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Aufzugs- und Aufzugsschachtausbildung für ein Parkgaragengebäude Die
Erfindung betrifft eine Aufzugs- und Aufzugsschachtausbildung für ein Parkgaragengebäude,
bei dem die Abstellplätze in den einzelnen Stockwerken radial zum Aufzug angeordnet
und der Aufzug in einem um die Längsachse drehbar gelagerten, zum Abschirmen des
Gebäudes gegen die Sogwirkung des Aufzugsschachtes bei Bränden eng an die Stockwerksdecken
anliegenden Zylinder eingebaut sind, der die Stockwerksabschlüsse bildet, in jedem
Stockwerk zwei gegenüberliegende Türöffnungen aufweist und an der oberen und unteren
Stirnseite abgeschlossen ist und bei dem die Fahrzeuge vom Aufzugskorb in die Abstellboxen
und umgekehrt durch besondere Vorrichtungen bewegt werden.
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Die bisher bekannten Aufzugs- und Hebevorrichtungen für Parkgaragengebäude
mit mehreren Stockwerken und zentral angeordneten kreisförmigen Deckenöffnungen,
in denen die Aufzugs- bzw. Hebevorrichtung um die Längsachse drehbar gelagert ist,
weisen feuersichere Einrichtungen nicht auf. Durch den nicht feuersicher verschlossenen
Aufzugsschacht kann sich mit Leichtigkeit ein Brand von Geschoß zu Geschoß fortpflanzen.
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Nach den Bestimmungen der Aufzugsverordnung ist es gemäß den Anforderungen,
die an eine feuerbeständige und eine feuerhemmende Bauweise zu stellen sind, erforderlich,
daß der Aufzugsschacht eine feuerbeständige Verkleidung und feuerhemmende Zugangstüren
hat und an den beiden Schachtenden feuerhemmend verschlossen ist.
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Bei einem bekannten Garagenrundbau mit mehreren Etagen, bei dem die
Abstellplätze radial zu den lotrecht übereinanderliegenden, kreisförmigen Deckenöffnungen
angeordnet sind, wird ein mittig angeordneter Drehgestellaufzug mit einem durch
alle Stockwerke führenden drehbaren Aufzugsgestell verwendet, in welchem ein Aufzugskorb
auf- und abwärts bewegt wird. Das Aufzugsgestell ist mit dem unteren Teil auf einer
handbetätigten Drehplatte montiert. Am oberen Ende ist das Aufzugsgestell mittels
eines Zapfens im Dach des Gebäudes während der Drehung geführt. Dieser Drehgestellaufzug
weist keine feuersicheren Einrichtungen auf und hat weder eine feuersichere Schachtummantelung
noch feuersichere Schachttüren. Außerdem sind die beiden Schachtenden nicht feuersicher
verschlossen. Der Transport der Fahrzeuge vom Aufzugskorb auf die Abstellplätze
und umgekehrt erfolgt hierbei durch Schieben von Hand oder motorgesteuert durch
den Wagenführer.
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Ferner sind Turmgaragen mit mittig angeordnetem Aufzugsschacht und
einem Aufzugskorb mit drehbarer Plattform zum Befördern von Fahrzeugen in die verschiedenen
Stockwerksebenen bekanntgeworden, bei denen die Abstellplätze bzw. Abstellboxen
in den einzelnen Stockwerken radial zum Aufzug angeordnet sind. Hierbei bewegt sich
der Aufzugskorb mit der drehbaren Plattform in einem zylindrischen Schacht in. Gleitschienen,
die mit der Schachtwand fest verbunden sind. Die Fahrschachttüren sind aus Drahtgitter
hergestellt und daher nicht feuersicher. Ein Brand kann sich somit von Geschoß zu
Geschoß fortpflanzen. Der Transport der Fahrzeuge von der Plattform zu den Boxen
und umgekehrt wird durch einen Aufzugsführer dirigiert.
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Weiterhin ist ein Aufzug für eine Turmgarage bekanntgeworden, bei
dem der Aufzugskorb in einem aufgehängten oder gelagerten, drehbaren Zylinder eingebaut
ist, der die Stockwerksabschlüsse bildet und in. jedem Stockwerk zwei Türen hat.
