DE19514728A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Drucksachen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von DrucksachenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von Drucksachen nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind bei
spielsweise bekannt aus EP-A 0 562 443. Dort wird ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Drucksachen,
wie z. B. Werbematerialien, beschrieben, bei welchem eine
flexible Materialbahn von einer drehbar gelagerten Rolle
kontinuierlich abgewickelt und einzelnen Stationen einer
Bearbeitungsstrecke zugeführt wird, an denen z. B. Stanzun
gen, Perforationen und Leimaufträge vorgenommen werden. Mit
an sich bekannten und in dieser Schrift weiter nicht darge
stellten Sensor- und Steuervorrichtungen werden periodische
Markierungen auf der Materialbahn festgestellt und die Ge
schwindigkeiten von Fördermitteln längs der Bearbeitungs
strecke so gesteuert, daß Bearbeitungsschritte am richti
gen Ort an der Materialbahn vorgenommen werden.
Bei diesem Verfahren wird die Materialbahn mit einer durch
die Fördermittel auf diese ausgeübten Zugspannung durch die
Bearbeitungsstrecke hindurchgezogen. Dabei erhöhen sich die
Zugspannungen von Station zu Station, so daß die Material
bahn einer zunehmend höheren Zugbelastung ausgesetzt ist.
Dies kann beispielsweise bei der Herstellung von Werbe
drucksachen mit einer Fensterfolie nachteilig sein, bei
welchen Fensteröffnungen ausgestanzt und eine Fensterfolie
über den ausgestanzten Bereich geklebt wird. Durch Erhöhung
der Zugspannung kann zwar die Lieferung der Materialbahn
mit den einzelnen Bearbeitungsschritten, wie Stanzen, Kleb
stoff Auftragen und Fensterfolie Aufbringen, synchronisiert
werden, jedoch wird durch die ständig steigende Zugspannung
die Materialbahn z. B. im ausgestanzten Bereich ungleichmäßig
verzogen, so daß beim anschließenden Entspannen die
aufgeklebte Fensterfolie sich verwerfen und zu einem un
brauchbaren Endprodukt führen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, eine Synchronisation der Liefergeschwindigkeit der
Materialbahn mit dem Gesamttakt der Bearbeitungsschritte an
den Bearbeitungsstationen einer Bearbeitungsstrecke zu er
reichen, bei welcher auf eine ständige Überprüfung und Kor
rektur der Durchlaufgeschwindigkeit der Materialbahn vor
jeder Bearbeitungsstation verzichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die flexible
Materialbahn nach Möglichkeit mit einer dem Bearbeitungs
schritt entsprechenden Zugspannung durch die Bearbeitungs
strecke hindurch gefördert werden soll. Dies kann dadurch
verwirklicht werden, daß erstens die Materialbahn von der
eingangs der Bearbeitungsstrecke angeordneten Einzugsein
heit mit einer im wesentlichen konstanten Liefergeschwin
digkeit in die Bearbeitungsstrecke hineingefördert wird und
zweitens die periodischen Markierungen auf der Materialbahn
durch eine passende kurzzeitige Beschleunigung oder Verzö
gerung an der Einzugseinheit in genauer zeitlichen Übereinstimmung
zum Gesamttakt an einer Referenzstelle vorbeilau
fen sollen, um die Bearbeitungsschritte am richtigen Ort
auf der Materialbahn durchführen zu können. Damit ist eine
individuelle Anpassung an jeder einzelnen Bearbeitungssta
tion in der Regel überflüssig. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung entstehen
keine von Bearbeitungsstation zu Bearbeitungsstation stän
dig steigenden Zugspannungen in der Materialbahn, sondern
kann vor oder nach einer Bearbeitungsstation ein Zugwalzen
paar angeordnet sein, um die Bahnspannung individuell ein
