ist bekannt, Türen von Räumen, in denen mit Elektronen-Strahlungsgeräten,
wie z. B. Röntgenapparaten, Elektronenschleudern od. dgl., gearbeitet wird, durch
Bleieinlagen in Türblatt und in der Zarge so zu sichern, daß eine Durchstrahlung
der für den Menschen schädlichen Strahlen eingeschränkt wird. Durch die Bleieinlagen
erhalten die Türblätter naturgemäß ein außerordentlich hohes Gewicht, so daß durch
ihre bewegte Schwere und ihre Wucht nicht nur eine besondere Rißempfindlichkeit
der Raumwand, sondern zugleich eine besonders in Krankenhäusern oder wissenschaftlichen
Instituten unerträgliche Lärmentwicklung beim Anschlag der Tür gegen die Türzarge
entstehen muß.
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Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, eine Strahlenschutztür
zu entwickeln, bei der neben dem wesentlich verbesserten Strahlenschutz zugleich
die Fragen der Schalldämmung und Schalldämpfung, der strahlungsgesicherten Beschläge
und die bei der Schwere der Türen sehr wesentliche Frage der Montage zu-
einer gemeinsamen Lösung gebracht und alle konstruktiven Einzelheiten unter dem
Gesichtspunkt zusammengefaßt sind, daß die aus Türblatt und Türzarge bestehende
Tür als Fertigelement ohne zusätzliche Einputz- und Beiputzarbeiten in die aus Strahlenschutzbeton
hergestellte Wand eingesetzt werden kann.
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Der grundlegende Erfindungsgedanke zur wesentlichen Verbesserung des
Strahlenschutzes ist zunächst das gegenseitige Übergreifen der Bleieinlagen von
Türblatt und Türzarge, das dadurch erreicht wird, daß das mit einer Bleieinlage
gesicherte Türblatt einen aus einer zusätzlichen Bleieinlage gebildeten, umlaufenden
Vorsprung hat, der in die in der Zarge gleichfalls umlaufenden Vertiefung einschlägt,
so daß die winkelig angeordnete zusätzliche Bleieinlage im Türblatt die Bleieinlage
im Türfutter der Zarge übergreift und auf diese Weise alle schräg gegen die Schließlage
der Tür gerichteten Strahlen sicher abschirmt. Diese Ausbildung bietet zugleich
den Vorteil, in der Zarge selbst als Anschlag einen schalldämpfenden Aufschlag aus
Schaumstoff od. dgl. anzubringen, der die Wucht des schweren Türblatts beim Schließen
der Tür schwingungs- und schalldämpfend aufnimmt.
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Um jede Schwingungsübertragung auf die aus Strahlenschutzbeton gefertigte
Wand zu verhindern, macht die vorliegende Erfindung von dem an sich bereits bekannten
Vorschlag Gebrauch, die Türzarge aus zwei Teilen, einen Blendrahmen und einen Gegenblendrahmen,
herzustellen, die unter Zwischenlegung von als Dämmstoff und Toleranzausgleich für
Bau-und Putztoleranzen zugleich wirkenden, bitumengetränkten Schaumstoffstreifen
mit Hilfe von Schrauben an die Wand angeklernmt werden und in die dann nach der
so vollzogenen Aufstellung das aus einer beidseitig mit Sperrholz- oder Spanholzplatten
beklebten Bleiplatte bestehende Türfutter eingefügt wird. Das gegenseitige Übergreifen
der Bleieinlagen von Türblatt und Türfutter bedingt aber im Gegensatz zu der bekannten
Ausführung bei Normaltüren hier eine sehr breite Dimensionierung der Zarge und Gegenzarge,
die deshalb erfindungsgemäß mit Hilfe durch die Wand führender Schrauben unter Zusammenpressen
der Dämmstoffstreifen an die Wand angeklemmt werden. Die Schraubenenden bzw. Anzugsmuttern
werden zusätzlich durch übergeschobene Bleikappen gegen Strahlungseinwirkung geschützt.
