DE1138555B - Mehrzellenofen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse und Verfahren zum Anfahren eines solchen Ofens - Google Patents

Mehrzellenofen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse und Verfahren zum Anfahren eines solchen Ofens

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DE1138555B
DE1138555B DEM36540A DEM0036540A DE1138555B DE 1138555 B DE1138555 B DE 1138555B DE M36540 A DEM36540 A DE M36540A DE M0036540 A DEM0036540 A DE M0036540A DE 1138555 B DE1138555 B DE 1138555B
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Giuseppe De Varda
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Montedison SpA
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C3/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
    • C25C3/06Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Mehrzellenofen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse und auf ein Verfahren zum Anfahren eines solchen Ofens.
Erfindungswesentlich bei dem neuen Mehrzellenofen sind die in bestimmter Weise angeordneten Kanäle zur Aufnahme von Heizwiderständen sowie die Anordnung der Bipolarelektroden in vertikaler Richtung in eine bestimmte Form aufweisende Graphitblöcken.
Im einzelnen ist der neue Mehrzellenofen mit selbsttätig sich ergänzenden Anoden, geschlossenem Badkreislauf und ortsfesten Zwischenelektroden aus Graphit derart gebaut, daß jede ortsfeste Elektrode zumindest aus zwei übereinander angeordneten Schich- 1S ten besteht, ferner in der bzw. in Berührung mit der feuerfesten Auskleidung der Seiten- und Bodenwandungen jeder Zelle Kanäle angeordnet sind, in denen sich leicht entfernbare Heizwiderstände befinden, die mit einer unabhängigen elektrischen Stromquelle verbunden sind, um die Temperatur innerhalb des Ofens auf etwa 700° C zu bringen.
Beim Anfahren eines solchen Ofens werden die leeren Zellen und Kammern des Ofens durch außerhalb der Zellen angeordnete Heizwiderstände auf eine 2S Temperatur von etwa 700° C aufgeheizt, worauf eine Menge flüssigen Aluminiums, die ausreicht, um die Elektrodenkohlen kurzzuschließen, in jede Zelle eingegossen wird, die Ofenklemmen mit einer Stromquelle verbunden werden, um die Temperatur auf etwa 950° C zu bringen; sodann wird die Badschmelze in die Zellen und Kammern des geschlossenen Ofens eingeleitet, die Spannung zwischen den Ofenklemmen gleichzeitig erhöht, um die Elektrolyse zu starten und schließlich die Stromzufuhr von den Heizwiderständen abgeschaltet.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen Mehrzellenofen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzfiußelektrolyse, bei dem selbsttätig sich ergänzende Anoden vorgesehen sind, sowie ein geschlossener Badkreislauf und ortsfeste Zwischenelektroden aus Graphit, wobei jede ortsfeste Elektrode zumindest aus zwei übereinander angeordneten Schichten besteht und die unterste Schicht geringere Dicke aufweist als die darüber angeordnete Schicht bzw. die darüber angeordneten Schichten und die Spalten zwischen den Schichten vorzugsweise mit elektrisch schlecht oder nichtleitendem Material, wie Tonerde, gefüllt ist. Vorzugsweise besitzt jede aufliegende Seite einer Schicht eine Erhabenheit und die untere Seite jeder Schicht eine komplementäre Vertiefung.
Schließlich betrifft die Erfindung eine Elektrode für
zur Herstellung von Aluminium
durch Schmelzflußelektrolyse
und Verfahren zum Anfahren
eines solchen Ofens
Anmelder:
Montecatini Soc.Gen.
