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Steuerschraubenanordnung für Wasserfahrzeuge Steuerschraubenanordnungen
für Wasserfahrzeuge mit um eine vertikale Achse verschwenkbarer Steuerschraube sind
in zahlreichen Ausführungsarten bekannt. Bei einer solchen bekannten Anordnung ist
die Steuerschraube am unteren Ende eines wasserdichten Rohrkörpers angeordnet, der
an seinem oberen Ende den Antriebsmotor der Steuerschraube trägt und der innerhalb
eines den Rumpf des Wasserfahrzeuges in im wesentlichen vertikaler Richtung wasserdicht
durchsetzenden Führungsrohres in der Höhe einstellbar und allseitig schwenkbar angeordnet
ist. Die Höhenverstellung des wasserdichten Rohrkörpers erfolgt bei dieser bekannten
Anordnung mittels eines Schraubenspindeltriebes. Dieser erfordert eine verhältnismäßig
große Antriebsenergie und gestattet trotzdem nur eine verhältnismäßig langsame Verstellung
der Steuerschraubenanordnung der Höhe nach. Es ist aber gerade eine wichtige Forderung
an derartigeSteuerschraubenanordnungen, daß die Steuerschraube möglichst rasch in
Wirkungsstellung gebracht werden kann, da die Steuerschraube gerade beim Manövrieren
im Hafen oder auf See unter schwierigen Navigationsbedingungen ein wertvolles Hilfsmittel
für das Manövrieren des Schiffes sein soll. Da insbesondere bei schwerer See der
höhenverstellbare, die Steuerschraubenanordnung haltende, wasserdichte Rohrkörper
starken Vertikalstößen ausgesetzt ist, muß die zur Höhenverstellung dienende Schraubenspindelanordnung
außerordentlich kräftig und folglich auch entsprechend schwer ausgeführt sein. Trotzdem
besteht auch bei schwerster Ausführung einer solchen Schraubenspindelanordnung infolge
der Größe der auftretenden Vertikalkräfte bei schwerer See keine absolute Sicherheit
gegen Beschädigung des Schraubenspindelantriebes, so daß zu befürchten ist, daß
die Steuerschraubenanordnung gerade dann ausfällt, wenn sie als Manövrierhilfsmittel
am dringendsten benötigt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer derartigen Steuerschraubenanordnung,
die mit verhältnismäßig geringer Antriebsenergie rasch in Wirkungsstellung gebracht
werden kann und die auch bei schwerer See die Sicherheit jederzeitiger Einsatzbereitschaft
bietet.
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Die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe wird nun bei einer
Steuerschraubenanordnung für Wasserfahrzeuge, deren Steuerschraube bzw. Steuerschraubensatz
am unteren Ende eines wasserdichten Rohrkörpers angeordnet ist, der an seinem oberen
Ende den Antriebsmotor der Steuerschraube bzw. des Steuerschraubensatzes trägt und
der innerhalb eines den Rumpf des Wasserfahrzeuges in im wesentlichen vertikaler
Richtung wasserdicht durchsetzenden Führungsrohres in der Höhe einstellbar und allseitig
schwenkbar angeordnet ist, darin gesehen, daß der Rohrkörper schwimmfähig und zu
seiner Höheneinstellung mit Flut- und Lenzeinrichtungen versehen ist. Ein derart
ausgebildeter Rohrkörper fährt nach der Entriegelung und nach dem öffnen des Flutventils
infolge des schnell eindringenden Wassers sehr schnell selbsttätig in die Wirkungsstellung
aus. In weiterer erfindungsgemäßer Ausbildung ist der Rohrkörper oben durch eine
Plattform abgeschlossen, auf welcher der auf eine den Rohrkörper in vertikaler Richtung