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Auf diese Weise sind Zarge und Gegenzarge schalldämmend und schwingungsdämpfend
an die Wand angeklemmt. Da das Türblatt aber infolge der Bleieinlagen ein außergewöhnlich
hohes Gewicht hat, würde die Anklemmung allein nicht ausreichen, um ein störungsfreies
Schließen der Tür auf die Dauer hin zu gewährleisten. Aus diesem Grunde wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, die Zarge und die Gegenzarge auf als Bodenschuhe ausgebildete Grundplatten
zu stellen, die ihrerseits mit schwingungsdämpfenden Mitteln unterlegt sich auf
den Boden aufsetzen. Diese Bodenschuhe werden zweckmäßigerweise mit einem den inneren
Rohrquerschnitt entsprechenden längeren Ansatzwinkel versehen, der sich in die Vierkantrohre
der Zarge und Gegenzarge einschieben läßt und zusätzlich mit einem Kunststoffkleber
in den Rohrquerschnitten eingeklebt wird. In den Bodenschuh für die Zarge wird ein
an sich bekanntes Drucklager eingebaut,
das als Drehlager für das
Türblatt dient, so daß das sehr hohe Gewicht des Türblatts nicht von der Wand, sondern
vom Boden getragen wird, jedoch durch die unter dieBodenschuhe gelegteSchwingungsdämpfung
so, däß die Bewegungen und Schläge der Tür weder auf die Wand noch auf den Boden
übertragen werden können. Das Gegenlager zum Drucklager wird zweckmäßigerweise,
wie bereits bekannt, als Bestandteil des oberen Gehrungswinkels ungeformt, der in
den Rohrquerschnitt des Blendrähmenrohres eingeschoben und eingeklebt wird.
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Das Türblatt wird aus einem Rechteckrahmen aus Stahlvierkantrohren
gebildet, die zweckmäßigerweise durch eingeklebte Gehrungswinkel zusammengefügt
sind. Dieser Rechteckrahmen wird mit Sperrholz bzw. Spanplatten belegt, und der
zwischen ihnen befindliche Hohlraum wird zur Erhöhung der Wärmedämmung und zur Verhinderung
des Auftretens von Schwingungsresonanzen in an sich bekannter Weise mit konisch
gezogenen Abstandsbüchsen versteift und mit Phenolharzschaum ausgefüllt, der durch
sein sehr geringes Gewicht ausgleichend zu dem hohen Gewicht der Bleieinlage wirkt,
die auf die innere Holzdeckplatte aufgeklebt, durch die am Vierkantrohrrahmen angebrachten,
umlaufenden Haltewinkel zusätzlich gesichert und der Sicht vom Rauminneren aus durch
eine weitere Deckplatte aus Sperrholz oder Spanholz entzogen ist.
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Die Bleieinlage des Türfutters ist ebenfalls eingefußt von zwei Sperrholz-
bzw. Spanplatten, die ihr die notwendige Versteifung geben, und einem an der Zarge
befestigten Winkelrahmen aus Metallprofilen.
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Das Türfutter und die Türplattkanten werden zweckmäßigerweise mit
PVC-Profilen abgedeckt, die durch ihre Farbgebung die Strahlenschutztür als Zu-
; gang zu einer Gefahrenquelle schon rein äußerlich charakterisieren. So ist es
denkbar, z. B. als Farbe ein grelles Rot oder Orange zu wählen, die als ausgesprochene
Warnfarben gelten. Die Tür in der Schließlage zu halten, ist Aufgabe von Schloß
und Beschlag, deren sonst übliche Anbringungsart sich hier aus Gründen des Strahlungsschutzes
verbietet. Es wird deshalb erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Schloß in der Blendrahmenzarge
unterzubringen und Falle und Schließriegel in das im Türblatt untergebrachte Schließblech
einschließen zu lassen. Das Schloß kann ein an sich bekanntes, durch Druckknöpfe
gesteuertes Elektroschloß sein, bei dem die Schloßfalle mit Hilfe eines im Schloß
eingebauten Elektromagneten zurückgezogen wird, oder ein Rohrschloß, das mit Hilfe
einer Türdrückergarnitur entsperrbar ist. Im letzteren Falle müssen die auf den
Rahmen der Innen- und Außenzarge anzubringenden Türgriffe jedoch durch eine Bleikupplung
miteinander gekoppelt sein, um eine Durchstrahlung in Richtung der Türdrückerachse
zu verhüten.
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Am Türblatt selbst sind an sich bekannte feststehende Zuggriffe anzubringen;
deren Grundplatten zweckmäßigerweise nicht angeschraubt, sondern mit Hilfe eines
an sich bekannten Metallholzklebers am Türblatt befestigt werden.
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In den Zeichnungen ist eine Schutztür nach der Erfindung in einer
beispielsweisen Ausführung dargestellt. Es zeigt Abb. I den Schnitt durch Zarge
und Türblatt, Abb. TI die Ansicht der Strahlenschutztür, Abb. III die perspektivische
Ansicht eines Bodenschuhs, Abb. IV eine schematische Schnittzeichnung des in der
Zarge untergebrachten Schlosses und des am Türblatt befestigten Schließblechs und
Abb. V die perspektivische Ansicht der mit Bleizwischenkupplung ausgestatteten Türdrückergamitur.