zustellen. Dadurch kann die Zugkraft entsprechend den Be
dürfnissen und den prozeßtechnischen Veränderungen in der
Materialbahn zwischen gewissen Grenzen vergrößert oder
verkleinert werden, ohne die eigentliche Förderung der Ma
terialbahn durch die Bearbeitungsstrecke hindurch zu verän
dern. Dies bewirkt, daß die Zugspannungen für eine opti
male Streckung der Materialbahn gezielt bei den verschie
denen Bearbeitungsschritten eingesetzt werden können. Da
durch wird der Ausschuß der hergestellten Drucksachen we
sentlich geringer und kann zusätzlich Material eingespart
werden, da das Auftragen von Klebstoff oder das Aufbringen
einer Fensterfolie am genau richtigen Ort erfolgen kann,
ohne später Verwerfungen befürchten zu müssen.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhän
gigen Patentansprüchen und aus der nachfolgenden Beschrei
bung. Dort wird die Erfindung anhand eines in den schemati
schen Zeichnungen dargestellten Beispieles näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen ersten Teil einer erfindungsgemäßen Vor
richtung zum Herstellen von Drucksachen und eine
schematische Darstellung der verschiedenen Bear
beitungsschritte,
Fig. 2 einen am ersten Teil anschließenden zweiten Teil
der Vorrichtung wie in Fig. 1,
Fig. 3 die Antriebseinheit für die verschiedenen Arbeits
stationen und für die zugehörigen Zugwalzenpaare
und darunter eine Darstellung der möglichen Bahn
spannungen zwischen jeweils zwei aufeinanderfol
genden Zugwalzenpaaren,
Fig. 4 die Anordnung der Abtasteinrichtung an der Ein
zugseinheit, und
Fig. 5 die Anordnung der Abtasteinrichtung an einer Bear
beitungsstation.
In den Figuren sind für dieselben Elemente jeweils diesel
ben Bezugszeichen verwendet worden und gelten erstmalige
Erklärungen für alle Figuren, wenn nicht ausdrücklich etwas
anderes erwähnt worden ist.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung 1 zur
Herstellung von Drucksachen, insbesondere von Formular- und
Werbedrucksachen mit einer Fensterfolie, wird von rechts
nach links durchlaufen und auch in dieser Reihenfolge be
schrieben. Unterhalb der Vorrichtung 1 ist eine flexible
Materialbahn 2, beispielsweise eine bedruckte Papierbahn,
mit den in den verschiedenen Arbeitsstationen durchgeführ
ten Bearbeitungsschritten dargestellt. Als Speicher für das
zu bearbeitende flexible Material oder Papier ist eine Ab
wickelstation 3 mit einer drehbar gelagerten Rolle 4 aus
der flexiblen Materialbahn 2 vorgesehen. Daran anschließend
ist ein sogenannter Schlaufenspeicher 5 vorgesehen.
Die Materialbahn 2 wird dann von einer Einzugseinheit 6 in
eine allgemein mit dem Bezugszeichen 7 angegebene Bearbei
tungsstrecke mit einer im wesentlichen konstanten Lieferge
schwindigkeit V hineingefördert. Der Schlaufenspeicher 5
dient dazu, Unterschiede in der Abwickelgeschwindigkeit von
der Rolle 4 und der Liefergeschwindigkeit V der flexiblen
Materialbahn 2 auszugleichen. Falls die sich bildenden
Schlaufen zu lange werden, spricht in an sich bekannter
Weise ein hier nicht dargestellter Sensor an, der eine Ver
zögerung der Abwickelgeschwindigkeit bewirkt. Die Ein
zugseinheit 6 weist ein Ausgleichswalzenpaar 8 und ver
schiedene, mit der Materialbahn 2 eine Doppelschlaufe bil
dende Einzugswalzen 9 auf, die von einer zwischen zwei
Spannwalzen vorgesehenen Lese- oder Abtasteinrichtung 10
gefolgt wird, welche periodische Markierungen 11 auf der
flexiblen Materialbahn 2 abtastet. Die periodischen Markie
rungen 11 können kleine Striche oder auch bestimmte Abbil
dungen wie Strichcodes oder dergleichen sein, wie sie übli
cherweise auf Formular- und Werbedrucksachen vorkommen.
