DE1137020B - Verfahren zum Acylieren aliphatischer Hydroxyverbindungen - Google Patents
Verfahren zum Acylieren aliphatischer HydroxyverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Acylieren
aliphatischer Hydroxyverbindungen durch Umsetzung der Hydroxyverbindungen mit Vinylestern aliphatischer
Monocarbonsäuren in Gegenwart von basisch wirkenden Verbindungen als Katalysatoren.
Die üblichen Verfahren zum Acylieren von Hydroxyverbindungen sind auf die Umsetzung mit
einem Säureanhydrid oder mit einem Säurehalogenid zurückzuführen. Bei Verwendung von Säureanhydriden
werden die besten Ergebnisse gewöhnlich dann erhalten, wenn die Umsetzung bei erhöhter Temperatur
und unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines wasserbindenden Mittels, wie konzentrierter
Schwefelsäure, oder eines säurebindenden Mittels, wie Pyridin, durchgeführt wird. Eine häufig angewendete
Umsetzungstemperatur ist die Siedetemperatur des Acetanhydrids, also 14O0C. Obwohl Hydroxyverbindungen
durch Säurehalogenide leicht in Ester umgewandelt werden, werden sie für diesen Zweck selten verwendet, weil sie verhältnismäßig
flüchtig sind, korrodierend auf metallische Gefäßwände wirken und andere unzweckmäßige Eigenschaften
aufweisen.
Die Acylierung aliphatischer Hydroxyverbindungen mit Vinylestern unter wasserfreien Bedingungen
ist bekannt. In den USA.-Patentschriften 2 342 612 und 2 355 970 wird die Acylierung sekundärer Alkohole
mit Vinylestern beschrieben, wobei als Katalysatoren tertiäre niedrigmolekulare Alkylamine verwendet
werden. In beiden Patentschriften wird dazu wörtlich ausgeführt; »Gewöhnlich ist vorzuziehen,
daß der bei dem Verfahren der Erfindung verwendete tertiäre Aminkatalysator praktisch wasserfrei ist, weil
die Gegenwart von Wasser bei der Umsetzung als Folge der Hydrolyse einen Verlust des gewünschten
Produktes bewirken kann.«
Entgegen dieser Lehre wurde jedoch unerwarteterweise gefunden, daß Vinylester zum Acylieren aliphatischer
Hydroxyverbindungen vorteilhaft in Gegenwart von Wasser verwendet werden können.
Erfindungsgemäß wird die Umsetzung in Gegenwart von Wasser vorgenommen.
Die vorliegende Entdeckung ist besonders wichtig bei der Acylierung fester, wasserlöslicher Verbindungen,
die in den Vinylestern nahezu unlöslich sind. Der verwendete Ausdruck »nahezu unlöslich« soll
besagen, daß diese Verbindungen zu weniger als 2% löslich sind. Beispiele für solche Verbindungen sind
Pentaerythrit, Sorbit, Dextrose, Rohrzucker, a-Methylglucosid, Gummi arabicum, Agar-Agar, Alginsäure,
Inulin und Stärke.
Erfindungsgemäß werden demnach vorzugsweise Verfahren zum Acylieren aliphatischer
Hydroxyverbindungen
Hydroxyverbindungen
Anmelder:
A. E. Staley Manufacturing Company,
Decatur, 111. (V. St. A.)
Decatur, 111. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,
Berlin-Grunewald, Auguste-Viktoria-Str. 65
Berlin-Grunewald, Auguste-Viktoria-Str. 65
Clifford E. Smith und John V. Tuschhoff,
Decatur, 111. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
aliphatische Hydroxyverbindungen verwendet, die in den Vinylestern praktisch unlöslich sind.
Die Acylierung dieser Verbindungen in trockenem, festem Zustand mit einem Vinylester verläuft langsam
und gewöhnlich unbefriedigend, wenn sie nicht sehr feinteilig vorliegen, eine Bedingung, die — von
Stärke abgesehen — nur schwierig zu erreichen ist.
Es wurde nun gefunden, daß Vinylester aliphatischer Monocarbonsäuren die vorstehend genannten
Verbindungen in wäßriger Lösung oder Suspension sehr schnell acylieren können, wenn, wie später eingehend
erläutert wird, die geeignete Alkalität des Umsetzungsgemisches aufrechterhalten wird. Wenn
auch der Vinylester und die wäßrige Lösung oder Suspension der Hydroxyverbindung nahezu unmischbar
sind, so werden doch durch das schnelle Vermischen der beiden Flüssigkeiten stets neue große
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Grenzflächen gebildet, wodurch die Umsetzung gefördert wird.
Wie bereits erwähnt, soll nach dem Stand der Technik während der Acylierung Wasser abv/esend
sein, weil durch das Wasser infolge der Hydrolyse der entstandenen Ester die Ausbeute erniedrigt würde.
