DE1128005B

DE1128005B - Schnellregler zur registerhaltigen Regelung von Mehrfarbendruckmaschinen

Info

Publication number: DE1128005B
Application number: DEL16464A
Authority: DE
Inventors: Dr Phil Nat Walter Hackel; Dipl-Ing Felix Lentze
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1953-08-26
Filing date: 1953-08-26
Publication date: 1962-04-19

Description

Schnellregler zur registerhaltigen Regelung von Mehrfarbendruckmaschinen Die Erfindung betrifft einen Schnellregler für die Registerregelung von Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen mit zwei Stellgliedern, von denen bei Auftreten einer Regelabweichung das erste eine bleibende, ihrem Integralwert proportionale und das zweite eine mit dem Verschwinden der Regelabweichung wieder auf Null zurückgeführte Verstellung bewirkt.
Es ist bekannt, bei der Registerregelung von Papierverarbeitungsmasc'llnen den Registerfehler photoelektrisch zu erfassen und die Regelabweichung auf einen Stellmotor zu schalten, der ein mit dem Zugzylinder verbundenes Doppelkonusriemengetriebe und ein mit dem Arbeitszylinder verbundenes Differentialgetriebe verstellt. Bei Auftreten eines Registerfehlers erfolgt über das Differentialgetriebe eine momentane, aber nur vorübergehende Korrektur der Phasenlage des Arbeitszylinders (proportionale Verstellung), über das Doppelkonusriemengetriebe wird die Umlaufgeschwindigkeit des Zugzylinders bleibend geändert (integrale Verstellung). Bei dieser Registerregelung sind zwar zwei Stellgetriebe vorgesehen, sie werden aber von demselben Stellmotor angetrieben, so daß das Ve.hältnis der Verstellungen der Getriebe gegeneinander konstant ist. Es kann daher trotz der Verstellung der Registerfehler noch so groß sein, daß weitere Stellbewegungen des Proportionalgliedes notwendig sind.
Es ist weiterhin bekannt, sowohl zur Korrektur der Phasenlage des Arbeitszylinders als auch zur Änderung der Umfangsgeschwindigkeit des Zugzylinders je einen Stellmotor vorzusehen. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß für die relativ hohe Geschwindigkeit der Papierbahn die Zeitkonstanten der Stellglieder zu groß sind, so daß der Regelvorgang zu lange dauert. Bei beiden bekannten Anordnungen ist der Ausschuß höher als gewünscht, was besonders beim Anfahren der Maschine, Auftreten von Klebestellen auf der Bahn oder sonstigen Störungen ins Gewicht fällt.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß die Verstellung durch das zweite Stellglied derart konstant oder proportional der Regelabweichung ist, daß die Stellgröße in an sich bekannter Weise stark überhöht ist. Durch die Verwendung sehr schnell wirkender Stellglieder, wie Elektromagneten, Tauchspulenregler, Eldroregler oder Hydromagaeten, wird ein Überregeln und damit Pendeln der Anlage vermieden.
An Hand der Zeichnung wird die Verwendung des Schnellreglers nach der Erfindung bei einer Mehrfarbendruckmaschine erläutert. Durch zwei Formzylinder 1, in die das Druckbild eingeätzt ist, läuft die Papierbahn z. Beim Durchlaufen des ersten Druckzylinders werden gleichzeitig mit dem Druck die Registermarken 3 aufgedruckt. Diese stellen den Sollwert für den Schnellregler dar und werden durch einen Meßfühler 4 abgetastet. Als Istwert dienen weitere vom zweiten Druckzylinder erzeugte Registermarken oder ein magnetisch; photoelektrisch oder elektromechanisch abgetasteter umlaufender Impulsgeber S. Die Regelabweichung zwischen dem Meßfühler 4 und z. B. dem Impulsgeber 5 wird auf einen Vorverstärker 6 gegeben. Der Vorverstärker kann beliebiger Natur sein und wird so gewählt, daß man die als elektrische Größe auftretende Regelabweichung in optimaler Weise verstärken kann. Vom Verstärker 6 wird die Regelabweichung auf den Regler 7 gegeben, welcher die Stellglieder 8 und 9 beaufschlagt. Das erste Stellglied 8; z. B. ein Stellmotor, verstellt über das Differentialgetriebe 10 den Formzylinder 1 integral, das Steilglied 9 verstellt den Formzylinder 1 über das Differentialgetriebe 10 stark