DE1127139B - Verfahren und Vorrichtung zur richtigen Einstellung der Kurrleinenlaengen zu den Scherbrettern bei Fischereischleppnetzen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur richtigen Einstellung der Kurrleinenlaengen zu den Scherbrettern bei FischereischleppnetzenInfo
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Description
In der Hochseefischerei werden Schleppnetze verwendet, die an zwei Kurrleinen hinter dem Schiff
hergeschleppt werden, und zwar handelt es sich um Grundschleppnetze und sogenannte pelagische
Schwimmnetze. Bei beiden Netzarten sind am Ende der beiden Kurrleinen Scherbretter befestigt, von
denen aus Leinen zur Netzöffnung führen. Die Scherbretter bewirken durch die bei Fahrt nach
außen hin auftretenden Scherkräfte, daß die Netzöffnung offen gehalten wird. Für eine richtige Einstellung
der Netzöffnung ist es wesentlich, daß der Abstand der beiden Scherbretter vom schleppenden
Schiff gleich groß ist. Bisher verfährt man so, daß man die beiden Kurrleinen an Hand von Entfernungsmarken,
die an ihnen angebracht sind, auf gleiche Länge ausfährt. Die Kurrleinen werden von
Zeit zu Zeit an Land nachgeprüft, ob die Entfernungsmarken richtig sind und die Kurrleinen sich
nicht gelängt haben. Die Öffnung des Netzes beurteilt man bei fahrendem Schiff durch den Winkel, unter
dem die beiden Kurrleinen das Schiff verlassen.
Diese Verfahren sind recht unsicher und geben keinen zuverlässigen Anhalt dafür, ob die Scherbretter
und damit die Netzöffnung wirklich die günstigste Lage bei der betreffenden Fahrgeschwindigkeit
haben. Die Kurrleinen können infolge verschiedenen Strömungswiderstandes, den sie bei der Fahrt durchs
Wasser erleiden, verschieden stark durchhängen. Auch können die Scherbretter bei einer gegebenen
Fahrgeschwindigkeit infolge einer etwas verschiedenartigen Aufhängung verschieden große Scherkräfte
entwickeln, so daß das eine Scherbrett mehr nach außen gedrückt wird als das andere. In diesem Falle
wird der Zug, den das geschleppte Netz auf die Scherbretter ausübt, nicht mehr gleichmäßig auf die
Scherbretter verteilt, und infolgedessen ist die eine Kurrleine straffer angespannt als die andere.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zwecks einer Kontrolle des Füllungsgrades des Netzes den Abstand
der Scherbretter vom schleppenden Schiff dadurch zu messen, daß akustische Signale im Wasser
von Schallsendern, die an den beiden Scherbrettern angebracht sind, vom Schiff gesandt werden und aus
dem Laufzeitunterschied eine etwaige Abstandsdifferenz beobachtet wird; es ist auch schon vorgeschlagen
worden, vom fahrenden Schiff aus durch Echolotung die Scherbretter anzulöten und ihren Abstand
vom Schiff zu kontrollieren.
Die vorliegende Erfindung geht demgegenüber von dem Gedanken aus, daß es nicht auf die Einstellung
gleicher Kurrleinenlänge ankommt, sondern auf die Einstellung der Scherbretter, bei der die Verbin-
Verfahren und Vorrichtung
zur richtigen Einstellung der Kurrleinenlängen zu den Scherbrettern
bei Fischereischleppnetzen
zur richtigen Einstellung der Kurrleinenlängen zu den Scherbrettern
bei Fischereischleppnetzen
Anmelder:
Atlas-Werke Aktiengesellschaft,
Bremen, Stephanikirchenweide 1-19
Bremen, Stephanikirchenweide 1-19
Dr. Willy Kunze, Bremen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
dungslinie der Scherbretter senkrecht zur Fahrtrichtung steht. Wenn dies der Fall ist, dann ist die gewünschte
günstige Lage der Netzöffnung erreicht. Erfindungsgemäß wird diese richtige Lage der Verbindungslinie
der Scherbretter senkrecht zur Fahrtrichtung dadurch erreicht, daß unter Benutzung an
sich bekannter Vorrichtungen zur Messung des Scherbrettabstandes bei konstanter Schleppgeschwindigkeit
und bei auf gleiche Länge ausgefahrenen Kurrleinen die sich durch Verlängerung bzw. Verkürzung
einer der Kurrleinen ergebende Änderung des Scherbrettabstandes beobachtet und die Länge
dieser Kurrleine auf den Wert eingestellt wird, bei dem sich der kleinste Scherbrettabstand ergibt. Die
richtige Stellung der Scherbretter ist nämlich dann erreicht, wenn der Abstand bei der gegebenen Fahrgeschwindigkeit
den kleinstmöglichen Wert hat. Zieht man, wenn diese Stellung, bei der die Verbindungslinie
der Scherbretter senkrecht zur Fahrtrichtung liegt, die eine Kurrleine etwas an oder verlängert sie
um einige Meter, so wird der Abstand der Scherbretter voneinander größer; die Netzöffnung steht
schräg zur Fahrtrichtung, hat also eine ungünstige Lage.
