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Verfahren zur Herstellung von Schmelzsicherungen Die Erfindung betrifft
vorzugsweise Schmelzsicherungen, deren größte Abmessungen etwa 10 mm Durchmesser
und etwa 40 mm Länge betragen. Sie werden häufig als Kleinsicherungen bezeichnet
und sind in Deutschland als »Geräteschutzsicherungen« genormt.
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Es ist üblich, derartige Sicherungen zylindrischer Form, bestehend
aus einem Isolierrohr und zwei metallischen Kappen, derart herzustellen, daß die
im Boden mit einem zentralen Loch versehenen Kappen mittels eines Kittes oder Klebstoffes
auf dem Isolierrohr befestigt sind und der in dem Isolierrohr befindliche Schmelzleiter
mit seinen Enden beiderseits in den Löchern der Kappen festgelötet wird. Diese Bauweise
eignet sich für sämtliche vorkommenden Schmelzleiterarten, nämlich a) gerade ausgespannte
Schmelzleiter; b) Schmelzleiter, die aus einer Feder und einem oder mehreren
weiteren Teilen bestehen; e) Schmelzleiter, die aus zwei Federn bestehen.
Die Herstellung von Sicherungen dieser Bauweise ist aber umständlich und kann fast
nur von Hand erfolgen; sie eignet sich also nicht für eine Mechanisierung. Besonders
schwierig und zeitraubend ist es, die für solche Sicherungen erforderlichen, im
Durchmesser nur Bruchteile eines Millimeters betragenden Schmelzdrähte durch die
Kappenlöcher zu fädeln und einzeln zu verlöten. Die Lötstellen an den Stirnseiten
der Sicherungen haben überdies noch den Nachteil, daß unter gewissen Bedingungen
(insbesondere bei geschlossenen Sicherungshaltern) schon vor dem Ab-
schmelzen
des Schmelzleiters das Lot an den Kappen erweicht und beim Erkalten an den Kontakten
des Sicherungshalters festlötet.
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Für Sicherungen mit größeren Abmessungen, nämlich ab 6 mm Durchmesser
und 32 mm Länge aufwärts, ist auch eine andere Bauweise bekannt. Hierbei
weisen die Kappen keine Löcher für die Anlötung des Schmelzleiters auf. Jede Kappe
ist vielmehr innen mit einem Lotauftrag versehen, der sowohl der Befestigung des
Schmelzleiters als auch der Befestigung der Kappe auf dem Isolierrohr dient. Zur
Herstellung dieser Sicherungsbauart, wird ein Verfahren angewandt, bei dem das Isolierrohr
in senkrechter Stellung jeweils zusammen mit dem Schmelzleiter zunächst in die erste
Kappe eingelötet, dann herumgedreht und anschließend in die zweite Kappe eingelötet
wird. Dieses Verfahren erfordert aber immer noch drei nacheinander erfolgende Arbeitsgänge.
Auch stößt seine Anwendung bei den in Europa in größtem Umfang verwendeten und weitgehend
genormten Sicherungen von 5 mm Durchmesser und 20 mm Länge wegen der
wesentlich geringeren Abmessungen auf große Schwierigkeiten. Eine davon besteht
z. B. darin, daß beim senkrechten Löten einer kurzen Sicherung die Wärme des in
der Kappe b,efindlichen flüssigen Zinns so schnell nach oben steigt, daß die Lotstelle
mehrteiliger Schmelzleiter nach b) oder c) sich bereits lockert oder löst,
besonders da sie unter Federzug steht.
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Es bestand daher das Bedürfnis, Sicherungen insbesondere kleiner Abmessungen
mit geschlossenen Kappen und beliebigen Schmelzleiterformen möglichst weitgehend
maschinell herstellen zu können.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung. Sie ist gekennzeichnet durch
das Herstellungsverfahren, nach dem die beiden jeweils mit einem Lotauftrag versehenen
geschlossenen Kappen durch Wärmeeinwirkung gleichzeitig auf beide Enden des in waagerechter
Lage befindlichen, den Schmelzleiter enthaltenden Isolierrohres aufgeschoben und
der Schmelzleiter in innige Verbindung mit dem flüssigen Lot gebracht wird. Hierdurch
ist es möglich, die Sicherungsmontage maschinell und äußerst zeitsparend durchzuführen.
