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Vorrichtung und Verfahren zur Korrektur von Verformungen einer Gießwalze
zur Herstellung bandförmigen Tafelglases Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Korrektur von Verformungen einer Gießwalze zum Herstellen
bandförmigen Tafelglases.
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Bei den üblichen Vorrichtungen und Verfahren zur Herstellung von Tafelglas
wird die Glasschmelze aus der Austrittsöffnung eines Glasschmelzofens in den Durchgang
zwischen zwei Walzen gegossen, die im allgemeinen als »Gießwalzen« bezeichnet wenden.
Die Walzen haben die Aufgabe, die Dicke der Glasbahn zu regulieren. Die Walzen werden
auf Grund der dabei auftretenden hohen Temperaturen kontinuierlich mit Wasser gekühlt.
Da sich aber die Walzen nur sehr langsam drehen, etwa mit 1 bis 20 Umdrehungen pro
Minute, bleiben Temperaturunterschiede zwischen den verschiedenen Mantellinien der
Walze bestehen. Dies ist unter anderem die Ursache dafür, daß trotz der Wasserkühlung
Verbiegungen und Verwerfungen. der Gießwalzen auftreten.
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Es ist auch ein Verfahren zum Gießen von Tafelglas bekannt, bei dem
die Glasschmelze aus einer gewölbten Austrittsöffnung ausgegossen wird, die so geformt
ist, daß das austretende Glas eine gleichmäßige Dicke besitzt. Die Glasbahn wird
dann. auf eine Gießwalze aufgebracht, die, mit Hilfswalzen zum Abheben der Bahn
von der Walze versehen ist.
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Die Neigung zu Verformungen tritt in der oberen Gießwalze stärker
auf als in der unteren Walze, da die obere Walze stärkeren Temperaturschwankungen
unterworfen ist. Die Folge derartiger Verformungen der Gießwalze sind Dickeschwankungen
des gefertigten Tafelglases.
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Die Temperaturunterschiede auf der Walze können außer dem bereits
angeführten Grund. auch auf andere Weise entstehen. Es sei beispielsweise nur auf
Unterschiede im Ausstrahlvermögen der Walzenoberfläche, unterschiedliche Wärmeleitung
vom inneren Walzenmantel auf das Kühlwasser oder von der Glasschmelze auf den äußeren
Walzenmantel, Schwankungen in der Walzenwandstärke, unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit,
spezifische Wärme oder spezifisches Gewicht des Walzenmaterials und Schwankun--en
im Strömungsverhalten des Kühlwassers hingewiesen. Alle diese Gründe führen zu einer
Verformung der Gießwalze, ebenso wie eine natürliche Alterung der Walze.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zur Korrektur von Verformungen einer
Gießwalze zum Herstellen: bandförmigen Tafelglases bekannt, bei der ein wärmeübertragendes
Mittel einer bestimmten Zone des Umfangs der Walze unter Steuerung durch ein Ventil
zugeleitet wird, das von einer Testeinrichtung abhän;g ist und bei einem bestimmten
Betriebszustand der Walze betätigt wird. Bei dieser Vorrichtung weist die Testeinrichtung
einen dauernd gegen die Walze an der Stelle größter Ausbiegungsmöglichkeit anliegenden
Fühlerkopf auf, der, durch ein ausgebogenes Teil der Walze bewegt, das Ventil selbsttätig
im Verlauf je einer Walzenumdrehung derart öffnet und schließt, daß das wärmeübertragende
Mittel allein dem ausgebogenen Teil der Walze zugeleitet wird. Das Ventil wird dabei
über einen Schalter elektrisch derart betätigt, daß der Luftstrom entweder vollständig
gesperrt oder vollständig durchgelassen wird. Damit ist der bei Feststellung einer
Abweichung der Walze von. ihrer ursprünglichen Form auf die Walze geleitete Luftstrom
mengenmäßig pro Zeiteinheit stets gleich, unabhängig von der jeweiligen Größe der
Abweichung. Es hat sich gezeigt, daß eine -derartige Vorrichtung nicht immer zu
befriedigenden Ergebnissen führen kann. Wird beispielsweise der Taster so eingestellt,
da.ß er das Ventil bereits bei kleinsten Abweichungen öffnet, so besteht die Gefahr
von Überkorrekturen. öffnet andererseits das Ventil erst bei einer beträchtlichen
Abweichungsgröße, so fällt das erzeugte Tafelglas nicht genügend gleichmäßig aus.