Direkt anschließend an der Einzugseinheit 6 ist ein Stanz
modul 12 vorgesehen, das eingangs ein Zugwalzenpaar 13 mit
einer Lese- oder Abtasteinrichtung 14 aufweist. Ferner sind
eine mit Stanzmessern ausgestattete Stanzwalze 15 und eine
Gegendruckwalze 16 vorgesehen, mit welchen aus der Papier
bahn 2 eine Fensteröffnung 17 ausgestanzt wird.
Sodann wird die flexible Materialbahn 2 zu einem Klebstoff
modul 18 weitergefördert, das eingangs wieder eine Lese- oder
Abtasteinrichtung 19 aufweist und ferner aus einem
Klischeezylinder 21, einem Gegendruckzylinder 22 und einer
Dosiereinheit 23 besteht. Der Klischeezylinder 21 weist in
regelmäßigen Abständen über seine Oberfläche verteilt der
Fensteröffnung 17 entsprechende Rahmen 24 aus einem gum
mielastischen Material auf. Der Klebstoff, insbesondere
Leim, wird auf die Rahmen 24 mittels der Dosiereinheit 23
aufgetragen und über den Klischeezylinder 21 im richtigen
Arbeitstakt um die Fensteröffnungen 17 in der Papierbahn 2
aufgedruckt. Der überschüssige Klebstoff wird über einen
Kanal 25 von einem Behälter 26 aufgefangen und anschließend
wieder der Dosiereinheit 23 zugeführt. Ein Zugwalzen
paar ist beim Klebstoffmodul 18 aus später erwähnten Grün
den nicht vorgesehen.
Die Papierbahn 2 wird dann zu einem Aufbringmodul 28 wei
tergefördert, welches eingangs wiederum eine Lese- oder Ab
tasteinrichtung 29 aufweist und ferner aus einem obenlie
genden Klingenzylinder 30, einem mittleren Saugzylinder 31
und einem untenliegenden Gegendruckzylinder 32 besteht.
Eine durchsichtige Folie 33 wird über verschiedene Umlenk
walzen 34 zum Saugzylinder 31 geführt, der mit hier nicht
ersichtlichen Sieblöchern versehen ist und von einem Unter
druckaggregat angesaugt wird, wodurch die Folie 33 an die
Zylinderoberfläche haftet und vom Klingenzylinder 30 auf
das richtige Maß abgeschnitten wird. Diese abgeschnittene
Fensterfolie 35 wird dann an der richtigen Stelle auf die
mit Klebstoff umrandete Fensteröffnung 17 der Papierbahn 2
aufgedruckt. Ausgangs weist das Aufbringmodul 28 ein
Zugwalzenpaar 36 auf, das die Papierbahn 2 mit einem
vorbestimmten Zug aus den Zylindern 31 und 32 herauszieht.
Die Papierbahn 2 wird dann zu einem Perforiermodul 37 ge
fördert, das eingangs ein Zugwalzenpaar 38 aufweist und
ferner aus einem mit Perforierklingen besetzten
Perforierzylinder 40, einem glatten gehärteten Gegendruck
zylinder 41 besteht. Dadurch wird die Papierbahn 2 in Quer
richtung mit einer Perforation 42 versehen. Ausgangs des
Perforiermoduls 37 sind noch Umlenkwalzen 43 vorgesehen.
Über Tänzerwalzen 45 wird die Papierbahn 2 sodann in ein
Querschneidmodul 46 weitertransportiert, das nach den Tän
zerwalzen 45 eine Lese- oder Abtasteinrichtung 47, ein Zug
walzenpaar 48 und einen Klingenzylinder 49 mit einem ent
sprechend ausgebildeten Gegendruckzylinder 50 aufweist. Das
fertige Druckprodukt 51 wird dann von einer Blattablage 52
in nicht-dargestellte Verpackungen abgelegt.