Der mit Glas verkleidete Zylinder und die Gleitschienen für den Aufzug sind auf
getrennten Spurkränzen gelagert. Das Gebäude ist zwar durch den Zylinder gegen die
Sogwirkung des Aufzugsschachtes bei Bränden abgeschirmt, aber der mit Glas verkleidete
Zylinder leistet zumindest auf die Dauer gegen die Einwirkung des Feuers und des
Löschwassers keinen Widerstand. Ferner sind die Schachttüren nicht feuersicher,
da diese nur mit Drahtgeflecht verkleidet sind. Außerdem kann sich durch die offenen
Ringspalte zwischen dem Zylinder und den Stockwerksbühnen
das Feuer
von Geschoß zu Geschoß ausbreiten. Die Ringspalte sind durch die Ungenauigkeiten
bei der Herstellung der kreisförmigen Deckenöffnungen des Gebäudes und durch die
Lagerung des Zylinders auf einem Spurkranz notwendig, die kein einwandfreies Drehen
um die lotrechte Achse gewährleistet.
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Bei sämtlichen bisher bekannten turmartigen Parkgaragen mit einer
mittig angeordneten Aufzugseinrichtung sind für das Ein.- und Ausparken der Fahrzeuge
die Abstellräume für Personen, wie Aufzugsführer, Fahrer oder Schiebepersonal, zugängig,
die beim Hantieren mit offenem Licht sehr leicht einen Brand verursachen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufzugs- und Aufzugsschachtausbildung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der im Brandfalle das übergreifen eines
Brandes von einem Stockwerk auf das andere vermieden wird.
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Dies wird nach der Erfindung erreicht durch eine feuersichere Zylinderummantelung,
bestehend aus einem Stahlskelett mit einer feuersicheren Verkleidung aus Leichtbaustoff,
durch feuersichere Schiebetüren, die oben und unten durch Profilstahlringe gekuppelt
sind und als Verschluß für die Türöffnungen in der Zylinderummantelung dienen, durch
Horizontalscheiben in Stockwerkshöhe, die Durchbrüche für den Aufzugskorb, das Gegengewicht
und eine Inspektionsleiter aufweisen und gegenüber den Stockwerksdecken durch obere
und untere feuersichere Deckleisten abgedichtet sind, durch eine ringförmige Feuerlöscheinrichtung
an der Unterseite jeder Stockwerksdecke in unmittelbarer Nähe der Horizontalscheiben,
durch eine Plattform als oberen und eine Drehscheibe als unteren Stimseitenabschluß
der Zylinderummantelung und durch eine vollautomatische Steuereinrichtung aus an
sich bekannten Einzelsteuereinrichtungen zum Lenken des Fahrzeugtransportes von
einer Zentralstelle aus.
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Weiter Merkmale der Erfindung sind Gegenstand des Anspruchs 2.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine Außenansicht des Parkgaragengebäudes mit Maschinenraum
für den Aufzug, Fig.2 einen lotrechten Schnitt durch das Parkgaragengebäude und
den Aufzugsschacht, Fig.3 einen waagerechten Schnitt durch ein Stockwerk des Parkgaragengebäudes
mit der Transportvorrichtung für die Fahrzeuge, Fig. 4 einen waagerechten Schnitt
durch das Parkgaragengebäude in Flurhöhe mit Ein- und Ausfahrt, Fig. 5 einen waagerechten
Schnitt durch den zylindrischen Aufzugsschacht, Fig. 6 einen lotrechten Schnitt
durch den Aufzugskorb mit Transporteinrichtung, Fig. 7 einen waagerechten Schnitt
durch den Aufzugskorb, Fig. 8 einen lotrechten Schnitt durch die Schiebetüren, Fig.
9 einen waagerechten Schnitt durch die Schiebetüren, Fig. 10 eine Teilansicht des
Aufzugsschachtes, Fig. 11 einen Teilschnitt durch eine Horizontalscheibe mit Abdichtung
und Feuerlöschleitung, Fig. 12 einen abgewickelten Teilausschnitt der Abstellplätze
zwischen den Tragwänden des Gebäudes, Fig. 13 einen waagerechten Schnitt durch den
Maschinenraum, Fig. 14 eine Außenansicht des drehbaren Gerüstes für den Aufzug mit
Horizontalscheiben ohne die feuersichere Zylinderummantelung, Fig. 15 eine Ansicht
dieses Gerüstes mit Horizontalscheiben wie in Fig. 14, jedoch um 90° gedrehter Blickrichtung,
Fig. 16 eine Draufsicht auf die Horizontalscheibe, Fig. 17 eine Draufsicht auf die
Drehscheibe, Fig. 18 eine Draufsicht auf die obere Plattform, Fig. 19 einen lotrechten
Teilschnitt durch die feuersichere Ummantelung mit den Türöffnungen, Fig. 20 einen
lotrechten Teilausschnitt durch die feuersichere Ummantelung und Fig. 21 einen waagerechten
Teilausschnitt der feuersicheren Ummantelung.