Ähnliche Schwierigkeiten bestehen bei der Wahl des Ventils. Wird ein Ventil mit
relativ kleiner Durchlaßöffnung verwendet, so werden größere Abweichungen, insbesondere
wenn sie schnell auftreten, zu langsam
korrigiert, während bei größerer
Durchlaßöffnung wiederum überkorrekturen vorkommen können.
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Die Hauptaufgabe der Erfindung ist deshalb darin zu sehen, auf die
Walze genau so viel Kühlluft zu leiten, wie zum Ausgleich der jeweiligen Abweichung
notwendig ist. Dies wird nach der Erfindung durch eine Vorrichtung erreicht, bei
der der Taster direkt mit einem in die Kühlmittelleitung eingeschalteten Regelventil
verbunden ist, so daß die Kühlströme in proportional der Größe .der Abweichung veränderlichen
Mengen je Zeiteinheit auf die Walze geleitet werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ohne. besondere Vorkehrungen
an jede Gießwalze angebracht werden und beseitigt .nicht nur große Abweichungen
schnell und wirkungsvoll, sondern gleicht auch kleine Abweichungen sofort aus.
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Nach einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist
.der Taster der Einrichtung zum Erzeugen der Kühlströme im Walzendrehsinn nachgeschaltet
und mit dem Regelventil durch einen Proportionalbebel verbunden, dessen längerer
Arm am Ventil, vorzugsweise einem Doppelsitzventil, und dessen kürzerer Arm am Taster
angreift.
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Um die Empfindlichkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erhöhen
und die Kühlung der Gießwalze zu verbessern, werden nach einem erfindungsgemäßen
Verfahren ständig Kühlmittelströme auf die Walze geleitet und die Kühlmittelausstoßmenge
je Zeiteinheit bei Feststellung .einer Walzenabweichung erhöht und, wenn keine Abweichung
mehr festgestellt wird, wieder auf das ursprüngliche Ausmaß erniedrigt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen. In der Zeichnung
sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt
Fig.1 eine Längsrißzeichnung, die einen erfindungsgemäßen Kontrolltaster für die
untere Walze eines Walzenpaares zeigt und einen mit der oberen Walze verbundenen
Kontrolltaster andeutet, Fig. 2 eine Draufsicht davon, Fig. 3 im Seitenriß den in
Fig.1 und 2 erläuterten Taster, wobei die Walzenträger zum Zweck einer klareren
übersicht in gestrichelten Linien gezeichnet sind, Fig. 4 in einem Teilaufriß entlang
der Linie IV-IV der Fig. 2 das zu dem Taster gehörige Ausgleichsventil, Fig. 5,
6 und 7 Einzelansiclhten von Vorrichtungen zur Einstellung des Tasters auf die Walze,
z. B. um Verschleißerscheinunigen auszugleichen, und zwar bedeutet Fig.5 ein entlang
der Linie V-V von Fig.2 entnommener Teilaufriß, Fig. 6 eine Draufsicht davon und
Fig. 7 ein Teilaufriß entlang der Linie. VII-VII der Fig. 6, Fig. 8 eine Aufrißzeichnung
und zeigt die Anwendung der Erfindung bei einer oberen Gießwalze, Fig. 9, 10 Teilzeichnungen
und zeigen Einzelheiten bei der Anbringung des den Taster tragenden Verbindungsstückes,
dabei ist Fig. 9 ein Teilaufriß und Fig.10 eine Endansicht, Fig.11 perspektivisch
einen bogenförmigen Halter für die Vorrichtung zur Bildung von Strömen, und Fig.