Die Antriebseinheit 54 der gesamten in den Fig. 1 und 2
dargestellten Vorrichtung 1 ist rein schematisch in Fig. 3
abgebildet, wobei im unteren Teil dieser Fig. 3 der Ver
lauf der Bahnspannung S längs der durch die verschiedenen
Bearbeitungsstationen definierten Bearbeitungsstrecke 7 an
gegeben ist. Sämtliche Bearbeitungsstationen sind über eine
gemeinsame Antriebswelle 55, die vorzugsweise als Kardan
welle ausgebildet ist, von einem einzigen Antriebsmotor 56
angetrieben. Mittels eines Riemens 57 wird ein Überlage
rungsgetriebe 58 angetrieben, das über einen weiteren Rie
men 59 in Drehantriebsverbindung mit den verschiedenen Zy
lindern 60 der Bearbeitungsstationen 61 steht. Das Überla
gerungsgetriebe 58 ist selbst mit einem nicht-dargestellten
Schrittmotor (vergleiche Fig. 5) antriebsverbunden und
weist ein Umfangsregister von 360° auf. Damit kann die Po
sition der zusammenwirkenden Zylinder 60 einer Bearbei
tungsstation 61 (Stanzmodul 12, Klebstoffmodul 18, Auf
bringmodul 28, Perforiermodul 37 oder Querschneidmodul 46)
durch das jeweilige Überlagerungsgetriebe 58 entsprechend
der abgetasteten periodischen Markierungen 11 auf der Pa
pierbahn 2 eingestellt werden.
Das Zugwalzenpaar 63 (entspricht dem jeweiligen Zugwalzen
paar 13, 36, 38 oder 48) wird über einen Riemen 62 von der
gemeinsamen Antriebswelle 55 angetrieben. Der unterste
Walze 64 des Zugwalzenpaares 63 steht über eine einstell
bare Kupplung 65, insbesondere eine elektrisch verstellbare
Magnetpulverkupplung, mit dem Riemen 62 in Drehantriebsver
bindung. Damit läßt sich die Zugkraft an jedem Zugwalzen
paar 63 individuell in einem Bereich von 0 bis 250 N ein
stellen. Damit kann die Bahnspannung abhängig von den An
forderungen an die bearbeitete flexible Materialbahn 2 an
jeder ausgewählten Bearbeitungsstation 61 eingestellt wer
den. Als Beispiele für eine solche Einstellung sind die
Kurven a, b und c der Bahnspannung S unterhalb des Schemas
der Antriebseinheit 54 angegeben. Die Kurve a stellt eine
leicht steigende Bahnspannung zwischen den Zugwalzenpaaren
der mit diesen versehenen Bearbeitungsstationen 61 dar. Die
Kurve b stellt eine wechselnde Bahnspannung S vom einem
Zugwalzenpaar zum anderen dar, und die Kurve c eine ab
fallende Bahnspannung S. Das jeweilige Zugwalzenpaar 13,
36, 38 oder 48 hat zwar auch die Aufgabe, die Materialbahn
2 durch die Bearbeitungsstrecke 7 hindurchzufördern, jedoch
braucht die Durchlaufgeschwindigkeit der Materialbahn 2
nicht individuell durch das jeweilige Zugwalzenpaar 13, 36,
38 oder 48 mehr verändert zu werden, um einen jeweiligen
Bearbeitungsschritt in bezug auf die periodischen Markie
rungen 11 am richtigen Ort durchführen zu können. Diese
Aufgabe wird nämlich durch die Einzugwalzen 9 der Ein
zugseinheit 6 und durch die Antriebsmittel der jeweiligen
Bearbeitungsstation übernommen, wie nachstehend ausführlich
erklärt wird.
Die Funktionsweise der obigen Vorrichtung 1 wird nun anhand
der Fig. 4 und 5 beschrieben:
In Fig. 4 ist rein schematisch die Einzugseinheit 6 mit
den Einzugswalzen 9 und die zugehörigen Lese- oder Abtast
einrichtung 10 dargestellt. Die Einzugswalzen 9 sind über
die gemeinsame Antriebswelle 55 und ein direkt darauf ange
ordnetes, mit einem Schrittmotor 66 versehenes Überlage
rungsgetriebe 67 angetrieben. Zwischen der Abtasteinrich
tung 10 und dem Schrittmotor 66 ist eine Vergleichseinheit
68 vorgesehen, an die einerseits der von der Abtasteinrich
tung 10 erzeugte Ist-Zeitimpuls ZIst einer abgetastetempe
riodischen Markierung 11 angelegt wird, und andererseits
der auf den Gesamttakt abgestimmte Soll-Zeitimpuls ZGsoll.
