DE1127455B - Momentanwert-Selektivschutz - Google Patents

Momentanwert-Selektivschutz

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DE1127455B
DE1127455B DES71814A DES0071814A DE1127455B DE 1127455 B DE1127455 B DE 1127455B DE S71814 A DES71814 A DE S71814A DE S0071814 A DES0071814 A DE S0071814A DE 1127455 B DE1127455 B DE 1127455B
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Germany
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voltage
current
selective protection
instantaneous value
comparison
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DES71814A
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English (en)
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Dipl-Ing Lutz Seguin
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/38Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to both voltage and current; responsive to phase angle between voltage and current
    • H02H3/382Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to both voltage and current; responsive to phase angle between voltage and current involving phase comparison between current and voltage or between values derived from current and voltage

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  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

  • Momentanwert-Selektivschutz Die Entwicklung auf dem Selektivschutzgebiet geht dahin, die Auslösezeiten -der Selektivschutzrelais im Fehlerfall immer weiter zu verkürzen. Dabei ist es gelungen, mit besonderen Zusätzen zu den normalen Selektivschutzgeräten in günstigen Fällen Zeiten bis herab zu einer Periode, d. h. Zeiten von etwa 20 ms, zu erreichen. Dies dürfte die unterste Grenze sein, die mit dem heute üblichen Meßprinzip überhaupt zu erreichen ist. Als Meßglieder weisen die Selektivschutzsysteme nämlich entweder wattmetrischeSysteme auf, bei denen untersucht wird, ob die Phasenverschiebung zwischen zwei aus Strom und Spannung der zu schützenden Leitungsschleife abgeleiteten Meßgrößen größer oder kleiner als 90° ist, oder aber Gleichstrombrückenschaltungen, bei denen der Mittelwert zweier aus Strom und Spannung abgeleiteter Meßgrößen verglichen wird. In beiden Fällen. braucht das Meßwerk wegen der Phasenwinkelmessung oder der Mittelwertbildung als unterste Grenzzeit etwa eine Periode zur Messung.
  • Will man die selektive Auswahl des von einer Störung betroffenen Leitungsabschnittes sehr - bald nach dem Beginn der Störung treffen, so treten bei dem üblichen Impedanzprinzip noch weitere Schwierigkeiten auf: Die gesamte Theorie der Relais beruht auf. der Annahme sinusförmig verlaufender Größen. Je mehr man sich jedoch mit der Messung zeitlich dem Beginn der Störung nähert, desto größer wird der Einfluß des im Kurzschlußstrom oft' enthaltenen Gleichstromgliedes. Eine gründliche Untersuchung über das Arbeiten der Selektivschutzrelais bei verlagerten Strömen ist bisher nicht erfolgreich durchgeführt worden, und so sind die Aussagen über die Meßgenauigkeit bei verlagerten Kurzschlußströmen recht unsicher.
  • Ein weiteres Problem bildet der Widerstand eines an der Fehlerquelle auftretenden Lichtbogens, * der besonders bei' zweiseitig gespeisten Lichtbögen zu erheblichen Fehlern in der Distanzmessung führen kann. Ähnlich wirkt sich bei Doppelerdschluß der , stark von den jeweiligen Verhältnissen abhängige Erdwiderstand aus: Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Momentanwert-Selektivschutz. Sie ist - dadurch gekennzeichnet,. daß die zeitlichen Ableitungen der Spannung an der Leitungsschleife zwischen Station und Störungsstelle (Schleifenspannung) und der Vergleichsspannung an. einer vom -Leitungsström - oder einem diesem proportionalen.:Strom- - durchflössenen Induktivität gebildet werden--und "daß in .einem.-Vergleichssystem -die Differenz Gier -=beiden- Ableitungen mit einer ;der - beiden- -Ableitungen- verglichen, wird, wobei der Auslösebefehl für den zugehörigenLeistungsschalter nur dann gegeben wird, wenn im Moment des Strommaximums die Vorzeichen der beiden miteinander verglichenen Größen einer vorgegebenen Bedingung genügen. Dadurch wird es möglich, auf Grund der Induktivität der von einer Störung betroffenen Leiterschleife die Entfernung bis zur Störungsstelle unabhängig von der Kurvenform des Kurzschlußstromes und eines etwaigen Lichtbogen- oder Erdwiderstandes innerhalb der ersten Halbwelle des Kurzschlußstromes auszumessen.