12 ist eine perspektivische Ansicht des bogenförmigen Trägers für die Vorrichtung
zur Bildung von Strömen, die von dem in Fig.10 ;gezeigten, bogenförmigen Halter
getragen wird, und Fig. 13, 14 und 15 Einzelansichten, die in Längssicht, Draufsicht
und Endansicht eine Ausführungsform zeigen, die durch eine Wasserkühlvorrichtung
zur Temperaturregulierung der in eine obere Walze geleiteten Kühlströme gekennzeichnet
ist, Fig.16 das Diagramm einer Rohrleitung und erläutert eine Ausführungsform der
in Fig. 8 gezeigten Rohrleitung.
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In den Zeichnungen bedeuten gleiche Bezugszahlen gleiche oder ähnliche
Teile.
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In Fig. 1 und 2 der Zeichnungen wird ein übliches Gießwalzenpaar gezeigt;
es enthält eine untere Walze 1 und eine obere Walze 2, deren Achsen
3, 3
und 4, 4 in Lagern 5, 5 bzw. 6, 6, die auf den Grundlagern 8,
8 aufgesetzten Spindelstöcken 7, 7 in einem Stück mit dem bis unter
die untere Walze 1 reichenden. Ballken 9 ruhen. Die untere Walze 1 wird durch
Schneckengetriebe 10 kraftgetrieben, und die Kraft wird durch Treibräder
11, 11 auf die obere Walze übertragen.
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Bei jedem Spindelstock sind Lagerböcke 11, 12 an die entsprechenden
Grundlager 8, 8 fest angebracht; jeder dieser Lagerböcke hat einen Arm
13, und diese Arme befinden sich in einer horizontalen Ebene; an jedem Arm
ist eine Platte 14 verbolzt, die an ein Ende des Wasserbehälters
15 unigeschweißt ist. Um diesen Wasserbehälter auf einer im wesentlichen
konstanten Temperatur zu halten, wird zirkulierendes Wasser durch mit 16, 16 bezeichnete
Anschlüsse .geleitet. Auf diese Weise ist ein wassergekühlter, starrer Steg, dessen
flache Oberseite horizontal liegt, zwischen den Grundlagern 8, 8 fest angebracht.
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In Fig. 3 ist auf dem Wasserbehälter und dem mittleren, eine vertikale
Ebene bildenden Teil derWalze l eine Platte 17 angebracht, die von an den Wasserbehälter
angeschweißten Seitenplatten 18 getragen wird. An diese Platte sind Sockellager
19, 19 geschweißt, die den drehbaren Stift 20 eines Proportionaftätshebels
21 tragen, so daß sich dieser in einer vertikalem Ebene bewegen kann.
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Der kurze Hebelarm trägt einen Taster 22, der die Walze
1 von der Seite. her unter einem rechten Winkel zur Walzenachse abtastet,
und der lange Hebelarm ist mit der Ventilspindel 23 eines allgemein mit
24 bezeichneten Ausgleichventils verbunden; dabei ist die Anordnung so getroffen,
daß beim Ertasten einer Veränderung gegenüber der ursprünglichen Form bei der Walze
l durch den Taster der Proportionalitätshebel sich bewegt und das Ventil
24 in Tätigkeit setzt.
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Das Ventil steuert den Durchfluß von Kühlluft von einer mit
25 bezeichneten Zufuhrleitu@ng durch eine biegsame Leitung 26 zu einem
mit einer Anzahl in einer Linie angebrachten Düsen ausgestatteten Rohr, das in seiner
Länge größtenteils parallel mit der Walze 1 verläuft; das Rohr wird von an den Wasserbehälter
15 befestigten Trägern gehalten und nachfolgend noch eingehender beschrieben.
