DE1126595B

DE1126595B - Verbinden von Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat

Info

Publication number: DE1126595B
Application number: DEK22536A
Authority: DE
Inventors: Dr Hermann Mueller
Original assignee: Kalle GmbH and Co KG
Current assignee: Kalle GmbH and Co KG
Priority date: 1954-06-12
Filing date: 1954-06-12
Publication date: 1962-03-29
Also published as: FR1126090A

Description

Verbinden von Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat lassen sich miteinander oder mit anderen geformten Gebilden nicht in befriedigender Weise verbinden. Das bei vielen Kunststoffolien gebräuchliche Anlösen der zu verbindenden Steilen mit geeigneten Lösungsmitteln ist hier in den meisten Fällen nicht anwendbar, da hochpolymeres Polymethylenterephthalat mit den bei anderen Kunststoffen bewährten Lösungsmitteln nur schwierig anzugreifen ist und unter den nur in geringer Zahl bekannten Flüssigkeiten mit Lösevermögen für solche Polymethylenterephthalate sich keines findet, das zum Verbinden von Folien in der Praxis brauchbar ist. Weiterhin haben die bei anderen Kunststofffolien anwendbaren Klebemittel, wie z. B. Dispersionen von Polyvinylacetat, hier nur schlechte Haftfestigkeit, und mit den Haftklebern erzielt man notwendigerweise eine nicht sehr feste Verbindung, da das Klebemittel lange Zeit mehr oder weniger zähflüssig bleibt. Auch den Verschweißungsverfahren sind die Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat bekanntlich nur sehr schwer zugänglich.
Da sich diese Folien aber durch eine sehr große Festigkeit auszeichnen, verdienen sie jedoch in vielen Fällen den Vorzug vor anderen Folien, und es besteht daher in der Praxis ein großes Bedürfnis nach einem Verfahren, das die geschilderten Schwierigkeiten, die dem Verbinden dieser Folien entgegenstehen, überwindet und eine einwandfreie Verbindung auch bei solchen Folien zuwege bringt.
Es ist auch bekannt, oberflächlich chlorierte Folien aus Polyäthylen unter Anwendung von Wärme und Druck miteinander zu verbinden. Um einen festen Verbund zu erhalten, muß dabei die Temperatur zwar hoch sein, damit die chlorierte Polyolefinfolienoberfläche klebrig wird, doch muß die Temperatur andererseits niedrig genug bleiben, um ein Schmelzen der Polyolefinfolic zu verhindern. Es werden daher Temperaturen im Bereich von etwa 60 bis 100 C angewendet. Um ein Schmelzen der Polyolefinfolie mit Sicherheit zu verhindern, kann auch durch Einwirkung von Hochfrequenzschwingungen verschweißt werden. In diesem Fall kann man die oberflächlich chlorierten Polyäthylenfolien statt mit einer zweiten Folie mit einem anderen Material verbinden. Es gelingt aber praktisch nicht, Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat mit einer oberflächlich chlorierten Polyolefinfolie in der eben geschilderten Weise zu verbinden, auch nicht bei Anwendung von Hochfrequenz-Schweißverfahren.
Mit der Erfindung wird der bestehende Mangel an einem geeigneten Verfahren zum Verbinden der Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat beseitigt. Es wurde gefunden, daß man die nach ihrer Herstellung oberflächlich chlorierten, mit weiteren geformten Gebilden unter Druck und Hitze verbindbaren Folien aus Polyäthylen erfindungsgemäß als verbindende Zwischenschicht beim Verbinden von Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat miteinander oder mit anderen geformten Gebilden, z. B. solchen aus Papier, Holz, Leder, wobei die Verbindungstemperatur etwa 160 bis 185 C beträgt, verwendet. Die bei dem Verfahren zwischen die Folie aus dem hochpolymeren Polymethylenterephthalat und dem damit zu verbindenden Gebilde gelegte Folie stellt man aus den bekannten Polyäthylenfolien durch Einwirken von Chlor auf diese Folie in bekannter Weise her, beispielsweise wie im nachstehenden Beispiel beschrieben.
Es war überraschend, daß zum Verbinden von Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat, bei denen bisher alle Versuche, sie untereinander oder mit anderen Stoffen in zufriedenstellender Weise zu verbinden, so wenig Erfolg hatten, Folien aus Polyäthylen, welche nach ihrer Herstellung oberflächlich chloriert worden sind, mit so gutem Ergebnis als verbindende Zwischenschicht verwendbar sind, zumal die oberflächlich chlorierten Polyäthylenfolien selber sich bisher als wenig geeignet zum Verbinden mit anderen Stoffen erwiesen haben.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erzielt man zwischen Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat und dem damit verbundenen Gegenstand einen Verbund von hoher Festigkeit, welche der Festigkeit der Folie aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat nur wenig nachsteht. Man kann nunmehr die hohe Festigkeit der Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat auch nach deren Verbindung miteinander oder der Oberfläche anderer Gebilde nahezu unbeeinträchtigt ausnutzen.
Beispiel Man läßt auf eine Folie aus Polyäthylen von etwa 30,« Dicke 30 Minuten lang gasförmiges Chlor einwirken, während man sie mit einer Quarzlampe belichtet Man erhält eine oberflächlich chlorierte Polyäthylenfolie.
Zwischen zwei übereinandergelegte Folienabschnitte aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat legt man einen Streifen der oberflächlich chlorierten Polyäthylenfolie und preßt die beiden Polymethylenterephthalatfolienabschnitte mit dem dazwischenliegenden Folienstreifen aus oberflächlich chlorierter Polyäthylenfolie unter Erwärmen auf 180"C zusammen. Man erhält im Bereich des zwischengelegten Folienstreifens eine sehr feste und dauerhafte Verbindung der beiden Folienabschnitte.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verwendung von nach ihrer Herstellung oberflächlich chlorierten, mit weiteren geformten Gebilden unter Druck und Hitze verbindbaren Folien aus Polyäthylen als verbindende Zwischenschicht beim Verbinden von Folien aus hochpolymerem Polymethylenterephthalat miteinander oder mit anderen geformten Gebilden, wobei die Verbindungstemperatur etwa 160 bis 1850 C beträgt. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 827 899, 898 872; französische Patentschrift Nr. 944098; britische Patentschriften Nr. 581 717, 592 325, 653 029.