Um das Verfahren gemäß der Erfindung durchzuführen, wird erfindungsgemäß ein registrierendes
Echolotanzeigegerät, das in Verbindung mit einem an der Netzöffnung angeordneten Echolotschwinger
zur Messung der Tiefenlage des Netzes dient, gleichzeitig zur Anzeige des Abstandes der Scherbretter
benutzt wird, so daß bei gleichzeitiger oder abwechselnder Betätigung des Netzschwingers und eines
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am Scherbrett angeordneten Schwingers in demselben Echogramm die Tiefenlage des Netzes und der Abstand
der Scherbretter dargestellt wird. Dabei kann die Kabelverbindung vom schleppenden Schiff zunächst
zu dem an der Netzöffnung angeordneten Schwinger und von dort zu dem am Scherbrett angeordneten
Schwinger geführt werden.
Der Erfindungsgedanke möge an Hand der Abbildung näher erläutert werden, die schematisch ein
an zwei Kurrleinen gezogenes Fischschleppnetz darstellt.
Die Fahrtrichtung, in der das Fischschleppnetz gezogen wird, ist durch die mit einem Pfeil versehene
Linie 0 dargestellt. Vom Fischdampfer aus gehen zwei Kurrleinen 1 und 2, an deren Endpunkten 3
und 4 die Scherbretter 5 und 6 in geeigneter Aufhängung befestigt sind. Durch die schräge Lage
dieser Scherbretter zur Fahrtrichtung entstehen nach außen wirkende Scherkräfte, die die Kurrleinen
horizontal auseinanderziehen. Von jedem der beiden Scherbretter gehen mehrere Leinen zur Öffnung des
Fischnetzes 11. Von diesen Leinen sind nur die Mittelleinen 7 und 8 in der Zeichnung dargestellt,
die in den Punkten 9 und 10 der Netzöffnung angreifen. Der Abstand der Scherbretter voneinander
ist durch die Linie 12, der horizontale Durchmesser der Netzöffnung durch die Linie 13 dargestellt.
Die durch die ausgezogene Linie dargestellte Lage der Kurrleinen, der Scherbretter und des Fischnetzes
stellt gewissermaßen den Idealfall dar, denn der Abstand der Scherbretter vom schleppenden Schiff ist
gleich groß, die Verbindungslinie der Mittelpunkte der Scherbretter steht senkrecht zur Fahrtrichtung,
und die Scherbretter haben gleichen Abstand von der Mittellinie 0. Infolgedessen verteilt sich der Zug des
Fischnetzes über die Leinen 7 und 8 gleichmäßig auf die Scherbretter.