  • An Hand des Schaltschemas nach Fig. 1 und des in Fig. 2 dargestellten Verlaufes der Lichtbogenspannung werden die theoretischen Grundlagen der vorliegenden Erfindung abgeleitet. In den Fig. 3 bis 5 sind drei verschiedene beispielsweise Ausführungsformen des Momentanwert-Selektivschutzes nach der Erfindung dargestellt.
  • Soll ein Selektivschutzsystem die Entfernungsmessung exakt unabhängig von der Kurvenform des Stromes in der zu überwachenden Leitungsstrecke durchführen, so muß die Theorie sich auf die Momentanwerte der elektrischen Größen stützen.
  • In Fig. 1 ist eine zweiphasige Leitung dargestellt, ausgehend von einer Station Sdie an der Stelle K durch einen Lichtbogen B mit der Bogenspannung uB kurzgeschlossen ist. R und L sind der Widerstand und die Induktivität der Leitungsschleife von der Station bis zur Störungsstelle. Der Leitungsstrom i durchfließt noch eine Vergleichsinduktivität Lo, die mit einem ohmschen Widerstand Ro behaftet ist und an der die Vergleichsspannung um abfällt. Die Spannung an der gestörten Leitungsschleife sei u1. Dann gelten folgende beide Momentanwertgleichungen: Theoretisch wäre es möglich, im Stromnulldurchgang (i = 0) durch Quotientenbildung von u1 und uo - das Verhältnis der Induktivität L der Leitungsschleife bis zur Störungsstelle und der VergleichsinduktivitätLo zu messen, wenn man annimmt,, dae für i-= 0 auch uB = 0' ist. Diese Annahme ist jedoch nur für einseitig gespeiste Lichtbögen zulässig. Bei zweiseitig gespeisten Lichtbögen fällt im allgemeinen der Nullduschgang des Lichtbogenstromes nicht mit dem der beiden Leitungsströme zusammen, so daß im Nullduschgang des einen Leitungsstromes die Lichtbogenspannung noch vorhanden ist und die Messung des Induktivitätsverhältnisses erheblich verfälschen kann. Da das Induktivitätsverhältnis als Maß für die Entfernung bis zur Störungsstelle dienen soll, kann man demnach den Gleichungen (1) und (2) nicht ohne weiteres ein auch bei einem Lichtbogenkurzschluß exakt stimmendes Meßprinzip entnehmen.
  • Differenziert man. die Gleichungen (1) und (2) jedoch einmal nach der Zeit, so erhält man: In dem Augenblick, in dem d- = 0 ist; d. h. im Strommaximum, gehen die Gleichungen (3) und (4) über in: In Fig. 2 ist der ungefähre- Verlauf der Spannung eines frei brennenden Lichtbogens bei sinusförmigem Bogenstrom dargestellt. Man erkennt, daß die Lichtbogenspannung uB bei kleinem Strom schnell ansteigt und dann fast konstant bleibt. Es kann also in einer weiteren Umgebung des Strommaximums gesetzt werden Auch. in Gleichung (5) kann somit das Glied ddr Null gesetzt werden, selbst wenn es sich um einen zweiseitig gespeisten Lichtbogen handelt und der Lichtbogenstrom eine gewisse Phasenverschiebung gegenüber dem Leitungsstrom i aufweist. Damit gilt im Strommaximum Durch Quotientenbildung der Gleichungen (5a) und (ö) ist es jetzt möglich, das Induktivitätsverhältnis n exakt zu bestimmen: Aufgabe des Selektivschutzes ist es nun aber nicht, durch Messung z: B. des Induktivitätsverhältnisses n die Entfernung bis zur Fehlerstelle, die . diesem n direktproportional ist, zu bestimmen, sondern er muß lediglich entscheiden, ob die Entfernung größer oder kleiner ist als eine