per rindustria Mineraria e Chimica
und Giuseppe de Varda,
Mailand (Italien)
Vertreter:
Dipl.-Ing. Dipl.-Chem. Dr.phil. Dr.techn. J.Reitstötter, Patentanwalt, München 15, Haydnstr. 5
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 31. Januar 1957 (Nr. 606)
Giuseppe de Varda, Mailand (Italien),
ist als Erfinder genannt worden
Mehrzellenöfen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse von der mit selbsttätig sich ergänzenden Anoden, mit einem geschlossenen Badkreislauf und mit ortsfesten Zwischenelektroden ausgestatteten Art, die mindestens zwei übereinander angeordnete ortsfeste Graphitschichten aufweist, deren jede mit einer komplementären Erhabenheit bzw. Vertiefung versehen ist, um ein genaues Aufeinanderpassen der Schichten zu gewährleisten. Eine Ausführungsform der Erfindung wird beispielsweise unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt längs der Linie I-I der Fig. 2 einiger benachbarter Zellen eines Elektrolyseofens für die Aluminiumherstellung mit geschlossenem Badkreislauf,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-A der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie B-B der Fig. 1, Fig. 4 a einen Schnitt längs der Linie C-C der Fig. 1, Fig. 4 b einen Schnitt längs der Linie E-E der Fig. 3,
209 678/294
Fig. 4 c einen Schnitt längs der Linie F-F der Fig. 1 und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie D-D der Fig. 4 a.
Die in den Zeiehungen dargestellten Flüssigkeitsspiegel entsprechen der am Ende des Anfahrens erreichten Höhe.
Die Ofeninnenräume, die mit dem Bad in Berührung stehen, sind durch feuerfeste Auskleidung geschützt, z. B. aus Magnesiumoxyd, das beispielsweise
wenn die Schichten in die gewollte Lage gebracht werden. Diese Passung sichert ein befriedigendes Aneinanderreihen der einzelnen Schichten der Graphitelektrode und die nötige Parallelisierung zur höherliegen-5 den Gleitfläche 7 für die anodische Ergänzungs- bzv/. Erneuerungsmasse 1. Durch diese Vorsprünge, Nuten, Erhabenheiten und Vertiefungen wird auch erreicht, daß die ziemlich bedeutenden Wärmeausdehnungen und Kontraktionen des feuerfesten Magnesiumoxyds
wie in der deutschen Auslegeschrift 1118 077 be- ίο- aufgenommen werden können, indem eine ziemlich
wirksame Barriere gegen den Übergang von Badflüssigkeit von einer Zelle zur anderen beibehalten wird; der Badübergang soll selbstverständlich überwiegend durch die besonderen Leitungen 10 erfolgen.
Der aus feuerfestem Baustoff, z. B. aus Magnesiumoxyd bestehende Sockel unter den Elektroden sowie die Seitenwandungen und der Boden der unteren Kammern 22 für das Aluminium sollten dem flüssigen Aluminium gegenüber vollkommen unangreifbar und
schrieben, behandelt sein kann. Diese Auskleidung hat einen höheren, elektrischen spezifischen Widerstand als das Schmelzbad.
Konstruktionsmäßig wird der Ofen so aufgebaut, daß zuerst die beweglichen oder festen Kohleteile 1, 2, 15 3, 24 und 23, die kaminförmigen Teile 6, die feuerfesten Blöcke 4 über den Elektroden und die wärmeisolierenden Blöcke 8 bzw. 9 weggelassen werden.
Es wird Sorge getragen, vorzugsweise in der Berührungszone zwischen feuerfester Auskleidung 22 und 39 20 undurchlässig sein, und Wärmeisolierschicht 15 und 31 einen handeis- Endlich sind in der oberen Endkammer (nicht darüblichen porösen, feuerfesten Werkstoff in Berührung gestellt) am Kopfende der Perlenschnur-Anordnung mit der Auskleidung horizontale und vertikale Kanäle der Zellen und auch in der unteren Endkammer (im 18 bzw. 33 zu belassen. Vorzugsweise sind je Zelle Oberteil jeder Kammer) jeweils elektrische Heizwiderein vertikaler Kanal und ein horizontaler Kanal vor- 25 stände angeordnet, die vorzugsweise ortsfest sind, sogesehen. In diese Kanäle, die mit wärmeisolierenden wie nach außen zu öffnende Luken, die unter anderem Abdeckungen versehen sind, können abnehmbare eine schnelle Kontrolle der Flüssigkeitshöhe in den Heizwiderstände eingesetzt sein, die als Heizelemente Zellen gestatten.