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Sobald der Taster eine Unregelmäßigkeit ertastet, wird das Ventil
in Tätigkeit gesetzt, und sofort ergießt sich eine allmählich zunehmende Menge Kühlluft
auf die Walze, bis der .höchste Punkt der Exzentrik erreicht ist; danach wird die
Luftmenge schrittweise bis zur Erreichung des niedrigsten Punktes der Exzentrik
verringert; auf diese Weise trifft eine solche Menge Kühlmittel auf die Walze, daß
die Unregelmäßigkeit behoben wird und die Walze wieder ihre ursprüngliche Form zurückerhält.
Dabei verändert sich die angewendete Luftmenge. in dem gleichen
Maß,
wie die durch die Veränderung der Walze bedingte Ursymmetrie sich ändert.
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Wie aus Fig. 4 klar ersichtlich, ist das Ausgleichsventil ein Doppelausschlagventil
mit zwei konzentrischen Auflageflächen 29 und 30, von denen :die Auflagefläche 29
einen etwas größeren Durchmesser als die Auflagefläche 30 besitzt; es wird
durch die entsprechenden Ventilscheiben 31 und 32, die beide an die frei beweglich
durch das Ventilgehäuse hindurchführende Ventilspindel 23 befestigt sind, betätigt.
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Die Ventileinstellung ist derart, daß das Ventil 31
leicht offen
ist, wenn das Ventil 32 auf seiner Auflagefläche aufliegt; auf diese Weise
fließt in dem Rohr 27 ein Kühlluftstrom von :einer Mindeststärke, bis eine
physikalische Veränderung auftritt, und da der durch das Ventil fließende Luftstrom
die gleiche Richtung hat wie der Luftdruck beim Öffnen des Ventils 31, wird die
durch Rohr 26 fließende Luft sofort verändert, wenn der Hebel 21 bewegt wird.
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Als Strom von einer Mindeststärke kann ein Strom einer vorgegebenen
Stärke betrachtet werden, auf den bezogen die Strommenge allmählich infolge der
Empfindlichkeit des Ventils steigt, sobald der Taster eine Unregelmäßigkeit aufdeckt
und der Proportionalitätshebel in steigendem Maß in Bewegung versetzt wird; die
Strommenge fällt danach wieder allmählich bis auf die vorgegebene Menge zurück,
wenn der Hebel unter dem Einfluß einer Schraubenfeder 33 in seine Ausgangsstellung
zurückgezogen wird. In dieser Feder wurde beim Öffnen des Ventils genügend Energie
gespeichert, um das Ventil wieder in seine Ausgangsstellung zurückzubringen und
in. jedem Augenblick eine Fühlung zwischen Taster und Walzen aufrechtzuerhalten.
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In Fi.g. 5, 6 und 7 sind Einzelheiten über Vorrichtungen zur Einstellung
des Tasters auf die Walze und zur Berücksichtigung des Verschleißes näher erläutert;
diese Einstellmöglichkeiten sind vorgesehen, damit ein Strom bestimmter Stärke.
durch das Ventil fließen und der Strom allmählich variiert werden kann und die Empfindlichkeiten
des Gerätes gewahrt bleiben.
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Bei dieser Ausführungsform ist der Taster 22 als halbringförmiger
Kohlebausch ausgebildet, .der einen linearen Kontakt mit der Walze ermäglicht. Auf
diese Weise ist ein Walzensystem, das geschmiert werden muß, fast völlig umgangen
und der Verschleiß fast ausgeschlossen.
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Der drehbare Stift 20 des Proportionalitätshebels enthält ein
Zapfenteil 34, das zur Achse des Stiftes geringfügig exzentrisch (z. B. Versetzung:
1/2 ") liegt, so .daß sich durch Drehen des Stiftes eine Feineinstellung des Tasters
auf die Walze erzielen läßt. Das Zapfenteil 34 wird von einer in den Hebel 21 ein:gepaßten
Lagerbuchse 35 aus Kohle gehalten, und Kohlebuchsen 36, 36 sind in Lagerblöcke der
Lager 19 eingepaßt, die den Stift 20 tragen.