vorgegebene Strecke, die z. B. zu 90 °/0 des Abstandes bis zur nächsten Schaltstation gewählt wird. Dieser vorgegebenen Strecke möge das Verhältnis n, entsprechen, so daß lediglich festgestellt werden muß, ob das gemessenen größer oder kleiner als no ist: Da der Quotient meßtechnisch schwierig zu bilden ist, kann diese Entscheidung einfacher durch einen Vorzeichenvergleich getroffen werden. Zu diesem Zweck substrahiert man die Gleichung (6) von der mit n, multiplizierten Gleichung (5a), wobei zudem nach Gleichung (8) L = n - Lo einzusetzen ist: In dieser Gleichung kann nun noch durch Gleichung (5a) oder Gleichung (6) ersetzt-werden. Man erhält dann oder Auf Grund der Gleichungen (10) und (11) ist es nun leicht zu entscheiden, ob n größer oder kleiner als n. ist, d. h. ob die Störungsstelle innerhalb der zu schÜtzenden Leitungsstrecke liegt. Ist nämlich no > n, so gilt nach Gleichung (10) oder nach Gleichung (11): während für no < n die Vorzeichen entgegengesetzt sind. Dabei bedeutet das mathematische Symbol »sign« die Abkürzung für Vorzeichen.
  • Nun ist es aber in der Schutztechnik noch wichtig, zu entscheiden, welche Energierichtung vorliegt, d. h. ob sich die Störung rechts oder links der Meßstelle befindet. Läge z. B. in Fig. 1 die Störungsstelle links von der Station S, so würde bei gleicher Spannung u1 der Strom i seine Richtung ändern, was analytisch dadurch dargestellt werden kann, daß man für R und L negative Werte einführt: R<0; L<0.
  • Bei L < 0 wird nach Gleichung (8) auch das zugehörige n < 0. Der Selektivschutz soll nur zur Abschaltung führen, wenn der Fehler von der Station aus in Vorwärtsrichtung, d. h. auf der zu schützenden Leitungsstrecke, liegt, wenn der gemessene Wert n also in folgenden Grenzen bleibt: no>n>0. Kontrolliert man an Hand der Gleichungen (10) und (11) die beiden Vorzeichenbedingungen (12) und (13), so erkennt man, daß Bedingung (13) nach Gleichung (11) für alle Werte n < na, d. h. auch für negative n-Werte, erfüllt wird. Die Erfüllung der Bedingung (13) erlaubt also bloß eine Aussage über die Entfernung, nicht aber über die Richtung zur Fehlerstelle hin. Diese muß für einen vollständigen Selektivschutz noch zusätzlich bestimmt werden, z. B. durch einen Vorzeichenvergleich von und im Strom- maximum: Es gilt beim-Fehler in Richtung der zu schützenden Leitungsstrecke.
  • Gemäß Gleichung (10) ist die Bedingung (12) dagegen nur für solche n-Werte erfüllt, für die gilt: no>n>0.
  • Daraus folgt: Ein Selektivschutz gemäß den der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken soll vorzugsweise so ausgeführt sein, daß er den @ Auslösebefehl an den zugehörigen Leistungsschalter dann gibt, wenn im Strommaximum folgende Bedingung erfüllt-' ist: Dabei ist zu beachten, daß der Widerstand R, der Vergleichsinduktivität überhaupt nicht in die Messung eingeht, also beliebig gewählt werden, somit auch Null sein kann.
  • Ferner hängen die Angaben der Polaritätsbedingungen (12) und (1'3) wie die ganze Ableitung von der Wahl der Bezugspfeile im zugehörigen Schaltbild ab. Werden diese anders als in Fig. 1 gewählt, so werden sich entsprechend auch die Vorzeichenbedingungen ändern, die zu einer Auslösung erfüllt sein sollen.