Wird nun gemäß der Erfindung beispielsweise die Kurrleine 1 um einen gewissen Betrag verkürzt, so
wird infolge des größeren Zuges, den das Fischnetz auf die verkürzte Kurrleine ausübt, das Scherbrett 5
in die Lage 5' nach innen hineingezogen, während das Scherbrett 6 in die Lage 6' weiter nach außen
wandert, da hier der Zug des Netzes auf das Scherbrett geringer wird. Wie Modellversuche ergeben
haben, vergrößert sich dabei der Abstand der beiden Scherbretter um einen gewissen Betrag. Die
Kurrleinen und das Fischnetz nehmen unter den veränderten Bedingungen bei Beibehaltung der ursprünglichen
Fahrgeschwindigkeit etwa die durch gestrichelte Linien gekennzeichnete Lage ein. Der Abstand
12' der Scherbretter ist dabei größer. Die Netzöffnung 13' nimmt eine gewisse Neigung gegenüber
der Fahrtrichtung an und bietet senkrecht zur Schleppriehtung jetzt eine geringere Öffnungsfläche
dar. Dieselben Verhältnisse ergeben sich, wenn die Kurrleinen 1 nicht um einen gewissen Betrag verkürzt,
sondern entsprechend verlängert wird. In diesem Falle wandert des Scherbrett 6 mehr nach innen
und das Scherbrett 5 nach außen.
Wie Versuche am Modell ergeben haben, ist der Scherbrettabstand bei einer gegebenen Fahrgeschwindigkeit
am kleinsten, wenn die Verbindungslinie der Scherbretter senkrecht zur Fahrtrichtung liegt, und infolgedessen
kann diese günstigste Einstellung gemäß der Erfindung dadurch herbeigeführt werden, daß
man die Änderung des Scherbrettabstandes beim Verlängern und Verkürzen beobachtet und auf den
kleinstmöglichen Abstand der Scherbretter voneinander einstellt.
Die Messung des Abstandes der Scherbretter voneinander kann gemäß der Erfindung durch Vorrichtüngen
geschehen, die die Laufzeit von Schallimpulsen zwischen den beiden Scherbrettern messen, und
die Laufzeitmessung kann mit Echolotgeräten üblicher Art durchgeführt werden. Dabei ergibt sich,
daß bei fahrendem Schiff die Scherbretter in einem ίο gewissen Maße hin- und herschwanken, daß sich der
Abstand zwischen den Scherbrettern also mehr oder weniger periodisch um einen gewissen Mittelbetrag
ändert. Maßgeblich für die richtige Einstellung ist dieser Mittelwert. Wenn die Verbindungslinie 12' der
Scherbretter, wie dies in der gestrichelt dargestellten Lage angedeutet ist, nicht senkrecht zur Fahrtrichtung
steht, wird, wie oben gesagt, der Zug des Netzes auf die Scherbretter ungleich verteilt, und es besteht
dabei die Gefahr, daß das Scherbrett auf das der geringere Zug vom Netz her ausgeübt wird, hin und
her »flattert« und dabei eine Seheuchwirkung auf etwa vor dem Netz befindliche Fischschwärme ausübt.
Auch aus diesem Grunde ist die Erzielung einer Lage der Scherbretter, bei der sich der Zug des
Netzes möglichst gleichmäßig auf beide Scherbretter verteilt, anzustreben.
Der an dem einen Scherbrett angeordnete Schallsender wird in regelmäßigen Intervallen eingeschaltet
und sendet Schallimpulse aus, deren Laufzeit bis zu dem am anderen Scherbrett angeordneten Empfänger
beobachtet wird. Aus dieser Laufzeit läßt sich der jeweilige Abstand der Scherbretter voneinander
erkennen.
Anstatt den Abstand der Scherbretter voneinander durch die direkte Messung der Laufzeit eines Schallimpulses
von einem Sender zu einem Empfänger zu beobachten, kann man auch so verfahren, daß man
nur an einem Scherbrett einen Schallschwinger anordnet und durch Echolotung den Abstand des anderen
Scherbrettes bestimmt. Die Schwinger werden in an sich bekannter Weise mit einem registrierenden
Zeitmeßgerät bzw. einem Echolotgerät, das an Bord des Schiffes aufgestellt ist, verbunden, so daß dort in
jedem Augenblick der Abstand der Seherbretter voneinander angezeigt wird.
Um bei Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung möglichst mit einer einadrigen Kabelverbindung
vom Schiff zu den Scherbrettern bzw. zum Netz auskommen zu können, besteht die Möglichkeit,
einen am Netz für andere Zwecke angeordneten Echolotschwinger parallel oder in Serie mit dem bzw.
den an den Scherbrettern angebrachten Schwingern zu verbinden und gleichzeitig die Schallausdehnungen
von dem am Netz angeordneten Schwinger und dem am Scherbrett angeordneten Schwinger zu bewirken.