Es wurde jedoch gefunden, daß dieser Nachteil überwunden werden kann, wenn die Umsetzung bei nied-
209 658/431
rigen Temperaturen von 0 bis 100C durchgeführt
wird. Ganz unerwarteterweise wurde gefunden, daß bei einem Absinken der Umsetzungstemperatur die
alkalische Umsetzung aliphatischer Hydroxyverbindungen mit Vinylestern aliphatischer Monocarbonsäuren
viel weniger verlangsamt wird als die Hydrolyse des Vinylester oder des gebildeten Esters. Das
wesentliche technische Ergebnis dieser Entdeckung ist das vorliegende neue Verfahren zur Herstellung
Es wurde gefunden, daß die besten Acylierungsergebnisse innerhalb eines pH-Bereiches des Umsetzungsgemisches
von 9 bis 10 erzielt werden. Die Umsetzung kann häufig durch die Erhöhung des pH-Wertes
beschleunigt werden. Da höhere pH-Werte aber die Esterhydrolyse fördern, ist es zweckmäßig,
in diesem Falle bei niedrigeren Umsetzungstemperaturen zu acylieren.
Jede wasserlösliche hinreichend alkalische Verbin-
von Estern, deren Ausbeute selbst dann nicht beein- io dung, die den Vinylester nicht zersetzt, ist ein geeig-
trächtigt wird, wenn der hergestellte Ester gegenüber der Hydrolyse ungewöhnlich empfindlich ist.
Im Kapitel 10 der 2. Ausgabe von »Chemistry and Industry of Starch«, herausgegeben von R. W. Kerr
neter Katalysator. Beispiele für geeignete Katalysatoren sind die Hydroxyde und Carbonate der Alkalimetalle,
tertiäre niedermolekulare Alkylamine und quaternäre Ammoniumhydroxyde. Die Alkalicarbo-
und veröffentlicht von Academic Press, Inc., wird ein 15 nate und die tertiären Amine haben sich als zweckausgezeiehneter
Überblick über die Stärkechemie bis mäßig erwiesen, weil sie das Umsetzungsgemisch
zum Jahre 1947 gegeben.
In den USA.-Patentschriften 2461139, 2 500 950,
2 516 632, 2516 633, 2516 634, 2 654 736 und
von Stärke durch chemische Umsetzung angegeben, durch die zumeist in einem geringen Grade eine Substitution
oder die Bildung eines chemischen Derivates bewirkt wird.
Häufig wird in diesen Patentschriften die Veränderung
einiger Eigenschaften der Getreidestärkepasten, besonders das Fehlen der Klebrigkeit oder Haftfestigkeit,
der Verdickung und des Gelierens bei höheren
innerhalb des zufriedenstellenden pH-Bereiches abpuffern.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann 2 660577 werden technisch brauchbare Verfahren 20 bei jeder Temperatur durchgeführt werden, die eine
zum Modifizieren der pastenartigen Eigenschaften Hydrolyse des Vinylesters und des hergestellten
Esters ausschließt. Gewöhnlich werden zufriedenstellende Acylierungsergebnisse erzielt, wenn die Umsetzung
bei Raumtemperatur, d. h. bei etwa 30° C, 25 durchgeführt wird. Zuweilen kann eine Temperaturerhöhung
zur Beschleunigung der Umsetzung zweckmäßig sein. Vorteilhaft kann das Umsetzungsgemisch
bei einer Temperatur von 75° C am Rückfluß gekocht werden. Besonders bei Verwendung von Stärke
Stärkekonzentrationen der Pasten beim Abkühlen 30 ist die Umsetzungsgeschwindigkeit mit den Vinyl-
und Altern angestrebt. Gewöhnliche, nicht wachs- estern aliphatischer Monocarbonsäuren innerhalb
artige Maisstärkepasten weisen diese Eigenschaften eines Temperaturbereichs von 24 bis 46° C mäßig
in verstärktem Maße auf. In den USA.-Patentschrif- schnell. Die Umsetzung zwischen körniger Stärke in
ten 2516 632, 2 516 633 und 2 516 634 wird z.B. wäßriger Suspension und Vinylacetat ist z.B. innerausgeführt:
»Seit langem war es das Ziel der Stärke- 35 halb 1 Stunde bei einer Temperatur von etwa 380C
forschung, aus Maisstärke Handelsprodukte herzu- nahezu vollständig beendet. Wenn das Acylierungsstellen,
die die Eigenschaften oder die Verwendbar- produkt gegenüber der Hydrolyse ungewöhnlich empkeit
von Wurzelstärken oder neuerdings die von findlich ist, hat sich eine Erniedrigung der Tempewachsartigen
Stärken haben.« ratur, in einigen Fällen sogar bis dicht an den Ge-
In anderen Fällen sollten Stärken chemisch so mo- 40 frierpunkt des Wassers, als zweckmäßig erwiesen,
difiziert werden, daß die Pasteneigenschaften in einer Das Verfahren der Erfindung ist auf alle aliphati-
besonderen Weise verändert werden. Ferner sollten sehen Hydroxyverbindungen anwendbar. Wie bereits
neue stärkeartige Massen hergestellt und bekannte oben angegeben wurde, ist das vorliegende Verfahren
nach neuen Verfahren hergestellt werden. besonders für die Acylierung von festen, wasserlös-
In keiner dieser Literaturstellen wird jedoch die 45 liehen Verbindungen und besonders von Stärke, die
erfindungsgemäße Umsetzung von Stärke mit Vinyl- in den Vinylestern aliphatischer Monocarbonsäuren
estern aliphatischer Monocarbonsäuren vorgeschlagen unlöslich sind, geeignet. Eine derartige Stärke kann
oder beschrieben. wachsartig oder nicht wachsartig und aus den Wur-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Erstel- zein, den Stielen oder Samen der Pflanze gewonnen
lung eines neuen und brauchbaren Verfahrens zum 50 worden sein. Die als Ausgangsmaterial verwendete
Acylieren aliphatischer Hydroxyverbindungen durch Stärke kann körnig oder pastenartig sein, wobei sie,
die alkalisch katalysierte Umesterung der Hydroxyverbindung mit dem Vinylester, bei dem die Hydroxyverbindung
in Wasser gelöst oder dispergiert ist,
wodurch die Neigung von Pasten aus nicht wachs- 55 und dann als solche verwendet oder als Trockenpaste
artigen Getreidestärken und besonders aus nicht nach üblichen Trockenverfahren gewonnen werden,
wachsartiger Maisstärke, beim Abkühlen fest zu werden, verringert wird.