  • In Fig. 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Verwendung normaler -'Strom- und Spannungswandler dargestellt. 11 und 12 sind die beiden Leiter der zu schützenden Leitungsstrecke. Der Spannungswandler 13 liegt an der Schleifenspannung u, der Stromwandler 14 mißt den Leitungsstrom i. Sein Sekundärstrom durchfließt die Induktivität 15; die die Vergleichsinduktivität bildet und an deren Sekundärwicklung die Spannung entsteht. Wie aus der Figur ersichtlich, überlappen sich die Sekundärstromkreise der Induktivität 15 und des Spannungswandlers 13. Der Sekundärstromkreis der Induktivität 15 besteht aus dem Kondensator 16 und dem Shunt 18, der Sekundärstromkreis des Spannungswandlers 13 aus dem Kondensator 17 und den Shunts 18 und 19. Die Wechselstromwiderstände der Kondensatoren 16 und 17 sind wesentlich größer als die Widerstände der Shunts 18 und 19, so daß nur die Kondensatoren den Strom in ihrem zugehörigen Stromkreis bestimmen. Am Kondensator 16 liegt dann praktisch die gesamte Spannung u(, für den Strom i. gilt Am Kondensator 17 liegt annähernd die gesamte Spannung u1, für den Strom il gilt: Durch den für beide Sekundärkreise gemeinsamen Shunt 18 fließt die Differenz d i = !o - ü der beiden Sekundärströme; der Spannungsabfall an ihm ist deshalb proportional In den Proportionalitätsfaktor k, von dem die Länge der geschützten Leitungsstrecke abhängt, gehen- die Größen der Vergleichsinduktivität 15, der Kondensatoren 16 und 17 sowie die Übersetzungsverhältnisse der Wandler 13, 14 ein. An dem Shunt 19 fällt noch eine dem Strom il, d. h. , proportionale Spannung ab.
  • Die elektronischen Geräte 20 und 21 werden vorzugsweise aus Transistoren aufgebaut und lösen nach bekannten Prinzipien folgende beide Aufgaben: Dem Gerät 20 wird zur zeitlichen Erfassung des Strommaximums die Spannung u. zugeführt; es erzeugt an seinem Ausgang bei jedem Nulldurchgang von uo einen Impuls, der an das Gerät 21 weitergeleitet wird. Das Gerät 21 verarbeitet diesen Impuls sowie die d i und il proportionalen Shuntspannungen. Es hat die Aufgabe, die Polarität der beiden zugeführten Shuntspannungen in dem durch den Impuls festgelegten Augenblick zu vergleichen und bei Übereinstimmung der beiden Polaritäten, bezogen auf die in Fig. 3 eingetragenen Zählpfeile, den Auslösebefehl an den zugehörigen Leistungsschalter zu geben.
  • Mit Vorteil läßt sich das System fernerhin so ausführen, daß das Gerät 21 erst ab einer bestimmten Größe des Scheitelwertes der Spannung uo den Vergleich durchführt, womit das Schutzsystem eine von der Steilheit des Leitungsstromes abhängige Überstromanregung besitzt. Zu diesem Zweck kann beispielsweise an die Spannung u, ein spannungsabhängiges, abfallverzögertes Relais 22 angelegt werden, das seine Kontakte 23 erst nach Überschreiten eines bestimmten Spannungswertes schließt- und etwa eine Halbwelle geschlossen hält, so daß erst dann der Steuerimpuls des Gerätes 20 an das Gerät 21 weitergeleitet wird.