Aus diesen Zeitimpulssignalen ZIst und ZGsoll wird in der
Vergleichseinheit 68 ein Korrektursignal ZGkorr ermittelt
und an den Schrittmotor 66 angelegt, um die Material- oder
Papierbahn 2 entsprechend einer festgestellten Abweichung
δZG zwischen ZIst und ZGsoll kurzzeitig zu beschleunigen
oder zu verzögern. Konkret bedeutet dies im dargestellten
Fall, daß die Material- oder Papierbahn 2, die von der
Einzugseinheit 6 mit einer im wesentlichen konstanten Lie
fergeschwindigkeit V in die Bearbeitungsstrecke 7 hineinge
fördert wird, um die Abweichung δZG vorverschoben wird, so
daß der Ist-Zeitimpuls ZIst mit dem Soll-Zeitimpuls ZGSoll
anschließend zusammenfällt. In der Regel braucht eine sol
che Korrektur in der Form einer Vorverschiebung oder Zu
rückverschiebung nur ein einziges Mal durchgeführt zu wer
den, damit die jeweiligen Bearbeitungsschritte anschließend
bezüglich der periodischen Markierungen 11 am richti
gen Ort durchgeführt werden können.
Gleichermaßen ist in Fig. 5 für eine Bearbeitungsstation
61 mit Zylindern 60 (entspricht dem Stanzmodul 12, Kleb
stoffmodul 18, Aufbringmodul 28, Perforiermodul 37 oder
Querschneidmodul 46) und die zugehörige Abtasteinrichtung
69 (entspricht der Abtasteinrichtung 14, 29, 39 oder 47)
eine Vergleichseinheit 68 vorgesehen, welche in diesem Fall
der aktuelle Ist-Zeitimpuls ZIst mit dem auf den Einzeltakt
der Bearbeitungsstation 61 abgestimmten Soll-Zeitimpuls
ZEsoll vergleicht und ein Korrektursignal ZEkorr für den
Arbeitstakt der Zylinder 60 der jeweiligen Arbeitsstation
61 abgibt. Dieses Korrektursignal ZEKorr wird wie oben an
den Schrittmotor 66 des Überlagerungsgetriebes 58
weitergeleitet, wodurch eine der Abweichung δZE zwischen
ZEsoll und ZIst entsprechende kurzzeitige Verschiebung des
Drehwinkels erfolgt. Damit bleibt die Liefergeschwindigkeit
V der Papierbahn 2 im Bereich der jeweiligen Arbeitsstation
61 unverändert und wird die Drehgeschwindigkeit der Zylin
der 60 entsprechend der festgestellten Abweichung δZE kurz
zeitig beschleunigt oder verzögert. Eine solche Korrektur
ist vor allem dann erforderlich, wenn die Bahnspannung
durch die Zugwalzenpaare 13, 36, 38 und 48 erhöht oder ver
ringert worden ist, wodurch es zu einer lokalen Dehnung
oder Stauchung der Papierbahn 2 - auch im Bereich einer
Bearbeitungsstation 61 ohne Zugwalzenpaar wie das Kleb
stoffmodul 18 - kommen kann, weshalb die periodischen Mar
kierungen 11 auf der Papierbahn 2 sich verschieben. Ein
solche geringfügige Verschiebung der periodischen Markie
rungen 11 wird damit durch diese Korrektur ausgeglichen, so
daß die Bearbeitungsschritte am jeweiligen Bearbeitungs
station in bezug auf die periodischen Markierungen 11 nach
her wieder am richtigen Ort durchgeführt werden (vergleiche
Fig. 1 und 2). Es versteht sich somit, daß diese Kor
rektur in der Regel nur ein einziges Mal durchgeführt wer
den muß, sofern die Papierbahn 2 eine gleichbleibende Qua
lität mit Bezug auf die Dehnung aufweist.