Von Hand wird lediglich noch der Schmelzleiter in das beiderseits offene Isoherrohr
eingeführt, was keine besondere Geschicklichkeit erfordert und von ungelemten Arbeitskräften
vorgenommen werden kann. Das Isolierrohr wird dann waagerecht in eine Vorrichtung
eingelegt, die das Aufschieben der Kappen sowie das gleichzeitige Verlöten beider
Seiten in einem Arbeitsgang automatisch besorgt. Durch die Erfindung sind auch die
obengenannten Schwierigkeiten bei der Herstellung kurzer Sicherungen beseitigt,
da bei waagerechter Anordnung während des Lötens der Kappen die Gefährdung der inneren
Lötstelle(n) des Schmelzleiters behoben ist.
Die Vorteile der Erfindung
gegenüber dem Bekannten bestehen also darin, daß Sicherungen der genannten Art,
die zu mehreren Millionen Stück monatlich hergestellt werden, nunmehr in einem einzigen
Arbeitsgang halb- oder auch vollautomatisch montiert werden können und daß außerdem
durch die Erfindung der Weg für -die Herstellung von Sicherungen mit geschlossenen
Kappen auch bei kleinen Abmessungen gewiesen ist.
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An Hand der beispielsweisen Zeichnungen, in denen die Sicherungen
vergrößert dargestellt sind, wird das Verfahren näher erläutert.
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Zunächst ist in Bild 1 eine Kleinsicherung gezeigt, die nach
bisher bekannter Methode hergestellt ist. Mit 1 ist das Isolierrohr der Sicherung
aus Glas, Keramik oder einem anderen Isolierstoff bezeichnet. Der mehrteilige Schmelzleiter
2 ist durch das Isolierrohr gezogen; auf die vorerst noch aus dem Rohr herausragenden
Enden werden die auf der Innenwandung mit einem Kleber 3 oder Kitt bestrichenen
Kontaktkappen 4 gefädelt und über die Rohrenden gesteckt. Nach Aushärten des Bindemittels
3 wird der Schmelzleiter gespannt, durch Lot 5 mit den Kappen verbunden
und die überstehenden Drahtenden entfernt. Zu diesem Zweck weisen die Kappen das
Durchgangsloch 6 und die Lotmulde 7 auf.
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In den Bildern 2 und 3 ist das erlmdungsgemäße Verfahren zur
Herstellung der Sicherungen dargestellt. Die Kontaktkappen 8 besitzen eine
glatte, ebene Stimfläche 9 ohne Durchgangsloch und Lotmulde. Der innere Kappenboden
wird mit einem Auftrag 10
aus Lot und Lötinittel, z. B. Kolophonium, versehen.
Es bereitet keine Schwierigkeiten, den Auftrag maschinell aufzubringen und ebenfalls
die Lotmenge maschinell gleichmäßig zu dosieren.
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In das Isolierrohr 11 wird der Schmelzleiter 12 eingezogen
und die Enden 13 um den Rand des Rohres nach außen gebogen. Damit ist der
Schmelzleiter im Rohr fixiert. Anschließend werden die mit dem Lotauftrag vorbereiteten
Kontaktkappen über die Enden des in waagerechter Lage befindlichen Isoherrohres
gesteckt und mittels einer in Richtung der in Bild 3
gezeichneten Pfeile wirkenden
Vorrichtung angedrückt. Beide Kappen werden gleichzeitig einer Wärmeeinwirkung ausgesetzt,
durch die der Lotauftrag 10 zum Fließen gebracht wird. Dabei werden die unter
Druck stehenden Kontaktkappen vollends auf die Isolierrohrenden geschoben und der
Schmelzleiter in innige Verbindung mit dem flüssigen Lot gebracht. Das Lot dringt
dabei auch in die, zwischen Isolierrohr und Kappe ringsum laufende Fuge und stellt
nach Erkalten und Erhärten ein vorzügliches Bindemittel dar, wodurch die Kappen
dauerhaft befestigt sind und das Isolierrohr luft- und feuchtigkeitsdicht abgeschlossen
ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die beispielsweise Bauform beschränkt;
sie, erstreckt sich vielmehr auf Sicherungen beliebiger Abmessungen und mit vom
Kreis abweichenden Querschnittsformen.