  • Bekanntlich bereiten die normalen Strom- und Spannungswandler gerade beim Selektivschutz erhebliche Schwierigkeiten. Der Stromwandler geht bei höheren Strömen, insbesondere bei verlagerten Kurzschlußströmen, in Sättigung. Der kapazitive Spannungswandler überträgt wegen der Resonanzschaltung die bei Kurzschluß. zusammenbrechende Netzspannung erst nach einigen Halbwellen richtig. Ein großer Vorteil des der Erfindung zugrunde liegenden Schutzsystems besteht nun darin, daß zur Ausmessung der gestörten Leitungsschleife nicht mehr die elektrischen Größen selbst, sondern nur ihre zeitlichen Ableitungen benötigt werden. Damit können Wandler verwendet werden, die an der Sekundärseite auch nur die zeitliche Ableitung der Primärgröße wiedergeben. So kann der normale Stromwandler z. B. durch einen sogenannten 1-Wandler nach dem Prinzip des Rogowskigürtels ersetzt werden, bei dem die Sekundärgröße als Spannung der Ableitung des Primärstromes proportional ist. Ebenso kann an Stelle des Spannungswandlers eine Kondensatorkette verwendet werden, wobei als Sekundärgröße der über einen Stromwandler gemessene, der Ableitung der Leiterspannung proportionale Ladestrom dient.
  • Fig. 4 zeigt das Schaltbild bei Verwendung solcher Wandler: 31 und 32 sind wieder die beiden Leiter der zu .schützenden Leitungsstrecke. Die Schleifenspannung u liegt an der Kondensatorkette 33, deren Ladestrom durch den Stromwandler 34 gemessen wird. Dessen Sekundärstrom il ist damit proportional. Die sekundärseitig an dem 1-Wandler 35 auftretende Spannung u, ist der zeitlichen Ableitung des Primär-Stromes proportional. Der I-Wandler übernimmt damit die Funktion der Vergleichsinduktivität Lo nach Fig. 1. Die, Spannung u, liegt an dem Kondensator 36, dessen Ladestrom i, seinerseits der zeitlichen Ableitung von uo proportional ist. Die beiden elektronischen Geräte 37 und 38 entsprechen den Geräten 20 und 21 der Fig. 3. An- Stelle der Shuntspannungen werden hier dem Vergleichsgerät 38 die beiden Ströme direkt zugeführt: Bei gleicher Richtung des im Gerät 38 gebildeten Differenzstromes A i -- o - il und des Stromes il im Augenblick des Leitungsstroxnmaximums bewirkt auch hier das Gerät 38 die Auslösung des zugehörigen Leistungsschalters.
  • Fig. 5 zeigt eine Abwandlung. der Anordnung nach Fig. 4. Die. Ströme werden wie in der Schaltung nach Fig. 4 erzeugt. Das Vergleichssystem besteht hier aus dem Hallmodulator 50-und dem elektronischen Gerät 55. Der Hallmodulator 50 enthält. einen Haugenerator 51; der z. B. .von dem Differenzstrom A i als Steuerstrom durchflossen wird, und die Felderregerwicklung 52, die von dem Strom il gespeist wird. Die an den Ausgangsklemmen 53 abgegebene Hauspannung ändert ihre Polarität je nachdem, ob, die Ströme il und d i in gleicher oder in verschiedener RichiungE fließen. Das :dem Gerät 20 in Fig. 3 entsprechende Steuergerät 54 liegt an der Spannung u. und gibt dem elektronischen Gerät 55 den Meßzeitpunkt. an.-Das Gerät 55 hat jetzt nur noch zu entscheiden, ob die ihm zugeführte Hauspannung im Meßzeitpunkt positiv oder negativ ist; es, bewirkt gegebenenfalls die - Auslösung des zugehörigen Leistungsschalters. Das Gerät 55 läßt sich einfacher ausführen als die Geräte.' 1. lind 38, da es nur eine einfache Polaritätsbestimmung durchführen muß. :An- -Stelle von J 1 kann. man auch i,.els Steuerstrom- des Hall, generators 51 verwenden. Zur Erregung des gnet-Systems dient dann die Stromdifferenz d i. Dabei wird man zweckmäßigerweise so vorgehen, daß man an Stelle der Wicklung 52 zwei Wicklungen anbringt, die gegeneinandergeschaltet und von il bzw. 10 .durchflossen werden. Die Bildung der Stromdifferwm di-erfolgt dann auf magnetischem Wege, wobei es von Vorteil ist, daß die beiden Stromkreise von il und 1o galvanisch getrennt bleiben. Ferner können an Stelle der zum Differenzieren der Spannungen dienenden Konden. satoren andere Elemente verwendet werden, z. B. Differenzierverstärker.