durchsetzende Antriebswelle arbeitende Antriebsmotor für die Steuerschraube angeordnet
ist, wobei die Antriebswelle durch ein in den Rohrkörper unten wasserdicht eingesetztes,
mindestens den höchsten Wasserstand des gefluteten Rohrkörpers überragendes und
in ihm abgestütztes, vertikales, wasserdichtes Wellenrohr geführt ist. Der Rohrkörper
weist gemäß der Erfindung weiterhin einen zu seiner Verschwenkung dienenden Umfangszahnkranz
auf, der nur bei abgesenktem Rohrkörper, entsprechend der Stellung der aus dem Rumpf
des Wasserfahrzeuges hervorragenden Steuerschraube, im Eingriff mit einem Triebritzel
eines fest im Rumpf angeordneten Steuermotors steht. Auf dem Boden des flutbaren
Teils des Rohrkörpers ist nach einem weiteren Erfindungsmerkmal eine von oberhalb
der Plattform des Rohrkörpers bedienbare Lenzpumpe angeordnet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einer Steuerschraubenanordnung
nach der Erfliidung ist die Steuerschraube in einem den unteren Teil des Rohrkörpers
in horizontaler Richtung durchsetzenden, an sich bekannten Querkanal angeordnet,
dessen
stimseitige öffaungen in ausgefahrener Stellung des Rohrkörpers in das umgebende
Wasser münden. Eine wichtige Anwendung einer derartigen Ausführungsform einer Steuerschraubenanordnung
nach der Erfindung bildet ihre Verwendung als Schwinundockantrieb. Dabei ist die
Anordnung so getroffen, daß der Querkanal des eingezogenen und entsprechend verschwenkten
Rohrkörpers mit einem absperrbaren Flutkanal für den Dockbodenkasten fluchtet, so
daß die Steuerschraube als Lenzpumpe und/oder Flutpumpe für den Doppelboden wirksam
ist.
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Die erfindungsgemäße Steuerschraubenanordnung wird nunmehr in ihren
Einzelheiten an Hand einiger bevorzugter Ausführungsformen und Anwendungsbeispiele
unter Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen stellt dar Fig.
1 einen schematischen Längsschnitt durch das Vorschiff eines mit der Steuerschraubenanordnung
nach der Erfindung ausgestatteten Schiffes, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie
II-11 in Fig. 1,
in Pfeilrichtung gesehen, Fig. 3 einen schematischen
Teillängsschnitt längs der Linie III-111 in Fig. 4 durch ein mit einer Steuerschraubenanordnung
nach der Erfindung ausgestattetes Schwimmdock, Fig. 4 eine Draufsicht auf das in
Fig. 3 schematisch dargestellte Schwimmdock, Fig. 5 einen Teillängsschnitt
längs der Linie III-III in Fig. 4 in größerem Maßstab, welcher einige Einzelheiten
der Steuerschraubenanordnung nach der Erfindung zeigt, und Fig. 6 einen Teiflängsschnitt
längs der Linie III-Ill in Fig. 4, welcher noch weitere Einzelheiten der Steuerschraubenanordnung
nach der Erfindung zeigt.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Steuerschraubenanordnung nach
der Erfindung in Anwendung als Zusatz- und Hilfssteuerung sowie als Zusatz- und
Hilfsantrieb für ein Schiff. Wie aus den Figuren ersichtlich, ist das Vorschiff
in möglichster Nähe des Vorderstevens von einem vertikalen Schacht durchzogen, welcher
im unteren Teil durch ein Führungsrohr 1 gebildet wird, das sich vom Kiel
des Schiffes bis zu einem Deck erstreckt, in welchem die Antriebsanlage für die
Steuerschraubenanordnung untergebracht ist. Innerhalb des Führungsrohres
1 ist ein wasserdichter Rohrkörper 2 in vertikaler Richtung verschiebbar