Weiterhin soll gemäß der vorliegenden Erfindung acylierte Stärke hergestellt werden, deren oberflächliehe
Kornstruktur der Stärken unverändert sind oder deren brauchbare pastenartige Eigenschaften nicht
zerstört werden.
Ferner sollen die Pasteneigenschaften von wachsartigen, nicht aus Getreide stammenden Stärken ver- 65 von vorzugsweise so viel basischem Katalysator, daß
ändert, z. B. die Verkleisterungstemperatur der Körn- ein pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 12,5 entsteht,
chen verringert und die Viskosität und der Zusam- oder pastöse Stärke in Form einer wäßrigen Paste in
menhalt der Pasten erhöht werden. Gegenwart von vorzugsweise so viel basischem Kata-
f alls sie körnig ist, die Umsetzung in äußerlich unveränderter Form verlassen kann. Während der Umsetzung
kann die Stärke gegebenenfalls verkleistert
Es ist vorteilhaft, den Vinylester mit den pulverförmigen
Hydroxylverbindungen in wäßriger Lösung umzusetzen.
Die erfindungsgemäße Umsetzung verläuft leicht mit körniger Stärke und gleich gut oder etwas
schneller mit Stärkepasten.
Erfindüngsgemäß acyliert man körnige Stärke in
Form einer wäßrigen Aufschlämmung in Gegenwart
lysator, daß ein pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 12,5
entsteht, oder Stärke in künstlich getrocknetem Zustand in Gegenwart von vorzugsweise so viel innig
damit vermischtem basischem Katalysator, daß eine Suspension der Stärke in der 5fachen Menge Wasser
einen pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 12,5 besitzt.
Erfindungsgemäß verwendet man als Vinylester vorzugsweise Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat
oder Vinylbutyrat.
Eine technisch brauchbare Modifizierung der Pasteneigenschaften der Stärke kann bereits durch
Umsetzen mit 1% Vinylester erzielt werden. Gegebenenfalls können höhere Mengenanteile des Esters,
besonders des Vinylacetats, mit Stärke leicht umgesetzt werden. 1 Gewichtsteil Vinylacetat wird z. B.
leicht mit 10 Gewichtsteilen Maisstärke umgesetzt, wobei ein nicht gelierendes Acylierungsprodukt mit
einer höheren Viskosität der heißen Paste als die der ursprünglichen Stärke erhalten wird, das etwa 3,5 %
Acetylgruppen enthält. Nach den später in den Beispielen beschriebenen Verfahren können modifizierte
Stärken mit einem Acetylgehalt bis zu 25 % erhalten werden.
Nach Beendigung der Umsetzung oder Erzielung der gewünschten Modifizierung wird das Umsetzungsgemisch,
das als Aufschlämmung oder Paste vorliegen kann, mit einer Säure, und zwar vorzugsweise Salzoder
Schwefelsäure, auf einen pH-Wert von 6,5 neutralisiert.
Die modifizierte körnige Stärke in der neutralisierten Aufschlämmung kann durch Filtrieren
und Trocknen gewonnen werden. Das getrocknete, in Form von getrennten Stärkekörnchen vorliegende
Umsetzungsprodukt weist die veränderten Pasteneigenschaften auf, wenn es mit Wasser gekocht wird.
Die neutralisierten Umsetzungspasten sind gebrauchsfertig, oder können durch schnelles Trocknen der
Paste oder durch Behandlung mit z. B. Methanol, Äthanol oder Aceton in wasserarmem Zustand gewonnen
werden. Wenn deren Feuchtigkeitsgehalt weit über 10 bis 15% liegt, sollte er vorzugsweise vor der
Lagerung und Verschickung auf diesen Bereich verringert werden.
Die Umsetzung ist eine Umesterung, bei der Acetaldehyd als Nebenprodukt erhalten wird und die
acylierte Stärke eine Verseifungszahl erlangt, die im wesentlichen dem berechneten Acylgehalt entspricht.
Eine der bereits genannten Aufgaben der vorliegenden Erfindung ist die Verringerung der häufig
störenden gelierenden Eigenschaft von nicht wachsartigen Getreidestärkepasten. Zwar ist das Gelierungsvermögen
der Getreidestärkepasten bei der Herstellung von Zuckergummiplätzchen vorteilhaft, für
andere Zwecke jedoch wie zum Schlichten von Papier und Geweben, ist diese Eigenschaft nachteilig
und muß daher vermieden werden. Ein Nachteil beim Schlichten ist die Notwendigkeit, zur Aufrechterhaltung
der gewünschten Fließfähigkeit bei dem erforderlichen Festbestandteilgehalt die Paste heiß zu halten.