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Zur Erzielung einer gleichmäßigen Drehung :des drehbaren Stiftes ist
ein relativ großes Schneckenrad 37 an dem Stift 20 festgekeilt und ist eine mit
einer Schnecke 39 ausgerüstete Lagewelle 38 in von Stützen 40, 41 gehaltenen
Lagern angebracht (Fig. 1 und 2). Die Lagewelle 38 ist mittels einer übersetzung38a
mit einem Pleue142a, an den ein Handrad 42 befestigt ist, gekuppelt und wird
zum Drehen von Lagewelle 42a betätigt. Das Handrad 42 befindet sich nahe
einem Manometer 43, an dem der Druck abgelesen werden kann, der in dem Auslaßrohr
26, von dem eine Rohrleitung zu dem Manometer abgezweigt wird, vorliegt.
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Beim Einstellen des Gerätes wird der Taster 22 in linearen
Kontakt mit der Walze 1 gebracht; die gewünschte Ventileinstellung wird dadurch
erzielt, daß die Schraubenmutter 45 an der Spindel so eingestellt wird, daß die
Feder 33 das Ventil 31 in Abstand von der Auflagefläche hält und der gewünschte
vorgegebene Druck an dem Manometer abgelesen wird; dann wird die Schraubenmiutter
46 an der Spindel herunter zu dem langen Arm des Hebels bewegt und in dieser Einstellung
an der Spindel durch die Verschlußschraube 47 gehalten.
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In Fig. 3 wird ein Taster 22 gezeigt, der die obere Walze 2
abfühlt; damit soll gezeigt werden, :daß ein Taster auf jede der beulen Walzen
1 und 2 angebracht werden kann, und in Fig. 8 wird die bevorzugte
Anordnung bei der Montage des Tasters an die obere Walze gezeigt.
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Bei dieser Anordnung ist der die obere Walze 2 abfühlende Taster
22 auf ein Rohr 48 montiert, durch das der Taster direkt mit dem kurzen
Arm des Proportionalitätshebels 21 gekuppelt ist, dessen längerer Arm die
Ventilspindel 23 eines Ausgleichsventils 24
betätigt; die Spindel enthält
eine Feder 33, die den kurzen, das Rohr 48 betätigenden Arm hält; eine Verschlußstellschraube
ist vorgesehen, um während der Einstellung des Ventilsystems Rohr und Hebel nach
Wunsch aufeinander einzustellen; das Rohr 48 :ist mit einem die Stellschraube
49 tragendem Bausch 50 ausgestattet. Auf diese Weise bildet das Rohr
48 eine starre Verbindung zwischen dem Taster und dem Proportionalitätshebel
21.
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Das Rohr 48 ist in einen Zylinder 51 mit geöffneten
Enden eingelassen, an jedem Ende ist diametrisch ein Feders.tahlband 52 (siehe
Fig. 9 und 10), das das Rohr 48 biegsam mit dem Zylinder verbindet, vorgesehen.
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Der Zylinder wird in der Mitte von Drehzapfen 53, die von zwei Lagerböcken,
je einer auf jeder Zylind-erseite, getragen werden, gehalten und ist auf einen Wagen
55 mit auf Schienen fahrenden Rädern 56 montiert.
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Die Federplatte 52 ermöglicht eine im wesentlichen reibungsfreie
Halterung des Rohres 48; auf diese Weise kann der Wagen leicht axial verschoben
werden (z. B. 0,0025 bis 0,0038 cm).