und schwenkbar geführt. Dieser Rohrkörper ist in seinem untersten Teil von einem
Querkanal 3 durchsetzt, der an beiden Stirnseiten frei nach außen mündet
und in seinem Inneren einen Steuerschraubensatz 4 aufweist. Dieser Steuerschraubensatz
wird von zwei gegenläufigen Propellern von ebenfalls gegenläufiger Schraubensteigung
gebildet, wie sie in Verbindung mit Bugstrahlrudem bereits angewendet werden. Die
beiden gegenläufigen, innerhalb des vom Querkanal 3 gebildeten Schraubenstrahlkanals
arbeitenden Propeller werden vom Schiffsinneren aus durch einen Elektromotor
7 angetrieben. Die vertikale Antriebswelle 5 des Steuerschraubensatzes
4 ist zumindest über einen Teil der Höhe des Rohrkörpers 2 innerhalb eines diesen
in seiner Mitte vertikal durchsetzenden Wellenrohres 6
geführt und in diesem
entsprechend gelagert. Sie ist mit dem Elektromotor 7 gekuppelt, welcher
auf einer Plattform 8 befestigt ist, die das obere Ende des Rohrkörpers 2
abschließt. Der Elektromotor 7 kann selbstverständlich auch an jeder beliebigen
anderen Stelle des Rohrkörpers 2 angeordnet sein, sofern sichergestellt ist, daß
der Motor trocken steht und zwecks Wartung und Reparatur zugänglich ist.
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Der unterste, mit dem Querkanal 3 und dem Steuerschraubensatz
4 ausgestattete Teil des Rohrkörpers 2 ragt unten aus dem durch das Führungsrohr
1 gebildeten Schacht so weit heraus, daß der Schraubenstrahl des Steuerschraubensatzes
4 frei zur Entfaltung kommen kann. Die angestrebte zusätzliche oder hilfsweise Steuer-
und/oder Antriebswirkung des Steuerschraubensatzes 4 wird dadurch erzielt, daß der
Rohrkörper 2 entsprechend der je-
weils gewünschten Richtung innerhalb des
Führungsrohres 1 verschwenkt wird. Dies geschieht mittels eines am Rohrkörper
2 an beliebiger, geeigneter Stelle, vorzugsweise jedoch an der Plattform
8 angeordneten Zahnkranzes 9, in welchen ein Ritzel 10
eingreift,
welches von einem Steuermotor 11 angetrieben wird, der in zugänglicher Lage
in demjenigen Deck untergebracht ist, in welchem sich die Plattform 8 mit
dem Zahnkranz 9 befindet.
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Der Rohrkörper 2 ist innerhalb des den unteren Teil des Schachtes
bildenden Führungsrohres 1 nicht nur schwenkbar, sondern auch in vertikaler
Richtung verschiebbar geführt. Die Höhenverstellung des wasserdichten Rohrkörpers
2 erfolgt durch entsprechendes Fluten oder Lenzen desselben. Die Mittel zum Fluten
und Lenzen des schwimmfähigen Rohrkörpers 2 werden weiter unten in Verbindung mit
einem anderen bevorzugten Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Steuerschraubenanordnung
noch im einzelnen beschrieben. Durch Fluten des Rohrkörpers 2 kann also ohne weiteres
die Stellung desselben erreicht werden, in welcher der Zahnkranz 9 auf dem
Ritzel 10 des Steuermotors 11 aufliegt und in welcher der Steuerschraubenausbau
unten voll aus dem Rumpf des Wasserfahrzeuges hervorragt. Um unzulässige Drücke
auf den Zahnflanken des Zahnkranzes 9 und des Ritzels 10
zu vermeiden,
kann ein besonderer Druckring Anwendung finden, welcher die Vertikalkräfte aufnimmt
und welcher weiter unten in Verbindung mit dem anderen bevorzugten Anwendungsbeispiel
noch im einzelnen beschrieben werden wird. Die abgesenkte Stellung des Rohrkörpers
2, in welcher die Steuerschraubenanordnung voll zur Wirkung kommt, ist in Fig.