Die Liefergeschwindigkeit V kann abhängig vom herzustellen
den Druckprodukt 51 zwischen 10 m/Min und 200 m/Min einge
stellt werden. Bei der Herstellung von Formular- und Werbe
drucksachen mit Fensterfolien liegt die konstante Lieferge
schwindigkeit und Durchlaufgeschwindigkeit zwischen etwa
120 m/Min und 150 m/Min. Um spätere Verwerfungen der Fen
sterfolien 35 zu verhindern, ist zwischen dem Stanzmodul 12
und dem Klebstoffmodul 18 und zwischen dem Klebstoffmodul
18 und dem Aufbringmodul 28 kein Zugwalzenpaar vorgesehen.
Damit wird die ausgestanzte Fensteröffnung 17 nicht zusätz
lich unter eine Zugspannung gesetzt, so daß die Fenster
öffnung 17 ihre Form in diesem Bereich beibehält. Erst wenn
die Fensterfolie 35 am Aufbringmodul 28 aufgebracht ist,
weist die Papierbahn 2 im Bereich der Fensteröffnung 17
durch die Fensterfolie 35 wieder genügend Eigenstabilität
auf, um durch das Zugwalzenpaar 36 wieder einer zusätzli
chen Zugspannung ausgesetzt zu werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen von Drucksachen wie z. B. For
mular- und Werbematerialien und dgl. aus einer kontinu
ierlich zugeführten flexiblen Materialbahn (2) gegebe
ner Breite, bei dem an der Materialbahn (2) längs einer
Bearbeitungsstrecke (7) Bearbeitungsschritte wie Stan
zen, Perforieren, Klebstoffauftragen und dgl. vorgenom
men werden, wobei periodische Markierungen (11) auf der
Materialbahn (2) abgetastet werden, um auf einen Ge
samttakt synchronisierte Bearbeitungsschritte lagerich
tig vorzunehmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mate
rialbahn (2) von einer in Förderrichtung vor der
Bearbeitungsstrecke (7) angeordneten Einzugseinheit (6)
mit einer vorgegebenen im wesentlichen konstanten
Liefergeschwindigkeit (V) in die Bearbeitungsstrecke
(7) hineingefördert und mit einer gleichen Durchlaufge
schwindigkeit durch die Bearbeitungsstrecke (7) hin
durchgefördert wird, und daß die periodischen Markie
rungen (11) im Bereich der Einzugseinheit (6) abgeta
stet werden, um jeweils einen Ist-Zeitimpuls (ZIst) zu
erzeugen, der mit einem auf den Gesamttakt abgestimmten
Soll-Zeitimpuls (ZGIst) verglichen wird, und daß die
Materialbahn (2) entsprechend der zeitlichen Abweichung
(δZG) zwischen Ist- und Soll-Zeitimpuls kurzzeitig be
schleunigt oder verzögert wird, so daß die Bearbei
tungsschritte lagerichtig in bezug auf die periodischen
Markierungen (11) durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Materialbahn (2) an mindestens einer Anzahl ausge
wählter Bearbeitungsstationen (12, 28, 37 oder 46) von
einem Zugwalzenpaar (13, 36, 38 oder 48) mit einer vor
bestimmten Zugkraft weitergefördert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zugkraft in Abhängigkeit vom Bearbeitungsschritt an
der Bearbeitungsstation (12, 28, 37 oder 46) einge
stellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die periodischen Markierungen (11)
des weiteren an einer Anzahl ausgewählter Bearbeitungs
stationen (12, 18, 28, 37 oder 46) der Bearbeitungs
strecke (7) abgetastet werden, um jeweils einen Ist-Zeitimpuls
(ZIst) zu erzeugen, der mit auf den Einzel
takt der Bearbeitungsstation abgestimmten Soll-Zeitim
puls (ZEIst) verglichen wird, und daß der Einzeltakt
entsprechend der zeitlichen Abweichung (δZE) zwischen
Ist- und Soll-Zeitimpuls vorverlegt oder zurückverlegt
wird.