  • Es kann sich weiter als vorteilhaft erweisen, durch Filteranordnungen hochfrequente Vorgänge von dem Vergleichssystem fernzuhalten, wie sie z. B. durch Hochfrequenzübertragung, Ausgleichsvorgänge auf der Leitung oder flatternde Lichtbögen erzeugt werden können, derart, daß dem Vergleichssystem nur die betriebsfrequenten Größen zugeführt werden.
  • Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß es nach den Grundgedanken der Erfindung möglich ist; auf relativ einfache Weise einen Selektivschutz zu bauen, der nach Überschreitung einer bestimmten Stromsteilheit bereits im ersten darauffolgenden Maximum des Stromes eine selektive Auswahl des zu betätigenden Schalters trifft, unabhängig vom Verlauf des Stromes und von Lichtbögen an der Störungsstelle.

Claims (10)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Momentanwert-Selektivschutz, dadurch ;ekennzeichnet, daß die zeitlichen Ableitungen der Spannung an der Leitungsschleife zwischen Station und Störungsstelle (Schleifenspannung) und der Vergleichsspannung an einer vom Leitungsstrom oder einem diesem proportionalen Strom durchflossenen Induktivität gebildet werden und daß .in einem Vergleichssystem die Differenz der beiden Ableitungen mit einer der beiden Ableitungen verglichen wird; wobei der Auslösebefebl für den zugehörigen Leistungsschalter nur dann gegeben wird; wenn im Moment des Strommaximums die Vorzeichen der beiden miteinander verglichenen Größen einer vorgegebenen Bedingung genügen.
  2. 2. Momentanwert-Selektivschutz nach Anspruch 1, bei dem im Vergleichssystem die Differenz der beiden Ableitungen mit der Ableitung der Vergleichsspannung verglichen wird,. dadurch gekennzeichnet, daß zur Energierichtungsbestimmung zusätzlich und gleichzeitig die Ableitungen der beiden- Spannungen selbst miteinander verglichen werden, wobei der Auslösebefehl nur dann gegeben wird, wenn im Moment des Strommaximums in beiden Vergleichen die Vorzeichen der jeweils miteinander verglichenen Größen je einer vorgegebenen Bedingung genügen.
  3. 3. Momentanwert-Selektivschutz nach Anspruch 1 unter Verwendung normaler Strom- und Spannungswandler, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Induktivität im Sekundärkreis des Stromwandlers liegt.
  4. 4. Momentanwert-Selektivschutz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitungen der beiden Spannungen dadurch gebildet werden, daß`durch Shunts die Ladeströme von an den betteffenden Spannungen liegenden Kondeüsatoren gemessen werden, wobei die Shuntspannungeri denn Vergleichssystem zugeführt werden (Fig,, 3): -
  5. 5. Momentanwert-Selektivschutz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitungen der beiden Spannungen durch die Ladeströme von an den betreffenden Spannungen liegenden Kondensatoren gebildet werden, wobei diese Ströme dem Vergleichssystem zugeführt werden.
  6. 6. Momentanwert-Selektivschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Ableitungen der Schleifenspannung eine Kondensatorkette verwendet wird (Fig. 4).
  7. 7. Momentanwert-Selektivschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Induktivität als 1-Wandler ausgebildet ist (Fig. 4). B.
  8. Momentanwert-Selektivschutz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitung der Vergleichsspannung als Ladestrom eines an der Vergleichsspannung liegenden Kondensators gebildet wird.
  9. 9. Momentanwert - Selektivschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorzeichenvergleich mittels eines Hallmodulators erfolgt (Fig. 5).
  10. 10. Momentanwert-Selektivschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vergleichssystem erst ab einer bestimmten Größe des Scheitelwertes der Vergleichsspannung den Vergleich durchführt (Fig. 3).
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