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Zur Einstellung des Neigungswinkels zwischen Zylinder und Wagen ist
letzterer mit zwei aus zwei umgekehrt U-förmigem Lagerböcken 58, 58, je einer
auf jeder Seite des Drehzapfens, bestehenden Stegen versehen, und auf den Zylinder
einstellbare Stellschrauben 59, 59 sind auf diesen Stegen angebracht; so kann der
Neigungswinkel in vertikaler Ebene .genau eingestellt und fixiert werden.
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Nach vorn ist die Grenzstellung des Wagens 55 durch ein auf den Schienen
57 montiertes Widerlager 60 festgelegt; die Schienen können. bis zu
dem Wärmebehandlungsende (nicht gezeigt) gebaut sein, in die eine von den Gießwalzen
1, 2 kommende. Glasbahn 61 von Rollen 62 geführt wird, nach
einer beim Walzen von Flachglas bekannten Technik.
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Auf dem Widerlager 60 ist eine Gewindenabe 63
aufgeschweißt,
durch die das Ende einer Gewindespindel 64, die in einem auf einem der Stege 58
montierten Lager ruht, hindurchfährt. Das andere Ende,der Spindel bildet das Ende
der Welle eines Umkehrmotors 66. Wenn daher der Motor in einer Richtung angetrieben
wird, bewegt sich die Welle so, daß der
Wagen vorwärts fährt, und
in der anderen Richtung wird der Wagen von dem Widerlager 60 zurückgezogen.
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Dem Anlaufstromkreis des Motors 66 wird durch ein mit 67 bezeichnetes
Relais Strom zugeführt, und dieses Relais ist über Kontakte 69, 69 elektrisch mit
dem Manometer43 verbunden; wenn daher der geringe Druck in der flexiblen Leitung
26 unter einen vorgegebenen Mindestwert fällt, wird der Kontakt 68 durch
die Anzeigernadel geschlossen und das Relais betätigt, daß der Motor 66 so angetrieben
wird, daß sich das Spindelende 64 in einer den Wagen vorwärts bewegenden und Rohr
48 und Taster 22 gegen die Walze 2 bewegenden Richtung dreht. Wenn
andererseits der beim Ausströmen vorliegende Mindestdruck zu hoch ist, wird der
Kontakt 69 geschlossen und der Motor in umgekehrtem Sinn betätigt, so daß der Taster
von der Walze zurückgezogen wird.
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Jeder Arbeitsgang des Motors ist von sehr beschränkter Dauer und wird
von dem mit 70 bezeichneten Zeitschalter kontrolliert; letzterer kann als Bimetall-Schalter
oder in einer anderen Form ausgebildet sein (nach in der Elektrotechnik bekannten
Ausführungsformen); wenn dar Vorgang z. B. 30 Sekunden dauert, kann bei Schließung
beider Kontakte der Schalter in Perioden von 10 Minuten arbeiten, solange die Umdrehungszahl
der Spindel sehr niedrig ist, z. B. etwa 0,1 U/min, und das Gewindeende der Spindel
eine sehr feine Steigerung hat. Solange der geringe Druck beim Ausströmen innerhalb
der vorgegebenen oberen und unteren Grenze bleibt, bleiben die Kontakte geschlossen.
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In der vorstehend beschriebenen Konstruktion ruht der die Platte
17 mit dem daraufmontierten Proportionalitätshebel und das Ventil
24 tragende. Lagerblock 18 starr auf dem Zylinder 51 mittels einer Endplatte
71; an dieser ist der Lagerblock 18 befestigt, und sie trägt ferner Träger
72 für das Ventilgehäuse.
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Erfindungsgemäß sind Vorrichtungen vorgesehen zur Einstellung des
Kühlrohres 27 auf den Umkreis der Walze 1 bzw. der Walzet im anderen Fall und zur
Ausgleichung der zeitlichen Verschiebung, die sich bei der Einstellung des Drucks
.in, Zufuhr- und Kühlrohr als Folge des gesteuerten öffnens des Ventils
24 bei Aufdeckung einer Unregelmäßigkeit ergibt.