Wenn ferner die Paste eine Gelegenheit zum Abkühlen und zum Festwerden beispielsweise an
den Kanten des Vorratsbehälters einer Pastenauf- · bringvorrichtung für Papier oder Gewebe oder in
einer Zuführungsvorrichtung nach dem Absperren hat, wirft die erstarrte Paste ein nachteiliges Reinigungsproblem
auf. Ein dritter Nachteil entsteht dadurch, daß die festgewordene Paste nicht zufriedenstellend
erneut geschmolzen bzw. ihr ursprünglicher Fließzustand nicht wiederhergestellt werden kann, da
ein erneutes Erhitzen unwirksam ist. Wenn erst eine bestimmte Menge einer heißen Paste hergestellt worden
ist, so mußte diese bis zu ihrer Verwendung heiß gehalten oder verworfen werden.
Die Eigenschaft einer Paste, nicht festzuwerden, ist für die Verwendung von Stärke in Nahrungsmitteln,
wie Cremes und Fruchttorten, Puddings, Salattunken und beim Textildruck wesentlich. Beim
Schlichten von Papier und Gewebe ist diese Eigenschaft, wie erwähnt, ebenfalls zweckmäßig, jedoch
nicht ausschlaggebend.
Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann die Eigenschaft von nicht wachsartigen Getreidestärkepasten,
zu gelieren, je nach Bedarf leicht und wirtschaftlich ausgeschaltet werden. Da nicht
wachsartige Mais- und Weizenstärken den Hauptteil der hergestellten Stärken ausmachen, ist die Bedeutung
der vorliegenden Erfindung offensichtlich.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf die Acylierung »trockener« bzw. »sich trocken anfühlender«
Stärken, die eine gewisse Menge Wasser enthalten.
Die folgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung.
Ein mit Rückflußkühler, Heizmantel und mechanischem Rührer ausgerüsteter Kolben wurde mit 46 g
Glycerin, 144 g Vinylacetat, 100 g Wasser und 12 g Natriumcarbonat beschickt. Der ursprüngliche pH-Wert
der wäßrigen Flüssigkeit betrug 10,6. Das Gemisch wurde 15 Minuten lang schnell gerührt, wobei
die Temperatur von 32 auf 48° C stieg. Durch den äußeren Mantel des Kolbens wurde unter gleichzeitigem
ununterbrochenem Rühren Wärme zugeführt, wobei nach weiteren 15 Minuten das Gemisch
bei einer Temperatur von 74° C am Rückfluß kochte. Das Rühren und Kochen am Rückfluß wurde weitere
30 Minuten fortgesetzt. Dann wurde das Umsetzungsgemisch auf 38° C abgekühlt, wobei der pH-Wert der
wäßrigen Flüssigkeit auf 8,6 gefallen war. Nach dem Neutralisieren des Gemisches mit verdünnter Schwefelsäure
auf einen pH-Wert von 6,8 wurde die Vinylacetatschicht
von der schwereren wäßrigen Schicht abgetrennt. Letztere wurde dreimal mit frischen Anteilen
von jeweils 100 ecm Äthyläther extrahiert, worauf die vereinigten Auszüge über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet wurden. Nach dem Abdestillieren des Äthers unter mäßigem Vakuum bei
100° C verblieben 7 g eines öligen Rückstandes. Dieser wurde mit der Vinylacetatschicht vereinigt und in
einer Kolonne bei einem Druck von 22 mm Hg fraktioniert destilliert. Dabei wurden 31 g einer bei 152
bis 155° C (nicht korrigierter Kp.) siedenden Fraktion erhalten, deren Verseifungszahl 48,1% Acetylgruppe
entsprach. Der Acetylgehalt des Glycerindiacetats beträgt 48,8%. Die Ausbeute betrug 35,2% der
Theorie.
Ein mit Heizmantel und einem Rührer versehener Kolben wurde mit 68 g Vinylacetat, 60 g Dextrose
(Glucose), 10 g Natriumcarbonat und 100 g Wasser beschickt. Das Gemisch wurde auf 49° C erwärmt
und zur Lösung des Natriumcarbonats einige Minuten gerührt, wobei sich der pH-Wert des Gemisches auf
9,9 und dessen Temperatur 49° C einstellte. Das Gemisch wurde dann bei 49° C 30 Minuten lang kräftig
gerührt. Der pH-Wert fiel von 9,9 auf 8,5. Das Um-
setzungsgemisch wurde mit verdünnter Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 7,0 neutralisiert und dann
15 Minuten stehengelassen. Die obere Vinylacetatschicht wurde von der unteren wäßrigen Schicht abgetrennt
und dann über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Die wäßrige Schicht wurde dreimal
mit jeweils 100 ecm Äther extrahiert. Die vereinigten Auszüge wurden über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, worauf der Äther auf einem Wasserdampfbad abdestilliert wurde. Der Rückstand wurde mit
der getrockneten Vinylacetatschicht vereinigt und das Gemisch auf einem Wasserdampfbad bei einem Druck
von 100 mm Hg zur Entfernung von Vinylacetat erwärmt. Dabei wurden 18,5 g einer schweren, in Wasser
löslichen Flüssigkeit erhalten, die eine einem Acetylgruppengehalt von 46,2% entsprechende Verseifungszahl
hatte, Der Acetylgehalt des Glucosetriacetats beträgt 41,8%. Die Ausbeute beträgt 18,1%
der Theorie.
