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Flüssigkeit absorbierendes Polster, insbesondere Monatsbinde, mit
wasserdichtem Kantenschutz und Verfahren zur Herstellung desselben Bekannt sind
Flüssigkeit und absorbierende Polster, insbesondere Monatsbinden, mit einem Paar
von an gegenüberliegenden Kanten angelegten, Randteile der Oberfläche des Polsters
überlappenden Seitenstreifen, welche aus weichem Faserstofimaterial bestehen und
an der Seite der Berührung mit dem Polster einen wasserdichten Überzug aufweisen.
Bei einer bekannten Ausführungsform bestehen die Seiten streifen aus Feuchtigkeit
undurchlässigem Stoff und einer Lage Watte, die mit diesem Stoff vernäht oder verleimt
ist.
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Demgegenüber liegt die Erfindung darin, daß durch den in an sich
bekannter Weise aus thermoplastischem Material bestehenden wasserdichten Überzug
die Seitenstreifen und das Polster nach Wärmeeinwirkung aneinander gebunden sind
und der Überzug in bekannter Weise über die Ränder der Seitenstreifen vorsteht.
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Das erfindungsgemäße Polster gewährleistet einen besonders zuverlässigen
Verband zwischen den Seitenstreifen und dem Polster selbst; die Herstellung des
erfindungsgemäßen Polsters ist besonders einfach; man braucht lediglich die mit
dem thermoplastischen Überzug versehenen Streifen an das Polster anzulegen und sodann
einer Wärmeeinwirkung zu unterwerfen, so daß das thermoplastische Material über
die Streifenränder hin au sfließt und in die Oberfläche des Polsterkörpers eindringt.
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Die Figuren erläutern die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen.
Es stellen dar: Fig. 1 eine Ausführungsform in Ansicht von oben, Fig. 2 den Schnitt
nach Linie 4-4 zu Fig. 1, Fig. 3 eine andere Ausführungsform im Querschnitt.
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Der Polsterkörper 16 kann von beliebiger Form und beliebigem Material
sein. Gemäß Beispiel besteht er aus einer Lage 18 aus Flaum, die zwischen mehrschichtigen
Krepplagen 20 angeordnet ist. Die in einer Gazehülle (nicht gezeichnet) eingeschlossene
Binde ist mit einem Paar seitlicher Streifen 30 versehen, die auf einen Oberflächenbereich
mit einem wasser ab stoßenden Überzug 32 aus thermoplastischem Material ausgerüstet
sind. Als thermoplastisches Material kommen Wachs, Paraffin oder irgendein anderer
Flüssigkeit abstoßender, durch Wärme erweichender Werkstoff in Betracht. Die seitlichen
Streifen 30 liegen an den gegenüberliegenden Kanten des Polsters 16 mit der behandelten
Oberfläche nach innen. Durch Einwirkung von Hitze und die dabei eintretende Verflüssigung
des Thermoplastes sind die Seitenstreifen und das Polster aneinander gebunden.
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Der Grad der Hitzeeinwirkung wird dabei so gewählt, daß der flüssigkeitsabstoßende
Stoff über die Ränder
der Streifen 30 fließt und wenigstens in die äußerste Lage
oder den Oberflächenteil der absorbierenden Binde eindringt. Das Eindringen des
flüssigkeitsabstoßenden Stoffes in das Polster 16 ist so einzuschränken, daß die
Absorptionseigenschaften der Binde oder ihre Weichheit nicht beeinträchtigt werden.
Entsprechend diesen Bedingungen ist die Wärmezufuhr zu regeln.
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Bei einer besonderen Anwendungsform der Erfindung mit seitlichen,
mit Wachs behandelten Streifen erhielt man zufriedenstellende Ergebnisse mit vierfach
geschichteten Seidenpapierstreifen, der zwischen 20 und 24 0/G (Gewichtsprozent)
Wachs in der inneren Lage, 0,5 bis 3,0°/o in der zweitinnersten Lage und etwa 0,5
o Wachs in jeder der beiden äußeren Lagen enthält. Das Wachs wurde über die ganze
Oberfläche des seitlichen Streifens aufgetragen und anschließend das Polster längs
seiner Kanten in erläuterter Weise einer Hitzebehandlung unterworfen. Versuche mit
auf diese Weise aufgebrachten, behandelten seitlichen Streifen zeigen, daß bei Binden
der praktische Bereich der verwendeten Wachsmenge zwischen etwa
1
und 25 Gewichtsprozent des Stoffes in den seitlichen Streifen liegt. Ferner genügen
Temperaturen zwischen 85 und 1270 C, die zwischen etwa 1 und 20 Minuten lang beibehalten
werden, um eine zufriedenstellende Verbreitung des Wachses in der oben beschriebenen
Weise zu erreichen. Natürlich kann es unter besonderen Umständen zweckmäßig sein,
die Temperaturen über den angegebenen Bereich zu erhöhen und die Zeitdauer der Hftzeeinwirkung-
zu -verkürzen. Verschiedene geeignete thermoplastische Stoffe können auf beliebige
Art und Weise behandelt werden, soweit es sich um die beschriebene Hitzezufuhr handelt.