Das Türblatt A besteht aus einem aus Stahlvierkantrohr 1 zweckrnäßigerweise durch
Gehrungswinkel geklebten Tragrahmen mit den auf ihn angeklebten Sperrholz-, Span-
oder Kunststoffplatten 2 und 2'. Der zwischen den Platten 2 und 2' eingeschlossene
Hohlraum 3 wird mit Phenolharzschaum ausgefüllt. An das Stahlvierkantrohr 1 sind
Haltewinkel 4 angeschraubt, die die seitliche Halterung für die zwischen der Abdeckplatte
2' und 5 eingelegte Bleiplatte 6 gewährleisten. Auf der Bleiplatte 6 ist der Bleirahmen
7 aufgeklebt, der durch das stranggepreßte Leichtmetallprofil e gesichert und gehalten
wird. Die sichtbare Kante des Türblattes A wird durch ein farbiges PVC-Profil
10 abgedeckt, das durch die Aufschiebleiste 9 und den Winkel 9' gehalten
wird. Das Leichtmetallprofil 8 wird durch das PVC-Profil 11 abgedeckt, das
sich gegen den Haltewinkel 9' abstützt.
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Die aus Strahlenschutzbeton gefertigte Wand C wird von der Klemmzarge
umfaßt, die aus zwei Teilen aufgebaut ist: dem Blendrahmen 12 und dem Gegenblendrahmen
13. Der Blendrahmen 12 wird vom Tragrohrgerüst 14 gebildet und nach dem aus der
Bleieinlage 15 und den beiden Platten 16 und 16' gebildeten Türfutter hin durch
die Anschlagbrücke 17 verlängert. An dieser Anschlagbrücke ist der Haltewinkel 18
für die Halterung des Türfutters befestigt. Auf der Anschlagbrücke ist das stranggepreßte
Aufschlagprofil befestigt, in das der Aufschlagpufferstreifen 20 aus elastischem
Kunststoff eingeschoben ist. Gegen diesen Aufschlagpuffer 20 schlägt das Türblatt
Schall- und schwingungsdämpfend an.
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Der Gegenblendrahmen 13 ist aus dem gleichen wie beim Blendrahmen
verwendeten Vierkantstahlrohr 14' aufgebaut und nach dem Türfutter hin durch die
an ihm befestigte Brücke 21 verlängert. An der Brücke 21 ist der Futterhaltewinkel
18' befestigt. Die Brücke 21 wird aus Gründen der Ansehnlichkeit durch das Leichtmetallprofil
22 abgedeckt. In die Tragrohre 14 und 14' sind die in Abb. III dargestelltenTragschuhe23
mit ihrenProfilansätzenZ4 eingeschoben und eingeklebt. Die sich .auf den Boden aufsetzende
Grundplatte 25 ist als Schwingelement ausgebildet, und auf dem für den Blendrahmen
bestimmten Tragschuh ist das Drucklager 26 aufgebaut, welches das Gewicht des sich
drehenden Türblatts aufzunehmen hat.
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Der Blendrahmen 12 und der Gegenblendrahmen 13 werden unter Zwischenlegung
der .aus bitumengetränkten, als Dammschutz- und als Toleranzausgleichsmittel dienenden
Schaumstoil'streifen 27 und 28 durch die die Strahlenschutzwand C durchdringenden
Schrauben 30 gegen die Wand angeklemmt. Dabei werden die Dämmstoifstreifen entsprechend
zusammengepreßt. Die Blendrahmen sind deshalb sowohl mit dem Boden als auch mit
der Wand Schall- und schwingungsdämmend und dämpfend verbunden. Die Schrauben 30
werden zusätzlich mit den überschiebkappen 31, und 31' gesichert.
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Zuletzt wird das Türfutter eingelegt, das zur Vermeidung von Durchbiegungen
durch angeklebte Winkelprofile 32 gegebenenfalls zu versteifen ist. Zur Verbesserung
der Sichtbarkeit und zum Kantenschutz werden PVC-Verkleidungsprofile 33 und 33'
angebracht.
Ebenfalls zur Verbesserung der Ansehnlichkeit der Zargen
werden die Aufnahmebohrungen für das Einbringen der Schrauben 30 durch PVC-Kappen
34 abgedeckt.
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Das Schloß 35 wird - wie Abb. IV zu erkennen gibt - in das Vierkantstahlrohr
14 des Blendrahmens mit den an sich bekannten Wabenversteifungen eingebaut und das
Schließblech 36 am Türblatt A befestigt. Zum Abschließen der Strahlenschutztür wird
ein. üblicher Halbzylinder verwendet, weil Türen solch gefährdeter Räume stets nur
von außen verschlossen werden.
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In Abb. V ist die zum Entsperren der Schloßfalle notwendige Drückergarnitur
dargestellt. Der lange Vierkantstifi 38 des Stiftdrückers 39 wird mit Hilfe des
Rohres 40 durch die Wand c hindurchgeführt. Das Rohr 40 endet in einer Bleikupplung
41, die ihrerseits mit der am Gegendrücker 39' befestigten Gegenkupplung 42 verbunden
ist.