5. Vorrichtung (1) zum Herstellen von Drucksachen, wie
z. B. Werbematerialien und dgl. aus einer kontinuierlich
zugeführten flexiblen Materialbahn (2) gegebener
Breite, mit einem Speicher (4) zur Abgabe der flexiblen
Materialbahn, vorzugsweise einer Abwickelstation (3),
mit einer nachgeschalteten Bearbeitungsstrecke (7) mit
einer Anzahl Bearbeitungsstationen (12, 18, 28, 37 und
46) zum Bearbeiten der Materialbahn (2) und mit einer
Abtasteinrichtung zum Abtasten von periodischen Markie
rungen (11) auf der Materialbahn (2), um auf einen Ge
samttakt synchronisierte Bearbeitungsschritte lagerich
tig vorzunehmen, dadurch gekennzeichnet, daß in För
derrichtung vor der Bearbeitungsstrecke (7) eine Ein
zugseinheit (6) mit Einzugswalzen (9) angeordnet ist,
welche die Materialbahn (2) mit einer vorbestimmten im
wesentlichen konstanten Liefergeschwindigkeit (V) in
die Bearbeitungsstrecke (7) hineinfördern, und die Ab
tasteinrichtung (10) der Einzugseinheit (6) zugeordnet
ist, welche aus den abgetasteten periodischen Markie
rungen (11) einen Ist-Zeitimpuls (ZIst) erzeugt, der in
einer Vergleichseinheit (68) mit einem auf den Gesamt
takt abgestimmten Soll-Zeitimpuls (ZGsoll) verglichen
wird, und daß die Einzugswalzen (9) entsprechend der
zeitlichen Abweichung (δZG) zwischen Ist- und Soll-Zeit-Impuls
die Materialbahn (2) kurzzeitig beschleuni
gen oder verzögern, so daß die Bearbeitungsschritte
lagerichtig in bezug auf die periodischen Markierungen
(11) durchgeführt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzugseinheit (6) und die Bearbeitungsstatio
nen (12, 18, 28, 37 und 46) mit einem gemeinsamen An
trieb (56) in Drehantriebsverbindung stehen und der
Einzugseinheit (6) ein, insbesondere von einem Schritt
motor (66) angetriebenes, Überlagerungsgetriebe (67)
zur Beschleunigung oder Verzögerung der Einzugswalzen
(9) zugeordnet ist, welches Überlagerungsgetriebe (67)
in Wirkverbindung mit der der Einzugseinheit (6) zuge
ordneten Abtasteinrichtung (10) steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer ausgewählten Bearbeitungsstation
(12, 18, 28, 37 oder 46) eine weitere Abtasteinrichtung
(14, 19, 29, 47) und ein, insbesondere von einem
Schrittmotor (66) angetriebenes, in Wirkverbindung mit
der Abtasteinrichtung (14, 19, 29, 39, 47) stehendes
Überlagerungsgetriebe (67) zur kurzzeitigen Beschleuni
gung oder Verzögerung der Antriebsmittel der Bearbei
tungsstation (12, 18, 28, 37, 46) zugeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß an einer Anzahl ausgewählter Bear
beitungsstationen (12, 28, 37 oder 46) jeweils ein Zug
walzenpaar (13, 36, 38 oder 48) vorgesehen ist, welches
eine vorbestimmte Zugkraft auf die Materialbahn (2)
ausübt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zugwalzenpaar (13, 36, 38 oder 48) eine ein
stellbare Kupplung (65), insbesondere eine Magnetpul
verkupplung, zugeordnet ist, mit welcher die Zugkraft
einstellbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995114728 DE19514728A1 (de) | 1995-04-21 | 1995-04-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Drucksachen |
PCT/CH1996/000135 WO1996033121A1 (de) | 1995-04-21 | 1996-04-15 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von drucksachen |
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---|---|---|---|
DE1995114728 DE19514728A1 (de) | 1995-04-21 | 1995-04-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Drucksachen |
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Family Applications (1)
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