zum Aufheizen des Ofens dienen, wenn sie mit einer Elektrische Heizwiderstände sind auch im Oberteil
Stromquelle verbunden werden. Diese Einrichtung 30 der Tonerdebeschickungskammern angeordnet (nicht dient natürlich in erster Linie für das Anfahren, kann dargestellt).
aber auch für die verschiedenen Stufen der Behänd- Nach dem Undurchlässigmachen der Ofenwandun-
lung des feuerfesten Materials mit flüssigem Pech und gen gegen die Badflüssigkeit (welche geschmolzene nachfolgender Verkokung Verwendung finden. Die Fluorverbindungen enthält) wird der Ofen fertiggebaut Übertragung der durch die einzelnen abnehmbaren 35 dadurch, daß die Zwischenelektroden aus Graphit und Heizwiderstände (z. B. zu je 3 kW) erzeugten Wärme die mit (vorzugsweise oben aus dem Ofen herausdurch den feuerfesten Stein aus Magnesiumoxyd ist ragenden und mit den Ofenklemmen verbundenen) ausreichend, da dessen Wärmeleitzahl der Größenord- metallischen Leitern versehenen Endelektroden eingenung von 0,006 cal/sec/cm/cm2/0 C entspricht. schichtet, dann die oberen feuerfesten Blöcke 4 (die
Ein weiteres Merkmal besteht in der Unterteilung 40 mit den Kanälen 10 versehen sind) aufgelegt und darder ortsfesten, vorzugsweise aus Graphit hergestellten auf die oberen Isolierungen 8 und 9 (der besagten Teile der Bipolarelektrode in eine Anzahl wesentlich Blöcke bzw. der offenen Badoberfläche) und die horizontaler Schichten. Die zwei unteren Schichten 23 kaminförmigen Glieder 6 aufgesetzt werden, und 24 haben geringere Dicken (z. B. je 2 bis 4 cm), Die Schichten der Ergänzungsanoden 1 werden
während die oberen Schichten 2 und 3 dicker sind. Nach 45 daraufhin in den leeren und kalten Ofen eingeführt, der Stufe, in der die Innenauskleidung aus feuerfestem und die Isolierkissen 9 werden in korrekter Lage ge-Magnesiumoxyd undurchlässig gemacht wurde, wer- sichert, worauf die Deckel 5 über den Kaminen geden die verschiedenen ortsfesten Schichten oder schlossen werden. Die erste Stufe des Anfahrens be-Lagen23, 24, 2 und 3 der Bipolarelektroden in die ginnt nun damit, daß man Strom durch die in den einzelnen Zellen eingesetzt; diese Schichten sind mit 50 horizontalen und vertikalen Blindkanälen 18 bzw. seitlichen Vorsprüngen versehen, die sie zwingen, sich 33 angeordneten abnehmbaren Heizwiderständen 14 in Nuten 12 einzufügen, die in den Seiten der Ofen- (Fig. 4 c) durchgehen läßt. Diese Heizwiderstände sind innenwandung und der zwei dünnen Trennwände 13 nicht nur am Boden und in den Seitenwandungen des vorgesehen sind. Diese Trennwände unterteilen jede Ofens, sondern auch in den vertikalen Abstichschäch-Bipolarelektrode zwischen zwei benachbarten Zellen 55 ten 35 in den Innenwandungen 4 des Ofens vorgesehen, in drei ungefähr gleich große Teile und teilen auch Durch allmähliches Erwärmen, vorzugsweise in
die aktive Elektrodenfläche in drei Kathodenzonen auf. einer Atmosphäre von Inertgas, z. B. in einem Stick-Beim Zusammenbauen der verschiedenen Lagen Stoffstrom, auch zwecks Vermeidung übermäßiger des Elektrodengraphits ist es zweckmäßig, die obere Oxydation des in den Poren der feuerfesten Masse 13, Seite einer jeden Elektrodenlage (die Seite 21 der 60 22, 4, 39, 44 enthaltenen undurchlässigmachenden Graphitschicht 23) mit einer dünnen Schicht aus Kokses, wird das Innere des geschlossenen Ofens auf (pulverförmiger) Tonerde zu belegen, um den elek- eine Temperatur von etwa 700° C aufgeheizt, irischen Kontakt mit der darüber befindlichen Schicht Nach Erreichen dieser Temperatur werden die ab-
24 auf ein Mindestmaß herabzusetzen. In jeder nehmbaren Heizwiderstände aus den Abstichschäch-Schicht von Elektrodengraphit besitzt die Unterseite 65 ten 35 entfernt und eine Menge flüssigen Aluminiums z. B. eine Vertiefung 25 und die Oberseite z. B. eine in diese Schächte gegossen, bis der Flüssigkeitsspiegel komplementäre Erhabenheit 26, um die betreffenden sowohl in der Zelle als auch im Abstichschacht höher Vertiefungen und Erhabenheiten aufeinanderzupassen, steht als die Ebene 20 des Magnesiumoxydsockels, auf
welchem die ortsfesten Teile aus Graphit der die einzelnen Zellen abgrenzenden Bipolarelektroden ruhen.