1 der Zeichnungen in voll ausgezogenen Linien dargestellt, während eine weitere,
angehobene Stellung des Rohrkörpers 2, in welcher die Steuerschraubenanordnung voll
in das Innere des Wasserfahrzeugrumpfes eingezogen ist, in Fig. 1 in strichpunktierten
Linien angedeutet ist. Das Anheben des Rohrkörpers 2 in die strichpunktiert dargestellte
Stellung geschieht durch entsprechendes Lenzen seines Innenraumes. Durch das Hochschieben
des Rohrkörpers 2 rückt selbstverständlich der Zahnkranz 9 aus dem Ritzel
10 aus, so daß ein Verschwenken des Rohrkörpers 2 und damit des Steuerschraubensatzes4
in der angehobenen Stellung nicht möglich ist. Dies ist aber auch nicht notwendig,
da das Hochschieben des Rohrkörpers 2, d. h. das Einziehen des Steuerschraubenausbaus
in das Innere des Schiffsrumpfes ohnehin nur dann erfolgt, wenn auf die Wirkung
der Steuerschraubenanordnung verzichtet werden soll.
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Um zu verhindern, daß sich infolge der Verschiedenheit der Massen
von Schiffskörper und Rohrkörper 2 bei Seegang gegenseitige Vertikalschwingungen
dieser
beiden Teile einstellen, sind Vorrichtungen vorgesehen, mittels der Rohrkörper2
sowohl in der abgesenkten als auch in der angehobenen Lage gegen Vertikalverschiebungen
nach oben und unten arretiert werden kann. Dies geschieht in einfacher Weise mittels
eines oder mehrerer unterer Halteelemente 12 bzw. oberer Halteelemente 12 a, welche
mittels entsprechender Stellhebel 13
und 13 a in eine Stellung
gebracht werden können, in welcher sie radial in den über dem Führungsrohr
1
vorgesehenen Schacht hineinragen. Die unteren Halteelemente 12 sind zweckmäßig
mit Zähnen ausgestattet, welche in die Zähne des Zahnkranzes 9
einrasten können
und dadurch den Rohrkörper 2 in angehobener Stellung nicht nur gegen vertikale Bewegung
sichern, sondern auch seine ungewollte Verschwenkung verhindern.
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Der die untere Stirnseite des Rohrkörpers 2 abschließende Unterteil
14 desselben ist hinsichtlich seiner Formgestaltung der Außenforin des Wasserfahrzeugrumpfes
derart angepaßt, daß bei hochgeschobenem Rohrkörper 2, d. h. bei eingezogener
Steuerschraubenanordnung, der durch das Führungsrohrl gebildete Teil des Schachtes
unten völlig glatt abgeschlossen wird.
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Ein Nachteil der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Steuerschraubenanordnung besteht darin, daß eine Steuerwirkung der Steuerschraubenanordnung
bei eingezogenem Steuerschraubenausbau nicht möglich ist. Um diesen Nachteil zu
beheben, sieht eine weitere Ausführungsform unter Inkaufnahme einer geringfügigen
Verschlechterung des Formwiderstandes des Wasserfahrzeuges die Möglichkeit vor,
die Steuerschraubenanordnung auch bei voll eingezogenem Steuerschraubenausbau weiter
benutzen zu können. Dies geschieht durch die Anordnung eines Querkanals
15
im Schiffsbug, welcher diesen in horizontaler Richtung, quer zur Schiffslängsachse,
in einer Höhe durchsetzt, in welcher sich der Querkanal 3 des Rohrkörpers
2 bei eingefahrenem Rohrkörper, wenn dessen Unterteil 14 den Schiffsrumpf unten
bündig abschließt, befindet. Wird nun vor dem Einfahren des Rohrkörpers 2 dieser
mittels des Steuermotors 11 in eine Stellung verschwenkt, in welcher der
Querkanal 3 des Rohrkörpers mit dem Querkanal 15 des Schiffes fluchtet,
so entsteht bei eingefahrenem Rohrkörper 2 eine Anordnung, welche in allen Einzelheiten
einer der bekannten Bugstrahlruderanordnungen entspricht und als solche wirksam
ist. Der Antriebsmotor 7 des Steuerschraubensatzes 4 muß in diesem Fall umsteuerbar
sein, da nunmehr die Steuerung des Vorschiffes im Sinne eines Bugstrahlruders bei
eingefahrenem Rohrkörper 2 ausschließlich durch Umsteuern des Steuerschraubensatzes
4 erfolgt, wodurch der Schraubenstrahl entsprechend der jeweils gewünschten Steuerwirkung
abwechselnd an Steuerbord oder Backbord austritt und das nachziehende Wasser jeweils
an der gegenüberliegenden Seite in den kombinierten Querkanal 15, 3, 15
eintritt.