überhöht konstant oder proportional. Das Stellglied 9 kann beispielsweise bestehen aus zwei Elektromagneten, die das Differentialgetriebe 10 über einen Hebel verstellen, oder aus Tauchspulenreglern, einem Eldrogerät oder einem Hydromagneten. Wesentlich ist dabei, daß die durch das Stellglied 9 hervorgerufene Verstellung mit überhöhter Stellgröße am Formzylinder 1 zur Wirkung kommt. Durch Kombination der Stellglieder 8 und 9 mit dem Regler 7 erscheint die mit dem Stellglied 9 bewirkte überhöhte Verstellung außerordentlich rasch im Druckbild als Korrektur, die durch die integrale Verstellung des Stellgliedes 8 bleibend erhalten wird. Nach Erreichen des Sollwertes wird die konstant oder proportional wirkende Verstellung des Stellgliedes 9 wieder aufgehoben.
Es gibt verschiedene Kombinationen, wie an einer Tiefdruckrotationsmaschine eine Korrektur des Registerfehlers durch Verstellung der Bahnlänge zwischen zwei Formzylindern erzielt-werden kann. Man kann z. B. in der Zeichnung auch die Ausgleichswalze 11 nach oben oder unten verstellen (angedeutet durch Pfeile) und die Stellglieder z8 und 9 so kombinieren, daß die integrale Verstellung über das Differential 10 erwirkt wird und die konstante oder proportionale Verstellung über die Ausgleichswalze 11, ebenso umgekehrt. Außerdem können zwischen den beiden Formzylindern zwei Ausgleichswalzen angeordnet sein, wobei eine Walze zur integralen Verstellung über das Stellglied 8 und die andere Walze zur konstanten oder proportionalen Verstellung durch das Stellglied 9 herangezogen wird. Weiter ist es auch möglich, zwei Ausgleichswalzen 9.2 und 13, die miteinander mechanisch gekoppelt sind, unmittelbar vor und hinter dem Formzylinder 1 anzubringen und diese gemeinsam zu verstellen, indem z. B. die Ausgleichswalzen 12 und 13 über das Stellglied 8 integral verstellt werden und der Formzylinder über das Differential 10 konstant oder proportional verstellt wird. Auch das Umgekehrte ist möglich. Weiter ist eine Kombination in der Art zu denken, daß man die Ausgleichswalzen 12 und 13 und eine weitere Ausgleichswalze 11 mit den Stellgliedern 8 und 9 wahlweise bestückt. In jedem Fall ist die erzielte Wirkung die gleiche.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schnellregler für die Registerregelung von Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen, mit zwei Stellgliedern, von denen bei Auftreten einer Regelabweichung das erste eine bleibende, ihrem Integralwert proportionale und das zweite eine mit dem Verschwinden der Regelabweichung wieder auf Null zurückgeführte Verstellung bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung durch das zweite Stellglied derart konstant oder proportional der Regelabweichung ist, daß die Stellgröße in an sich bekannter Weise stark überhöht ist.
2. Schnellregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stellvorgänge auf ein Differentialgetriebe (10) zur Verstellung eines Formzylinders (1) oder auf eine oder mehrere Ausgleichswalzen (11) zum Spannen und Entspannen der Papierbahn (2) wirken.
3. Schnellregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Stellvorgang auf ein Differentialgetriebe (10) zur Verstellung eines Formzylinders (1), der andere auf eine oder mehrere Ausgleichswalzen (11) zum Spannen oder Entspannen der Papierbahn (2) wirken.
4. Schnellregler nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellvorgang durch das zweite Stellglied über Elektromagneten, Tauchspulenregler, Eldroregler oder Hydromagneten erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 619 574, 650 322, 674 353, 744 927; deutsche Patentanmeldungen M 5091 XII / 15 d (bekanntgemacht am 7. 2. 1952), L 6102 IX b / 42 r (bekanntgemacht am 2. 10. 1952); Zeitschrift »Der Polygraph«, Heft 23/1952, Beilage 8; Druckschrift der Firma H & B (Hartmann und Braun), »Richtiges Anwenden selbsttätiger Regler«, 1951; Druckschrift der Firma »Grit Thomson Houston Co:«, »Photoelectric Equipment for Control of Paper Registration«, vom März 1948.