Eine Lösung von 43 g Rohrzucker und 11g Natriumcarbonat
in 100 ecm Wasser wurde bei einer Temperatur von etwa 43° C mit 96 g Vinylacetat
kräftig gerührt. Dabei fiel der pH-Wert des Gemisches von 9,9 auf 8,5. Das Gemisch wurde mit verdünnter
Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6,8 neutralisiert und dann 14 Minuten stehengelassen. Die obere
Vinylacetatschicht wurde von der unteren wäßrigen seifungszahl des Produktes entsprach einem Acetylgruppengehalt
von 45,6%. Der Acetylgruppengehalt des Äthylenglykolmonoacetats beträgt 41,2, dessen
korrigierter Siedepunkt 182° C. Die Ausbeute beträgt 39,4% der Theorie.
Eine Lösung von 100 g sprühgetrockneten Maissirup-Festbestandteilen
und von 9 g Natriumcarbonat in 80 ecm Wasser wurde bei einer Temperatur von
32 bis 38° C mit 40 g Vinylacetat 30 Minuten lang kräftig gerührt. Das Gemisch wurde mit 5n-Schwefelsäure
auf einen pH-Wert von 6,8 neutralisiert und zur Trennung der beiden flüssigen Schichten stehengelassen.
Die obere Vinylacetatschicht wurde abdekantiert, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und zur Entfernung des Vinylacetats unter verringertem Druck bei 100° C destilliert. Der Destillationsrückstand
(3 g) wurde der wäßrigen Schicht
ao zugesetzt, die 16 Stunden lang in einen Dialyseschlauch gegen fließendes Wasser geringer Porosität
dialysiert wurde. Auf Trockensubstanz bezogen, hatte der Inhalt des Dialyseschlauches eineVerseifungszahl,
die einem Acetylgruppengehalt von 9,8% entsprach.
Eine Lösung von 10 g Kaliumhydroxyd in 100 ecm Wasser wurde in einen 300-ccm-Rundkolben geSchicht
abgetrennt und über wasserfreiem Magne- 30 bracht, der mit einem Rührer versehen und von
siumsulfat getrocknet. Die wäßrige Schicht wurde einem Eisbad umgeben war, mit 37 g n-Butylalkohol
dreimal mit je 100 ecm frischem Äther extrahiert. versetzt, und das Gemisch so lange gerührt, bis seine
Die vereinigten Auszüge wurden über wasserfreiem Temperatur auf 37° C gefallen war. Dann wurden
Magnesiumsulfat getrocknet, worauf der Äther auf 106 g Vinylacetat unter kräftigem Rühren zugesetzt,
einem Dampfbad abdestilliert wurde. Der Rückstand 35 worauf weitere 3 Stunden bei 37° C gerührt wurde,
wurde mit der getrockneten Vinylacetatschicht ver- Das Umsetzungsgemisch wurde mit Sn-Schwefelsäure
auf einen pH-Wert von 6,8 neutralisiert und zur Trennung
der beiden flüssigen Schichten stehengelassen. Die obere organische Schicht wurde dekantiert, über
einigt und zur Entfernung des Vinylacetats bei 120° C
und bei einem Druck von 50 mm Hg destilliert. Dabei wurden 12 g einer klären viskosen Flüssigkeit erhal
ten, die eine 36,1% Acetylgruppen entsprechende 40 wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und frak-
Verseifungszahl hatte. Der Acetylgehalt des Rohrzuckertetraacetats
beträgt 32,9%. Die Ausbeute beträgt 18,7% der Theorie.
Eine Lösung von 62 g Äthylenglykol und 15 g Natriumcarbonat in 100 ecm Wasser wurde bei einer
Temperatur von 27 bis 38° C mit 172 g Vinylacetat 1,5 Stunden kräftig gerührt. Dabei fiel der pH-Wert
des Umsetzungsgemisches von 10,8 auf 8,5. Das Gemisch wurde mit verdünnter Schwefelsäure auf einen
pH-Wert von 6,9 neutralisiert und zur Trennung der beiden flüssigen Schichten stehengelassen. Die obere
Vinylacetatschicht wurde dekantiert und über wassertioniert destilliert. Dabei wurden 16,5 g einer bei 105
bis 110° C siedenden und 6,1% Acetylgruppen enthaltenden Fraktion, 6,5 g einer bei 110 bis 112° C
siedenden und 19,4% Acetylgruppen enthaltenden Fraktion und 4,5 g einer bei 112 bis 118° C siedenden
und 9,3% Acetylgruppen enthaltenden Fraktion erhalten. Der Acetylgruppengehalt des Butylacetats
beträgt 37,1%.