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Die zuletzt beschriebene Anwendung der erfindungsgemäßen Steuerschraubenanordnung
hat den Vorteil, daß die Bugsteuerung sowohl bei ausgefahrener als auch bei eingezogener
Steuerschraubenanordnung wirksam ist.
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Weitere erfindungsgemäße Einzelheiten werden nunmehr unter Bezugnahme
auf das in Fig. 3 bis 6
der Zeichnungen dargestellte Anwendungsbeispiel
beschrieben, das die Anwendung der Steuerschraubenanordnung nach der Erfindung bei
einem Schwimmdock zeigt.
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Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, werden Steuerschraubenanordnungen
nach der Erfindung bei einem Schwinundock zweckmäßig in allen vier Dockecken angeordnet.
In dieser Anwendung dient die Steuerschraubenanordnung sowohl als Hauptantrieb und
als Steuervorrichtung als auch als Lenz- und Flutvorrichtung für den Dockdoppelboden.
Die Steuerschraubenanordnung weist dabei ebenfalls ein äußeres Führungsrohrl auf,
in welchem ein Rohrkörper2 nach allen Seiten frei schwenkbar und heb-und senkbar
geführt ist. Der Rohrkörper wird in seinem unteren Teil wiederum von einem Querkanal
3
(s. Fig. 5 und 6) durchsetzt, in welchem der Steuerschraubensatz
4 angeordnet ist. Die Führungsrohre 1
durchziehen die Seitenkästen
16 des Docks bis zu deren Oberdeck 17, auf welchem die Steuermotoren
1.1 angeordnet sind, deren Antriebsritzel 10 jeweils wieder in einen
Zahnkranz 9 eingreifen, der an einer oberen Plattform 8 des Rohrkörpers
2 befestigt ist. Auf jeder Plattform 8 ist auch wiederum der Antriebsmotor
7 für den entsprechenden Steuerschraubensatz 4 befestigt, dessen treibende
Welle mit der Steuerschrauben-Antriebswelle 5 gekuppelt ist, die innerhalb
des Wellenrohres 6 im Inneren des Rohrkörpers 2 geführt und gelagert ist.
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Wie aus den Fig. 5 und 6 der Zeichnungen ersichtlich
ist, ist der Rohrkörper 2 innerhalb des Führungsrohres 1 mittels Führungsringen
18 geführt, die aus Gummi oder einem hierzu äquivalenten Werkstoff bestehen
können. Diese Führungsringe 18 sind keine Dichtungsringe, sondern dienen
lediglich zur Führung des Rohrkörpers 2 und zur Geräuschdämpfung. Fig.
5 der Zeichnungen zeigt außerdem den bereits obenerwähnten Druckring zur
Aufnahme von Vertikalkräften. Er besteht aus einem Axialwälzlager, dessen oberer
Laufring 19 an dem Zahnkranz 9 und dessen unterer Laufring 20 am Deck
befestigt ist. Der Wälzkörperkranz 21 wird durch einen Haltekäfig und gegebenenfalls
gegen seitliche Verschiebung durch einen äußeren Haltering gehalten und bleibt beim
Anheben des Rohrkörpers 2 in die hochgeschobene Stellung auf dem unteren Laufring
20 liegen.