Hierbei ist es zweckmäßig, dem Schwinger am Scherbrett eine andere Betriebsfrequenz zu geben als dem
Schwinger am Netz. Man kann auch so verfahren, daß man durch eine elektrische Weiche od. dgl. eine
Umschaltmöglichkeit von dem einen Schwinger zum anderen Schwinger schafft und die Messungen des
Scherbrettabstandes und der Tiefenlage des Netzes abwechselnd durchführt. In diesen Fällen kann dasselbe
Echolotregistriergerät sowohl für die Anzeige der Tiefenlage des Netzes usw. als auch für die Anzeige des Scherbrettabstandes benutzt werden.
Die Kabelleitung kann kombiniert werden mit den Leitungen zu anderen am Netz angeordneten Meß-
einrichtungen, ζ. B. mit einem Echolotschwinger, der am Obertau des Netzes angeordnet ist, um die Tiefenlage
des Netzes zu messen bzw. die Netzöffnung oder den Abstand vom Grund. Sie kann auch kombiniert
werden mit einer Vorrichtung, die aus der Messung des Scherbrettabstandes den Füllgrad des
Netzes anzeigt.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf Vorrichtungen, die den Scherbrettabstand mit akustischen Mitteln
messen. Der Scherbrettabstand kann natürlich auch durch andere Methoden, z. B. mechanische Methoden,
festgestellt werden, indem z. B. zwischen den beiden Scherbrettem eine sich über ein Meßwerk
mit Rückfederung abrollende Schnur angeordnet ist und die Meßwerte, die die Länge dieser Schnur angeben,
zum Schiff übertragen werden.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur richtigen Einstellung der Kurrleinenlängen zu den Scherbrettem bei Fischereischleppnetzen, insbesondere bei pelagischen Schwimmnetzen, unter Benutzung an sich bekannter Vorrichtungen zur Messung des Scherbrettabstandes, dadurch gekennzeichnet, daß bei konstanter Schleppgeschwindigkeit und bei auf gleiche Länge ausgefahrenen Kurrleinen die sich durch Verlängerung bzw. Verkürzung einer der Kurrleinen ergebenden Änderung des Scherbrettabstandes beobachtet und die Länge dieser Kurrleine auf den Wert eingestellt wird, bei dem sich der kleinste Scherbrettabstand ergibt. - 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein registrierendes Echolotanzeigegerät, das in Verbindung mit einem an der Netzöffnung angeordneten Echolotschwinger zur Messung der Tiefenlage des Netzes dient, gleichzeitig zur Anzeige des Abstandes der Scherbretter benutzt wird, so daß bei gleichzeitiger oder abwechselnder Betätigung des Netzschwingers und eines am Scherbrett angeordneten Schwingers in demselben Echogramm die Tiefenlage des Netzes und der Abstand der Scherbretter dargestellt wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelverbindung vom schleppenden Schiff zunächst zu dem an der Netzöffnung angeordneten Schwinger und von dort zu dem am Scherbrett angeordneten Schwinger geführt ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 909 515, 924 909.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 209 558/39 3.62
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA34695A DE1127139B (de) | 1960-05-20 | 1960-05-20 | Verfahren und Vorrichtung zur richtigen Einstellung der Kurrleinenlaengen zu den Scherbrettern bei Fischereischleppnetzen |
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DE (1) | DE1127139B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
USRE30841E (en) | 1975-10-08 | 1982-01-05 | Simrad As | Mechanism for gauging the catch within a trawl net |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE909515C (de) * | 1952-06-28 | 1954-04-22 | Atlas Werke Ag | Vorrichtung zum Messen des Fuellgrades von Fischnetzen |
DE924909C (de) * | 1952-04-24 | 1955-03-10 | Atlas Werke Ag | Vorrichtung zur Messung des Fuellgrades von Fischnetzen |
-
1960
- 1960-05-20 DE DEA34695A patent/DE1127139B/de active Pending
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DE924909C (de) * | 1952-04-24 | 1955-03-10 | Atlas Werke Ag | Vorrichtung zur Messung des Fuellgrades von Fischnetzen |
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