Beispiele 7 bis 13 50
Diese Reihe von Beispielen, bei denen nicht modifizierte, nicht wachsartige handelsübliche Maisstärke
mit Vinylacetat umgesetzt wird, zeigt die große Auswahl an alkalischen Katalysatoren, die verwendet
freiem Magnesiumsulfat getrocknet. Die untere Was- 55 werden können. Die Bedingungen waren in allen Beiserschicht
wurde dreimal mit je 100 ecm frischem spielen die gleichen: 100 g Stärke von 12% Feuch-Äther
extrahiert, worauf die vereinigten Auszüge mit tigkeitsgehalt wurden mit einer Lösung des Katalysa-
dem gleichen Trockenmittel getrocknet wurden. Auf einem Wasserdampfbad wurde der Äther von dem
getrockneten Auszug bei 100° C abdestilliert. Das Vinylacetat wurde von der getrockneten oberen
Schicht durch Abdestillieren bis zu einer Temperatur von 140° C entfernt. Die beiden Destillationsrückstände
wurden vereinigt und auf einem Ölbad bis zum Erreichen einer Temperatur von 235° C destilliert.
Nahezu das gesamte Produkt destillierte bei einer nicht korrigierten Temperatur von 177 bis
179° C, wobei diese Fraktion 41 g wog. Die Vertors (Art und Menge sind in Tabelle 1 angegeben) in
150 ecm Wasser bei 38° C aufgeschrammt, worauf
die Aufschlämmung bei der gleichen Temperatur mit 10 g Vinylacetat 60 Minuten lang gerührt wurde. Die
Aufschlämmung wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6 bis 7 eingestellt, worauf die Stärke
abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet wurde. Der Acetylgruppengehalt —■ aus der Verseifungszahl
berechnet — und die Viskosität, sowohl in der Hitze als auch in der Kälte, eines 6%igen
Kleisters in Wasser jeder umgesetzten Stärkeprobe
wurden bestimmt. Die heiße Paste wurde hergestellt, indem 6 g des getrockneten Umsetzungsproduktes mit
95 ecm Wasser bei 90° C 15 Minuten lang gekocht wurden. Zur Bestimmung der Viskosität der kalten
Paste oder der Geliereigenschaften wurde die Paste auf 25° C abgekühlt, 24 Stunden stehengelassen und
untersucht. Die Ergebnisse wurden mit denen einer 6%igen Paste der ursprünglichen Stärke sowohl in
der Hitze als auch in der Kälte verglichen. Art und Menge des verwendeten Katalysators, der pH-Bereich
der Umsetzung und der Acetylgehalt der umgesetzten Stärken sind in der Tabelle 1 angegeben.
Aft rip* | Menge | pH-Bereich | Acetyl- | |
■TU L UCEi Katalysators |
des | während der Umsetzung |
gruppen | |
Beispiel | Kataly sators |
°/o | ||
NaOH | Mol | 12,2 bis 9,5 | 2,2 | |
7 | KOH | 0,062 | 12,3 bis 9,6 | 2,7 |
8 | LiOH | 0,062 | 12,1 bis 8,7 | 2,7 |
9 | Na2 C Os | 0,062 | 10,0 bis 8,6 | 3,6 |
10 | K2CO3' | 0,057 | 10,2 bis 8,9 | 3,6 |
11 | NH4OH | 0,057 | 10,1 bis 8,4 | 2,3 |
12 | Triäthyl- | 0,20 | 11,4 bis 9,1 | 2,8 |
13 | amin | 0,68 | ||
10
Es wurde beobachtet, daß alle acetylierten Stärken eine höhere Viskosität in der Hitze als die zum Vergleich
verwendete nicht umgesetzte Stärke hatten, und daß die kalten Pasten der Umsetzungsprodukte,
obwohl sie viskoser als die heißen Pasten waren, doch noch fließfähig und glatt waren. Die kalte Paste
der Vergleichsstärke hingegen verfestigte sich zu einem festen Gel.
Beispiele 14 bis 20
Diese Reihe von Beispielen, bei denen nicht modifizierte, nicht wachsartige handelsübliche Maisstärken
umgesetzt werden, erläutert den Umsetzungsbereich im Hinblick auf die Art der verwendeten Vinylester.
Die folgenden Bedingungen waren für alle Beispiele die gleichen: 100 g körnige Stärke von 12°/» Feuchtigkeitsgehalt
wurden mit einer Lösung des Katalysators in 150 ecm Wasser bei 38° C aufgeschlämmt. Der
Vinylester wurde der Aufschlämmung zugesetzt, worauf eine weitere Stunde bei der gleichen Temperatur
gerührt wurde. Die Aufschlämmung wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6 bis 7 eingestellt
und die behandelte Stärke abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. In Tabelle 2 werden Art
und Menge der verschiedenen verwendeten Ester, Art und Menge des Katalysators und der erzielte Acylgruppengehait
in % angegeben.
Beispiel | Vinylester | Vinylester S |
Katalysator | Katalysator g |
Acylgruppen »/0 |
14 | Formiat | 7,0 | Na2CO3 | 3 | 1,7 |
15 | Acetat | 8,2 | Na2CO3 | 3 | 2,9 |
16 | Propionat | 9,7 | Na2CO' | 3 | 3,0 |
17 | Butyrat | 11,0 | Na2CO^ | 3 | 2,0 |
18 | Crotonat | 5,0 | NaOH" | 0,7 | 2,0 |
19 | 2-Äthylhexansäure- | 20,0 | NaOH | 2,6 | 2,0 |
ester | |||||
20 | Stearat | 40,0 | KOH | 2,5 | 2,2 |
Wie in den Beispielen 7 bis 13 beschrieben, wurden wäßrige Pasten der umgesetzten Stärken hergestellt
und diese sowohl in der Hitze als auch in der Kälte mit einer Vergleichspaste aus nicht behandelter Stärke
verglichen. Mit Ausnahme der mit Vinylcrotonat umgesetzten Stärke, die bei höherer Temperatur verkleisterte
und in der Hitze eine dünnere (jedoch nicht festwerdende) Paste als die Vergleichsstärke ergab,
verkleisterten alle anderen Pasten bei gleicher oder niedrigerer Temperatur als die Vergleichsprobe und
lieferten in der Hitze eine dickere Paste, die nach dem Abkühlen und Altern noch glatt und fließfähig war.