Obwohl das Niveau des flüssigen Metalls höher stehen sollte als besagte Ebene 20, sollte jedoch das Metall nicht höher steigen als die durch die Ebene 21 dargestellte Spalte zwischen der untersten Graphitschicht und der unmittelbar darüberliegenden Schicht. Auf diese Weise wird jede Einzelzelle (oder zumindest deren unterste Elektrodenschicht) im Perlenschnur-Kreislauf mit der gegenüberliegenden Elektrode praktisch kurzgeschlossen.
Dieses Kurzschließen läßt sich offenbar in einer kurzen Zeitspanne durchführen, auch wenn die Anzahl der Zellen groß ist, obwohl die Heizwiderstände vorher aus den Abstichschächten entfernt wurden, um das Einlassen flüssigen Aluminiums zu ermöglichen, ist es weder notwendig noch zweckmäßig, den Strom von den in den Außenwandungen untergebrachten abnehmbaren Heizwiderständen abzuschalten. Sobald die Zellen kurzgeschlossen sind, wird an die betreffenden Ofenklemmen Strom angelegt.
Der Widerstand jeder Zelle ist praktisch vernachlässigbar auf dem Stromweg durch das flüssige Aluminium, ist es jedoch nicht an den Berührungsflächen zwischen Aluminium und Graphit und auch nicht auf dem Weg durch die einzelnen Bodenschichten der Bipolarelektroden.
Läßt man daher durch den Ofen Strom solcher Stärke hindurchgehen, der der vollen Leistungsfähigkeit des Ofens unter normalen Betriebsbedingungen entspricht (z. B. 0,5 A/cm2 aktiver Elektrodenfläche in einer Zelle in Normalbetrieb), so ist die aufgenommene Leistung z. B. ein Zehntel derjenigen des üblichen Ofenbetriebs.
Hierauf beginnt die zweite Stufe des Anfahrens, wobei der Ofen geschlossen bleibt und seine Inertgasatmosphäre vorzugsweise aufrechterhalten wird. Das Maximum an verfügbarem bzw. aufnehrabarem Gleichstrom wird durch die kurzgeschlossenen Zellen geleitet, und die in den Außenwandungen des Ofens untergebrachten Reihenwiderstände werden auf Höchstmaß belastet. Auf diese Weise steigt die Temperatur des Ofeninneren allmählich von 700 auf etwa 900 bis 950° C.
Wenn dieser Temperaturbereich erreicht ist, wird damit begonnen, die oberste Kammer am Kopfende der perlenschnurartig aneinandergereihten Zellen mit einer tonerdereichen Badflüssigkeit zu beschicken, wobei die Badflüssigkeit in den geschlossenen Kreislauf (Fig. 5) durch den Schacht 43 und den Kanal 46 eingeführt wird, der die notwendige Verbindung zwischen den beiden Endkammern herstellt. Die Badflüssigkeit fließt von der obersten Endkammer in die an dieselbe sich anschließende erste Zelle (die Zelle, die über die Leitung 17 mit dem Schacht 35 in Verbindung steht), dann in die zweite Zelle usw., wobei sie auch durch die Tonerdebeschickungskammern hindurchfließt, bis sie zur letzten Zelle gelangt (d. h. zur letzten Zelle der Perlenschnur), und dann in die untere Endkammer sich ergießt.