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Der Rohrkörper 2 ist zumindest über die Höhe des größten Tiefgangs
des abgesenkten Schwimmdocks wasserdicht ausgeführt und mit Einrichtungen zum Fluten
und Lenzen seines Inneren ausgestattet. Wie aus den Fig. 5 und
6 der Zeichnungen ersichtlich, kann die Fluteinrichtung beispielsweise aus
einem in den Querkanal 3 mündenden Flutventil 22 bestehen, welches mittels
einer Druckfeder 23 auf seinen Sitz gedrückt wird und welches mittels eines
Gestänges 24 von der Plattform 8 des Rohrkörpers 2 aus zweckmäßig mittels
eines Hubelektromagneten 25 betätigt werden kann. Als Lenzpumpe dient eine
in den Querkana13 fördernde, am Grund des Innenraums des Rohrkörpers 2 angeordnete
Pumpe, die vorteilhaft durch einen unmittelbar gekuppelten, wasserdicht gekapselten
Elektromotor 26 angetrieben wird. Die Steuerung dieser Lenzpumpe erfolgt
zweckmäßig ebenfalls von der Plattform 8 oder von einer sonstigen zentralen
Schaltstelle des Docks aus. Die soeben beschriebenen Flut- und Lenzeinrichtungen
des Rohrkörpers 2 können natürlich auch sinngemäß abgewandelte Formen haben. Desgleichen
kann
auch bei den oben beschriebenen Ausführungsformen und Anwendungsbeispielen die Führung
des Rohrkörpers 2 innerhalb des Führungsrohres 1
mittels Führungsringen
18 vorgesehen sein. Durch die Führung der Antriebswelle 5 innerhalb
des Wellenrohres 6 wird die schwierige Abdichtung dieser Welle am Grunde
des Innenraumes des Rohrkörpers 2 vermieden. Auch diese Lösung des Ab-
dichtungsproblems
hat Gültigkeit für alle beschriebenen Ausführungsformen und Anwendungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Steuerschraubenanordnung.
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Die Anwendung der Steuerschraubenanordnung nach der Erfindung als
Antriebs- und Steuervorrichtung für Schwimmdocks bedingt ebenfalls die vertikale
Anheb- und Absenkbarkeit des Rohrkörpers 2, weil Schwimmdocks in abgesenktem Zustande
bei flachem Wasser sich bekanntermaßen auf Grund setzen können und vermieden werden
muß, daß der ebenfalls abgesenkte Rohrkörper2 sich bei längerem Aufsitzen des Docks
auf Grund in den meist weichen Grund einbohrt. Ein weiterer wichtiger Grund für
die vertikale Verschiebbarkeit des Rohrkörpers 2 ist aber auch dadurch gegeben,
daß bei der Anwendung der Steuerschraubenanordnung nach der Erfindung auf Schwimmdocks
der Steuerschraubensatz 4 als Lenzpumpe für den Dockdoppelboden verwendet wird.
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Zu diesem Zweck ist im Dockdoppelboden ein Querkanal 27 in
einer Höhe angeordnet, in welcher dieser mit dem Querkanal 3 des eingefahrenen
Rohrkörpers 2 fluchtet. Wie aus Fig. 6 der Zeichnungen ersichtlich, mündet
der Querkanal 27 über einen Schieber 28 in einen Krümmer
29 und von dort in das Innere 30 des Dockdoppelbodens. Wird nun der
Rohrkörper 2 zunächst mittels des Steuermotors 1.1 in eine Lage verschwenkt,
in welcher sein Querkana13 bei angehobenem Rohrkörper mit dem Querkanal
27 fluchtet, so wirkt der Steuerschraubensatz 4 innerhalb des Querkanals
3 als Propellerpumpe, mittels welcher das Innere 30 des Dockdoppelbodens
gelenzt und geflutet werden kann. Damit entfallen besondere Pumpensätze zum Lenzen
und Fluten des Schwimmdocks, was eine ganz erhebliche Vereinfachung der Dockpumpenanlage
darstellt.