Beispiele 21 bis 28
Diese Reihe von Beispielen erläutert, daß die Um-Setzung auf Stärken allgemein anwendbar ist. Die
folgenden Bedingungen waren stets die gleichen: 100 g handelsübliche körnige Stärke von 12%
Feuchtigkeitsgehalt wurden mit einer Lösung des Katalysators in 150 ecm Wasser bei 27° C aufgeschlämmt.
Dann wurde Vinylacetat zugesetzt und das Gemisch bei der gleichen Temperatur 1 Stunde gerührt.
Die Aufschlämmung wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6 bis 7 eingestellt, worauf die
umgesetzte Stärke abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet wurde. In der Tabelle 3 werden die
verschiedenen Stärken, Art und Menge des Katalysators und die Menge des verwendeten Vinylacetats
angegeben.
Jede umgesetzte Stärke wurde verkleistert und sowohl
in der Hitze als auch in der Kälte mit einer Vergleichsprobe, d. h. einem Kleister der entsprechenden
nicht umgesetzten Stärke verglichen. Die Herstellungsbedingungen der Pasten waren: 6 g getrocknete Stärke
wurden in 95 ecm Wasser bei 90° C 15 Minuten lang verkleistert, dann auf 25° C abkühlen und 24 Stunden
altern gelassen.
209 658/431
Beispiel | Art der Stärke | Menge des Vinylacetats g |
Art des Katalysators |
Menge des Katalysators g |
Acetylgruppen 0Zo |
21 | Kartoffelstärke | 5 | Na9CO3 | 2 | 1,4 |
22 | Wachsartige Maisstärke | 5 | Na; C O, | 2 | 1,5 |
23 | Tapiocastärke | 5 | Na., C O', | 2 | 1,5 |
24 | Maisstärke mit hohem Amylosegehalt | 20 | NaI CO; | 2 | 9,3 |
25 | Maisstärke | 5 | NaOH' | 0,7 | 1,5 |
26 | Dickkochende Maisstärke | 5 | NaOH | 0,7 | 1,4 |
27 | Säuremodifizierte Maisstärke | 5 | NaOH | 0,7 | 1.5 |
28 | Mit Hypochlorit oxydierte Maisstärke | 5 | NaOH | 0,7 | 1,4 |
Alle Stärken waren durch Umsetzen mit Vinylacetat modifiziert worden. Die Verkleisterungstemperatur
der Kartoffelstärke war um etwa 50C erniedrigt
worden, während die heiße Paste der umgesetzten Stärke viskoser und zusammenhaltender war als die
Vergleichsprobe. Die kalte Paste der behandelten Stärke wurde nicht fest. Die Verkleisterungstemperaturen
der wachsartigen Mais- und Tapiokastärken waren auch um etwa 5° C erniedrigt worden, während
die Viskosität der heißen Pasten erhöht worden war. Die behandelte Tapiokastärke war zusammenhaltender
als die Vergleichsprobe. Die nicht behandelte Maisstärke mit hohem Amylosegehalt verkleisterte
nicht bei 90° C, wohingegen die behandelte Stärke bei etwa 75° C verkleisterte und eine glatte,
nicht fest werdende Paste ergab, die bei 90° C etwas weniger viskos als die gewöhnliche Maisstärke war.
Die dickkochende Maisstärke des Beispiels 26 wurde nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift
2407 071 hergestellt. Durch Behändem mit Vinylacetat
nach dem oben beschriebenen Verfahren wurde die Viskosität der heißen Paste fast verdoppelt, während
die kalte Paste aus einem festen Gel mit einer Gelfestigkeit von 800 g-cm Scherungsmoment in eine
glatte fließfähige Paste übergeführt wurde, die nur 15 g-cm Scherungsmoment aufwies. Die Gelfestigkeit
wurde nach dem Verfahren; das in Cereal Chemistry, Vol. 32, Nr. 3, S. 200, Mai 1955, beschrieben ist, und
die Pastenviskosität mit einem Corn Industries Research Foundation Viskosimeter gemessen.
Die heißen Pasten der behandelten Stärken der Beispiele 27 und 28 waren viel dicker als diejenigen
der nicht behandelten Vergleichsprobe, wobei die ersteren nach dem Abkühlen und Altern glatt blieben
und praktisch nicht fest wurden. Die abgekühlten und
gealterten Pasten der Vergleichsstärken wurden demgegenüber fest.