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Die beschriebene Ausführungsform eignet sich insbesondere zur Herstellung
von Binden, die zum Gebrauch während der Schwangerschaft bestimmt sind und vor Verwendung
gewöhnlich sterilisiert werden.
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Bei diesem Sterilisierverfahren wird die Binde gewöhnlich einer Hitzeeinwirkung
von zwischen 116 und 1320 C 20 bis 45 Minuten lang ausgesetzt. Daher kann der Sterilisiervorgang
in einigen Fällen vorzugsweise auch die Funktion haben, dafür zu sorgen, daß der
Flüssigkeit abstoßende Stoff in den seitlichen Streifen in Übereinstimmung mit den
Lehren der vorliegenden Erfindung richtig fließt und verteilt wird.
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Dabei sollte darauf geachtet werden, daß die Befestigung der seitlichen
Streifen in der in Fig. 1 und 2 gezeigten Art unter Hitzeeinwirkung mit nachfolgender
Sterilisierung der Binde ein übermäßiges Eindringen des Flüssigkeit ab stoßenden
Stoffes in das Polster zur Folge haben kann. Deshalb wird zweckmäßig eine zweifache
Erwärmung entweder vermieden, oder es werden die Menge des Flüssigkeit abstoßenden
Stoffes und die Intensität der Wärme behandlung so geregelt, daß ein übermäßiges
Eindringen des Stoffes unterbleibt.
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Die Verwendung eines thermoplastischen, Flüssigkeit abstoßenden Stoffes
in den seitlichen Streifen und die Hitzeeinwirkung auf die Streifen, unter der ein
solcher Stoff in die angrenzende Fläche der Binde eindringt, bewirken ein Verkleben
der Streifen mit der Binde. Folglich können bei Bandagen, Binden u. dgl. Zusatzmittel
zum Festhalten der Streifen, wie eine Gazehülle, fehlen.
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Die vorliegende Erfindung ist ein wirksames Mittel zur Verhinderung
der Ansammlung von Flüssigkeiten an den äußeren Kanten eines absorbierenden Polsters,
wo derartige Flüssigkeiten Flecken und beträchtliches Unbehagen hervorrufen. Die
Flüssigkeit wird dazu gezwungen, quer durch die Binde und der Länge nach zu fließen,
wodurch größte Absorptionsfähigkeit der Binde erhalten wird, während die Kanten
der Binde weich bleiben.
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Der Erfindungsgegenstand kann auch in Abwandlung der beschriebenen
Ausführungsformen verwirklicht werden. Die Seitenstreifen 30 in Fig. 1 und 2 können
z. B. nur längs einer der Oberflächen des Polsters vorgesehen sein, oder der seitliche
Streifen kann mit einem thermoplastischen, Flüssigkeit abstoßenden Stoff auf dem
mit einer Seite der Binde und der anstoßenden Kante in Berührung stehenden
Teil oder
auf der ganzen Innenseite, wie beschrieben, behandelt sein. Wenn erwünscht, kann
man sowohl die Kanten der Binde als auch die Innenseite der seitlichen Streifen
mit dem thermoplastischen Stoff behandeln, wie in Fig. 3 gezeigt. In dieser Ausführungsform
wird das Polster 16 längs dem Randflächenteil 40 mit einem Flüssigkeit abstoßenden
Stoff behandelt. Dann werden Seitenstreifen 44, die innenseitig ebenfalls mit einem
Flüssigkeit abstoßenden Stoff 46 bestrichen sind, auf das Polster aufgebracht.
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Wie oben beschrieben, erstreckt sich der behandelte Oberflächenteil
40 der Binde so weit, daß er die Kante des Seitenstreifens überlappt. Das Polster
wird im Bereich der Streifen 44 einer Wärmebehandlung unterworfen, um zu erreichen,
daß der Flüssigkeit abstoßende Stoff an der Innenoberfläche der Streifen 44 mit
dem Flüssigkeit abstoßenden Stoff auf dem Polster zusammenfließt und die Seitenstreifen
an das Polster gebunden werden. Es kann der mit einem Uberzug versehene Flächenbereich
40 des Polsters so verlängert werden, daß er die Kanten des Polsters 16 und/oder
die entsprechenden Randffächenteile an der gegenüberliegenden Kante der Binde abdeckt.