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Zur Verriegelung des Rohrkörpers2 gegen Vertikalverschiebung in eingefahrener
Lage kann auf dem Oberdeck17 der Seitenkästen16 eine lösbare Haltevorrichtung
31 angeordnet sein, durch welche sichergestellt wird, daß die in der eingefahrenen
Lage des Rohrkörpers2 miteinander fluchtenden Querkanäle 27 und
3 in dieser Lage verbleiben.
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Wie in Fig. 5 der Zeichnungen ersichtlich, ist die untere Stirnseite32
des Rohrkörpers2 wiederum so gestaltet, daß sie bei eingefahrenem Rohrkörper den
durch das Schutzrohr 1 gebildeten Vertikalschacht nach unten derart abschließt,
daß sie mit der Unterseite des Docks bündig verläuft.
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Eine demgegenüber geringfügig abgewandelte Ausführungsforin ist in
Fig. 6 der Zeichnungen dargestellt, gemäß welcher sich an den unteren Abschluß
32 des Rohrkörpers2 eine Steuerflosse33 anschließt, die ihrerseits an ihrer
Unterkante durch eine horizontale Platte34 begrenzt ist, die bei eingefahrenem Rohrkörper2
den durch das Führungsrohrl gebildeten Vertikalschacht unten bündig abschließt.
Die Steuerflosse33 gestattet, falls aus irgendwelchen Gründen der Steuerschraubensatz4
ausfällt, eine Hilfssteuerung dadurch auszuüben, daß der Rohrkörper2 nur so weit
abgesenkt wird, daß die Steuerflosse33 unten aus dem Dockboden herausragt und daß
der Zahnkranz9 von Hand verschwenkt wird. Dadurch kann bei starker Strömung und
bei Ausfall eines Steuerschraubensatzes das Manövrieren des Docks mittels der anderen,
noch klaren Steuerschraubensätze zusätzlich unterstützt werden.
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Falls erforderlich, können außer den in den vier Dockenden angeordneten
Steuerschraubenanordnungen in den Seitenkästen noch weitere Steuerschraubenanordnungen
vorgesehen sein.
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Die Steuerschraubenanordnung nach der Erfindung kann praktisch an
jeder beliebigen Stelle eines Wasserfahrzeuges vorgesehen sein, weshalb ein nachträglicher
Einbau in bereits vorhandene Wasserfahrzeuge ohne Störung und Veränderung der grundsätzlichen
Konstruktion dieser Fahrzeuge erfolgen kann. So kann beispielsweise die unter Bezug
auf die Fig. 1 und 2 der Zeichnungen beschriebene Steuerschraubenanordnung
auch asymmetrisch im Schiffsbug angeordnet werden, um die Kiel- und Vorstevenkonstruktion
des Schiffes festigkeitsmäßig nicht zu beeinträchtigen.
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Die erfindungsgemäße Steuerschraubenanordnung ist als Zusatz-, Hilfs-
und/oder Hauptsteuerung bzw. -Antrieb für praktisch alle bekannten Wasserfahrzeuge,
wie z. B. für Schiffe, Fährschiffe, Tonnenleger, Kabelleger, Schwimmdocks, Schwimmkräne,
Bagger, künstliche Inseln, vorzugsweise für alle Wasserfahrzeuge, die normalerweise
ohne oder nur mit verhältnismäßig schwachen Antriebsanlagen ausgestattet sind und
welche eine besonders gute Manövrierfähigkeit besitzen müssen, anwendbar. Ein besonders
für Seenotfälle bei Fahrten in engen Fahrrinnen und beim Manövrieren im Hafen sehr
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Steuerschraubenanordnung besteht darin,
daß die gleichzeitig einen jederzeit einsatzfähigen Zusatz- und/oder Hilfsantrieb
darstellt.