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Der Zylinder 1 ist um die lotrechte Achse 2 mittig in übereinanderliegenden,
kreisförmigen Deckenöffnungen 3 eines Parkgaragengebäudes 4 angeordnet,
bei dem die Abstellplätze oder Boxen 5 für die Fahrzeuge in den einzelnen Stockwerken
radial um den Aufzug liegen.
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Der Zylinder hat eine feuersichere Zylinderummantelung 6, die aus
einem Stahlskelett 7 mit einer feuersicheren Verkleidung aus Leichtbaustoff 8 besteht.
Diese feuersichere Zylinderummantelung 6 ist auf einem drehbaren Gestell9 aufgebaut
und ist unten durch einen Königszapfen 10 und oben durch mehrere an der Außenseite
der Zylinderummantelung 6 abgestützte Rollen 11 geführt. In Stockwerkshöhe sind
an dem Drehgestell 9 Horizontalscheiben 12 angebracht, die Durchbrüche für den Aufzugskorb
13, das Gegengewicht 14 und eine Inspektionsleiter 15 aufweisen. Diese Horizontalscheiben
12 sind gegenüber den Stockwerksdecken 16 durch obere und untere feuersichere Deckleisten
17, 18 abgedichtet. An der Unterseite jeder Stockwerksdecke 16 ist in unmittelbarer
Nähe der Horizontalscheiben 12 eine ringförmige Feuerlöschleitung 19 angebracht.
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In jedem Stockwerk sind feuersichere Schiebetüren 20 angeordnet, die
nach Art eines Drehschiebers als Verschluß für die Türöffnungen 22 in der Zylinderummantelung
6 dienen. Die Schiebetüren 20 sind oben und unten durch Profilstahlringe
21 miteinander gekuppelt und auf der Innenseite der Zylinderummantelung 6
auf Stütz- und Führungsrollen 23, 24 drehbar gelagert.
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Die Zylinderummantelung 6 hat an den Stirnseiten eine Plattform 25
als oberen und eine Drehscheibe 26 als unteren Stirnseitenabschluß. Die Inspektionsleiter
15 ist zwischen der Drehscheibe 26 und der Plattform 25 angeordnet und ist durch
Schlupftüren 27 in der Zylinderummantelung 6 zugängig.
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Die Lenkung des Fahrzeugtransports erfolgt durch eine vollautomatische
Steuereinrichtung aus an sich bekannten Einzelsteuerungen von einer Zentralstelle
28 aus.
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Folgende Bewegungsvorgänge werden durch die vollautomatische Steuerungseinrichtung
zusammengefaßt: 1. Bewegen der Fahrzeuge in den Aufzugskorb 13
durch eine
Fördereinrichtung 29 an der Einfahrtsstelle 30, z. Bewegen der Schiebetüren
20 in die geschlossene bzw. geöffnete Stellung durch einen elektrischen Antrieb
32,
3. Heben bzw. Senken des Aufzugskorbes 13 durch eine elektrische Aufzugswinde
33 auf der Plattform 25 des Zylinders,
4. Drehen des Zylinders 1
zu den Abstellplätzen 5 bzw. zur Einfahrts- und Ausfahrtsstelle 30, 31 durch Antrieb
des drehbaren Gestells 9 mittels eines Motorantriebes 34, 5. Transport der Fahrzeuge
auf die Abstellplätze 5 oder umgekehrt in den Aufzugskorb 13 durch eine Transporteinrichtung
35 mit einer elektrischen Hubeinrichtung 37 auf der Plattform 25 des Aufzuges.
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Durch Betätigung eines Druckknopfes in der Zentralstelle 28 wird das
Fahrzeug von der Einfahrtsstelle 30 aus vollautomatisch auf den gewählten Abstellplatz
5 des Parkgaragengebäudes gelenkt und umgekehrt wieder zum Ausparken in entgegengesetzter
Fahrtrichtung zur Ausfahrtsstelle 31 gedreht, wo es von einer Bremseinrichtung
38 festgesetzt wird.