Dieser Arbeitsgang nimmt eine verhältnismäßig kurze Zeit in Anspruch und ist z. B. in 1 bis 2 Stunden erledigt, ohne daß es erforderlich wäre, den Hauptstrom durch den Ofen oder den Strom durch die abnehmbaren Heizwiderstände abzuschalten.
Sowie die Badflüssigkeit den Spalt einer gegebenen Zelle füllt, sinkt der Spiegel 16 des flüssigen Aluminiums in der Zelle, bis die Anoden- und Kathodenfläche der Zelle nicht mehr miteinander kurzgeschlossend sind, wenn die Badflüssigkeit das flüssige Metall vollständig aus dem Spalt zwischen den Elektroden verdrängt hat. Es ist jedoch zweckmäßig, daß die anfänglich eingeführte Menge flüssigen Aluminiums derart gewählt werde, daß, wenn sich die Zelle mit Badflüssigkeit füllt, das Aluminium in der Zelle nicht tiefer als die Ebene 19 sinkt, um zu vermeiden, daß Badflüssigkeit in den Schacht 35 dringt.
Infolgedessen wächst der Spannungsabfall in den Einzelzellen, bis er einen Wert erreicht, welcher das Starten der Schmelzflußelektrolyse gestattet. Der durch den Gesamtofen hindurchgehende Strom strebt danach, abzunehmen, so daß es zweckmäßig sein mag, den dem Ofen zugeführten Strom zu regeln, um die Stromstärke konstant zu halten.
Das Starten der Elektrolyse in den dank dem Anfüllen mit Badflüssigkeit nicht mehr kurzgeschlossenen Zellen ist der Beginn des dritten und letzten Stadiums des Anfahrens und besteht darin, daß die Vorrichtung in Betrieb gesetzt wird, welche die Badflüssigkeit von der unteren Endkammer in die obere Endkammer hebt, was beispielsweise durch einen schwingenden Löffel oder durch eine Pumpe geschehen kann.
Außerdem müssen die Meßeinrichtungen für alle Tonerdebeschickungsstellen in Gang gesetzt werden. Hernach ist es erforderlich, die Förderung der Hubvorrichtung für die Badflüssigkeit einzustellen und zu kontrollieren sowie zu kontrollieren, daß die einzelnen Zellen ihre normale Betriebstemperatur erreicht haben. Ferner werden sämtliche an sich bekannten, üblichen Vorrichtungen zum Abführen der bei der Elektrolyse auftretenden elektrolytischen Gase aus den oberen Kammern in Betrieb genommen. Schließlich kann der Strom von den abnehmbaren Heizwiderständen abgeschaltet werden, und letztere können späterhin herausgenommen werden und anderweitige Verwendung finden.
Die Kanäle, in denen die Heizwiderstände untergebracht waren, sollten vorzugsweise aufgefüllt werden, z. B. mit pulverförmiger Tonerde, und sollten dann sorgfältig geschlossen und abgedichtet werden (mit Stöpseln 34 bzw. 42), wonach der Ofen als vollkommen angefahren betrachtet und die Produktion weitergeführt werden kann.

Claims (14)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Mehrzellenofen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse mit selbsttätig sich ergänzenden Anoden, geschlossenem Badkreislauf und ortsfesten Zwischenelektroden aus Graphit, dadurch gekennzeichnet, daß jede ortsfeste Elektrode zumindest aus zwei übereinander angeordneten Schichten (23,24 bzw. 2,3) besteht, ferner in der bzw. in Berührung mit der feuerfesten Auskleidung (22, 39, 44) der Seiten- und Bodenwandungen jeder Zelle Kanäle (18, 33) angeordnet sind, in denen sich leicht entfernbare Heizwiderstände (14) befinden, die mit einer unabhängigen elektrischen Stromquelle verbunden sind, um die Temperatur innerhalb des Ofens auf etwa 700° C zu bringen.
2. Mehrzellenofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwiderstände (14) in zwei Hauptgruppen angeordnet sind, wobei die eine Gruppe in Blindkanälen (18, 33) untergebracht ist, die sich in den Außen- und Bodenwandungen einer jeden Ofenzelle befinden und die
andere Gruppe in Abstichschächten (35) einer jeden Zelle vorgesehen ist.
3. Mehrzellenofen nach Anspruch LbZW. 2, gekennzeichnet durch an sich bekannte Einrichtungen zum Heben der Badflüssigkeit aus einer unteren Endkammer in eine obere Endkammer des Ofens.
4. Mehrzellenofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unterste Schicht (23) jeder ortsfesten Zwischenelektrode geringere Dicke besitzt als die darüber angeordnete Schicht bzw. die darüber angeordneten Schichten (2, 3), und die Spalten zwischen den Schichten zumindest anfänglich vorzugsweise mit einem elektrisch nichtleitenden Stoff, wie Tonerde, gefüllt sind.
5. Mehrzellenofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede aufliegende Seite einer Schicht zumindest mit einer Erhabenheit bzw. mit einer komplementären Vertiefung versehen ist, ao die jeweils einen Paßsitz (25, 26, 11) ergeben.
6. Elektrode für Mehrzellenofen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens zwei übereinander angeordnete ortsfeste Graphitschichten (23, 24) aufweist, deren jede wenigstens mit einer komplementären Erhabenheit bzw. Vertiefung versehen ist, um ein genaues Aufeinanderpassen der Schichten zu gewährleisten (Paßsitz 25, 26).
7. Verfahren zum Anfahren von Mehrzellenöfen zur Herstellung von Aluminium nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 bzw. mit Elektroden nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die leeren Zellen und Kammern des Ofens durch außerhalb der Zellen angeordnete Heizwiderstände auf eine Temperatur von etwa 700° C aufgeheizt werden, worauf eine Menge flüssigen Aluminiums, die ausreicht, um die Elektrodenkohlen kurzzuschließen, in jede Zelle eingegossen wird, die Ofenklemmen mit einer Stromquelle verbunden werden, um die Temperatur auf etwa 950° C zu bringen, sodann die Badschmelze in die Zellen und Kammern des geschlossenen Ofens eingeleitet, die Spannung zwischen den Ofenklemmen gleichzeitig erhöht wird, um die Elektrolyse zu starten und schließlich die Stromzufuhr von den Heizwiderständen abgeschaltet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß nur der unterste Teil einer jeden Bipolarelektrode kurzgeschlossen wird, wenn die Ofenklemmen mit einer elektrischen Stromquelle verbunden werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Badschmelze mindestens an einer Stelle des Ofenoberteiles so lange eingeleitet wird, bis das Bad in allen Zellen und Kammern des Ofens die Betriebshöhe erreicht hat, während gleichzeitig und allmählich die an die Öfenklemmen angelegte Spannung erhöht wird, bis die normale Betriebsspannung zur Elektrolyse im Ofen erreicht ist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche? bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spalten zwischen den Schichten der Elektroden mit Badflüssigkeit ausgefüllt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die allmähliche Erhöhung der Spannung an den Ofenklemmen derart vorgenommen wird, daß die Stromstärke bzw. Amperezahl nicht wesentüch kleiner werden kann als die Ofenstromstärke bzw. Amperezahl bei normalen Elektrolysebetrieb.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwiderstände in den Abstichschächten entfernt werden, bevor geschmolzenes Aluminium aufgegeben wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit dem Beginn der Elektrolyse die Badflüssigkeit aus einer unteren Endkammer in eine obere Endkammer des Ofens gehoben wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsgänge nach den Ansprüchen 7 bis 13 bei geschlossenem und mit Inertgas gefülltem Ofen durchgeführt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 209 678/294 10.
DEM36540A 1957-01-31 1958-01-30 Mehrzellenofen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse und Verfahren zum Anfahren eines solchen Ofens Pending DE1138555B (de)

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