Beispiele 29 bis 34
Diese Gruppe von Beispielen erläutert den weiten Bereich der Acetylierung, der bei der Umsetzung von
Maisstärken mit Vinylacetat möglich ist. Bei jedem Beispiel wurden 100 g handelsüblicher, nicht wachsartiger
Maisstärke mit einer Lösung von Na2CO3 als
Katalysator in 150 ecm Wasser bei 27° C aufgeschlämmt,
dann 45 Minuten bei der gleichen Temperatur mit Vinylacetat gerührt. In den Beispielen 32,
33 und 34 wurden Vinylacetat und der Katalysator in zwei, vier bzw. fünf gleichen Anteilen zugesetzt, wobei
die Stärke zwischen jeder Zugabe neutralisiert, abfiltriert und mit Wasser gewaschen wurde. Das Gewichtsverhältnis
von Katalysator zu Vinylacetat betrug 3 :10. In Tabelle 4 werden die verwendeten
Mengen an Vinylacetat und Natriumcarbonat, die Zahl der Zusätze des Umsetzungsteilnehmers und der
Acetylgehalt der behandelten Stärken angegeben.
Gewicht des | Gewicht des ^vTo+ϊ*ίι ϊτγ^ |
Anzahl | Acetyl | |
Beispiel | Vinylacetats g |
IN αΙΓΙ UIIl- carbonats g |
der Zugaben |
gruppen % |
29 | 10 | 3 | 1 | 3,6 |
30 | 20 | 6 | 1 | 6,0 |
31 | 30 | 9 | 1 | 7,9 |
32 | 60 | 18 | 2 | 13,7 |
33 | 120 | 36 | 4 | 23,1 |
34 | 150 | 45 | 5 | 25.1 |
100 g handelsüblicher Maisstärke wurden mit 5 g Vinylacetat und 1 g Natriumcarbonat in einem geschlossenen
Behälter gründlich vermengt. Der pH-Wert einer wäßrigen Aufschlämmung dieser Probe
betrug 9,6. Unter fortwährendem Rühren wurde das Gemisch 4 Stunden auf eine Temperatur erhitzt, die
einem Druck von 0,703 kg/cm entsprach. Die Stärke wurde'aus der Mischvorrichtung entfernt, in Wasser
aufgeschlämmt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die aus dem Produkt in heißem Wasser hergestellte
Paste war glatt, viskos und wurde nicht fest.
100 g handelsüblicher Maisstärke wurden mit 1600 ecm Wasser bei 90° C verkleistert und dann auf
70° C abgekühlt. Der heißen Paste wurden 10 g Vinylacetat und 3 g Natriumcarbonat zugesetzt,
worauf eine weitere Stunde gerührt wurde. Die erhaltene heiße Paste war viskoser als eine Vergleichspaste bei der gleichen Temperatur, blieb jedoch beim
Abkühlen auf Raumtemperatur und bei 24stündigem Altern glatt und fließfähig. Eine Vergleichspaste verfestigte
sich unter diesen Bedingungen zu einem Gel.
Claims (4)
1. Verfahren zum Acylieren aliphatischer Hydroxyverbindungen durch Umsetzung der
Hydroxyverbindungen mit Vinylestern aliphatischer Monocarbonsäuren in Gegenwart von
basisch wirkenden Verbindungen als Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung
in Gegenwart von Wasser vornimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man aliphatische Hydroxyverbindungen
verwendet, die in den Vinylestern praktisch unlöslich sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man körnige Stärke in Form
einer wäßrigen Aufschlämmung in Gegenwart von vorzugsweise so viel basischem Katalysator, daß
ein pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 12,5 entsteht, oder pastöse Stärke in Form einer wäßrigen Paste
in Gegenwart von vorzugsweise so viel basischem Katalysator, daß ein pg-Wert im Bereich von 7,5
bis 12,5 entsteht, oder Stärke in künstlich getrock-
netem Zustand in Gegenwart von vorzugsweise so viel innig damit vermischtem basischem Katalysator,
daß eine Suspension der Stärke in der 5fachen Menge Wasser einen pH-Wert im Bereich
von 7,5 bis 12,5 besitzt, acyliert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Vinylester Vinylformiat,
Vinylacetat, Vinylpropionat oder Vinylbutyrat verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 342 612, 2 355 970.
USA.-Patentschriften Nr. 2 342 612, 2 355 970.
© 209 658/431 9.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST14518A DE1137020B (de) | 1958-12-03 | 1958-12-03 | Verfahren zum Acylieren aliphatischer Hydroxyverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEST14518A DE1137020B (de) | 1958-12-03 | 1958-12-03 | Verfahren zum Acylieren aliphatischer Hydroxyverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1137020B true DE1137020B (de) | 1962-09-27 |
Family
ID=7456385
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEST14518A Pending DE1137020B (de) | 1958-12-03 | 1958-12-03 | Verfahren zum Acylieren aliphatischer Hydroxyverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1137020B (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2342612A (en) * | 1941-04-19 | 1944-02-22 | Du Pont | Acylation of lactonitrile |
US2355970A (en) * | 1941-04-19 | 1944-08-15 | Du Pont | Process for acylation |
-
1958
- 1958-12-03 DE DEST14518A patent/DE1137020B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2342612A (en) * | 1941-04-19 | 1944-02-22 | Du Pont | Acylation of lactonitrile |
US2355970A (en) * | 1941-04-19 | 1944-08-15 | Du Pont | Process for acylation |
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