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Die zeitliche- Verschiebung entspricht einer Strecke auf dem Umfang
der Gießwalze, die je nach der Umdrehungszahl der Walzel variiert.
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Zu diesem Zweck ist an jeden Träger 28 für das mit dem Unterteil
der Walze 1 (Fig.1) verbundene. Rohr 27 ein Lagerbock 73 (Fig. 12)
angebracht, der eine mit Stiften versehene, gewölbte Platte 74 und eine gewölbte
Schlitzplatte 76 (Fi:g. 11) trägt; letztere entspricht der Platte 74 und ist auf
ihr so montiert, daß die Platten gegeneinanderbewegt und dann in der gewünschten
Stellung mit Schraubenmuttern 77
auf den Stiften 75 festgestellt werden
können.
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Das Kühlrohr 27 kann durch auf der Schlitzplatte ausgebildete
Naben 78 gestützt werden, und das Kühlrohr 27 kann, wie in Fig. 1.3,
14 und 15 klar gezeigt, in der Mitte eine Abzweigung 79 haben, die in :ein Wasserrohr
80 mit Anschlüssen 81, 81 führt, durch das Wasser zur Kühlhaltung der in das Rohr
27 eingeführten Luft zirkuliert. Die Abzweigung 79 verbindet sich mit einem
dem Wassermahr 80 koaxialen Rohr 82 und wird durch das Wasserrohr zurückgeführt;
sie bildet so eine aus dem Wasserrohr hervorkommende Verbindung 83, mit der die
Luftausströmstelle der Leitung 26 verbunden sein kann. Auf diese Weise wird das
aus dem Rohr 27 auf die obere Walze 2 ausströmende Kühlmittel trotz
der hohen Temperaturverhältnisse der Umgebung auf der ;gewünschten Temperatur gehalten.
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Beide Enden des Wasserrohres sind mit in die Naben 78 eingepaßhen
Stutzen 84 versehen.
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Ein anderer Stromkreis zur Betätigung des Motors ist in Fig. 16 erläutert.
Die biegsame Leitung 26 ist mit zwei durch Druck betätigbare Schalter 85 und 86
verbunden. Der Schalter 85 schließt, wenn der Druck in der Leitung unter
eine untere Grenze fällt, und der Schalter 86 schließt, wenn der Druck über eine
obere Grenze ansteigt. Die beiden Grenzwerte können z. B. mit 2,1 kg/cm2 (31 psi)
und 0,7 kg/cm2 (10 psi) festgelegt werden.
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Die Schalter 85 und 86 sind über eine mit einem handbetätigten
Schalter 88 ausgerüstete Stromzufuhr 87 parallel geschaltet. Relaisspulen 89 und
90 sind entsprechend mit den Schaltern 85 und 86 in Reihe geschaltet.
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Wenn der Schalter 85 geschlossen isst, wird der Spule 89 Energie zugeführt,
und sie schließt Kontakte 91, die mit dem Anlaufstromkreis des Motors 66 verbunden
sind; dieser wird dann in der Weise betätigt, daß er den Taster 22 auf die
Walze 2 zuführt.
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Beim Schließen des Schalters 86 zum Zweck der Energiezufuhr
zu Spule 90 sind zwei Kontaktreihen 92 und 93 geschlossen. Die Kontakte 93 sind
mit einem Zeitschalter 94 verbunden, und nach einer vorgegebenen Zeit nach dem Schließen
:der Kontakte 93 schließen Kontakte 95 in dem Zeitschalter 94, und
ein neuer Anlaufstromkreis für den Motor 66 isst .geschlossen, der dann den Taster
22 von der Walze 2
wegzieht.
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Der Zeitschaleer 94 wird verwendet, um ein Zurückziehen des Tasters
zu ermöglichen, wenn der Druck in der Leitung 26 während einer Teilumdrehung
der Walze erheblich über einen gegebenen Wert steigt.